Kalmierendes aus dem Mülleimer

Meine – wie Duck Vader es so schön nannte – „Kalmierungsstrategie“ ging gestern nur „teilweise“ auf. Was nur eines heißt. Ich muss die Nachbarin aus ihrer eigenen Wohnung ekeln und mich von ihr trennen. Gestern hat nämlich ein Schritt Richtung Nachbarin, die gerade den Abwasch vollzog, genügt, um ein „Nein!“ zu bekommen. Wie die Nachbarin mich schon kennt! Widerlich! Sie hat sich dafür nicht einmal umgedreht. Dabei wollte ich nur ihre Titten kneten, um alles wieder gut zu machen. Aber so ist das auf dieser Welt. Manchmal ist eben doch das Beste nicht gut genug.

Heute hat sie mir nochmals das Zeug von gestern aufgetischt. Als ich erwartungsvoll am Tisch saß und sie mir so ganz heimtückisch von hinten den Teller plazierte, hätte ich mich fast übergeben.
„Heute sieht es nicht nur wie Fischkotze aus, heute riecht es auch schon so!“
„Du kannst es essen oder dir damit den Arsch einreiben. Es ist mir egal, Matla.“
Die Nachbarin setzte sich mir schräg gegenüber und zündete sich einen Tschick an. Lange Zeit hockte ich vor meinem Teller und dachte darüber nach, ob ich essen oder mir den Arsch damit einreiben sollte. Aber bevor meine Kalmierungsversuche zu einer Eskalation mutieren…

Also aas ich doch:
1 Teller Gspiebernes mehr

Kalmierendes aus dem Mülleimer

Gspiebernes vom Fischmarkt

Die Nachbarin hat manchmal den Zwang jeden Tag kochen zu müssen. Und dann auch noch immer etwas anderes. Frag mich nicht, womit das zusammen hängt! Keine Ahnung, kann ich nicht nachvollziehen. Die Nachbarin aber läuft dann schon in der Früh Amok und nervt mich mit Fragen. Was willst du, was hättest denn gerne, was kochen wir, was haben wir, was brauchen wir, was sagt der Gusta. Die Kacke nimmt erst ein Ende, wenn sie endlich zum Einkauf aufgebrochen ist und die Tür hinter ihr ins Schloss fällt.
Nach dem Einkauf sagt sie nichts mehr. Dann rumort sie nur noch mit gerunzelter Stirn in der Küche herum und bei jedem Laut, den ich von mir gebe, fährt sie mich an: „Hör auf! Ich muss mich konzentrieren!“
Heute wollte sie unbedingt etwas mit Meeresfrüchten kochen… nun… ich bezeichne das eher als Meeresabfälle. Sieh dir das Foto an!
Erschrocken sagte ich: „Das schaut aus, als hätte einer am Fischmarkt in einen Mülleimer gspiebn.“
Ich nehme an, die Nachbarin wird heute mir den Geschlechtsverkehr verweigern wollen. Daher werde ich versuchen, von hinten ihre Brüste zu massieren, während sie den Abwasch erledigt. Als Wiedergutmachung.

Ich aas:
1 Gspiebernes vom Fischmarkt

(für den Piefke: ausgesprochen wird Gspiebernes wie Gschbiebanes)

Gspiebernes vom Fischmarkt

Putzland IIIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Da der kleine Gimp gerade erst gefrühstückt hatte, wollte er die Zeit bis zur nächsten Jause nutzen, um dieser neuen Hektik auf den Grund zu gehen. Er begann durchs Putzland zu schlendern und beobachtete die Putzfrauen und die Putzmänner. Sie putzten! Aber wozu? All der Schmutz hatte doch schon vor langen Jahren das Putzland auf ewig verlassen!
„Warum putzt du denn da so sehr?“, fragte der kleine Gimp einen Putzmann, der wie ein Irrer eine Hauswand schrubbte.
„Na, der Dreck….“, keuchte der Putzmann, „…. der muss weg!“
„Aha. Aber da ist kein Dreck. Es gibt keinen Dreck im Putzland.“, antwortete der kleine Gimp verwundert.
„Aber siehst du nicht? Es ist alles verdreckt! Und es wird immer schlimmer!“, schoss der Putzmann in panischer Angst hervor, ohne mit dem Putzen aufzuhören. Der kleine Gimp schob seinen gelben Hut mit der riesigen blauen Feder in den Nacken und kratzte sich die Stirn.
„Also ich seh keinen Dreck. Siehst du etwa hier irgendwo Dreck?“, wollte der kleine Gimp jetzt wissen.
Der Putzmann wich von seiner Hauswand zurück, sah sich um und lachte dann:
„Ja, du hast recht. Es ist hier nirgends Dreck. Ich sehe auch nichts. Aber der Putzteufel, unser oberster Omputzmann, der sieht den Dreck! Und der wird’s wohl wissen. Aber hab keine Angst, der Putzteufel hat schon Medizin besorgen lassen, die dagegen hilft.“ Und als ob der Putzmann von seinen eigenen Worten angefeuert worden wäre, putzte er nun umso eifriger seine saubere Hauswand.
Der kleine Gimp wurde müde. Er verstand das alles nicht. Welcher Dreck? Medizin wogegen? Das gab’s ja wohl nicht! Da entschloss sich der kleine Gimp kurzer Hand dazu, sich den Putzteufel einmal genauer anzusehen. Er hatte ihn noch nicht kennengelernt, denn von Omputzmännern und so weiter, wusste der kleine Gimp nicht viel.
Also machte sich der kleine Gimp auf, um den Putzteufel kennenzulernen. Alle Putzfrauen und Putzmänner, die er unterwegs traf, fragte er, wo er den Putzteufel finden könne.
„Am Hauptplatz, am Hauptplatz!“, riefen ihm alle ganz abgehetzt entgegen.
Erstaunt, dass soviel Hektik überhaupt möglich war, aber auch etwas besorgt darüber, schlug der kleine Gimp sofort den kürzesten Weg zum Hauptplatz des Putzlandes ein. Und tatsächlich! Mitten am Hauptplatz stand der Putzteufel und hielt eine seiner großen Reden. Und wie er dabei mit seinen Armen in der Gegend herumfuchtelte! Das halbe Putzvolk schien am Hauptplatz versammelt zu sein. Manche trugen seltsame Gesichtsmasken, andere putzten unentwegt an sich selbst herum, aber alle hörten sie dem Putzteufel zu.
Der kleine Gimp verstand kein Wort von dem, was der Putzteufel da sprach. Viel zu schnell und viel zu dreckig war das für den kleinen Gimp.
Den Putzteufel wollte sich der kleine Gimp ganz aus der Nähe ansehen. Er zwängte sich durch die Menge, doch was der kleine Gimp da sah, verwirrte ihn schon sehr. Der Putzteufel war ja voll Dreck! Der sah ja aus, wie ein stinkender Misthaufen, wie ihn die Kinder im Putzland aus den alten Märchen geschildert bekamen.
„Pfui Teufel!“, sagte sich der kleine Gimp, „Der macht ja unseren ganzen Hauptplatz dreckig! Ja, sieht denn das keiner?“
Etwas verärgert über die Blindheit seiner Landsleute schnappte sich der kleine Gimp einen der herumstehenden Putzeimer, holte sich frisches Wasser aus dem Brunnen am Hauptplatz – es war das sauberste Wasser der Welt – und schüttete alles über den Putzteufel.
Peng! Da war es auch schon geschehen. Die saubere, glänzende Hülle des Putzteufels, die das ganze Putzvolk außer den kleinen Gimp getäuscht hatte, zerplatzte wie eine Seifenblase. Und zum Vorschein kam endlich die wahre Gestalt des Putzteufels. Der Putzteufel war kein sauberer Putzmann, nein nein, der Putzteufel war in Wirklichkeit ein grindiger, stinkender Beidl! Noch dazu ein sehr krummer Beidl! Und zwar so krumm, dass sein Gesicht immer etwas zur Seite auf den Boden blickte.
Der Putzteufel lachte grimmig.

Weiter zu Teil 8 dieses Märchens

Lesen Sie morgen, was der Putzteufel, der stinkende Beidl, dem Putzvolk zu sagen hat und warum er eigentlich gekommen war.

Ich bin heute etwas konzeptlos und aas:
1 Etwas, das im Dunkeln verborgen liegt – sowas wie Topfen, Käse, Apfel
1 Corona, das mein Herz erwärmen soll

Schnuppe

Am Freitag konnte ich dir nichts schreiben, ich war völlig im Eimer.
Den Abend zuvor verbrachte ich nämlich mit der Nachbarin. Sie wollte das so. Wir saßen am Dach und stierten in die Nacht, zwei Kartons Rotwein hatten wir in einem Sackerl mit. Während ich so tat, als würde ich meiner Nachbarin zuhören, beobachtete ich die Wolken, wie sie vorbeizogen. Dahinter leuchteten wohl die Sterne und ihre Schnuppen zischten für ein kurzes, aber freudespendendes Leben durch die allesdurchdringende Leere. Für uns unsichtbar und unerreichbar.
Die Nachbarin erzählte mir zum hundertsten Mal von ihrer bewegten Kindheit in fernen Ländern, was ihr den ganzen Tag so durch den Kopf gegangen war und wovon sie träumte. Nur einmal riß die Wolkendecke auf, ließ mich für einen kurzen Moment durch eine zerfetzte Öffnung die vage Schönheit der Unendlichkeit erblicken. Und genau in diesem Moment, genau in diesem Loch fegte eine Sternschnuppe dahin.
„Wünsch dir was, Matla! Schnell!“, rief die Nachbarin ganz hysterisch und hüpfte auf ihrem Arsch herum.
„Bitte, hör auf zu reden.“
Danach haben wir uns hemmungslos betrunken.

Ich aas:
1 Toastbrot
1 Zigeuneraufstrich
1 Paprika gelb
1 Käse