Hirnauer, geworfen!

Ins Hirn geschissen haben sie ihnen! Die Bäckerei ist geschlossen! Zu! Ende! Wegen Personalmangel. Ja sind die deppat? Wo krieg‘ ich jetzt meine EKG her? Woher mein warmes Bier? Den Liptauer? Sollen sie doch diese ganzen unnötigen Blogkommentatoren zwangseinweisen! Zwangsverpflichten für Arbeit in den Bäckerein! In den Wurstsemmelfabriken dieser Welt!

Aber ruhig Blut. Noch kann ich selbst denken und bin Herr meiner beiden Sinne! Wenn Not am Manne ist, habe ich mich immer noch selbst aus der Kacke gezogen. An den Haaren ohne Klopapier. Und so auch jetzt. Ich bereite mir einfach dieses kulinarische Highlight zu, das Muttern mir schon als Kind liebevoll zum Abendessen vorgesetzt hat, wenn ich artig war: selbst gemachten Liptauer. Sieht das nicht köstlichst aus?

Man nehme:
Topfen, Senf, Salz, Pfeffer, Paprikapulver und werfe alles aufs Brot (Reihenfolge wurscht) . Fertig.

Sind Lips kinesisch?

Wenn ich groß bin, werde ich Liptauerkoch. Mein Darrrling hat mir schon das nötige Wissen verschafft. Siehe: desertmums Lipdauerrezept. Einzige offene Frage: wo finde ich die Lips? Wo leben die?
Diese Frage beschäftigte mich das ganze Wochenende. Zuerst machte ich zur Förderung meiner Denkfähigkeit ein paar Konzentrationsübungen. Ich harmonisierte dazu meine Gehirnwellen, um diverse Gegenstände per Gedankenkraft zu bewegen – es klappte nicht. Dafür konnte ich plötzlich die Katze der Nachbarin verstehen, coole Unterhaltung (sie hasst mich wirklich). Aber, keine Angst, irgendwann schaffte ich es doch noch, zumindest meine linke große Zehe per Telekinese zu einem kleinen Zucker zu bringen. Dann richtete ich die Waffen her, mit denen ich die Lips erlegen werde: Katana, Polizeifoltertaser und Scharfschützengewehr. Zu mehr reichte es leider nicht, das Wochenende dauert ja nur zwei Tage.

Eines Tages mach ich den Liptauer selbst:
1 Bier
1 Brot
1 Käse
1 Liptauer
1 Birne

SWLABR

Jawoll! Das Wochenende ist da! Und es hat bereits begonnen! Und zwar sehr gut. Das Geläute der Nachbarin habe ich ignoriert und den unlustigen Nachbarn, der mit einem Baseballschläger vor meiner Tür stand, habe ich mit meinem Schwert vertrieben. Und mein Magen freute sich bereits über zwei kalte Biertschi. Was kann jetzt noch schiefgehen?
Der viele Liptauer der letzten Zeit hat mich geistig und körperlich ertüchtigt. Ich bin fit, ich sehe klar und ich denke gerade Gedanken. Eines Tages werde ich es geschafft haben und selbst Liptauer kochen können.

Ich aas:
2 Brote mit Liptauer
1 Käse
1 Paradeiser

PS: auf Titel wird geschissen.

Und jetzt c’est la vie

Und jetzt c’est la vie

Ich war im Rattenloch und jetzt bin ich wieder zuhause.
Der Autoreifen war kaputt und jetzt hat er wieder Luft.
Die Nachbarin wäre fast krepiert und jetzt wird sie wieder gesund.
Das Mittagessen war kompliziert und jetzt ist mir schlecht.

Der Teller war schön verziert und jetzt liegt alles im Mist.
Die Gurke war mit Liptauer gefüllt und jetzt ist sie leer.
Der Geschmack gab nichts her und dann kam der Senf.
Zuerst kam der Senf und dann der Brechreiz.
Und jetzt jetzt und dann dann.

Mein heutiges Gedicht zum heutigen Gericht.

Lacrima novi anni

RummelrummelrummelWUMM! LUFT! Ich schnappe nach LUFT! Ich tauche auf und schnappe schnippidischnapp nach LUFT! Das Eis der Weihnachtsagonie gebrochen, der Neujahrssud hinweggefegt! Lebwohl Feiertagssumpf, willkommen geliebte Alltagsgosse!

Geübt nun bin ich in kontemplativem Nichtdenken, die Gedanken strömen, bleiben nicht haften. Wie auch die Träne Christi, süß und in Flaschen abgefüllt. Nichts haftet an mir.
Oder bleibt in mir bestehen. Das weiße Gold bestreut mit Salz und Marihuana, oder orange eingefärbt, würgt sich seinen Weg hinab in die verschleimtblutigen Tiefen, wummerig, und kommt alsbald kaum bearbeitet wieder zurück ans fahle Licht der fernen Wintersonne.

Das neue Jahr! Das neue Jahr! Wie klingen diese Worte in der weiträumigen Leere meiner Knochenschale!

Das alte Jahr! Das alte Jahr! Bitternis kommt herbei, Kummer und Harm sind Gegenwart, oh Sorgenerfüllte! Jeder Tag nur ein Flimmern der Neonlampe in einem eiskalten Scheißhaus. Gelbe Fliesen, die einst in schöneren Tagen weiß gen Westen strahlten, erinnern an den faulen Tod der Zähne.

Ich aas:
1 Brot mit Liptauer
1 Apfel – minderwertig – ’s ist kein Kronprinz!
1 Käse – geschnitzt in der Fertigkeit der Altvorderen

Die restliche Offenbahrung des Sekrets

Motiviert duch die Offenbahrung des Johannes (es ging um den Wikipediaartikel über Nasensekret), zeigte ich dem Admiral gestern noch einige meiner Nasensteine. Ich wollte ihn schockieren, den Herrn Admiral Kuckkuck. Als er ich ihm meine besten Rawuzer vor seine Augen hielt, lächelte er nur milde. Und zog sich selbst ein paar! Oh Mann! Form, Farbe und Größe von unvergleichlicher Grausamkeit! Siehe hier das Symbolfoto mit zwei Nasenmännern des Admirals:

Vertrockneter, knorpeliger Beginn, steinharte, breite Mitte und leicht zähflüssiges Ende (rechts ein abgenagter Apfel als Größenvergleich).
Bei solchen Naturgewalten konnte ich mir meine Rawuzer in die Haare schmieren. Denn sie sahen nur etwa so aus:


(die braunen rundlichen Teile sind meine Nasenmänner – laß dich vom Kokain nicht irritieren)

Ich gebe mich geschlagen.

Da ich heute daham bin und etwas Adventstimmung verbreiten möchte, aas ich fein zubereitet:
1 Brot
1 Aufstrichrest Liptauer
1 Aufstrichrest Ei
1 Käserest
1 Pfefferonirest
1 Stollenrest (schon etwas hart, weil alt)
1 löslicher Kaffeerest
1 letzter Kronprinz

29. Juni 2005

HMMMMMM! Ein Genuß! Ich habe heute eine Idee von josy666 aus den Kommentaren aufgegriffen! Ich bin begeistert.

Ich esse gerade:
2 Semmeln mit Liptauer (als Bodendecker) und Neuburger
Sehr schmackhaft – danke josy666!

Als Nachspeise:
1 Nektarine (Klasse I aus Spanien)
1 Lion von Nestle

Da wir schon bei Liptauer sind, möchte ich euch eines meiner begehrten Geheimrezepte vorstellen:

Liptauer-on-the-fly
Bei dieser Methode spart man sich das Anpatzen vieler Küchengeräte – sofern man welche hat. Ich selbst besitze keine.
Man nehme eine Semmel und bestreiche sie mit hundsnormalen Topfen. Darüber kommt eine Brise Salz, eine Brise Pfeffer und ein ganzer Berg von rotem Paprikapulver. Darauf lege man einen Senfschlauch – also auf die Senftube drücken und zeitgleich die Hand (mit der Tube) von einem Ende der Semmel bis zum anderen bewegen. Probiert es aus. Es ist schnell zubereitet und schmeckt mit Sicherheit besser.