Kletzensau

Weihnachten ist die Zeit des Kletzenbrotes. Für mich zumindest. Ich esse es und jeder Bissen fördert neue Kindheitserinnerungen, weihnachtliche, zu Tage. Erinnerungen, die tief vergraben lagen, quasi in Sicherheit, und die besser vergraben liegen hätten bleiben sollen… wie der Vattern im Advent das Kletzenbrot am Tisch teilte… und wie er später in der Dunkelheit mit den Resten und anderem alten Brot in den Stall ging… und wie er rechts rüber die Schweine mit dem alten Brot fütterte und links den durchgefrorenen, nicht minder grunzenden Knechten das Kletzenbrot zuwarf… wie er dann die fetteste Sau tätschelte und den Knechten mit seiner rechten Faust und blitzenden Augen drohte… er hat die Knechte wortwörtlich zur Sau gemacht.
Ja, so etwas fehlt einem in der Stadt.

Und so aas ich – vom Geist der vergangenen Weihnachten beseelt:
1 Kletzenbrot

Russkij standart Entschlackung mit aufgestellten Patschen

Ich habe das KGB-Essen überlebt. Denn – ha! – ich habe mir das passende Gegenmittel besorgt. Den Russkij standart – bringt alles physisch und psychisch Schlechte im Körper um die Ecke:

Psychische und physische Entschlackung

Die Nachbarin hat diese Entschlackung auch mit gemacht. Motiviert von unserer neuen seelischen Reinheit, waren wir des Advent und anderen Traditionen eingedenk und so schenkte mir die Nachbarin am Sonntag zum Katerfrühstück einen Krampus, dem es bereits die Patschen aufgestellt hat, und danach haben wir aus den völlig verbrannten Kipferl, die wir eigentlich nur aufbacken wollten, einen Adventkranz gebastelt:

Adventkranz aus verbrannten KipferlDer Krampus

Erschöpft von diesem ereignisreichen Wochenende aas ich:

1 Weckerl allerlei von Billa
1 Apfel Topaz

Russkij Weckerl

D-Day 01 ohne sozialem Aufguß (XXL)

Das erste Türchen im Adventkalender ist offen. D-Day 01.
Spätestens jetzt solltest du dir im Klaren darüber sein, ob du Weihnachten ausfallen läßt oder nicht. Wenn nicht, dann wirds langsam Zeit Geschenke zu kaufen.
Für mich ist Weihnachten eine einfache Sache. Lebe ich doch zurückgezogen, ohne sozialem Aufguß. Werde ich eingeladen, dann sowieso nur von der Nachbarin – die übrigens während der Feiertage keine Freier empfängt.
Falls sie mich auch heuer wieder anfleht, mit ihr D-Day 24 zu verbringen, weiß ich schon, was ich ihr als Christkind verkleidet schenken werde: eine der wichtigsten Erfindungen der modernen Zivilisation, Socken mit aufgenähten Wochentagen.

Ich aas:
1 Glas Felix Sandwichgurken XXL mit Bauernhofgarantie
1 Apfel
1 Liptauer aus der Bäckerei
1 Käse

Adventdaten

Wien, Österreich, Europa, Planet Erde, Sol-System.

  • Freitag, der zwölfte Dezember.
  • Regen. 3,6 °C.
  • Kopf und Rücken schmerzen, vereiterte Augen, geschwollene Gesichtsmuskulatur.
  • Schließmuskel hat Arbeit eingestellt.
  • Speiseröhre in Dauerejakulation.
  • Foto: „Adventinstallation #37“

Die restliche Offenbahrung des Sekrets

Motiviert duch die Offenbahrung des Johannes (es ging um den Wikipediaartikel über Nasensekret), zeigte ich dem Admiral gestern noch einige meiner Nasensteine. Ich wollte ihn schockieren, den Herrn Admiral Kuckkuck. Als er ich ihm meine besten Rawuzer vor seine Augen hielt, lächelte er nur milde. Und zog sich selbst ein paar! Oh Mann! Form, Farbe und Größe von unvergleichlicher Grausamkeit! Siehe hier das Symbolfoto mit zwei Nasenmännern des Admirals:

Vertrockneter, knorpeliger Beginn, steinharte, breite Mitte und leicht zähflüssiges Ende (rechts ein abgenagter Apfel als Größenvergleich).
Bei solchen Naturgewalten konnte ich mir meine Rawuzer in die Haare schmieren. Denn sie sahen nur etwa so aus:


(die braunen rundlichen Teile sind meine Nasenmänner – laß dich vom Kokain nicht irritieren)

Ich gebe mich geschlagen.

Da ich heute daham bin und etwas Adventstimmung verbreiten möchte, aas ich fein zubereitet:
1 Brot
1 Aufstrichrest Liptauer
1 Aufstrichrest Ei
1 Käserest
1 Pfefferonirest
1 Stollenrest (schon etwas hart, weil alt)
1 löslicher Kaffeerest
1 letzter Kronprinz

Kerzenschein im Advent und Topfenlecken

Erledigt. Jetzt sind sie gekommen und haben mit einem Kleinlaster die Adventkugelschreiber geholt, die ich in den letzten Tagen unter Hochdruck zusammengedreht habe. Ich bin mit nur sieben Tagen Verspätung fertig geworden.
Und deswegen habe ich mir nun etwas gegönnt, was ich schon seit einiger Zeit vermisse: ein Mittagessen in aller Ruhe. Siehe:

Gell? Sieht appetitlich aus. Ich habe mir die Zeit genommen und den Topfen aufs Brot gestrichen (mit einem Messer) und den Käse (ebenfalls mit einem normalen Messer) abgeschnitten. Der Apfel ist gewaschen worden. Klingt für dich wohl nach nichts Besonderem, aber ich sage dir, wenn man wochenlang aus Zeitmangel den Topfen mit der ohnehin wunden Zunge aus der Dose leckt, Brot und Käse mit den Zähnen vom Ganzen abreißt, um es zu verschlingen, Obst sowieso maximal mit einem Taschentuch abwischt, dann glaube mir, daß dieses Mahl jetzt für mich wie ein Kerzenscheindinner in der Obenohnebar war. Sehr geruhsam.

Ich aaaaaaaaaaaassss (ganz ruhig):
1 Scheibe Brot
1 Stück Käse (in ein handgerechtes Stück geschnitten)
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Schachtel Rotwein

Mitmachadvent in der Dualität Salami Klima

Mann, das war vielleicht ein Schock am Samstag! Es war so gegen acht Uhr am Abend, ich sitze da nichts ahnend in meinem eigenen kleinen Flak-Turm, saufe was das Zeug hält (schließlich ist Advent), da gehen plötzlich auffällig viele Lichter in Wien aus. Ich natürlich krieg da volle die Panik, Alter, weil das bedeutet nur eins: SANTA KOMMT! Santa kommt geflogen und will Wien erobern!
Wie gut, daß die Wiener das noch vom Krieg kennen! Wenn der Feind geflogen kommt, sofort alle Lichter aus! Ach, geliebtes Wien!
Sofort schaltete ich meine Flugabwehrflutlichter an, um den Himmel über Wien auszuleuchten – die Dinger verbrauchen zwar in kürzester Zeit soviel Energie wie hunderdreiundzwanzig Haushalte an einem Wochenende, aber was sein muß, muß sein. Kurz überlegte ich auch, ob ich die Draken anrufen sollte, aber ließ es dann bleiben.
Doch nichts passierte. Kein Santa war zu sehen, kein einziger verdammter Schlitten mit Rentieren. Etwas verdutzt trank ich mich ins Koma.

Erst heute erfuhr ich von der Nachbarin, was das plötzliche Erlöschen der Lichter tatsächlich bedeutete! Licht aus für das Klima! Mitmachklimarettung! Und ich nicht mitdabei! Schade, denn auch ich hätte so gerne ein Zeichen gesetzt und damit meine Nachricht dem Planeten Erde übermittelt:
„Lieber Planet Erde! Wir wissen zwar in Wirklichkeit gar nicht, wie deine Systeme in Gesamtheit funktionieren, aber wir gehen jetzt mal davon aus, daß wir schuld sind und bald dann leider den Hitzetod sterben müssen. Oder den Kältetod. (Sollte keins von beiden eintreffen: dein Wetter wird auf alle Fälle weiterhin Scheiße sein).
Bevor wir uns aber dagegen wehren, verarscht und versklavt zu werden , sitzen wir lieber mit vollgeschissenen Hosen und mit dem Finger in der Nase vor dem Fernseher und drehen halt für ein paar Minuten das Licht aus. Nur für dich! Lieber Planet Erde!“

Ist ja grade jetzt im Advent so romantisch, wenn alle Lichter aus sind und die Kerzlein brennen.

Und ich esse:
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Schachtel Salami Duo
1 Flasche Rotwein El Copero

Advent, Advent, das Schnitzerl brennt!

Der Weihnachtswahnsinn beginnt heuer beunruhigend sanft. Wie jeden Weihnachtseinkaufssamstag stürzte ich mich auch diesen Adventsamstag in die größten Getümmel der Einkaufszentren, um die Stimmung der Menschen aufzunehmen. Und ich bin überrascht. Kaum Gezeter, kaum Gestreite, alles unüblich friedlich.
Du kannst dir aber sich sein, daß sich dafür in ein bis zwei Wochen die Hölle umso explosionsartiger öffnet! Wenn sich die Hitze der sozialen Reibung in Höllenglut äußert!

Und auch hier im Taiwanhaus sieht man die ersten Anzeichen des Anfangs vom Ende. Ich erblickte einen Adventkranz mit lodender Kerze. Und das neben dem Scheißhaus, aus dem sich die Klärgase nur so in Strömen in die Gänge und Büros ergießen. Sehr gefährlich. Unfälle durch die unglückliche Kombination von Klärgasen und Adventkranzkerzen sind gar nicht so selten!

Mein heuriges Weihnachtsmotto lautet daher: „Todesfalle Advent“ (im Vergleich dazu das Weihnachtsmotto 2005)

Und ich esse:
1 Schnitzelsemmel Speziall mit Gurkensalat

Predigt im Sturm

Nun, was macht wohl ein einsamer Prediger am 1. langweiligen Advent-Wochenende (oder ist es dasnächste?)? Mit Vollgas in einem Schneesturm auf der Autobahn fahren!
Wie mache ich das?
Ich putze den ganzen Schnee vom Auto auf die Motorhaube – vorwiegend bei kaltem Schönwetter am Wochenende. Wenn ich dann auf der Autobahn die Maximalgeschwindigkeit meiner alten Kiste erreiche (97 km/h), wird der Schnee von der Motorhaube über einen längeren Zeitraum hinweg konstant auf die Windschutzscheibe geblasen. So schaffe ich es, während die anderen entspannt dahintuckern und das schöne Wetter genießen, mit einem extremen Streßgefühl – die Scheibenwischer auf Höchststufe – im Auto zu sitzen und zu denken: „Hoffentlich überlebe ich diesen Sturm.“Ich will sehen, wie Essen für Zahnlose schmeckt:
1 Dose Petter Gusto plus Broccoli-Karotten-Spargel-Mix Reich an natürlicher Folsäure (Vitamin B9)
1 Apfel
1 Sack noch immer Reste von den Guschlbauer-Kokosbusserllln