Havariebeidl

Havariebeidl

Nein, das arme Ding am Foto ist nicht mein havarierter Beidl. Du magst denken, ich hätte meinen Beidl nun doch dem weiblichen Kampfdroiden gezeigt und er hätte ihn in seine Einzelteile zerlegt. Nein. Das ist mein rechter Daumen.

Gestern wollte die Nachbarin wieder, dass ich ihr beim Kochen helfe… klug, wie du bist, weißt du natürlich schon, worum es geht. Je dümmer man sich anstellt, um umso weniger wird man gebeten… gut, vielleicht habe ich es übertrieben… oder… ich habe es ziemlich sicher übertrieben. Wenn der Knochen nicht im Weg gewesen wäre, hätte ich mir beim Kräuterzerhacken wohl den Daumen ganz abgeschnitten. Aber so war es nur eine tiefe Fleischwunde. Die Nachbarin hat gekreischt und wollte gleich ins Krankenhaus…
„Geh bitte! Jetzt scheißt di net au!“, hab ich gesagt. „Gimma des Gschirrtiachl und passt scho!“
Heute bin ich doch heimlich ins Krankenhaus. In der Nacht habe ich nämlich das Bett vollgeblutet und beim Zähneputzen das ganze Badezimmer mit Blutspritzern überzogen. War ja kein Drama. Zwei Spritzen, etwas Tixo und ein Haufen Bandagen.

Aber weißt du, was viel schlimmer ist? Nein? Ich erzähl’s dir morgen.

Ich aas:
1 Kornspitz mit Füllung

 

 

So war’s und bin’s zufrieden

Also wirklich: während meiner Abwesenheit wird da ungeniert über meinen Schwanz gemutmaßt! Nun ja. Jetzt, da alle weg sind und es ruhig am Misthaufen geworden ist, kann ich ja wieder ungestört meine mittäglichen Ergüsse… nein, eine weitere unschuldige Formulierung, die zu anstößigen Kommentaren führen würde! Diese Leute, mit ihren schmutzigen Phantasien!

Ganz still und heimlich werde ich jetzt alle Auflösungen in Kurzfassung verraten: der Feuerwehreinsatz führte uns zu… irgendetwas, das brannte. Der Dominus stand mit Hochwasserstiefeln und Feuerwehrhelm in der Nähe in einem Bach und brunzte im Kreis. Ich warf einen Silvesterkracher nach ihm, der neben seinem Schwanz explodierte. Dann hörter er zu brunzen auf.

Der weibliche Androide, dem ich den Schwanz zeigen wollte, stand – bevor ich es tun konnte – auf und kam kurze Zeit später mit eingerahmten Auszeichnungen von Kampfsportwettkämpfen zurück, die in meinem Sichtbereich an der Wand aufgehängt wurden. Dann zog sich mein Schwanz dermaßen in meinen Körper zurück, dass ich nichts mehr herzeigen hätte können.

So war das, keiner wird’s lesen und ich bin zufrieden… und aas:
1 Weckerl mit EKG

So wars und bins zufrieden

Dr. Jaganzsicher

„Ja, also wie bereits erwähnt, wollte ich gestern schon wieder jemandem meinen Schwanz zeigen.“
„Hm. Wer war dieser jemand, Matla?“
„Ein Androide, der mich mit seinen Augen fotografiert.“
„Matla! Ein Androide? Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass es nur einen Androiden auf diesem Planeten gibt, und das bin ich?“
„Sie irren sich.“
„Matla. Müssen wir das wieder und wieder durchkauen? Weil ich ein Androide bin, würde ich wissen, wenn es andere geben würde. Aber es gibt keine außer mir!“
„Aber vielleicht sind Sie gar kein…“
„Und wenn ich kein Androide wäre, würden Sie dann so offen mit mir reden können, Matla?“
„Nein.“
„Sehen sie, Matla. Dann hätten wir das geklärt. Und jetzt erzählen Sie mir, was ganz genau passiert ist. Und lassen Sie keine Details aus.“

Und was ganz ganz ganz genau passiert ist, erzähle ich morgen.

Ich aas:
1 Riesenbaguette, das mir als Ganzes in der Speiseröhre steckengeblieben ist

Dr. Jaganzsicher

Dr. Jaaaaa?

Tüüüt tüüüt tüüüt.
Mit tiefer Stimme beginnend lang in höhere Tonlagen gezogen:
„Jaaaaaa?“
„Ja, ich bin’s. Matla.“
„Jaaaaaa?“
„Ja, ich wollte gestern wieder jemandem meinen Schwanz zeigen.“
„Jaaaaaa?“
„Ja. Sind Sie sicher, dass Sie wissen, wer ich bin?“
„Matla. Es gibt so etwas wie eine Rufnummernanzeige. Daher weiß ich immer schon vor dem Abheben, wer dran ist.“
„Okaaaaay?“
„Jaaaaaa? Haben Sie mir etwas zu sagen? Vielleicht eine Entschuldigung.“
„Es tut mir leid. Entschuldigung. Es geht um meinen Schwanz…“
„Matla. Es geht immer um ihren Schwanz. Und ich wette, Sie wissen überhaupt nicht mehr, wofür Sie sich gerade entschuldigt haben oder?“
„Nicht wirklich. Aber dennoch tut es mir…“
„Sie haben mich und meine Praxis zuletzt zum Teufel gewünscht. Sie haben mich einen Psychopathen geschimpft, der sich als Psychiater verkleidet…“
„Ahhhh jaaaa“, lachte ich, „Jetzt weiß ich wieder. Das haben Sie doch wohl nicht ernst genommen oder? Sie nehmen alles viel zu ernst!“
Kurze Pause. Rascheln, Husten, Seufzen.
„Gut, Matla. Also. Was ist passiert?“

Und das erzähle ich wie immer morgen.

Ich aas:
1 Croissant mit Schinken, Käse, Salat, Eier
2,5 Packungen Mannerschnitten

Dr. Jaaaaaa?

Regungslos à la Zwinkern

Sie ist wieder da. Die Regungslose. An einem Scheißmontag in Scheißgesellschaft. In der Scheiß weißen Anstalt. Perfekt.
Ich habe meine Untersuchungen fortgeführt. Immer, wenn ich etwas Unerwartetes mache oder etwas, das ich zuvor nicht gemacht habe, sieht sie mich an. Aber nicht nur das! Wenn sie mich ansieht, senkt sie auch immer ungewöhnlich lange ihre Augenlider… ich trau mich fast nicht, das zu sagen… aber ich habe dabei jedesmal das Gefühl als würde sie mich fotografieren… obwohl… aus technischer Sicht müsste es ja genau umgekehrt sein. Also sie müsste die Augen erst dann öffnen, wenn sie mich fotografiert… außer… naja… vielleicht ist das Schließen der Augen ja so eine Art Schalter, der dann das Fotografieren erst auslöst.
Während ich diese geilen Drageekeksi a la Manner esse, habe ich mich dazu entschlossen, die Regungslose auf die Probe zu stellen. Sobald das letzte Drageekeksi verschwunden ist, werde ich aufspringen, mir die Hose runterreißen und mit meinen Schwanz vor ihrem Gesicht herumwedeln. Ich bin gespannt, ob sie dann nicht doch ein paar Mal hintereinander die Augenlider hebt und senkt… und ein bisschen hektischer als sonst. Ha!

Ich esse:
1 Packung abartig geile Drageekeksi Haselnuss à la Manner

Regungslos a la Zwinkern

Ein regungsloser Anfang

Heute saß eine Frau in meiner Zelle. Hm. Dabei habe ich nichts anderes gemacht als sonst auch. Aufstehen, Kaffee, Tschick, Straßenbahn, Bus, weiße Anstalt. Sie saß einfach so hinter dem anderen Tisch.
Mir war gar nicht bewusst, dass der zweite Tisch ein zweiter Arbeitsplatz sein könnte. Ich dachte eher, das wäre so ein Service für mich… quasi extra viel Platz als Entschädigung für meine täglich Anwesenheit… oder einfach, damit der Raum nicht so groß und leer aussieht… scheinbar nicht.
Die Frau jedenfalls sagt nichts. Sie bewegt sich auch nicht. Sie sitzt einfach nur da. Ich habe schon versucht, sie zu überlisten. Habe ihr den Rücken zukehrt und dann nach einer nicht vorauszuahnenden Weile mich plötzlich und unerwartet umgedreht… um sie bei einer Bewegung oder bei irgendwas zu erwischen. Nichts!
Einmal kam der Besserwisser in meine Zelle. Bevor er noch irgendwas sagen konnte, fragte ich ihn:
„Siehst du das?“
„Was?“
„Na, das!“ Dabei deutete ich mit meinem Kopf auf die Frau.
„Sie meinen die da?“ Er deutete auch mit dem Kopf in die gleiche Richtung.
„Ja.“
„Ja.“
Dann verschwand der Besserwisser wieder.
Einmal habe ich längere Zeit regungslos auf meinen Bleistiftknödel an der Wand gestarrt und dann plötzlich laut geklatscht. Dann hat sie doch reagiert! Ja! Damit habe ich gar nicht mehr gerechnet! Sie hat mich kurz angesehen und dann wieder weg… ja, das ist nicht viel. Aber es ist ein Anfang!

Ich aas im Scheißhäuslrestaurant und es war wie immer exzellent:
1 Teller mit Köstlichkeiten

Ein regungsloser Anfang

Das Pling! Das Plang! Und das Plong!

Oje. Verschlafen. Soll ich in der weißen Anstalt anrufen und mich für heute abmelden? Zahlt es sich überhaupt noch aus? Scheiß drauf!

Gestern Abend… wie soll ich sagen… die Nachbarin hatte Gras besorgt und wir waren ziemlich dicht… die Unterhaltung, die ich stundenlang mit dem Plattengriller führte, war sehr… ergiebig, wenn man das so sagen kann.
Es begann alles damit, dass ich nach ein paar Joints wie üblich völlig entspannt herumhing und mir mein Gehirn von innen betrachtete, als plötzlich der Plattengriller mit der Kommunikation begann. Pling! Plang! Plong! machte er! Und dieses Pling! Plang! Plong! kam von schräg außerhalb des uns bekannten Universums. Es erfüllte alles. Alles! Jedes Pling! und jedes Plang!, jedes Plong! ließ einen die Welt verstehen. Und wenn ich die „Welt verstehen“ sage, dann meine ich das auch so! Die meisten der Pling! Plang! Plongs! klangen freundlich, zärtlich, mir zugetan, als wollten sie mich trösten. Andere wiederum ließen die Erde in ihren Grundfesten erzittern! Ich musste mein Glas Absinth mit aller Kraft festhalten, damit es nicht vom Tisch rutschte! Das Gesicht der Nachbarin verzerrte sich dabei dermaßen, dass es aussah, als hätte sie kein Unterkiefer mehr! Wie lieblich!
Später hockte die Nachbarin glücklich in der Badewanne… da wo ich den Reis anbaue… und sie schluchzte und sie schnäuzte und sie sagte: „Wir sollten fliegen! Matla! Wie die Plings! Wie die Plangs! Wie die Plongs!“
Und ich antwortete: „Ja! Fliegen! Wie die Plings! Wie die Plangs! Wie die Plongs!“
Und der Plattengriller murmelte – ein Murmeln, das wie Brummeln schrummelte: „Fliegt, meine Kinder. Fliegt, denn nur meine Kinder werden das Pling! und das Plang! und das Plong! erkennen.“ Und er lachte.

Ich aas:
1 Käseleberkäsesemmel mit Senf

Pling! Plang! Plong!

Drageehassliebe

Und ich hasse alles, was hier passiert! Zum Beispiel, wenn ich von den Kommentiermaschinen direkt angesprochen werde! Brunnhilde… moment… ich mach mal die Drageekeksi auf… Brunnhilde, was interessieren mich die Probleme von Kindern? Ich hasse dich genauso! So wie alles! Also echt! Ich werde… moment, ich nehme mir mal ein Drageekeksi… mmmh, sehr gut. Also Brunnhilde, wo waren wir… ja, die Kinder… mmmmh Drageekeksi. Kinder sind ganz nett… warum ich so konfus schreibe? Kinder… jajaja. Noch ein Drageekeksi… ich nehme an, dass das Mädchen… Brunnhilde, weißt du, du bist mir die Liebste! Bist du auch so lecker wie ein Drageekeksi? Oh ah, schmeckt! Ich nehme an, dass der Osterhase in das Zimmer des Mädchens gehoppelt ist – natürlich während es tief und fest schlief – und hat ein paar Schokoeier verloren. Und das Mädchen wir jetzt böse auf den… noch ein Drageekeksi… hihihi… also das Mädchen ist jetzt böse auf den Osterhasen, weil er sich nicht gezeigt hat und ich… noch eines… Mmmh! Das beste bis jetzt… die hellen schmecken nach den dunklen immer am besten… also das Mädchen will also jetzt wahrscheinlich, dass ich mit dem Osterhasen schimpfe. So wird das sein! Brunnhilde! Zufr…. nein, noch ein Drageekekserl! Zufrieden? Zufrieden!

Ich aas:
1 Sackerl Drageekeksi

Drageehass

Leider einerlei Leier

90% von dem, was Menschen sagen, verstehe ich nicht. Es kann aber auch noch schlimmer kommen. Bei uns im Haus gibt es ein Mädchen – kein Ahnung wie alt, ich kenn‘ mich da nicht aus – aber ich treffe sie manchmal mit ihrer Mutter auf der Straße… und ich weiß nicht, wieso, aber das Mädchen fühlt sich immer dazu veranlasst, mir ganze Romane zu erzählen. Und so leid es mir tut: ich verstehe kein einziges Wort! Also… ich meine, die Wörter verstehe ich an und für sich schon sehr gut, denn das Kind spricht wirklich perfektes Hochdeutsch, aber der Zusammenhang der Wörter erschließt sich mir nicht… sie redet in so einer Leier dahin, ohne Satzzeichen und ohne… ich weiß nicht… je länger das Kind mit mir spricht, umso nervöser werde ich immer, denn die Mutter sieht mich dann immer besonders stolz und erwartungsvoll an… und ich weiß nicht, was ich machen oder sagen soll. Wenn es da steht, mit seinen großen Augen…
Letztens war die Nachbarin dabei. Zum Glück, muss ich sagen! Denn da war das Mädchen in einer besonders wortreichen Stimmung. Ich versuchte, die Augen des Mädchens auf die Nachbarin zu lenken, aber es ließ sich nicht beirren. Ohne Halt redete es auf mich ein! Wenn das Mädchen aufhörte zu reden, sah ich die Mutter an. Die Mutter erwartete sich wieder eine Reaktion von mir. Nichts passierte, dann sah die Mutter fragend zur Nachbarin, die Nachbarin zu mir, ich zu Nachbarin und die Nachbarin antwortete dann für mich. So Dinge wie:
„Matla empfindet da sicherlich genauso.“
„Ja, Matla, macht das auch gerne.“
„Matla wird mit ihm schimpfen.“
Nach dem Gespräch rauchte ich eine Zigarette. Die Nachbarin lachte und rief:
„Matla! Du bist ja völlig verschwitzt! Sag mal, du hast ja ganz feuchte Hände!“
Weiß auch nicht. Ich halte viel aus, aber das macht mich fertig. Ich brauche Rufzeichen, Imperative, kurze und klare Aussagesätze!

Ich war heute wieder im Scheißhäuslrestaurant und aas
1 Teller mit Mischmasch hervorragend!

Einerlei Leier

Wasserpanik

Am Vormittag war ich scheißen. Daheim. Ja… schon wieder. Hab mir frei genommen. Krankenstand… mehr so psychologisch bedingt. Aber jedenfalls war ich scheißen. Einen Rieeeseeenhaufen! Steh auf, wisch mir mit einem Zeitungsartikel über den Zustand der EU den Arsch ab und drück auf die Spülung. Nichts. Nada. Kein Wasser. Gerate leicht in Panik, höre schon einen Schwarm Schmeißfliegen auf mich zukommen…  renne wie vom Teufel besessen  hoch zu Nachbarin und schrei sie völlig außer Atem an:
„Hast du meine Wasserrechnung nicht bezahlt? Hab kein Wasser!“
Sie: „Seit mindestens drei Wochen hängt unten ein Zettel, dass heute irgendwas am Wasser gemacht wird. Seit drei Wochen!“
Drehe mich wortlos um, laufe zurück in mein Scheißhaus. Shit, shit, shit! Es stinkt immer mehr, die Ratten kommen, die Mistkäfer, die fetten Fliegen mit ihren Eiern!
Und da! Eine Erleuchtung! Gehe ins andere Zimmer zum Schrank. Nehme die Flasche Inländerrum. Uralt, verstaubt, eiserne Reserve. Nehme einen großen Schluck, wancke ins Klo und versuche mit dem restlichen Rum die Scheiße runterzuspülen. Geht nicht! Die Scheiße… sie klebt in der Schüssel fest! Sie ist mir haushoch überlegen! Hm, ob ich den Scheißhaufen flambieren soll? Vielleicht verbrennt wegen des Rums alles rückstandslos. Bin nicht sicher. Rauf zur Nachbarin! Die weiß immer Rat!

Was soll ich machen und aas:
3 Spiegeleier

Wasserpanik