Pfffrch und alles war umsonst

Ja, wie geht’s weiter? Gute Frage. Ich sag‘ dir was. Die letzten Monate wollte ich hier schon des Öfteren Scheiße ablassen, aber dann war ich hier – ja, genau hier – und mir kam das Kotzen. So viele Anläufe, soviel gutes Vorhaben – und das hier. Was sind das für Scheißfarben? Ist das Rosa? Mein Misthaufenblog sieht ja aus wie eine Mädchenkinderzimmertapete! Das führt ja alles ad absurdum! Da kann ich noch soviel fluchen, schreien, dich mit harten aber lehrreichen Worten von deinen Gehirnkrämpfen erlösen, die Welt zum Teufel jagen, …. es löst sich einfach auf! Ja, so als würde man einen Kübel Weihwasser über einen Vampir schütten. Pfffrch und alles ist weg! Vampir und Weihwasser! Alles weg!
Heute wollte ich mir Mühe geben und hab‘ mir gedacht: „Vielleicht wird’s ja besser, wenn ich den Misthaufenblog lange genug anstarre“ Beim Arscherkarl! Es wird immer schlimmer, sag‘ ich dir! Ich bin schon so aggressiv, dass ich der Nachbarin gerade das Bein gestellt habe, als sie vorm Tisch vorbeigegangen ist… ja, jetzt sieht sie mich wieder so an… mit ihren Triefaugen… Herr Gott nochmal!
Nein, so kann das nicht weitergehen. Ich sehe mich schon in Depressionen verfallen. Rosa und Beige, fuck! Ich muss das ändern!

Und aas:
1 Käsekrainer
1 Senf

Blogmobbing und der Puppentod

Was wäre ich ohne meine getreuen Leser? Ganz einfach: wesentlich glücklicher, psychisch stabiler. Schon seit Tagen beschimpft ihr, ihr lästigen Leseratten und Kommentierschweine ihr, mich, empfiehlt mir den Tod, verachtet meine Mittagskunst. Ja, euer Blogmobbing führt mich unaufhaltsam in eine tiefe Krise!
Diese drohende Krise manifestierte sich bereits heute Nacht in einem Traum: ich lief um mein Leben! Zuerst in eine Richtung, doch da wartete die Nachbarin, ein blutsaugender Vampir, sie wollte mich dem qualvollen Tod am guteingebutterten Pfahl anheimfallen lassen, ich floh in wirrer Raserei in die andere Richtung… doch da wartetest du! Mit Trichter und gelber, roter,blauer Kunststoffflüssigkeit standest du da und wolltest mich einer Martinigans gleich stopfen, meine Körperflüssigkeiten durch farbiges Plastik ersetzen. Beide Fronten, ihr, die Scheißleser, und sie, die Scheißnachbarin, rückten unaufhörlich voran, bis ich zuletzt aufgab und fortan als Plastikpuppe mit Pfahl in den Gedärmen ein schmerzhaftes Dasein im Niemandsland führte.

Superman, hilf mir in dieser schweren Stunde! Und ich aas:
1 Liptauergemisch
1 Sirius
1 Paradeiser
1 Kronprinz Rudolf

Lacrima Cristi

Das mit der Realität ist so eine Sache. Jetzt wo ich Tag und Nacht nur noch Kugelschreiber zusammendrehe, verschwindet die Welt hinter meiner Werkbank im Dunkeln. Obwohl eigentlich voll in der harten Wirklichkeit des Alltags gefangen, erscheinen mir die Dinge immer mehr wie eine Fata Morgana. Ist Admiral Kuckkuck echt? Ist er wirklich da, wo ich bin? Oder sind eher die alten Prophezeiungen nun erfüllt? Der charismatische Weltherrscher aus der neuen Welt, der Antichrist in spe?
Mir ist es egal, denn meine Realität spielt sich heute innerhalb meiner vier Wände ab. Mit zwei Flaschen Lacrima Cristi, die ich trinke, um vor dem Antichristen gefeit zu sein. Das Gesöff wirkt tatsächlich wie Knoblauch gegen Vampire oder Frauen.
Doch mehr erinnert dieser Likörwein mich an meinem Segeltörn im letzten Jahr, denn Lacrima Cristi stammt aus Sizilien, wohin es mich schon zieht.
Und wieder passiert es! Die erste Flasche kaum geleert, schwinden mir die Sinne…. Taormina….. die Göttin, die ich liebte, mit Augen so grün wie die Essiggurke…. Realität oder Traum?

Ich aas:
1 Topfen – der reinigt wie Weihwasser die Seele
1 Geheimratskäse – geheime Räte produzieren nur Käse
1 kleines dünnes Brot
2 Flaschen Lacrima Cristi – eine bereits leer

Wiener Kultur und Heimatdichter Vozenilek – Lokalcowboy und Biervampir

Diese Woche verbringe ich fast vollständig im Rattenloch. Deshalb legte ich mir am Wochenende einen großen Vorrat an Farbe, Licht und Kultur an.

Und wenn ich denn da sehe, was kulturell gesehen in Österreich alles geboten wird, wirds mir ganz warm an den Eiern.
Bestes Beispiel zum Beispiel für das beispiellose Wiener Kulturgut wäre beispielsweise unser Heimatdicher Robert Vozenilek (den Namen merke ich mir nur mittels unanständiger Eselsbrücke)

Hier siehst du zwei seiner außergewöhnlichen Werke:

Und hier im Rattenloch aas ich eben Dinge, die wienerischer nicht sein können!
1 Käsesemmerl
1 Plastikflasche mit Saft

1 Kleiner Brauner
3 Stück Wiener Mehlspeise

iPod

Das hat jetzt zwar nichts mit Mittagessen zu tun, aber das muß ich dir jetzt erzählen. Ein Gedanke hat sich in den letzten Stunden in meinem Gehirn verankert. Und zwar war ich jetzt ein paar Stunden in der Obenohnebar und habe gelernt, was ein iPod ist!
Die Gabi nämlich hatte die ganze Zeit diese Dinger in den Ohren und das andere Dings an ihrem Tanga festgeklemmt. Während sie tanzte, hat mich dieses Ding ganz schön irritiert… steckt da so ganz unschuldig am Tanga…. klein und blau mit einem angebissenen Apfel drauf… Ich war schon ein bisserl angetrunken und sagte zu Gabi: „Eva! Gibst du mir bitte den Apfel?“. Hehe, bin ich nicht ein arglistiges Bürschlein?
Nach ihrem Auftritt unterhielt ich mich mit ihr und befragte sie. Zuerst dachte ich, dieses Ding heißt „Eipot Schaffel“… naja ihre Aussprache… und ich dachte mir, daß es vielleicht i-Bot geschrieben wird… so eine Art Vorstufe zu „I, Robot“… aber jetzt habe ich nachgesehen und weiß, daß sich dieses Ding iPod Shuffle nennt! Man kann bei dem kleinen Ding auf der einen Seite draufdrücken und dann klappt die andere Seite wie das Maul eines Vampirs mit Übergebiß auf. Und wenn es zuschnappt, dann hält es… ich habs mit meinem Finger probiert… auf ein empfindliches Stück Haut gesteckt, tut es ein bißchen weh.

Aber nun zu dem Gedanken! Die ganze Zeit stelle ich mir vor, was für eine enorm erfrischende Erfahrung es sein müßte, meine Lieblingsmusik zu hören und dieses Ding, nackt am Bett liegend, an der Brustwarze oder der Eichel festgeklemmt zu haben. Schöne Musik kombiniert mit schönem Schmerz! Gibts was schöneres auf dieser Erde?

Übrigens, ich aas:
1 Brot mit… na was?… Topfen! Bingo! Genverändender Topfen!
1 Stück Käse mit den Bißspuren meiner Hasenzähne

Das Bild kann ich nicht hochladen… ich hoffe, daß sich dieses Problem von selbst löst… so wie alle technischen Probleme

Das Dingsda aus Griechenland und eine Feier unter dem Traktor

Das war ein Wochenende nach meinem Geschmack. Ich war zwar mit der Nachbarin unterwegs – was mir normalerweise die Stimmung wie angepisster Schnee zerlaufen läßt – aber es war….. gut. Wenns ums Saufen geht, hält sie nämlich ordentlich viel aus und wenn ich mal besoffen bin, halt ich auch viel aus – von ihr.
Weil ich ihr dieses Dingsda aus Griechenland mitgebracht hatte, wollte sie mich übers Wochenende in die kleine Pension ihrer Cousine einladen.
„Nein, ich will nicht ins Ausland…. hör mal, das Dingsda aus Griechenland… es war doch nur…“
„Matla, es gibt keine Widerrede! Ich lade dich ein… du kommst mit…. ich war richtig überrascht, daß du an mich gedacht…..“
„Ja, aber ich will nicht ins Ausland!“
„Was redest du ständig von Ausland, Ausland, Ausland? Wir müssen nicht ins Ausland. Wie kommst du darauf?“
„Naja, das ist die Pension deiner Schwester und…“
„Cousine, nicht Schwester. Cousine.“
„Ja, wie auch immer und ich dachte, weil du ja aus Transsilvanien kommst, daß wir…“
„Transsilvanien? Was soll das? Bin ich ein Vampir oder sowas?“
„Naja…. äh… du bist so blaß und alt und äh…. aber Knoblauch magst du nicht besonders oder?“
„Matla, halts Maul und verdirb nicht wieder alles. Wir bleiben in Österreich und du kommst mit.“

Gesagt, getan. Am Samstag fuhren wir los. Ich habe nie verstanden, wohin wir wirklich fuhren. Es muß im Süden gewesen sein, denn ich habe während der halben Autofahrt durch die verrauchte Windschutzscheibe nichts außer einer langweilig milchigen Landschaft gesehen.
Beim Fahren haben wir uns abgewechselt. Denn Autofahren hasse ich – genauso wie ich es hasse, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren… überhaupt hasse ich Bewegung jeglicher Art… außer auf dem Wasser. Na jedenfalls kamen wir am frühen Nachmittag in diesem Dorf an. Ich weiß nicht, wozu dort überhaupt Leute wohnen, aber es schien ihnen gut zu gehen. Sie bereiteten gerade irgendein Fest vor, das am Abend stattfinden sollte.
Mann… die Schreiberei, also ich will mich kurz fassen. Wir haben bald zu saufen begonnen, die Schwester oder Cousine der Nachbarin ist Antialkoholikerin oder so – ein schwerer Fehler – das Fest aber war lustig, vor allem die Blasmusik… als es dunkel wurde, hat mir der fette Tubaspieler das Tubaspielen beigebracht. Ziemlich schwer – ich glaub, mein Gefurze dabei war lauter als alle Töne, die ich dem Ding entlocken konnte. Der fette Tubaspieler hat sich halb tot gelacht.
Schön finde ich aber, daß die Nachbarin und ich uns mal so richtig ausgesprochen haben – wir haben uns alles gesagt, was es zu sagen gibt, alles ist geklärt, jetzt kennen wir uns besser und überhaupt das Dingsda aus Griechenland…. das ist jedenfalls die Version der Nachbarin, ich selbst erinnere mich nicht an so ein Gespräch.
Ich habe aber nicht alles vergessen. Ich erinnere mich daran, wie mir plötzlich kalt wurde. Wir saßen im Freien unter einem Traktor oder so und ich hatte ja nur eine kurze Hose und billige Flipflops an. Ich weiß noch, wie ich aufgesprungen, gegen irgendwas mit dem Schädel gedonnert bin und zu laufen begann.
„Maaatlaaaa! Wohin rennst du verdammt??“, schrie die Nachbarin.
„In die Scheißpension! Mir ist scheißkalt!“
„Du rennst in die falsche Richtung!“
„Shit!“
Ich machte eine Wende und lief zur Nachbarin zurück, die sich gerade auf den Boden fallen ließ. Lachanfall.
„Was ist? Was soll das? Was lachst du so?“
„Deine Beine! Haha! Die Haare stehen so weg! Haha! Deine Beine sehen wie zwei Clobesen aus! HAHA!“
„Hehe. Sehr lustig. Ich hau hier ab.“
Ich lief wie ein Irrer durch das Dorf, die lachende Nachbarin hinter mir her, ständig Steine in den verdammten Flipflops, sprang herum, um die Steine loszuwerden.
Endlich kamen wir zur Pension, doch die war abgeschlossen, alles dunkel und wir hatten keine Schlüssel.
„Scheiße! Ist mir kalt! Wo ist deine dämliche Schwester?“
„Nichte! Nichte! Es ist nicht meine Schwester!!! NICHTE!“
Ich lief fluchend um die Pension herum, vielleicht gabs ja einen Hintereingang. Ich fand einen, doch der war auch abgeschlossen. Die Nachbarin kotzte gerade die Rosen voll und ich wollte eben mit einem kleinen Hocker ein Fenster einschlagen, als ohne Vorwarnung der Dorfpolizist auftauchte.
„Ich hab schon angerufen, meine Herrschaften. Das Fräulin wird gleich runterkommen und euch aufmachen.“
Ich erschrak so sehr, daß ich den Hocker nach ihm geworfen habe. Gottlob ging mein Wurf ob meiner enormen Trunkenheit so sehr daneben, daß der Polizist ihn nicht als Angriff gegen seine Amtsperson wertete. Er wanderte nach einem dezenten Kopfnicken wieder weiter. Ich wollte ihm noch ein paar freundliche Worte mit auf den Weg schicken, als hinter mir die Tür aufsprang. Die Nichte oder Cousine oder Schwester meiner Nachbarin im Pyjama. Sie begann uns anzuschreien. Ohnehin zu betrunken, um etwas sinnvolles zu sagen, machte ich ein paar unschuldsbeteuernde Unschuldslammgesten und schnitt dumme Grimassen. Die Nachbarin, ihrerseits betrunken, beschimpfte sie in grobsten Tönen. Worte wie Schlampe, Hure, Fotze sind nur einige der Dinge, die mir an dieser Stelle spontan einfallen.
Die Pensionsbesitzerin jedenfalls habe ich nie wieder gesehen und jetzt bin ich beim Herren der Kugelschreiber und esse nichts, denn der Kater liegt mir im Magen.

Graf Drumstick

Einer meiner Vorgänger hier im Rattenloch hat seine CDs vergessen. Auf den Covers entdeckt man eine Gattung Mensch, die die Sonne meidet – wohl eine Art Vampir. Schlösser, Fledermäuse,
Särge, Folterinstrumente. Ich höre mir schon seit heute morgen diese Musik an und ich bin begeistert. Sie paßt absolut zu der gruftigen Stimmung im Rattenloch – mein Vorgänger hatte Geschmack. Manche Lieder klingen als würden die Musiker ihre Instrumente vergewaltigen – aber viel besser gefallen mir die Stücke, in denen die Sänger von den Instrumenten vergewaltigt werden.
Ich stelle mir die Aufnahmearbeiten zu den CDs so romantisch vor:
Graf Dracula und seine Zombies in einem Schloß. Der Sänger hat einen Drumstick mit heftigem Eigenleben im Arsch, die Gitarristen versuchen in panischer Angst ihre Geschlechtsteile aus den Saiten zu ziehen und die Tontechniker stehen mit Richtmikrofonen hinter Schutzwällen und beobachten das Spektakel durch Ferngläser aus sicherer Entfernung.

Ich esse heute:
2 klassische Wurstsemmeln mit Extrawurst, Käse und Gurkerl
1 Packung Kronprinz Rudolf Äpfel, die es jetzt endlich auch beim Billa gibt.

Buttermilchvampir

Ich kaufte:
1 Ja! Natürlich Bio Dinkel Mail Laibchen
1 Dose Bio.k. Karotten Ingwer Aufstrich
1 Packung Ja! Natürlich Münsterkäse
1 Schachtel clever Buttermilch
2 rote Tomaten
1 grüner Apfel
1 Stange Mars Delight
1 Flasche L’oreal Paris FX Studio Liquid’Gel Starker Halt

Das Haargel werde ich nicht essen. Nein. Das schmiere ich mir in die Haare. Ich möchte, daß meine Haare aussehen, wie ein in Speiseöl getränkter Waschlappen auf dem Haupte eines Glatzkopfes. Das hat den Vorteil, daß meine Haare wie ein natürlicher Regenschutz wirken. Die Kopfhaut wird nie nass. Außerdem sieht meine Frisur bei allen Windverhältnissen gleich abgeleckt aus – egal ob der Wind von vorne oder hinten
kommt. Bei starkem Rückenwind beginnen meine Haare ein Geräusch zu machen, als würde man Kammblasen (wenn das jemand kennt).
Noch ein Vorteil: ich brauche keine Angst zu haben, daß sich Fledermäuse oder gar Vampire in den Haaren
verfangen könnten. Sie würden sich an meinen Haaren nur tödliche Wunden zuziehen und blutüberströmt auf den Boden fallen.