Adios Carro und ewge Treu!

El Carro ist tot. El Carro war mein Auto. Fast genau fünfzehn Jahre hat El Carro mich begleitet. Durch gute Zeiten, aber großteils durch schlechte Zeiten.
Heute Morgen ging El Carro von mir. Ich stand in der Mitte einer Gürtelkreuzung als der Zahnriemen riß und das Herz El Carros zertrümmert wurde. Das wars. Und während er im Sterben lag und ich ihn fluchend und spuckend, von einem zermürbenden Trauerhupkonzert begleitet, den Gürtel entlang schob, schwor ich ihm ewge Treu. Keine andere Mistkarre soll mehr meinen Körper durch diese todgeweihte Stadt bewegen.

Das heißt, ich werde mir wieder ein Motorrad zulegen.

Und bis dahin quäle ich mich per pedes herum und ich aas das Friedhofsmahl:
1 süßer Ziegel
1 Becher Joghurt – wenn ich mich recht erinnere, ist das der dritte Becher Joghurt seit es dieses Blog gibt

Adios Carro und ein paar Worte noch für dich:

Weine nicht ob der Zeit, die nun kommen mag, sondern lache wegen den Tagen, die waren.

PS: und somit verschwindet auch das Beweismittel für den Stoßstangenfetischisten. Hehehe.

Österreich wählt den Imperator

Nachdem ich gestern die ersten Hochrechnungen der Nationalratswahl erhalten hatte, fielen mir zuerst diese typischen Szenen aus Weltuntergangsfilmen ein: die Menschen wissen, daß sie sterben werden, und brechen dennoch in irrsinnigen Wahnsinn aus. Der Mob läuft durch die Straßen, auf denen alle Autos brennen, blutende Menschen plündern Geschäfte, schwangere Mütter erschießen sich gegenseitig, Jugendliche werden von der Armee, der auch schon alles egal ist, mit Panzern niedergewalzt (während der Held der Geschichte mit Ohropax ganz ruhig in einem kleinen Zimmer hockt und ein letztes Mal seinen Blog zu Ende schreibt, hehehe).
So ein Wahlergebnis bedeutet für einen linkslinken Radikalanarchisten, wie ich einer bin, natürlich eine herbe Entäuschung. Wirds wieder nix mit der autonomen Herrschaft der Vernunft unter den Menschen. Vielmehr bedeutet es das, was zur gleichen Zeit am Parallelkanal ausgestrahlt wurde. Dem Kanzler, Imperator in spe, rutscht die ganze Farbe aus dem Gesicht, als er gegen den Schwarzen kämpft, und das auserwählte Kasperle wird zum Darth Vader, nachdem ihm Arme und Beine abhanden gekommen und Haut und Haar verbrannt waren. Ja und das kleine grüne Maxerl büßt zwar etwas an Macht ein, überlebt aber weiterhin.

Mit solchen Gedanken aas ich unter dem Banner des Märzen:
1 Brot
1 Apferl

Zweierlei ein Brief an die Dummheit

Als Wochenendbeilage zu diesem Misthaufenblog gibt es heute ein Rätsel. Das Rätsel heißt: „Wer findet die meisten Fehler (Denk-, Semantik-, Syntaxfehler)!“

Ich erhielt nämlich vom Stoßstangenfetischisten einen weiteren unter die Scheibenwischer gesteckten Liebesbrief (ja, er machte sich die Mühe, mein Auto zu suchen)!

Hier der Text:

Sg. Herr!

Einen Fehler machen und diesen zuzugeben sind zweierlei, sich durch Nichts tun zu entschuldigen ist was anderes.
Sich vorschriftswidrig derart aufzustellen indem man ein Fahrzeug beschädigt ist eine Frechheit (zeigt von Intelligenz, Kann man ja sehen)
Nachdem ich lange genug (08:00-14:00 Uhr, 6 Stunden) auf einen Anruf gewartet habe, erstatte ich morgen Anzeige wegen Fahrerflucht und Falschparkens gegen Sie

P.S: Gewisse Sachen lernt man in der Fahrschule (Unfallmeldung etc)

Tja. Ohne Worte.

Also wer die meisten Fehler findet, hat gewonnen!

Adios.

PS: Ich aas nichts. Ich trinke nur. Es ist ja Freitag.

Parkschaden und Fahrerflucht oder wie man seine Stoßstange restauriert

Dieses Brieflein habe ich heute morgen unter den Scheibenwischern meines Autos gefunden. Ich darf wiederholen:

Sie haben offensichtlich mein Fahrzeug beschädigt (stark zerkratzte hintere Stoßstange)
Ersuche um ehebaldigsten Rückruf
… telefonnummer ….
Habe Fotos gemacht

Als ich den Zettel gelesen hatte, dachte ich mir, es könne sich nur um einen Scherz handeln und ließ ihn kopfschüttelnd in meiner Hosentasche verschwinden. Da hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um, sah aber niemanden.
„Hier oben am Balkon!“
„Was is?“, schrie ich rauf.
„Ich rate ihnen, eine Selbstanzeige zu machen, sonst zeige ich sie wegen Fahrerflucht an.“
„Weswegen?“
„Sie haben meinen Wagen beschädigt.“
„Welchen meinen sie?“
„Na der, der vor ihnen steht.“
„Aber ich bin nicht geflüchtet. Ich stehe ja hier.“
Der Mann wiederholte sich: „Ich rate ihnen, eine Selbstanzeige zu machen, sonst zeige ich sie wegen Fahrerflucht an.“ Dann verschwand er.

Ich jedenfalls habe seine Kiste bestimmt nicht beschädigt – ich bin da immer vorsichtig, weil ich weiß, daß es leider sehr viele Menschen gibt, die sich Autos kaufen, obwohl sie sich die Dinger gar nicht leisten können und dann passen sie darauf besser auf als auf ihre Frauen und Kinder. Das ist schade.
Ich warte jetzt einmal ab, was passiert. Aber ein Erinnerungsfoto habe ich auch gemacht:

Man sieht ganz deutlich, daß ich seinen Wagen NICHT berühre.

Tja, komme ich jetzt ins Gefängnis, weil ich keine Angst vor kleinen Parklücken habe?

Ich aas vielleicht die Henkersmahlzeit – und die fiel spärlich aus:
1 Brot
1 Käse

Albino und Toura

Meine neue Geschäftsidee lautet: Mr. Toura. Denn, wie gesagt, zu Geld kommt man nur durch Waffenhandel oder als Führer einer Sekte. Als Sektenführer Matla habe ich kläglich versagt…. nein, nicht ich habe versagt, sondern DU! Ich bin ein guter Sektenführer, aber DU zahlst nichts! Und Waffenhandel ist mir momentan noch zu aufwendig – vor allem weil jetzt auch die kalte Jahreszeit auf mich zu kommt und ich eh so ungern das Haus verlasse.
Aber vielleicht klappts als Mr. Toura. Ich habe mir gedacht, daß ich zuerst als Wunderheiler beginne und langsam zum Sektenführer mutiere. Wobei meine Patienten den Wandel vom Heiler zum Führer gar nicht merken sollen.
Als Wunderheiler muß man irgendetwas mitbringen. Entweder Ausstrahlung oder Persönlichkeit. Da ich beides nicht besitze, gebe ich mich als Afrikaner aus. Als auffällig bunt gekleideter, sympathischer Albinoafrikaner, der die deutsche Sprache kaum, die Kommunikation mit den guten Geistern aber voll beherrscht.
Ich glaube, das könnte funktionieren. Vor allem das Geschäft mit fetten Witwen.

Nundenn, ich aas:
1 Käse
1 Brot
1 Apfel

PS: Hat schon jemand Kronprinz Rudolf Äpfel gesichtet? Wäre ja schon langsam Zeit dafür!

Tiefpunkt einer Wahl

Meine Montagslaune sitzt mir noch immer im Gehirn. Ich werd sie nicht los.

Bei mir in dem verkommenen Grätzel fallen heuer die Wahlgeschenke ziemlich mager aus. Erst heute, wenige Tage vor dem großen Tag, ist mir so ein Wahlkipferl nachgelaufen. Wenn ich da an die letzte Wahl zurückdenke! Da gabs noch Kondome und Penisringe!

Also ich aas:
1 Wahlkipferl
1 Flasche Küwi

PS: Das ist nur die halbe Wahrheit. Einen Kugelschreiber bekam ich von einem FPÖler angeboten, welchen ich höflichst bat, ihn sich doch in den Arsch zu schieben.
Geschenke von den roten Kipferln kann ich grade noch akzeptieren.

Motivationsmittagessen für einen beschissenen Montag

Erkennt man das? Kaffeebecherstau! Die fünfzig Zent kann ich abschreiben. Ich meine, was soll aus so einem Tag noch werden? Auf der Straße: Stau, beim Portier: Stau, beim Kaffeeautomaten: Stau. Dann latscht du rüber in die andere Abteilung und was ist dort? „Außer Betrieb“.

Alles im Arsch. Dafür habe ich mir nun ein Motivationsfrühstück vom Essensautomaten geholt (wenigstens der funktioniert noch).

Ich aas:
1 Sackerl Soletti
1 Packung Original Neapolitaner aus Wien – Manner

Jägersjäger auf Jagd

Am Morgen machte ich einen wunderschönen Spaziergang. Die Sonne schien mir ins Gesicht und auf die kaputten Zähne, weil ich lachte. Die letzten Tage waren bei uns ja ziemlich verpißt und heute endlich Sonne!
Da habe ich in einem Anflug von wohliger Wärme beschlossen, dieses Wochenende auf die Jagd zu gehen. Ja, du liest richtig. Ich bin Jäger.
Am Samstag werde ich somit mein Tarnzeugs aus der Waffenkiste holen, den Taser und das Scharfschützengewehr. Ich werde mit meiner Rostschüssel in den Wald fahren und mich ganz wie früher rüsten. Gesichtstarnung, Geäst in die Haare und los gehts.
Ich weiß, du wirst wieder die Augen verdrehen und dir denken, was wird denn das? Matla ein Jäger? Die sind ja so hirnlos schießwütig, töten das liebe Katzerl und das süße Rehlein. Aber keine Angst. Ich töte keine Tiere. Ich töte Jäger. Nicht wirklich, aber ich tu so, um im Training zu bleiben.
Die Jäger nämlich mag ich nicht. Sie sind fett, dumm und ständig betrunken. Okay, das bin ich auch, aber stilvoller. Und professioneller. Die Jäger haben keine Ahnung von echter Jagd. Man hört und riecht sie Kilometer gegen den Wind, vom Optischen ganz zu schweigen.
Nicht so bei mir. Mich wirst du im Wald nicht wahrnehmen. Denn ich BIN der Wald. Ich bin das feuchte Laub im Herbst, der nasse Dreck nach einem Regenguß, die faulige Kuhflade in der Wiese, ein furzendes Eichhörnchen am Baum. Und wenn ich einen Jäger wittere, visiere ich ihn mit dem Zielfernrohr an und ballere neben ihn ins Gebüsch. Er wird nicht einmal merken, daß er gerade noch mit dem Leben davongekommen ist, denn ich habe einen Schalldämpfer drauf.

Das mache ich und esse mit einem hämischen Grinsen im Gesicht:
1 Topfen
1 Käse
1 Eckerlkäse

Dock18 Don’t/Eat und der Röchler

Ich hab dir ja schon erzählt, daß da im Dock 18 in Zürich irgendwie dieser Misthaufenblog ins Spiel kommt. Siehe Don’t/Eat
In diesem Zusammenhang wollten die Dockarbeiter von mir ja etwas zum Anhören. Zuerst einen PodCast und jetzt ein Interview. Nun, ich habs probiert. Ich habe meine Stimme über ein Mikrophon aufgenommen und mir danach angehört. Verdammt. Das habe ich nicht erwartet. Kein Wunder, daß die meisten Menschen mit mir lieber schriftlich als persönlich verkehren! Meine Stimme hat sich im Wandel der Zeit in eine Art prähistorisches Röcheln rückentwickelt! Ich weiß nicht, warum! Ist Tschernobyl schuld? Die Chemtrails? Die absichtlich vergifteten Zigaretten, um sie schädlich zu machen? Die Nahrungsmittel der Großindustrie? Die Atomversuche der Franzosen? Meine Wasserpfeife?

Mit seltsamen Schmerzen im Rückenmark aas ich:
1 Käsesemmel – frisch aus der Cantina – aber diesesmal wirklich frisch! Ich habs mit eigenen Augen gesehen
1 Nektarine

Die Zahnskyline von Dresden

Die Brotdose kann mich mal. Nun gibt es neue Aufregung im Hause. Denn heute war ich beim Zahnarzt. Nach zwanzig Jahren das Erstemal. Ich gehöre nämlich nicht zu der Sorte von Leuten, die, sobald ihnen ein Furz in der Wampe zwickt, zum Arzt flennen rennen.
Bis jetzt gab es auch keine Probleme mit meinen Zähnen. Ein paar sind schon rausgefallen, aber – mein Gott! – das kommt vom Alter. Nun bin ich aber doch zum Zahnarzt gelatscht, weil ich letztens zufällig einen Spiegel in die Hand bekam und mir meine Zähne ansehen konnte. Shit! Habe ich mich erschreckt! Meine Zahnskyline sieht wie Dresden nach dem Bombardement aus! Eine schwarze Ruinenlandschaft mit einem leichten Geruch von Verwesung.
Die Zahnärztin war sehr freundlich…. bis ich ihr gesagt habe, daß ich zuletzt vor zwanzig Jahren beim Zahnarzt war. Sie hob mit einem angewiderten „Nau Daunkschen!“ ihre Augenbrauen so hoch, daß man meinen konnte, sie würden sich gleich von der Stirn lösen und davonflattern! Sie näherte sich meinem offenen Maul wie ein Ritter, der in die Höhle des Drachen läuft. Ganz vorsichtig, das Visier des Helmes heruntergeklappt und den Bohrer zitternd vor sich gestreckt, um jederzeit alles Böse, das sich aus der Dunkelheit erhebt, niederstrecken zu können.
Aber letztendlich ist alles gut ausgegangen. Die Zahnärztin hat gar nichts gemacht. Sie hat mir nur gesagt, daß es fünf Löcher gäbe, die dringenst weggemacht werden sollten, die Weisheitszähne müssten rausoperiert werden und dann noch irgendwas unverständliches von Frisurenversiegelungen. Dann gab sie mir einen „Kostenplan“. Nachdem ich diesen Kostenplan beäugt hatte, war alles klar. Wir werden uns nie wieder sehen.

Ich aas mit den Resten der einst prächtigen Stadt Dresden:
1 Käsebrot
1 Nektarine
1 Kaffee
1 Muffin