Ferdinand, der kretische Hühnermeister

Und so kam ich zu Ferdinand, meinem griechischen Freund, Bauer und Meister. Ich erzählte ihm von meinem Gespräch mit der Zombieziege. Er lächelte und sagte, es gäbe nur noch eines zu tun. Seinen Bart glatt streichend führte er mich in seinen verdreckten Hühnerstall, kaum mehr als ein einfacher Verschlag.
„Welches Huhn gefällt dir am besten, mein Freund?“, fragte er mich.
Ich sah mich um.
„Nunja, die sehen ja alles aus, als würden sie bald den Hungertod sterben. Aber…. das dort! Das mit dem eitrigen Auge!“, antwortete ich.
„Töte es!“
Ich kratzte mich am Kinn und sagte:
„Gut, hast du eine Waffe?“
„Ohne Waffe. Mit deinen bloßen Händen. Los, töte das Huhn!“
Ein seltsames Gefühl kam in mir hoch. Noch nie hatte ich ein Tier mit bloßen Händen getötet (außer natürlich Fliegen, Gelsen, Spinnen und Katzen). Ich verwendete für das Erlegen größerer Tiere ausnahmslos Schwerter, Motorsägen und Schußwaffen. Ich zweifelte. Mein Leben stand am Scheideweg.
„Ich lasse euch allein.“, flüsterte Ferdinand und verließ den Hühnestall.

Ich aas heute:
2 Brote
2 Eckerkäse
1 Geheimratskäse
2 verschiedene Gewürze – Ferdinand hatte mir 2 kleine Pflänzchen mit auf den langen Weg nach Österreich gegeben.

Katana Skills

Weils gestern Fragen gab, eine kurze Zusammenfassung für die Unkundigen:

Im alten Japan gab es drei höchst angesehen Berufe. Alle hatten mit Schwertern zu tun.
An oberster Stelle stand der Schwertschmied. Klar, er war der, der die Katanas herstellte. Willst du ein Katana beurteilen, so kannst du das unter anderem an der Gravur der Schwertschmiede machen, die du an der Schwertangel findest.
War der Schmied mit seiner Arbeit fertig, kam der Schwertfeger an die Reihe. Eine sehr schwerer Beruf – saß der Schwertfeger doch zusammengekauert da, das Schwert zwischen den Füßen eingeklemmt und schliff und polierte und schliff und polierte.
Nicht minder im Ansehen stand der Schwerttester, der die fertigen Samuraischwerter versuchte und beurteilte. Zu diesem Zwecke ging er dorthin, wo die zum Tode verurteilten verweilten und probierte an ihnen die Fähigkeiten des Schwertes. Ich könnte mir vorstellen, dass es für manche Verbrecher eine Ehre war, als Schwerttestdummy zu sterben. Gab es keine lebenden Testobjekte, wurden Tote verwendet. Schwerter mit einer sehr guten Schneidefähigkeit bekamen vom Schwerttester noch eine zusätzliche Gravur auf die Schwertangel. Zum Beispiel: „Zwei Köpfe mit einem Streich.“

Wichtig: mit einem Samuraischwert sägt man nicht und hackt man nicht – ein guter Samurai schneidet.

Ein paar Einzelheiten anhand meines Schwertes:

Die Scheide, in der das Schwert steckt, nennt man „Saya“. Das schwarze Schnürl, das du an der Saya herumgewickelt siehst, ist das „Sageo“.
Vom Schwert siehst du jetzt nur die „Tsuba“, das ist das Stichblatt, und die Tsuka, den Schwertgriff. Der Griff wird an der Schwertangel mit kleinen Stiften (Mekugi) verankert. Innerhalb des Griffes befindet sich eine Rochenhauteinlage, die mit dem Griffband umwickelt ist. Den Abschluss des Griffes bildet die Kashira.

Wenn man das Sageo öffnet und das Schwert etwas aus der Saya zieht, sieht das ganze so aus:

Ich aas vor lauter Mordlust:
1 Brot mit Topfen
1 Käse
1 Apferl

Kulinarisches Schlachtfeld

In Umamatlarumma soll es keine Armee geben. So hat die umamatlarumanische Volksversammlung in Einklang mit der Prophezeiung und dem Gottvater Matla heute Nacht entschieden. Was nicht heißen soll, daß sich die Umamatlarummarana einer ausländischen Macht wehrlos ergeben würden. Mitnichten! Innerhalb kürzester Zeit wäre das Volk mobilisiert und bewaffnet. Samuraischwerter, Scharfschützengewehre, Polizeitaser, ausgestopfte Rottweiler, alte Gitarren und Biene-Maja-Platten. Ich stelle mir schon vor, wie das wird, wenn orientierungslosbetrunkene Bundesheersoldaten, dem Koma nahe, über noch betrunkenere Umamatlarummarana herfallen, die torkelnd und verzweifelt mit alten Gitarren umsichschlagen.

Ja und sonst habe ich eigentlich keine Sorgen. Und ich aas:
1 Brot
1 Topfen
1 Käse
1 Apfel

Am Foto das Schlachtfeld!

Blut, Schwerter und mein Schwanz

Menschen bedeuten mir nichts. Kollegen sind mir zuwider, sogenannte Freunde nerven mit ihrer Anhänglichkeit und ihrem Bedürfnis nach Konversation und Gemeinsamkeit, von Familie habe ich nur gehört. Nachbarn existieren zwar, sind jedoch unerwünscht. Vorallem die Nachbarin, die ihre soziale Ader einfach nicht in den Griff bekommt und ständig versucht, mich zu analysieren und mit mir zu vögeln. Doch unfähig für jegliche Art der romantischen Projektion gehen mir auch Partnerschaft und „Liebe“ am Arsch vorbei. Buh!

Was bedeutet also etwas? Die gestrige Ausführung über Vögeln, Suff und Aas brachte mich doch stark zum Nachdenken. Den gestrigen Abend verbrachte ich mit Kontemplation. Was ist wichtig in meinem kummervollen Leben?

Alkohol, Marihuana und Gedanken brachten die Lösung. Hier sind meine Lebensinhalte auf einem Foto zusammengetragen – bin ich nicht anspruchslos?

  • meine Shisha, eine treue Freundin in guten wie in schlechten Zeiten
  • die alte Gitarre für die alten Lieder
  • der Mokkakocher – Ewger Spender des schwarzen Sucht- und Schmerzmittels
  • mein altes Bokuto – das Trainung zum Abbau der Tötungshemmung vollziehe ich nicht zum ersten Mal

Was ist nicht am Foto?

  • mein Katana – offenbare ich dir nicht, denn sonst könnte ich ja auch gleich meinen Schwanz eregiert ins Foto halten.
  • Alkohol – liegt hier nicht im Auge des Betrachters, sondern vielmehr im Blut des Fotografen

Und was liegt im Magen des Aasfressers?
1 Ei
1 Brot
1 Käse

Hattori Hanzo

Also ich bin nicht glücklich. Nein. Das bin ich nicht. Es gibt hier beim Interspar nämlich keine Kronprinz Rudolf Äpfel. Und beim Zielpunkt auch nicht. Und das gefällt mir nicht. Ich möchte wieder zu Billa.

Die neuen „Kollegen“ sind sehr unterhaltsam. Alle ihre Gespräche handeln vom Töten. Ich bin auch schon dem Samuraischwertträger-„Kollegen“ ein bißchen näher gekommen und habe ihn gebeten, er möge mir bitte das Schwert für eine halbe Stunde in der Mittagspause borgen. Leider nein.
Aber man kann sich ja alles kaufen.
Ich habe ihn auch gleich ganz unauffällig gefragt, wie er sich ausrüsten würde, wenn z.B. in einem Einkaufscenter eine größere Meute Lemminge über ihn herfallen würde.

Ich esse, grinse und lasse dabei meiner Phantasie freien Lauf:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Jonas oder was auch immer – jedenfalls kein Kronprinz Rudolfapfel