Nasenblut auf Japans Schnee

Ich liebe Tage, an denen es schneit. Tonnen weißen Schnees rieseln auf Tonnen von Hundsdreck. Überziehen diese verkommene Stadt mit einem Schleier der Unschuld. Ist zwar nur oberflächlich, aber das genügt mir.
Den ganzen Tag schon sitze ich da und schaue raus. Ich beobachte wie die Schneeflocken vor meinem Fenster verspielt wie junge Katzen auftauchen, neugierig, freudig die Welt untersuchend, und dann langsam und unaufhaltsam in den Abgrund stürzen. Das beruhigt. Ja, das beruhigt mein sorgenschweres Gemüt. Dieses hypnotisierende Dahinschweben läßt auch meinen Geist davontreiben. Und zwar dorthin, wo der Schnee am schönsten fällt. In die Berge Japans.
Um mich von diesen nostalgischen Erinnerungen aber nicht zu sehr in die unendliche Tiefe der geistigen Einsamkeit ziehen zu lassen, bin ich jetzt grad in der Pizzeria gewesen. Dort ist es auch  nicht schlecht. Der Chef, ohnehin schon einen explosionsgefährdeten Rotkopf, strauchelt von Asthmaanfall zu Asthmaanfall, während er versucht, dem Pizzakoch aus Favoriten, der an einer Art ewigen Nasenblutens leidet, meine Bestellung zu erklären. Nun, ich mache es selbst:

1 Quattro Formaggio mit Extrakäse

17 Gedanken zu „Nasenblut auf Japans Schnee“

Dein Senf

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