Ursprung eines Verhaltensmusters

Ich hab ihn erwischt, den Ursprung des Verhaltensmustersm, die Sau! Erwischt!
Du weißt selbst, wie das ist. Man baut sein Lebtag die gleiche Scheiße und kommt gar nicht auf die Idee, nachzudenken, warum man das eigentlich so ist.
Mag sein, dass es Zufall war, mag sein, dass es an dem langweiligen Porno lag, aber ich hab die Sau erwischt: den Ursprung eines Verhaltensmusters!
Am Wochenende wars:
Ich seh mir grad mit der Nachbarin einen Porno an. Irgendwas irritiert mich an dem Film… ich glaub, es ist das viele Gequatsche… oder etwas anderes…. ich fühle mich abgehetzt, gejagt… wie ein Tier, das um seine Nahrung kämpft…. da bemerk ich aus den Augenwinkeln, dass die Nachbarin ganz unauffällig mein leeres Glas nimmt, es mit Rotwein füllt und es dann leise wieder zu mir herüberstellt. Kaum steht das Glas mit dem roten Gold vor mir, als auch schon meine Finger zu zucken beginnen. „Rasch, greif zu! Runter damit, bevor alles aus ist!“, brüllen mich meine Gedanken an. Ich denk mir: „Warum denkt das Gehirn sowas?“ Und sage mir: „Bleib sitzen. Rühr dich nicht und wart mal ab.“ Und siehe da! Nach einer Weile ergreift die Nachbarin mein Glas, ohne hinzusehen, trinkt es fast leer und stellt es wieder zu mir hin. Ich beginne zu schwitzen. „Glas fast leer, Glas fast leer! Trinken, schnell!“, rast es mir durch die Birne. Wie ein geölter Blitz spring ich auf und zum Glas hin, doch die Nachbarin hat bereits mein Glas in der Hand.
„Warte, du hast ja fast nichts mehr drin.“, sagt sie beiläufig, trinkt den Rest Rotwein mit einem rasanten Schluck aus und füllt mein Glas wieder voll.
„Darf ich?“, fragt sie, hebt mein Glas Rotwein und sieht mich dabei gelangweilt an.
„Darfst du ‚WAS‘?“ Panik kommt in mir auf. Ich fühle meinen Puls an der Halsschlagader.
„Na einen Schluck von dir trinken.“, sagt sie und tut so, als wär ich völlig hinüber.
„Warum hast du kein eigenes Glas? Hm? Eigentlich. Warum?“, frag ich leicht atemlos.
„Keine Lust zum trinken heute.“, sagt sie, sauft das halbe Glas in einem Zug leer und stellt es wieder zu mir.
Ich setze mich, versuche mich zu beruhigen und greife zum Glas. Da! Schon wieder war sie schneller!
„Hab ich dich erwischt, du Sau!“, schrei ich sie an, klatsche laut in die Hände, ziele mit dem linken Zeigefinger genau zwischen ihre Augen und reiß ihr das Glas aus der Hand.
„Was is’n mit dir los, heute?“, fragt sie ganz unschuldig und zeigt mir den Vogel.

Ich jedenfalls weiß jetzt, warum ich immer so schnell besoffen bin, wenn die Nachbarin bei mir ist: es ist die Angst! Die reine existenzielle Angst, die mich ein Glas mit einem Schlucke austrinken läßt, sobald es auf dem Tisch steht! Die nackte Angst um meine Nahrung, die mich den Kellnern mein Glas, das sie grade anschleppen, förmlich aus der Hand reissen läßt. So ist das und ich habe es entdeckt.

Doch es wird nichts ändern und so aas ich:
1 Rest des 5 Kilokäsemonsters, das ich geschenkt bekommen habe – den Schimmel schneide ich wahrscheinlich vorher weg

Krankhafter Hausverstand

Um zu Geld zu kommen, denke ich, werde ich meinen Körper an die Nahrungsmittelindustrie verkaufen. Die werden bestimmt gerne Höchstpreise bezahlen, denn ich habe hier Schwarz auf Weiß, was ich Tag für Tag zu mir genommen habe und das könnte mein kranker Körper als Druckmittel bei Erpressungen verwenden. Oder ich verkaufe mich an die verbrecherische Pharmaindustrie – sie könnte Medikamente entwickeln, die in Wurstsemmeln gespritzt werden, um sofort ein Mittel gegen die Spätfolgen des Konsums dieser welchen mitzufressen.
Als langjähriger Billakunde könnte auch der Rewekonzern daran interessiert sein, meinen Körper zu kaufen… um zum Beispiel die krankhaften Folgen des Billa-Hausverstandes zu vertuschen.
Ich werde mich erkundigen.

Ich aas:
2 Sandwich – alles von Billa, der Hausverstand wollte das so.

Reis mit roten Bohnen

Ist es okay für dich, wenn ich bei minus zehn Grad Celsius was warmes esse? Ja? Geht das?
Du weißt, normalerweise bin ich nicht so der Fan von aufwendig zubereiteter Nahrung – ist völlig für’n Arsch – aber jetzt an diesem Wochenende hatte ich richtig Lust auf heißes, kochendes, dampfendes, prodelndes, völlig überhitztes Essen.
„Kochst du mir was?“, ging ich die Nachbarin an.
„Haben sie dir ins Gehirn geschissen?“, war ihre schlagfertige Gegenfrage.
„Nicht direkt, aber wenn ich dir das Zeug beschreibe, kannst du es dann machen?“
Sie musterte mich von oben bis unten mit einem ihrer kritischten Blicke. Ich mußte etwas sagen:
„Ich werde auch ganz nett sein zu dir.“
„Richtig nett?“
„Ja, ganz richtig nett.“
„Okay, was willst du?“
„Reis mit roten Bohnen.“, erklärte ich ihr meine Vorstellung.
„Hm, sprich weiter.“
Ich erklärte meiner Nachbarin alles, was ich über dieses Essen wußte. Sie stellte mich auch tausend Fragen dazu – ich kenn mich nicht aus, könnte dir daher nichts über dieses Gespräche erzählen, ohne mich selbst noch lächerlicher, als ich ohnehin schon bin, zu machen.

Ich kann dir sagen, die Nachbarin hats geschafft! Das Essen wurde genauso, wie ich es von früher kannte! Und sie hat auch gleich einen riesigen Topf davon gemacht, damit ich die ganze Woche daran naschen kann.

Und ich aas auch jetzt:
1 Teller Reis mit roten Bohnen

… es tut mir sehr leid, aber diese gottverdammten Fotos kommen immer noch nicht aus meinem Handy raus!!! …

Schlafgefühl ohne Zeitmangel oder vice versa

Bis morgen Früh 8 Uhr habe ich Zeit die Scheißkugelschreiber fertigzubauen. Morgen Früh um 8 Uhr startet die große Kampagne mit diesen verdammten Dingern. Ich habe noch so ungefähr 9 Stunden Zeit. Ich mache durch. Ich MUSS durchmachen. Wenn ich nicht pünktlich liefere, kommen sie und killen mich. So läuft das, wenn man in der Kugelschreiberbranche arbeitet. Das Geld ist gut, aber es gibt keine Krankenversicherung, keinen Unfallschutz und wenn dich der Auftraggeber umbringt, hilft dir auch keiner.
Ich leide an akutem Schlafmangel, mein Zeitgefühl ist dahin. Ich glaub, ich war heute einkaufen – bin mir aber nicht sicher. Wenn man wie ich keinen Wert auf Nahrung legt und jahrein jahraus den gleichen Scheißdreck frißt, kann man auch als halbverwerreckter Zombie im Delirium einkaufen gehen und man wird doch nicht ein Stück vergessen mitzunehmen.

Also ich aas jetzt (warum meldest du dich, Hunger, erst jetzt?):
1 Bresso
1 Brot
1 Käse
1 Kronprinz Rudolf – die heurige Ernte muß wohl sehr ertragreich gewesen sein – es gibt sie zuhauf!

PS: sieh mal wie das Foto vom eiskalten Werkstattlicht schön ausgeleuchtet wird!

Gute Mundmatschmischung

Bei meiner Nahrungseinnahme hüfpen mir ständig ungustiöse Teile derselbigen aus dem Mund. Ich denke, ich bin zu hektisch. Ich stopfe mir zuviel auf einmal ins Maul. Und dann, genau dann, fallen mir so viele Dinge ein, die ich gerade sagen wollte. Meine nähere Umgebung sieht nach dem Mittagessen aus, als wäre es explodiert.
Der Chef des Nachtcafes, in dem ich auch gestern wieder war, schleicht sich, wenn ich esse, von hinten an und sobald mir das guteingespeichelte Futter aus dem Gesicht fällt, springt er vor und fragt: „Schmeckts?“ Und dabei grinst er mich stets mit Haß in den Augen an. Klar, er muß es ja putzen.
Ich hab ihm schon so oft gesagt, er soll das lassen! Das ist ihm egal, aber zumindest sucht er nach seinem Spruch sofort das Weite, denn er ist wäre genau der, dem ich meine Einfälle mit vollem Mund erzählen würde. Und er weiß das.

Ich aas:
1 Mischung, die guten Matsch im Mund ergibt