Die rostige Zeitbombe

Ich bin völlig mittellos. Das bißchen, das ich verdiene, brauche ich, um durchzukommen. Ich spare nichts, denn ich könnte schließlich schon heute abkratzen. Das hat den kleinen Nachteil, daß ich in Notsituationen nichts habe. So wie jetzt. Ich war heute Vormittag mit meiner Rostkiste in der Werkstatt. Mir ist nämlich in den letzten Wochen aufgefallen, daß es beim Fahren so höllisch laut ist. Ich wollte eigentlich nur, daß der Mechaniker nachsieht, ob auf den Reifen irgendetwas klebt, das den Lärm verursacht.
Mit starken Kopfschmerzen und einem Becher Kaffee stand ich rauchend auf einer vollgepinkelten Stiege, um auf die Diagnose des Mechanikers zu warten. Als er aus seiner Werkstatt kam, sah er etwas blaß aus und schüttelte den Kopf. Ich erwartete schon sowas wie: „Es tut mir leid… wir haben alles versucht, aber Gottes Wille hat etwas anderes für Ihren Wagen vorherbestimmt.“
Aber der Meister sagte bloß: „Du darfst mit der Kiste keinen Meter mehr fahren! Scheiße, das Ding ist völlig im Arsch! Gefahr im Verzug, sag ich bloß, Gefahr im Verzug! Du mußt das Ding hier lassen… wir müssen das gleich machen!“
Matla: „Aha. Ich sag dir was.“ Matla fischte sein Geldbörserl von irgendwo her und hielt es dem Mechaniker unter die Nase.
„Ich habe noch 55 Euro. 20 brauche ich diese Woche noch für Tschick und Essen. Wenn sich das mit dem Rest ausgeht, kannst du die Kiste haben. Wenn nicht, dann hau ich jetzt ab.“
Mechaniker: „Du weißt, daß sich das nicht ausgeht. Warte, du mußt mir noch was unterschreiben.“ Der Mechaniker ging kurz ins Büro und kam mit einem Zettel und einem Kugelschreiber zurück.

Ich unterschrieb also heute Morgen, daß mir bewußt ist, daß ich auf einer Zeitbombe durch die Gegend kutschiere.

Ich habs bis ins Rattenloch geschafft und aas:
1 Brot mit Ei und Gras
1 Kaffee mit Kuchen, der aussieht, als hätte sich an ihm ein Ork die Zähne ausgebissen.

Androide Dingsbumsschokolade

„Hier ist dein Geschenk aus der Schweiz. Aber es hat nichts zu bedeuten. Nimm es und vergiß es gleich wieder.“
„Matla! Schon wieder ein Geschenk? Zuerst das Dingsbums aus Griechenland und jetzt das? Was ist drin?“
„Schokolade. Also dann. Ciao.“
Gestern hab ich es der Nachbarin nämlich gegeben. Das blaue Päckchen aus der Schweiz. Robokopf hat mich dazu überredet. Ich wollte das Päckchen mit der Schokolade  für mich selbst behalten, aber der Blechkopf hat mich….. eigentlich beeinflußt! ER HAT MICH BEEINFLUSST! Jetzt kommts mir erst! Warum höre ich auf einen Roboter? Der hat vielleicht Glück, daß ich jetzt im Rattenloch hocke! Na warte, der kommt mir nicht aus. Wenn ich daham bin, jage ich ihm mit meinem Polizeifoltertaser ein paar Strömstöße in den Schädel!

Hoppala, ich muß mich beruhigen… du mußt wissen, daß ich momentan mit meiner Werkbank in einer Halle bin, in der viele andere Menschen arbeiten. Sie stehen in Käfigen und bedienen irgendwelche Geräte…. sie sehen aus wie abgefuckte Hendln in Legebatterien…. und einige von ihnen haben meine momentane Aufregung bemerkt…. ob ich wieder Selbstgespräche führe? Ich muß mal Robokopf fragen…

Und ich aas:
1 Kaffee
1 weiches Irgendwas, es war süß.

Kambly – der göttliche Keks!

Ja, die Kekse aus der Schweiz…. aber weißt du, was ich grade entdeckt habe? Ich habe eine sogenannte „Unart“. Hier im Rattenloch sind die Scheißhäuser voll verspiegelt. Man kann seinem Schwanz beim Pinkeln zusehen, kann beobachten, wie man ihn abschüttelt und so weiter. Und ich habe mich heute beobachtet, wie ich mir NACH dem Pinkeln und VOR dem Händewaschen die Hände und Unterarme im T-Shirt abwische! Jetzt weiß ich auch, warum die Sachen nach vier Tagen so seltsam riechen!
Aber zurück zu den Keksen. Mittags esse ich heute nichts. Ich trinke nur diesen Kaffee:

Denn zum Frühstück hatte ich Schweizer Kekse! Ich schwörs dir! Noch nie, wirklich noch NIE – und du weißt, was für einen verwöhnten Gaumen ich habe – habe ich so gute Kekse gegessen, wie die der Schweizer Firma Kambly! Wie komme ich zu denen? Ganz einfach:
Wenn man sich zum größten Teil selbst versorgt, wird man erfinderisch, was Luxusgüter betrifft. Und so haben meine Freunde in der Schweiz die Firma Kambly entdeckt. Die haben in ihrer Keksfabrik einen Verkaufsraum, in dem das ganze Sortiment – es dürften an die fünfzig Kekssorten sein – ausgestellt ist, UND: man kann jede Sorte kosten! Auf den Regalen stehen offene Dosen herum, aus denen man nach Belieben naschen kann! Meine schweizer Freunde machen das dann so, daß sie mit ihren ganzen Kindern hinfahren, die Kinder sich dort durch das ganze Geschäft durchfressen lassen, und dann wieder gehen…. nach dem Motto „I hob nur gschaut.“ Und dort, mein Lieber, habe ich meine Liebe zu Kambly entdeckt. Jede Sorte habe ich mindestens einmal gekostet und von den besten Dreien habe ich mir je ein 500g Sackerl mitgenommen.
Die Schokokekse habe ich heute morgen endgültig vernichtet. Von den Karameldingern gibts nur noch wenig und die Brezli neigen sich dem Ende zu. Ich weiß noch nicht, was passieren wird, wenn alle Kekse weg sind. Werde ich in einem Anflug von Heißhunger in die Schweiz reisen, um Nachschub zu besorgen? Niemand kann es sagen, doch zuvor werde ich mich erkundigen, ob der Stoff in Wien zu bekommen ist.

Ich liebe Kambly! Bin süchtig.

Das Mittagessen und wenn Prinzipien verloren gehen

Du bist mein einziger Freund, weißt du? Und wenn ein Freund mich kritisiert, dann nehm ich das ernst! Da fang ich dann an nachzudenken. Ich bin nicht so, wie die meisten Leute… die dann auf den Freund böse werden und den gutgemeinten Hinweis als Schwachsinn abtun. Nein, nein. ICH HABE nachgedacht.

Und du hast recht! Mann, was ist nur falsch gelaufen? All die Dinge, die ich bis jetzt immer aus Prinzip vermieden habe, TUE ICH NUN SELBST!
Weißt du, was mein Problem ist? Ich habe die letzten 4 Wochen eine Arbeitsleistung von fast sieben Wochen erbracht. Ich bin vor meiner Werkbank gestanden, solange ich nur halbwegs wach bleiben konnte. Kugelschreiber zusammenbauen. Der Mangel an Schlaf und das Zuviel an Arbeit, das macht dir das Hirn matschig, das verdirbt dir den Appetit. Du hast ja selbst gesehen, was ich in den letzten Wochen mittags gegessen habe. Oft nur Kaffee oder Alkohol.
WARUM habe ich das getan? Ich habe mich reinreiten lassen! Ich dachte mir, wenn ich mehr arbeite, kann ich mehr Urlaub machen, dann kann ich mir mehr Freiheit leisten. UND GENAU DAS ist der Trugschluß! Mehr Arbeit bringt dir genau NICHTS! Besitz macht dich nicht freier! Er fesselt dich! Und je mehr du davon hast, umso stärker knüppelt er dich zu Boden. Daran habe ich mich immer gehalten. Besitze nichts! Das war IMMER mein Prinzip und ich habe es vergessen.
Doch nun ist es mir wieder bewußt. Weißt du, was passiert ist? Die Sache ist nämlich die. Wenn „die“ (Banken, Finanzamt, oder was weiß ich wer) draufkommen, daß du dir eventuell etwas zur Seite legen kannst, weil du mal ein bißchen mehr Eifer gezeigt hast oder etwas Glück gehabt hast, dann kommen sie und nehmen es dir weg. Gut, aber dann denkst du dir: naja, dann arbeite ich halt noch etwas mehr, damit doch etwas übrig bleibt. Vergiß es! Dabei zahlst du nur drauf! Und nicht wenig.
Und dann beginnst du nachzudenken! Warum nehmen sie mir etwas weg? Wer ist dafür verantwortlich? Wieso tut da keiner was dagegen? Dann steigerst du dich rein und kommst auf Sachen drauf, die dir seltsam verkommen. Dann sinkt deine Laune auf den Tiefpunkt, weil scheinbar nur du alleine das kapierst. Mann! Da kann man leicht zum Amokläufer werden! Als ich noch frei war, hat mich das alles nicht gekümmert.

Jaja, viel Spaß im Teufelskreislauf, du armer Hund! ICH höre jetzt damit wieder auf. Bevor ich dabei draufgehe. Schluß mit der Schinderei! Ab sofort ist Urlaub.
Ha! Der Kühlschrank hat gestern das Handtuch geworfen, da drin wird jetzt alles vergammeln. Quer durch meine Zwanzigquadratmeterwohnung ziehen sich ein paar Ameisenstrassen, auf denen fleißig irgendwelche Brösel transportiert werden. Ich hau hier ab! Ich pack jetzt meine Sachen und mach mich morgen auf den Weg in die Schweiz.
Zuletzt war ich vor ungefähr fünfzehn Jahren in dem schöne Lande der gelebten Demokratie. Dort habe ich damals ein paar Leute kennengelernt, die auf meiner Wellenlänge sind. Am Brienzersee wohnen die in einer WG. In einem Holzhaus. Die werde ich besuchen. Ich werde mit meiner Mistkarre fahren, für die ich heuer kein Pickerl mehr bekommen habe. Wahrscheinlich wird sie unterwegs sowieso endgültig den Geist aufgeben.

Dieser Weg in die Schweiz hat für mich eine symbolische Bedeutung. Mit jedem Meter, den ich mich von dieser Scheiße hier wegbewege, schreie ich umso lauter:

„Liebe Politikerdeppen, inhumane Konzerne, Verschwörer, Banken, High Society, ihr Huren der oberen Zehntausend, trilaterale Kommission, Bilderberger, Steuereintreiber, Angstmacher, Panikmacher, mediale Furzer, Volksverdummer, Bürgerbetrüger, EU-Schmarotzer, Freimaurer, all ihr geldgeilen Arschgesichter, machtbesessene Höllenhunde, Chipimplantierer, Seelenfresser, Verschleierungstaktiker, Kontrollfreaks:

FUCK YOU!

Und auf nimmer wiedersehen! Ihr seid für mich Vergangenheit!“

Ich esse jetzt:
1 Rest Topfen (warm)
1 Rest Weißwein (warm)
1 Rest Brot
1 Apferl
1 Tabasco

PS: ich weiß nicht, wie lange ich in der Schweiz bleiben werde. Zumindest bis Mitte nächste Woche und dann sehen wir weiter.

PPS: soll ich Robokopf mitnehmen? Ich weiß noch nicht. Ich hasse seine Stimme.

Bukkake, Schnecken und Roboter

Alter, du glaubst es ja nicht! Die pissen mir auf den Kopf! Jetzt haben sie mich in zwischen die Mühlsteine gekriegt! Ich muß arbeiten, sonst is es aus mit mir! Man hat mir sagen lassen, ich solle meiner Gesundheit wegen das Kugelschreiberkontigent einhalten – man weiß ja nicht, was einem so alles passieren kann. Und das fucking Finanzamt sitzt mir im Nacken und irgendeine sogenannte „Sozialversicherung“. ICH WILL NICHT VERSICHERT SEIN!
Aber weißt du was? Ich laß mir das nicht länger gefallen. Weißt du, was ich gemacht habe? Heute war ich im Rattenloch und was ist passiert? Diese Scheißandroiden haben mir wieder meinen Arbeitsplatz verräumt! Diese Blechhaufen, diese verdammten! Ich hab sie angeschrien und ein paar Kugelschreiber nach ihnen geworfen. Boing! Doing! Sind hohl, diese Mistdinger. Haben nichts drin!
Einer von ihnen hat mich zu meiner Werkbank gebracht…. ich hätte diesen Raum nie im Leben alleine gefunden.
Nun, ich hab ihm eine Falle gestellt. Als er – beep beep – vor mir herumgewuselt ist und irgendwelche Gründe für die erneute Verlegung erfunden hat, hab ich mir einen Bürostuhl mit Rollen geschnappt und bin damit mit aller Wucht gegen den Roboter gefahren. Der Trottel ist natürlich gleich umgekippt. Bevor er noch mit seinen roten Glasaugen, mit denen er dir übrigens die Seele stehlen kann, mich überrumpeln konnte, habe ich ihm mit einer Computertastatur den „Kopf“ abgehackt. Ging gar nicht mal so schwer. Die Tastatur war danach zwar seltsam verdreht, aber dafür habe ich diesen „Kopf“ dann noch ein paarmal mit der Schranktür bearbeitet. Schließlich rein damit ins Billasackerl und erstmal essen in die Cantina. So eine Entführung macht ja ganz schön hungrig.

Ich ernähre mich tagsüber nur noch von Kaffee und Zucker:
1 Kaffee
1 Bukkake-Nußschnecke

Während des Essens überlegte ich, was ich mit dem Scheißmetallkopf machen sollte.

Ich habe ihn mit nach Hause genommen….. die funktionieren nämlich auch ohne „Körper“.

Der Roboter wehrt sich noch. Er behauptet, daß er Ferdinand heißt. Er behauptet, nichts zu wissen. Ich glaub ihm nicht.
Die Verhöre schneide ich mit. Ich hasse seine Stimme. Er hat einen französischen Akzent!

Mr. Bean und die Schuhstiftposse

Der Akku des Handys ist schwach – daher gibts kein Foto.
Der Akku meines Körpers ist schwach – daher stopf ich mich mit Zucker voll. (Ich komm nämlich schon wieder nicht zum Schlafen. Die Kugelschreiberbranche beutelt mich ganz schön her.)

Mein Arbeitsplatz hier im Rattenloch ist diese Woche tatsächlich noch der Gleiche wie in der letzten! Man stelle sich das vor! Dafür haben sie heute Mr. Bean zu mir ins Zimmer verlegt. Er scheint schon wie ich Routine im Rattenlochumzugstheater zu haben. Alle seine Sachen hat er in einer großen Schachtel verpackt, die einfach mit ihm mitwandert.
Ich mußte ganz schön lachen, als ich Mr. Bean zugesehen habe, wie er seine Sachen aus der Schachtel geholt und auf seinem Schreibtisch deponiert hat. Da war eine riesige Plastiksonnenblume, die er mit einem glücklichen Lächeln auf der Fresse in eine mit Wasser gefüllten Colaflasche gesteckt hat, ein alter Ausdruck eines Fotos mit ihm und ein paar häßlichen Weibern, ein kleines Blumenstöckchen aus Plastik und ungefähr fünfundzwanzig Buntstifte mit Schuhen. Diese Schuhe sorgten dafür, daß die Stifte senkrecht stehen konnten…. doch es blieb eine ziemlich wacklige Angelegenheit. Mr. Bean brauchte auch ganz schön lange, bis er alle Stifte auf seinem Tisch zum Stehen brachte. Zwischendurch nämlich vielen immer wieder welche um und rissen andere stehende Stifte mit in die Horizontale. Sehr genüßlich anzusehen, wie Mr. Bean das in seinem Glück mit viel Geduld und Liebe tat.
Doch plötzlich läutete sein Telefon und aus wars mit der Idylle. Mr. Bean begann mit einer ausufernden Gestik zu sprechen, schmiß dabei immer wieder Stifte um, er stellte sie wieder auf, wieder fielen welche um. Er wurde wegen den immer wieder umfallenden Stiften während des Telefonats so nervös und verärgert, daß er immer hektischer und unfreundlicher zu reden begann, während er versuchte, die umgefallenen Stifte wieder aufzustellen…. es begann sich ziemlich aufzuschaukeln, bald standen nur noch wenige Stifte aufrecht vor Mr. Bean… – ich bin dann in die Cantina gegangen und aas:
1 Kaffee
1 Topfenstrudel mit Heidelbeersirup

Jetzt ist Mr. Bean weg und seine Sachen sind scheinbar wieder alle in seiner Schachtel.

Mein Leben ist eine einzige Posse. Und ich kann nichts dagegen tun….. andererseits brauche ich auch nichts DAFÜR tun.

Im ewig gleichen Trott der Trottel

Hatsch!

Erschreckt? Hehe.

Ich versuche gerade meinen eigenen Rekord in Fußwippen zu brechen. Der Kaffee hilft dabei. Ich hörte zu Ostern auf, Kaffee zu trinken. Und vor zwei oder drei Tagen habe ich damit wieder begonnen, um nicht schlafen zu müssen. Mann, Kaffee wirkt wirklich! Wie ein bis zum Zerreißen gespanntes Gummiringerl stehe ich an der Werkbank und drehe Kugelschreiber. Manchmal zerbreche ich welche unabsichtlich, manchmal fallen mir welche auf den nervösen Fuß – die zertrete ich dann auf Stelle zu Staub.
Irgendwann in der Nacht ertappte ich mich dabei, wie ich einem Steinadler auf Pirsch gleich auf meinen Füßen am Fensterbrett hockte und auf den Innenhof mit den Mülltonnen starrte. Es gibt ja diese Filme, wo sie aus dem Fenster springen und dann ganz weich im Müll landen. Klingt verlockend. Und vielleicht erwische ich dabei eine Maus oder den dummen Marder fürs Frühstück.

Im ewig gleichen Trott der Trottel! Aber keine Angst! Bald, sehr bald hoffentlich, werde ich mehr schlafen und dann wieder vernünftige Gedanken fassen können.

Bis dahin weiß ich nicht mal mehr, was ich esse:
1 Kaffee
1 Kaffee
1 Topfen – vielleicht

Meine beiden Mokkakocher Ferdinand und Albert befinden sich im Dauereinsatz. Der kleine Albert, wenn ich Kaffee brauche, um wach zu bleiben, der große Ferdinand, wenn ich meinen Durst mit Kaffee löschen will.

PS: Bei solchen Bildern muß ich immer auf Reflectoporn aufpassen, denn ich arbeite lieber nackt als mit schmutziger Wäsche am Leib.

Zucker belebt das Schwänzchen

Für Donnerstag habe ich Schlaf eingeplant. Vorher geht es sich nicht mehr aus. Ist aber nicht schlimm. Ganz im Gegenteil! Nachdem ich heute Nacht wieder kaum geschlafen habe, passieren die Dinge wie von selbst! Ich bewege mich stehend durch eine Welt, die sich im Zeitraffer bewegt – bin im Rattenloch – man hat mich wieder in einen anderen Raum verfrachtet – die Kugelschreiber drehen sich von allein. Habe vorher grade versucht, die Kugelschreiber per Gedankenkraft zu sortieren! Es geht! Sie bewegen sich! Und hast du schon einmal probiert, wie sich eine Kugelschreiberfeder auf der Zunge anfühlt? Los! Probiers! Jetzt gleich! Geil!
Schlafentzug hat die gleiche positive Wirkung auf mich wie Gras. Ich könnte tagelang vor dem Bildschirm hocken und dem Blinken des Cursors zusehen! Auf der Toilette hatte ich beim Pissgang Probleme meinen Schwanz in der Hose zu finden! „Na, wo steckst du denn, kleines Kerlchen?“, sagte ich ziemlich amüsiert, während ich in meiner Unterhose herumstöberte – sprach es wohl zu laut, denn in der Kackkabine brach Gelächter aus.
Gestern Abend (oder wars heute?) hat mich ein Kerl (ich glaub, ich weiß schon wer es war, ein Kumpel aus Kroatien) angerufen und wollte mir irgendetwas über ein Fußballspiel erzählen… und du weißt, ich bin Fußballagnostiker, keine Ahnung, was da wo passiert (außerdem werde ich leicht aggressiv, wenn mir der Scheiß ständig aufgedrungen wird)
Er sagte irgendwas auf die Art: „Ihr habt mies gespielt.“
Keine Ahnung habend wovon er sprach antwortet ich mit Floskeln, um mir die Details zu ersparen: „Der Schiedsrichter war schuld.“
„Nein, Matla, ihr seid selbst schuld – schlechte Mannschaft.“
„Unverdient. Wir waren die eindeutig bessere Mannschaft, ihr hattet Glück.“
Ich weiß nicht, wie lange das so weiterging – als ich aufwachte, lag das Handy jedenfalls am Boden und ich hatte einen blutigen Unterarm – rechts ein kleiner, etwa drei Centimeter langer Ritz.

Ja, wer nicht schläft und/oder Gras raucht, erlebt die lustigsten Dinge!
Ich esse nichts, denn ich habe keinen Hunger mehr – nehme nur Kaffee um wach zu bleiben:
1 Kaffee
1 Mehlspeise – Zucker belebt wieder – oder? Stimmt das überhaupt?

Antio

Schön. Also ich sag dir was. Ich bin jetzt erst nach Hause gekommen. Du weißt ja, wie das in der weltbewegenden Kugelschreiberbranche läuft: die Tage, bevor man auf Urlaub geht, muß man durcharbeiten – Tag und Nacht, Schlaf ist nicht erwünscht. So werde ich auch jetzt wieder zur Werkbank wandeln und die Kugelschreiber zusammenbauen bis der Morgen graut.

In den letzten Tagen ist daher nicht viel passiert… oh! Doch! Die Kaffeebechersammlung habe ich endgültig zu Grabe getragen. Ich dachte mir, bevor sie von einem Unreinen besudelt wird und/oder achtlos zur Seite gestoßen wird, werde ich selbst das Zeremoniell abhalten.

Hier der letzte lebende Beweis meiner Kaffeebechersammlung, der geilsten der Welt:

Und hier die letzte Ruhestätte (neben den Brüdern und Schwestern):

Die sterblichen Überreste wohl entsorgt. Die Seele der Becher lebt in mir weiter.

Ja und dann soll ich dir noch diesen Link mitteilen:

http://streamx.ORF.at/event1_live

Hier kannst KOSTENLOS und GRATIS das Europa BlogTXT Theaterfestival im Grazer Schauspielhaus mitverfolgen – von 21.05. bis 23.05. – hurra – vielleicht erspähst du die eine oder andere Szene, die dir aus diesem Misthaufenblog bekannt vorkommt.

Da mir Medienleute auf den Sack gehen, werde ich mich vertschüssen. Ich hasse es, wenn mein Haus umringt ist von Fotografen, Demonstranten und der Cobra. Das brauche ich nicht.

Darum für alle Neuankömmlinge und -leser:
Ich bin nicht da. Heute nicht und eigentlich sonst auch nicht. Deine Meinung interessiert mich einen Scheißdreck, also spar dir ein Kommentar – das schreib ich mir schon selbst.

Ich aas (beim Herren der Kugelschreiber):
1 Gebäck
1 Aufstrich
1 Käse (rund)
1 Apfel

PS: Ich bin jetzt zwei Wochen auf einem Segelboot. Wir sehen uns im Juni wieder. Ich hoffe, du hast mich bis dahin vergessen. Leb wohl.

Kurukahveci von Matla Efendi

Zur Käsewurst esse ich Nüsse. Nüsse aus der Türkei. Die Nachbarin war gestern bei mir und hat mir eine Dose mit Nüssen aus der Türkei mitgebracht. Und Kaffee aus der Türkei.
Sie bringt mich mit solchen heilsarmeeartigen Aktionen immer ganz schön aus der Fassung. Warum tut sie das bloß? Ich wollte als Gegenleistung ganz charmant sein und habe versucht, witzig zu sein. Mit Sätzen wie: „Was willst du von mir? Willst du etwa zwei Wiener Nüsse sehen?“ oder „Willst du gar ein Kind von mir?“ Doch sie winkt dann immer ab und sagt bloß in ihrer freundlichen Art: „Ach, du garstger Matla du.“

Ich aas:
1 Dose türkische Nüsse
1 Packung türkischer Kaffee Kurukahveci von Mehmet Efendi (Kurukahveci spricht man aus: „Kuru Kaffeetschi“ – ich weiß aber nicht, was Kuru auf deutsch heißt)
1 Rest Käsewurst