Rock-Credo – Teil II

Und unser Credo des Rocks lautet:

Led Zeppelin

Das ist die Kurzform für Novizen. Es ist nicht recht kompliziert oder zeitraubend aufzusagen. Auch mit wenig Hirn zu schaffen. Am besten dreimal täglich runterbeten – Schummelzettel sind erwünscht.

Für Rock-Omas und -Opas mit fortgeschrittener Leberzirrhose und/oder COPD möchte ich hier der Ordnung halber die Vollversion wiedergeben:

Led Zeppelin, die ihr der Ursprung des Rocks seid. Nur ihr und ihr allein. Und kein anderer ist es als ihr. Der Rock ist in euch, mit euch und durch euch. Sowohl in Komposition als auch in den Lyrics. Gebenedeit ist der Rhythmus und gebenedeit ist die Bassline. In Mark und Bein sägt sich die Stimme. Über den Strom der Gitarre wankt ihr volltrunken herab zu uns Gläubigen, die eure Namen ehren werden in guten wie in schlechten Zeiten: Robert Plant, Jimmy Page, John Paul Jones und John Bonham. Dies sind die Worte Matlas, in alle Ewigkeit Rock. Led Zeppelin.

So schaut’s aus und nicht anders.

Am Montag (oder Dienstag… oder spätestens Mittwoch) wird Matla euch wieder vom Rock predigen und euch verraten, was einen echten Rockhengst ausmacht.

Ich aas:
1 Double Whopper Menü mit Pommes und Cola
1 Packung Ketchup

Led Zeppelin Essen

 

Nachbarinsschuss

Viele meiner Freunde sind an Erbrochenem erstickt. Hendrix, Bonham, usw. Ich habe mich immer gefragt, wie das geht. Nun weiß ich es.
Gestern nämlich kam die Nachbarin mit ihrem Putzfimmel angetrabt und suderte herum. Normalerweise wenn sie ihre Putz-deine-Matla-Wohnung-Phase hat, beginne ich meine Einrichtung kurz und klein zu hauen, um sie wieder auf den Boden der Realität zu führen. Doch gestern brachte sie mich doch tatsächlich dazu, an einem Fleck in der Badewanne zu arbeiten – bin momentan knapp bei Kasse – nur damit sie Ruhe gab. Der Fleck, zuerst recht unscheinbar, stellte sich als unlösbares Problem heraus. Er wollte einfach nicht weg, obwohl ich einige Minuten mit einem Buttermesser daran herumkratzte. Zuletzt war alles rund um den Fleck aufgekratzt, nur der Fleck nicht. Ich gab auf und erhob mich. UND DA: ein Stich im Rücken!
Die Schmerzen waren enorm, ich konnte fast nicht atmen, nicht einmal Schreien war möglich! Ich tastete meine Wirbelsäule ab, um die Stelle zu finden, an der sie gebrochen und die Knochen durch die Haut getreten waren. Nichts zu finden. Vorsichtig quälte ich mich Zentimeter um Zentimeter in die Küche, wo die Nachbarin gerade Ordnung in die Spüle brachte.
„Alte, verzieh‘ dich lieber“, presste ich hervor. Sie hörte mich gar nicht. Um auf mich aufmerksam zu machen, warf ich die Vase mit Plastikblumen, die mir die Nachbarin zu Ostern geschenkt hatte, vom Kästchen neben mir auf den Boden. Erschrocken sah sie mich an.
„Bitte. Stell mir alle vorhandenen Weinflaschen auf den Tisch und lass‘ mich allein.“ Die Nachbarin verstand das und war weg.

Heute morgen erwachte ich und wusste nicht genau, was los war und wie ich ins Bett gekommen war. Als ich mich erheben wollte, erinnerte ich mich: Scheiße, das Kreuz! Ich konnte nicht aus dem Bett, es ging einfach nicht. Ich versuchte, mich mit  Schwimmbewegungen in der Luft hochzubringen – lächerlich. Da kam die erste Katerwelle. Kotz! Auf die rechte Schulter! Roch nach einer Menge Wein. Da! Noch eine Welle! Kotz! Auf die linke Schulter. Die Kotze schwappte so richtig aus mir heraus – ich brachte sogar einmal eine lustige kleine Fontäne nach hinten zustande, die dann teilweise auf meiner Stirn landete.
Nachdem sich mein Körper wirklich vollständig entleert hatte, kam die Nachbarin.
„Bloß ein paar Minuten zu spät“, lachte ich gequält. Die Nachbarin stand bereits mit Haushaltshandschuhen da.
„Hilf mir bitte auf und lege mich in die Badewanne. Dann werde ich dem verdammten Fleck einiges zu sehen geben.“

Ich aas vorsichtig unter Schmerzen und der Aufsicht der Nachbarin:
1 Brot
2 Stück Käse