Puffdenken

Die letzten Tage hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Mit dem Ergebnis, daß Nachdenken bei mir kein Ergebnis liefert – außer dem einen eben.
Das war schon immer so bei mir. Darum habe ich im Laufe der Jahre mit dem Denken aufgehört. Und es geht mir gut damit!
Beispiel 1: gestern treffe ich die Nachbarin im Stiegenhaus, ich geh rauf, sie geht runter. Ich tu so, als würde ich sie nicht sehen. Und was macht sie? Sie verpaßt mir ein Paar Watschen. Eine links, eine rechts und geht weiter, als wäre mich zu Ohrfeigen so normal wie das Treppensteigen selbst.
Früher hätte ich mir wohl lange den Kopf darüber zerbrochen, was wohl der Grund für ihr Attentat gewesen sein könnte. Gestern: puff und alle Gedanken waren weg.
Beispiel 2: komm ich heute früh vom Kaffeehaus zurück – waschelnass, es regnete in Strömen. Steh ich im Vorzimmer, trete mir die Schuhe von den Füßen und will mir die Jacke ausziehen. Geht nicht. Der Reißverschluß klemmt. Bewegt sich keinen Millimeter mehr, weder in die eine noch in die andere Richtung. Früher hätte ich versucht, das System eines Reißverschlusses zu durchschauen, um eine möglichst materialschonende Reparatur in die Wege zu leiten. Heute: her mit der Schere, schnipp, schnapp und die Jacke war wieder offen – neben dem geschlossenen Reißverschluß.

So ists gut.

Ich aas:
1 Liptauer aus der Bäckerei
1 Räucherkäse
1 Brot
1 Kronprinz Rudolf

… das Foto ist irgendwo in der Luft steckengeblieben – es kommt nicht an …

5 Gedanken zu „Puffdenken“

  1. genau! scheiß auf die Details und kümmer dich nur um die große Linie – du gingst immerhin aufrecht und nahmst die Watschen wie ein Mann entgegen, und Zipverschlüsse gehören auf ihren Platz verwiesen…wird drauf pfiffen, wie die funktionieren. Wenn ich will, dass sie aufgehen, so zwinge ich sie, aus, schluß, bumm.

Dein Senf

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