Wer auch immer du bist

Oida, ich weiß, daß ich
nichts weiß.

Ein trauriger Tag. Eine Kollegin
verläßt die Firma. Sie war die einzige Person in dieser
Firma, von der ich mir den vollständigen (und richtigen!)
Vornamen und Bruchstücke des Familiennamen gemerkt habe.
Denn mein Namensgedächtnis ist etwas schlecht.
Dialoge wie „Wer ist das?“ – „Er sitzt seit einem halben Jahr dir
gegenüber.“ sind keine Seltenheit.
Schade. Ab jetzt kann ich niemanden mehr, wenn ich zu Lola in die
Firma gehe, mit dem Vornamen begrüßen.

Wenn ich bei Lola bin und etwas von einem Kollegen brauche, stelle
ich mich genau hinter ihn und warte bis er sich beobachtet
fühlt und die Frage „Kann ich dir helfen?“ von selbst stellt.
Wenn es schneller gehen muß, greife ich halt auf die normale
Ansprache zurück: „Heast, Oida.“
Das ist aber nicht schlimm, denn schon Sokrates verwendete diese
Methode oft – zwar auf altgriechisch, aber egal: „Oida ouk
oida.“

Hier im Rattenloch, in dem ich mein Leben völlig alleine
vergeude, liegt die Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt.
Ich werde es heute daher nicht vor Sonnenuntergang verlassen und
esse, was mir Garten Eden so bietet:

1 Apfel aus Plastik
1 Apfel aus Neuseeland, den ich im Zweikampf gegen ein
Kindergartenkind gewonnen habe
1 Sack schwarze weiße Weintrauben – der Rest von
gestern

Im Hintergrund ein Teil der Kaffeebechersammlung und Lili, die
Flasche:

Das Trompetenecho zum Auszucken

Die Würfel sind gefallen. Allea jackta äst.

Es gibt Dinge, die man lustig findet, und es gibt Dinge, die man nicht lustig findet.
Ich finde es zum Beispiel sehr lustig, wenn der Sitznachbar am Scheißhaus das Trompetenecho furzen kann.
Was ich hingegen sehr unlustig finde, ist, wenn ich mit einem Tool am Computer arbeiten muß, das einfach nicht funktioniert. Das bringt mich zum Ausrasten. Ich jedoch, immer der Ermahnungen meines Psychiaters eingedenk, versuche mich unter Kontrolle zu halten.
Doch es wäre andererseits so einfach das Problem zu lösen. Ich könnte, wie der französische Fußballer Zidone (oder wie der heißt), einfach den
Monitor niederköpfeln. Oder den Monitor mit dem Bürosessel, der neben mir steht, zertrümmern und sehen, nach welchem Schema sich die Splitter im Raum verteilen. Ich könnte auch mit meinem MacGuyver-Taschenmesser die Kabel durchtrennen. Oder versuchen, mit dem Computer eine Fliege an der Fensterscheibe zu erschlagen.
Nein! Halt! Mir geht es von Tag zu Tag besser….. es geht mir von Tag zu Tag besser…..

Ich habe heute, wie dersertmum befahl, die Ware für Waagentaste Nr. 5 genommen. Es sind ‚Trauben Weiß Dolce Luise‘ aus Italien. Ob diese Trauben jemals weiß waren, kann ich nicht genau sagen.

Ich esse:
1 Kürbiskernlaberl
1 Dose Grünkernaufstrich
1 Schachtel Sirius Camembert
1 Sack schwarzer Trauben ‚Trauben Weiß Dolce Luise‘

Im Hintergrund sieht man die Kaffeebechersammlung mit dem grünen Plastikapfel von gestern.

Wüste Mutter! Bitte laß die Würfel fallen.

Kunststoffessssen

Erfahren Sie hier, wie mich eine wüste Mutter zwingt, Plastik zu essen.

Liebe und wüste Mutter!

Ich habe deinen Vorschlag beherzigt.
Nachdem ich einen Billaangestellten gefragt habe, welches Produkt zur Zeit der Wagentaste 17 zugeordnet ist, und es sich dann herausgestellt hat, daß er gar kein Billaangstellter ist, habe ich die Suche, die unnatürlich lange gedauert hat, begonnen. Von links nach rechts. Zwischendurch habe ich immer wieder vergessen, was ich eigentlich suche, und mußte meine abenteuerliche Reise von vorne starten. Zu sehr lenkten mich kuriose Obst- und Gemüsesorten ab, die wie Meereslebewesen aussahen.
Aber letztendlich war ich doch erfolgreich. Ich habe die Nummer 17 gefunden: ein Granny Smith Apfel. Er sieht irgendwie zu sehr nach Plastik aus, um ihn zu essen. Ich glaube, daß ich meine Kaffeebechersammlung damit verzieren werde – so eine Art Stilleben könnte es werden.

Ich esse:
1 Semmel mit Gartenpikante, Käse und Gurkerl
1 Granny Smith aus Plastik
1 Apfel aus Neuseeland, den ich unterwegs einem Schulkind gestohlen habe

Das photographische Kunstwerk:

PS: welche Nummer soll ich morgen essen?

Ich weiß nicht, was gestern los war.

Ist aber eh Wurst.

Mein Psychiater
hat gemeint, ich solle mich beruhigen. Nachdem er meinen letzten
Beitrag gelesen hatte, war er sehr in Sorge. Er hat mich angerufen
und gesagt, daß ich mich bitte zusammennehmen möge und
nicht meine Freizeit damit verbringen solle, Pläne zur
Vernichtung der Menschheit auszuarbeiten. „Sehen Sie sich doch
einfach etwas Fußball an!“, erklärte er mir.
Okay, gut. Ich bin also am Sonntag in die Bar und habe mir das
Finale angesehen. Du mußt wissen, daß ich mir noch nie
ein Fußballspiel angesehen habe. Es interessiert mich einfach
nicht. Auch das Finale war recht langweilig. Wenn Österreich
oder Zaire im Finale stehen würden, wäre das vielleicht
etwas anderes.
Als jedoch der glatzerte Baguettefresser den Spaghettifresser
niedergeköpfelt hat,…. mein Gott habe ich gejubelt! Ich bin
am Sessel gestanden, den Tränen nahe und habe gelacht und
geschrieen vor lauter Freude! Endlich zeigen die französischen
Rasenkasperl etwas Initiative! Bis ans Ende des Spieles bin ich
fiebernd gesessen und habe auf eine Schlägerei oder einen
zweiten Köpfler gewartet. Oder daß vielleicht die
Familie eines sizilianischen Spielers eine Botschaft
überbringt, die die Franzosen nicht ablehnen
können.
Doch leider vergebens. Daher bin ich dann etwas enttäuscht
nach Hause gegangen.
Nichtsdestotrotz. Mein Psychiater hat recht. Ich werde mich in
Zukunft etwas mehr mit Fußball beschäftigen.

Ich esse:
1 Semmel mit Gartenpikante, Käse und Gurkerl
1 Avocado, die die Wüstenmutter verabscheut

HAHAHA!

Ich werde alle Probiotiker
vernichten!

HAHAHA! Ich habe es geschafft! Ich, Matla, der
Antibiot, habe es geschafft!
Siehe da!

Die Schlacht zwischen Himmel und Hölle hat begonnen! Wie du am
Bild siehst, war gestern mein Webblog links von einem Werbeblock
für www.vienna.at/schlank. Wie
raffiniert diese Redakteure sind!
Links das Böse: Matla, der Antibiot mit seinem teuflischen
Weblog, der versucht mit nervendem Gefasel, genial
ausgetüftelten Mahlzeiten und liebreizenden Fotos die
hungrigen Menschen zum Fressen zu verführen.
Und rechts davon das Gute: die probiotischen Engelchen von http://www.vienna.at/schlank.

Wir werden ja sehen, wer die Schlacht gewinnt! Ich werde kleine
blecherne Antibioboter entwickeln und ein Armee auf die Beine
stellen: die menschenfleischfressenden Antibiotiker, die
Kämpfer des Antibioten Matla!

Ich esse heute:
nichts

Fliegenmilch ist für das Leben gut!

Was er jetzt wohl wieder meinen tut?

Ich bin heute etwas experimentierfreudig aufgelegt.

Ich esse:
1 Semmel mit Gartenpikante, Gouda und Gurkerl
1 Schachtel Acidophilus Milch – probiotisch

Und das klingt nach Abenteuer! Acidophilus Milch! Die Milch der
Acidophilus-Fliege! Wieviele Millionen von Fliegenweibchen
mußten gemolken werden, um diese 0,5 Liter Milch zu
bekommen?
Und probiotisch! Der Idiot ist idiotisch und der Probiot ist
probiotisch. Aber was ist ein Probiot? Meine Lateinkenntnisse sind
schon etwas eingerostet, aber ein Probiot müßte einer
sein, der das Leben befürwortet. Der Antibiot ist dann wohl so
eine Art Antichrist.
Matla, der Antibiot! Luzifer der Lebensmittelbranche!

Das Foto zum heutigen Geschwafel:

Schaffen wir das?

Wahrscheinlich eher nicht.

Hm, der
heutige Apfel hat ebenfalls die Nummer 3293. Was bezwecken die
Neuseelandler damit? Wenn sie die Äpfel durchgehend
nummerieren würden, würde das Sinn machen. Aber so? Jeder
Apfel die gleiche Nummer?
Wenn man das Internet durchforstet, findet man aber schon einige
Anhaltspunkte. 3293 ist z.B. die Postleitzahl von Lunz am See. Ein
Hinweis des neuseelandlerischen Geheimdienstes?
Andererseits stößt man auch auf Bob den Baumeister. Hat
er auch seine verdreckten Finger im Spiel? 3293, der Kettenbagger
Außerdem bin ich auf eine neue Teufelei im Internet
gestoßen: das Mach-die-blaue-Zahl-schwarz-Spiel. Solch
geniale Spielerein machen mich süchtig. Ich glaube, daß
ich der Lösung auf der Spur bin.

Ich esse:
1 3293 Apfel aus dem Neuseelandl
1 Schinkenbaguette Klein mit E301, E472, E250, E450, E451 und
schließlich E452G

Wozu IV

Wenn du dich nicht anpaßt,
weißt du nicht, wozu das sein soll.

Mein Psychiater
meint, ich müsse unbedingt wieder zu malen beginnen, sonst
könnte es zu einem Amoklauf kommen.
Also gut, ich habe ihm den Gefallen getan. Ich habe gestern mein 4.
Bild gemalt. Es heißt ‚Wozu IV‘, denn ich weiß nicht,
wozu das gut sein soll. Die Bilder ‚Wozu I‘ bis ‚Wozu III‘ sehen
ähnlich beschissen aus.
Meinem Psychiater werde ich jedenfalls erzählen, daß
dieser Trottelbaum, den man auf dem Bild sieht – die schwarzen
zittrigen Striche im rechten unteren Bereich -, zu blöd war,
um sich anzupassen. Daher ist er eingegangen. Der Vollkoffer.

Ich esse:
1 Sonnenblumenlaberl mit mildem Liptauer und Gouda
2 Jazz TM enza Äpfel – ein Apfel hat die Nummer #3293 – sie
kommen aus Neuseeland

Das ist das Bild ‚Wozu V‘:

Gott spricht zu mir in seiner diffizilen Art und Weise.

Er liebt Kinder und Schafe wie mich.

Völlig erledigt bin ich aus dem Wochenende gekommen. So
erledigt, daß ich heute beim Hinsetzen im Büro den Stuhl
verfehlte und im Mistkübel landete. Als ich so im
Mistkübel steckte, dachte ich mir: „Danke, lieber Gott,
daß du es mir auf diese Weise sagst.“
Aber ein paar Tage Büro werden mir gut tun.

Ich esse:
1 Kornspitz mit Leberkäse, Käse und Gurkerl
1 Apfel, der eigentlich fast nur grün ist