Schickt Elfen und Zipferl in die Wüste!

Ich wollte bei Billa wirklich den
stinkenden Senffleck von gestern zur Sprache bringen. Jedoch. Ich
konnte nicht. Denn die Wurstbudldamen müssen heute ein
Zipfelmützerl tragen und ich brach in lautes
Hohngelächter aus. Aus Rache!

Morgen ist es soweit. Morgen
wird sich zeigen, ob sich monatelanges mentales Training,
psychologische Behandlung und die Atemübungen bezahlt machen.
Mein Therapeut sagt, daß es sich morgen zeigen wird, ob ich
wieder gesellschaftsfähig bin, ob ich wieder ein normales
Leben führen kann. Denn auf seinen Wunsch hin habe ich mir
alle Weihnachtseinkäufe für morgen aufgehoben. Und morgen
findet die Hölle auf Erden statt: der letzte Einkaufssamstag
vor Heiligabend. Es wird sich zeigen, ob ich – eingepfercht
zwischen Lemmingen – diesen Tag überlebe. Ohne
zusammengeschlagen zu werden und ohne meine Anfälle.

Wie dem auch sei: Weihnachten werde ich wie immer alleine
verbringen und wegen des lächerlichen Winters schon jetzt von
der Wüste träumen – mit musikalischer Unterstützung.

Ich wünsche meinen seltsam abgespaltenen Persönlichkeiten
ein festliches „Mahlzeit„. Wir schreiben uns wi(e)der am 3.
Jänner.

Ich esse heuer das letztemal (das restliche Jahr nur noch
Kekse):
1 Semmel mit Extra, Gouda und Gurkerl – die Semmel zieht den Hut
vor uns
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Packung Kaugummi, um den grauslichen Nachgeschmack des Essen zu
vergessen

Auf Wi(e)dersehen.

Runterzuzeln

Das wars. Billa ade.

Die Billawurstbudldame, die mich heute bediente, gehörte für mich immer zum Billa-Dreamteam. DOCH DAS IST VORBEI!
Ich wollte ihr sogar schon fast vor einem Jahr einen Heiratsantrag machen, weil sie die Essiggurkerl immer zwischen  Extrawurst und Gouda packt. „Damit das Semmerl schön trocken bleibt.“, hat sie immer lieblich mit leuchtenden Augen,  die freundlich zwischen ihren geschwollenen Lidern hervorlugten, geflüstert. Ein herzerweichendes Lachen mit Lippen, die wie zwei eingerollte Käsewursträder aussehen.
Doch das ist vorbei! Sie hat heute einen Fehler gemacht, der unverzeihbar ist. Das Ergebnis trage ich auf meinem rosa  T-Shirt. Ein riesiger stinkender Estragonsenffleck! Und das ist ihre Schuld, denn sie hat den Senf – wie sonst auch die  Gurkerl – zwischen Wurst und Käse gepfrzt. Das darf man nicht tun. Nie und nimmer! Senf gehört zwischen Wurst und  Semmel, weil der Senf dort mehr Haftung hat. Zwischen zwei glatte Oberflächen gepfrzt fährt er beim kleinsten Druck von oben und unten aus der Semmel. Das ist ein Fehler, Fehler, Fehler, der einer Billaangestellten nicht passieren dürfte. Billa  kann froh sein, wenn ich auch nur noch einmal bei ihnen die Wurstsemmel kaufe. Frechheit.

Ich esse:
1 Semmel mit Kärntner Bauernschinken, Emmenthaler und Senf, den ich mir aber gleichzeitig vom T-Shirt runterzuzeln  kann
1 Apfel Kronprinz Rudolf aus dem Apfel Kronprinz Rudolf Six Pack

Schweinemund Teil 2

Oje. Die „Kollegen“, die neben mir
lautstark flirten, während sie einen Roboter zerlegen, haben
mich gerade beim Essen erwischt. Plötzlich wurde alles ruhig.
Wer Schweinen schon einmal zugesehen hat, weiß warum.


Da man ja auch mit den Augen ißt, kann man sich bei solchen
Fotos nur denken: „Ja! Das will ich auch!“

Die Billawurstbudldame, die mir ein Kornweckerl unterjubeln wollte
– WEHE IHR!!! WEHE!!!! – , hat mir dennoch auch das gegeben:

1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Schweinemund

Die Düsternis des Rattenlochs
lädt sehr zum Träumen ein. Kaum Licht, emotionslose
Fadlpappn, die mich mit „M’zeit“ begrüßen.

Während mein Unterbewußtsein unbewußt die Arbeit
erledigt, stelle ich mir bewußt vor, ein Anti-Held zu sein.
So ein echt dreckiger Italowesternantiheld. Wie ich durch die
staubige Wüste reite. Wie ich ausgehungerte Hyänen zum
Abendessen grille. Wie ich von hinten eine Kugel verpaßt
bekomme, weil ich den Kuhbuben von der Nachbarranch als
abgehalfterten Country- und Westernmusiker bezeichnet habe. Wie ich
dann – tödlich getroffen – in Zeitlupe auf die Goschn falle,
während Bob Dylan hinter einem Busch vor dem herumspritzenden
Blut in Deckung geht und „Knockin‘ on heaven’s door“ singt, und ich
mir denke: „Shit, ich hab schmutzige Unterwäsche an.“

Der Held ist mutig und ißt mutig:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Überlebt

Donnerstags war Weihnachtsfeier mit den
„Kollegen“, welche recht lustig war. Deshalb mußte ich mir am
Freitag das überaus feierliche Festessen noch drei- oder
viermal durch den Kopf gehen lassen.

Ich, überaus
erfreulicher Sopransänger der ich bin, gab mit dem
Kirchenchor, wie jedes Jahr um diese Zeit, am Samstag eine kleine
Vorstellung. Wir sangen Weihnachtslieder. Normalerweise habe ich
dabei rechten Spaß, doch sollte es diesesmal anders
kommen:
Ferdinand, der kleine Scheißer und Bass, sang neben mir und
begann – ich schwöre es – von innen zu verwesen. Der
Superlativ von „Mundgeruch“ wurde erfunden. „Es wird scho glei
dumpa“, das mich sonst immer zu Tränen rührt, weil ich es
so schön singe, kostete mir am Samstag Tränen, weil mein
von Ferdinands Giftatem penetrierter Geruchssinn dem Verstand „Es
wird scho glei dumpa“ einredete.
Und bei jedem Refrain wurde es schlimmer:

Hei, hei, hei, hei!
Schlof siaß, herzliabs Kind!

Bei Ferdinand mit seiner Baßstimme klang dieses ‚Hei, hei,
hei, hei‘ nämlich manchmal wie ein Rülpsen und manchmal
wie ein angestrengtes Ausatmen, was den brechreizenden Effekt
seines Atems noch verstärkte.
Ich bin mir sicher, daß sich einige Leute über einen
grüngesichtigen Chorsänger gewundert haben, der sehr
wackelig auf den Beinen war.

Jetzt esse ich wieder mit großer Lust:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Satan Klaus

Weihnachten wird einem ja richtig aufgedrängt. Überall laufen schwere Alkoholiker mit rotem Gesicht und geschwollener Nase in roten Mänteln herum. Weihnachtsdekoration, Zimtgeruch, dämliches Grinsen,…

Bei uns in der Firma wurden wir außerdem genötigt, dieses Engerl-Bengerl-Spiel zu tun. Kennst du oder? Man zieht einen Zettel aus einem Hut, auf dem der Name desjenigen steht, dem man dann unbedingt etwas schenken muß.
Ich habe mich natürlich mit Händen und Füssen dagegen gewehrt, denn wenn mir jemand etwas schenkt, fühle ich mich ihm mit Haut und Haar verpflichtet. Und das mein Leben lang.
In der Gegenwart dieses Menschen beginne ich noch dazu vor Nervosität zu schwitzen und entwickle einen beißenden Schweißgeruch.
Ich selbst muß einen „Kollegen“ aus der Abteilung für verlorene Seelen beglücken. Weil dieser eine immer so traurig schaut, schenke ich ihm eine gefühlsechte Gummivagina – ich als Mann weiß ja, was einem so fehlt. Ich freue mich, wenn er heute das haarige Ding vor versammelter Mannschaft voller Stolz auspackt – zuerst im Glauben, ein kleinen Igel zu bekommen.

Ich esse:
1 Semmel mit Leberkäse, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

PS: das neue Handy mit den wow-scharfen Fotos, schafft es gerade nicht, das heutige Kunstwerk zu senden. Ich muß es wohl nachbringen.

=======================================

Nachtrag:
Das dumme Hendi hat es geschafft. Ich habe das Foto erhalten.
Man sieht den Weihnachtsbaum mit den Engerl-Bengerl-Geschenken und mein Geschenk an mich. Die Wurstsemmel mit dem Kronprinzen Rudolf.

Atonal in Atonie

Ich bin sehr enttäuscht. Wirklich sehr sehr sehr enttäuscht.
Heute: das Mitmachweblog

Ich bin enttäuscht. Man hat mir ein atonales Handy angedreht. Es kann zwar wirklich sehr schöne Fotos machen, aber es ist und bleibt atonal.
Mein Hobby war es nämlich schon immer, mit den Tasten meines Handys Musik zu machen. Zum Beispiel klang folgende Tastenkombination auf allen meinen bisherigen Handys ausgezeichnet (der Abstand zwischen den Ziffern kennzeichnet die Länge des
Drückens):
12345 5 66665 66665 44443 3 66661
Probiere es aus! Solltest du ein tonales Handy besitzen, werden deine „Kollegen“ begeistert sein!
Ich selbst muß dieses Hobby nun versteckt ausüben, denn meine „Kollegen“ sind keine Anhänger der Schönbergschen Zwölftonmusik.

Dennoch. Ich esse:
1 Semmel mit Kürbiskernschinken, Emmenthaler und Gurkerl
2 Äpfel Kronprinz Rudolf

Photoblog

„Wow! Ein gestochen scharfes Foto! Habe
ich ein neues Handy?“
Diese verschissene Frage habe ich mir gestern ( auch in den
Kommentaren) zickmal selbst gestellt. Und siehe! Ecce! Ich habe ein
neues Handy! Und es kann so schöne Fotos machen, weshalb
dieser Blog zum Photoblog wird.

Ein Überblick:

Der kleine Appetitanreger:

Die Kaffeebechersammlung von schräg oben gesehen:

Die Kaffeebechersammlung durch die kleine geile Lili gesehen:

Also aß er:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Hehr gemustert

Ich esse:
1 Semmel mit Gartenpikante, Gouda und Gurkerl
2 Äpfel Kronprinz Rudolf

Ich weiß nicht wieso, aber das heutige Mittagessenfoto, wie immer ein Kunstwerk, erinnert mich an meine Musterung. Ich mußte damals auch zum Heerespsychologen, was offenbar auf einen Fehler im System
zurückzuführen ist. Ich versuchte ihm das gleiche Geschichterl reinzudrücken wie Bukowski: ich würde töten, aber nicht aus Liebe zum Vaterland. Und das ergänzt durch: ich hasse mein Leben und das aller Menschen – sobald ich eine geladene Waffe in die Hände bekomme, radiere ich alles aus, usw. usf..
Leider blieb ich ohne Erfolg. Ich mußte doch zum Bundesheer, aber brauchte bzw. durfte fast nichts tun.

Um den heutigen Stoff zu wiederholen:
Ich esse:
1 Semmel mit Gartenpikante, Gouda und Gurkerl
2 Äpfel Kronprinz Rudolf

Pferdeäpfel

Falls Sie zu lesen erwarten, daß
ich eine Wurstsemmel verspachtele, muß ich Sie
enttäuschen.

Gestern ließ ich leider die Nachbarin
in meine Wohnung. Nachdem sie festgestellt hatte, daß meine
Brille hervorragend zu mir und meiner verwahrlosten Wohnung
paßt, brachte sie wieder das leidige Thema ‚Räum doch
mal den Saustall auf‘ zur Sprache. Während sie mir Mittel und
Wege erklärte, wie man eine Wohnung sauber halten könnte,
glitten meine Gedanken ab. Ich stellte mir nämlich schon einen
Brief vor, den ich an meine Versicherung schreibe: „Liebe
Versicherung! Ich wollte gestern die Wohnung aufräumen, aber
eine unerklärbare Feuersbrunst zerstörte das ganze Haus.
Bitte überweisen Sie mir das Geld, damit ich mir eine neue
Wohnung kaufen kann. Danke!“
Als die Nachbarin ihre philosophischen Ausführungen beendet
hatte, schlug sie sogar vor, mir meine Wohnung zu putzen – als gute
Tat zur Weihnachtszeit. Gute Idee! Ich fragte sie, ob sie dabei,
wenn ich was draufzahlen würde, eine schwarze Latexmaske
tragen könne.
Nun, ich bin am Ausformulieren des Briefes an die
Versicherung.

Ich esse – wie ein Pferd:
2 Äpfel Kronprinz Rudolf