SOS wohne in österreich SOS

Liebe Außerirdische,

ich habe Angst, ich lebe in Österreich. Bitte entführt mich! Beschützt mich mit euren Schutzschildern und Lichtgeschützen vor diesen wahnsinnigen Österreichern!

Danke
Euer matla

PS: gibts bei euch Topfen?
PPS: könnt ihr auch alle mitnehmen, die regelmäßig Kommentare schreiben? Die knofl aber bitte nicht.
PPPS: ich aas:
1 Brot
1 Käse
1 Apfel
0 Topfen

Matla Bombardier Dash und das Tütü

Hier nun mein Reisebericht:

„Was Gott durch einen Berg getrennt hat, soll der Mensch nicht durch einen Tunnel verbinden“ – dieser Spruch hat absolute Gültigkeit! Jenseits der Berge ist alles anders, dort drüben.
Dort drüben sind sie anscheinend seit Generationen schon ständig besoffen, denn selbst die Sprache hat sich dem Lallen angepaßt. Man sagt dort drüben z.B. nicht „Land“, sondern „Ländle“ – eindeutig eine Mischung aus Verniedlichungsform (wenn man besoffen ist, wird alles schöner) und der durch Alkohol einsetzenden Sprachhemmnisse. Oder: „Sportplatz Mösle“ – weiß der Teufel, was die dort treiben. Diese Mutation zieht sich durch die ganze Region.

Aber von Anfang an:
Gestern ging ich ja mit dem Herrn der Kugelschreiber auf große Safari. Um fünf Uhr morgens trafen wir uns in Hütteldorf (Wien), um mit seinem Ferrari ins Fichtentum Lüsternstein… nein andersrum…. Fürstentum Liechtenstein zu fahren. Gleich zu Beginn der Fahrt hatten wir eine heftige Diskussion zum Thema „Setzen Umwelteinflüsse die erlaubte Höchstgeschwindigkeit automatisch herab“. Ich kenne ja nur Wien und weiß, daß man dort, sobald die Straße auch nur andeutungsweise feucht ist, nur mehr 30 km/h fahren darf (die alte Leier). Wir einigten uns schließlich darauf, daß das auf der Autobahn nicht gilt und man trotz heftigen Regens und Nullsicht mit 145 km/h reisen darf. Es war sehr spannend. Die Sicht nahm erst kurze Zeit darauf, in Salzburg, zu, denn die Sonne ging auf und das Wasser im Himmel verschwand.

Nachdem wir schließlich den Weißwurstäquator überquert hatten, waren wir in Deutschland. Dort machte ich eine unvermutete Entdeckung! Die Deutschen verlangen im Scheißhaus Eintrittskarten! Sieh selbst und klick auf das Bild:

Du siehst hier eine Art Strassensperre vor dem Scheißhaus. Wenn man aufs Scheißhaus einen abdrücken gehen will, muß man sich zuerst eine Eintrittskarte runterdrücken. Das kostet 50 Cent. Dann darf man.
Und kaum stellt man sich zur Pissschüssel, fängt diese an zu leuchten und zu blinken! Werbung! Macht aber nichts! Hier kann ich getrost die Augen schließen, um nicht von der Werbung beeinflußt zu werden (auch wenn ich dann mit hoher Wahrscheinlichkeit danebenpisse – aber wozu habe ich den Eintritt bezahlt).

Wow! Und was dann passierte! Bist du schon einmal mit einem Ferrari durch einen langen Tunnel gefahren? Das klingt, als tobte die gesamte unbesiegbare amerikanische Luftwaffe durch den Tunnel! Du hast Angst, der Tunnel könnte wegen irgendwelchen unnatürlichen Resonanzen in sich zusammenbrechen!
Andererseits wars auch ziemlich entspannend, weil ich mich wieder etwas entkrampfen konnte – die 220 km/h-Fahrt über Deutschlands Autobahnen hatte mich etwas nervös gemacht.

Danach fuhren wir durch das oben erwähnte Mutantenland und erreichten doch noch das Fürstentum und das Haus des Menschen, den wir besuchen sollten.
Jetzt weiß ich auch endlich, was die schwarzen Autokennzeichen mit „FL“ bedeuten. Die Leute kommen also nicht aus Flandern und darin sitzen auch nicht die Wikinger von Flake. Nein. Es bedeutet: Liechtentum Fürstenstein…. nein andersrum…. Fürstentum Liechtenstein.

Es ist das Paradies. Die Menschen sperren ihre Häuser nicht ab, ihre Autos auch nicht und die Kinder laufen einfach in der Gegend herum. Alle sind sehr reich. Wer ein Haus besitzt, das so aussieht wie ein durchschnittliches Haus in Österreich, lebt im Dreck, ist Substandard.
Aber schau, was ich gegessen habe!
Heiße Brote mit Pizzabelag!
Interessant oder? Und dazu gabs …. äh…. Wiesenfrüchte… oder wie man das nennen soll. Die Fürstentümer Liechtensteiner mähen dort den Rasen und essen das dann! Unglaublich nachhaltig!

Wir tranken ein paar Flaschen Rotwein und fuhren dann ein bißchen die Gegend ab. Im Grunde sehr schön, aber man kann fast nichts sehen. Die Sicht wird stark von den Bergen eingeschränkt, von denen man hoffnungslos umzingelt ist.
Wir fuhren mit dem Auto des Fürstentümers – es war gewaltig. Ich war so fasziniert von den vielen Knöpfen und Reglern im Cockpit, daß ich nicht widerstehen konnte. Ich mußte darauf herumdrücken! Was leider fatale Folgen hatte! Als der Liechtentümer kurze Zeit danach irgendwo zurückschieben mußte, donnerte er gegen eine Hauswand.
Er sagte: „Warum hat es nicht Tütü gemacht?“
„Was meinst du?“
„Immer wenn sich hinten etwas nähert, macht das Auto Tütü!“
„Schade.“
Ja. Schade. Ich hatte scheinbar das Tütü ausgeschaltet, als ich an den Knöpfen herumfummelte. Macht aber nichts, er wollte sich sowieso schon ein neues Auto kaufen.
Wir fuhren also gleich los, um ein bißchen zu gustieren, zu sehen, was für ein Auto in Frage kommen könnte. Das beschäftigte uns so intensiv, daß wir fast auf meinen Flug vergessen hätten. Endlich wieder ein Grund, um mit dem Ferrari zu rasen!

Das Sichtum Fürstenfeld hat natürlich keinen eigenen Flughafen, es ist zu klein. Deshalb mußte ich in die Schweiz zum Flughafen Altenrhein, der aus einer einzigen Landebahn besteht und auf dem man mit den Ferraris fast direkt zum Flugzeug fahren kann.
Fliegen finde ich normalerweise EXTREMST langweilig! Aber als ich DAS Flugzeug sah, begann ich mich zu freuen! Eine Propellermaschine, wie du sie aus Vietnamkriegsfilmen kennst – du weißt schon, diese dicken Bomber, die dann Feuer auf die Reisbauern werfen! Wahnsinn!
Und das Flugzeug, das mich da in der Schweiz erwartete, war anscheinend ein Bomber der australianischen Luftwaffe! „Australian Arrows“ war zu lesen. Sehr kriegerisch! Innen aber recht gemütlich eingerichtet – wie ein Autobus. Ich habe ein paarmal mit der Ausrede die Toilette zu suchen Ausschau nach den Bordgeschützen gehalten. Leider keine gefunden.
Ich saß genau zwischen den Propellern und versuchte während des langweiligen Nachtfluges die Propeller rein mit Gedankenkraft zu verbiegen. Achad shtaim shalosh! Eins zwei drei!

Das Flugzeug habe ich auch für dich fotografiert – das Bild ist sehr ausdrucksstark, denn mein Zeitdruck wird darin gut wiedergegeben (siehst du, wie ich an dich denke?)! Klick:

Der österreichische Heimatdichter, der jetzt auch zeichnen tut

Ja und gestern habe ich doch das Kinderbuch begonnen. Wobei es eher nicht zu einem „Kinder“-Buch tendiert, würde ich mal sagen.

Wie kam es dazu? Nun, sieh dir das erste Bild an. Genauso bin ich gestern lange Zeit vor dem Spiegel gesessen – das mache ich öfters – immer dann, wenn ich mir nicht sicher bin, was ich bin, schaue ich mich selbst GENAU an, verhöhne mich, beschimpfe mich. Das ist gut. So lernt man sich kennen, bildet sich nicht ein, irgendwer oder irgendwas zu sein und kann sich selbst so zeichnen, wie man tatsächlich aussieht.

Und sehe ich nicht wie ein echter Kronprinz aus? Bin ich nicht hübsch? Ja gut, ich sage immer, ich wäre fett und häßlich… es kann schon sein, daß ich mich etwas idealisiert dargestellt habe, daß ich 100 Kilo wegradiert habe… aber mein Gott, darum gehts ja nicht.

Im Rattenloch hockend esse ich (Würstchen):
1 Pärchen Debreziner mit Senf und Semmerl
1 kleinen Braunen
1 Mininussschnecke

Der neue Heimatdichter Österreichs!

Das bin ich. Ja. Ich bin der neue Heimatdichter Österreichs. Die wahnsinnig vielen und vor allem positiven Kommentare der letzten Tage zeigen das. Meine bisher unentdeckten dichterischen Fähigkeiten sind enorm! Und der gute Koala brachte mich gestern auch auf die Idee, daß ich Kinderbücher zeichnen könnte! Das stimmt! Das werde ich am Wochenende tun! Ich zeichne ein Bilderbuch! Toll! Matla, der Reine, der auf einem weißen Schimmel mit wallendem Haar (rot) durch die Welt reitet – als Vorbild für Kinder. Heimatdichter, Schöngeist, das bin ich.

Ich esse:
1 Semmel mit Schinken, Gouda und Gurkerl
1 Ziegel Käse
1 Sack Chips

Das esse ich natürlich nicht alles. Das sind meine Einkäufe fürs Wochenende, das ich zeichnenderweise verbringen werde.

Wie oft man geil sagt und was der Piefke nie verstehen wird

GEIL! GEIL! GEIL! Also sowas von geil! Der heutige Tag ist ja fast der Höhepunkt des Jahres! Also ich werde NIE WIEDER auch nur EIN böses Wort über das Scheißrattenloch sagen!

Da gehe ich nichts ahnend in die Cantina, etwas müde, kaum ansprechbar, da trifft es mich wie ein Blitzschlag! ES GIBT SCHNITZEL! Sowas habe ich noch nicht erlebt! Die Augen werden feucht, das Kinn beginnt vor Rührung zu zucken, die Nasenflügel flattern!
„Geil, so unendlich geil!“, sage ich zur Seniora de Cantina, „geil, geil, geil!“
Die Seniora wird rot, aber scheint sich zu freuen.
„Bitte, Seniora, bitte! Geben sie mir doch BITTE so ein geiles geiles Schnitzerl!“ (dabei zuckt meine rechte Schulter so unkontrollierbar heftig, daß ich sie mir fast ausrenke und die Seniora leicht in Deckung geht)
Sie bringt das Teller! Also sowas von geil! Und…. und sowas von PERFORMANT! Sie haben einfach den Leberkäse von gestern gegen Schwein ausgetauscht! Geil! Ich sehe gleich, daß heute weniger Salatsauce am Teller ist, das geile Schnitzerl liegt beinahe völlig im Trockenen.
„Geil! Danke! Aber Seniora, kann ich bitte eine Extraportion Salatsauce haben?“
„Balsam, Senior?“
„Was?“
„Essig?“
„Kann sein, ja.“

Für den Piefke:
du wirst niemals verstehen, was das Schnitzel für uns schnitzelgesichtigen Österreicher bedeutet. Für einen Österreicher ist das Schnitzel so wichtig, daß er sich oft sogar selbst als Schnitzel darstellt. Denn nicht nur für das Schwein ist der natürliche Lebensraum die Panier, sondern auch für den traditionsbewußten Wiener. Nicht umsonst sagt ein echter Wiener zu seiner neuen Ausstattung an Kleidungsstücken „mei neiche Panier“. Geil oder?

Ich esse:
1 geiles Schnitzerl mit Balsam oder Essig und Ketchup und Gemüse
1 kleiner Brauner

Auf der Alm, da

mähen sie mit den Kühen den Rasen.

Um wieder einmal Österreich pur zu erleben, bin ich am Wochenende wandern gefahren. Ich wollte möglichst hoch hinaus, um den Menschen zu entgehen. Aber egal wie hoch man fährt, man trifft immer auf Menschen. Und die sind sogar sehr
zweifelhafter Natur! Sie sprechen eine Sprache, die ich kaum verstehe, kleiden und verhalten sich seltsam.
Auf einer kleinen Almhütte angekommen habe ich natürlich – wie im Film – als erstes die Spokfingerspreizgrußgeste
vollzogen und gesagt: „Ich komme in Frieden.“
Diese humanoiden Lebensformen versuchten sogar ein Gespräch mit mir. Einer konnte dann sogar doch etwas deutsch, nachdem ich ungefähr zehnmal gefragt habe: „Wos is, Oida?“
Letztendlich kam das heraus:
Humanoid: „Du bist aus Wien, gell?“
matla: „Ja, woher wissen Sie das?“
Humanoid: „Weilst so an Buckel hast.“
Alle lachen. matla nicht.

Etwas verwirrt esse ich:
1 Semmel mit Proschütto, Käse und Gurkerl
2 Äpfel, einer rot, der andere grün

Hauoli male ‚ana eia ho’i ola loa!

E Ola Mau Ka ‚Olelo Hawai’i, aber was hat das mit Französisch-Polynesien zu tun?

Gott sei Dank! Es ist bald vorbei! Ich habe in ein paar Stunden 3 Wochen Urlaub, den ich auf Französisch-Polynesien verbringen werde. Oder
vielleicht auch am Ottakringer Stausee bei Ottenstein. Man wird sehen.

Ich kann aber schon jetzt sagen (und du, geneigter Fan, schreie es mit mir in die Welt hinaus): „Leck mich 3 Wochen lang am Arsch, du beschissener Mittagessen-Weblog!“

Ich esse:
1 Schachtel Himbeeren, die ich, um sie zu waschen, gleichmäßig auf 2 Behälter verteilen mußte – reichlich kompliziert für solch kleine Scheißerln
1 Packung Schinken-Baguette, Handarbeit aus Wien, Österreich

Getriebener Laserblaster

Nach meinem gestrigen 15-Stunden-Arbeitstag komme ich mir vor, wie die Nüsse in den Himbeeraugen, die ich mir gerade gekauft habe.
Nämlich: getrieben. Werden die Nüsse und ich von der selben Macht getrieben? Oder werde ich von den Nüssen getrieben?

Ich esse:
2 Kornspitzen mit Leberkäse, Bergbaron und Gurkerl
1 Apfel Golden Delicious Klasse I aus Österreich
1 Dose Himbeer Augen (die mit den getriebenen Nüssen) der Temizkan Fein Backwaren-Firma aus Österreich

Auszüge aus dem syntaktisch wertlosen Aufkleber:
Himbeer Augen, Getriebenenüsse, Himbeer konfitüre, Hergestelt in Österreich, Lichtgeschütz Lagern (Ist ‚Lichtgeschütz‘ die Übersetzung von ‚Laserblaster‘?)

Wenn der Bäcker dieser ‚Himbeer Augen‘ auch so sorgfältig war, wie der Gestalter des Aufklebers, wirst du, lieber Fan, in den nächsten Tagen nichts von mir hören.

Schnitzlgsicht!

Hurra! Da ich das verstunkene Weckerl vom Donnerstag überlebt habe und sowieso seither nichts mehr zu Mittag gegessen habe, gibts für einen schönen Wochenauftakt das klassische Schweins-du-bist-was-du-ißt-Schnitzel mit Pommes und Gurkensalat.
Übrigens gibt es in Österreich einen Landstrich, in dem die Wiener ‚Schnitzlgsichter‘ genannt werden. Ist das nicht zum Schreien komisch?
Lieber Fan, bist du denn überhaupt ein echter Wiener? Für mich ist ein echter Wiener einer, dessen Familie (väterlicher- und mütterlicherseits) schon seit mindestens 10 Generationen in Wien lebt und arbeitet.

Mahlzeit.

20. Juli 2005

Ich muß aufpassen. Eine große grausliche Fliege ist hier. Ich weiß nicht, wie oder warum sie in dieses Rattenloch gekommen ist. Sie will aber sicher etwas von meinem Essen. Ja, ich fühle mich beobachtet. Wahrscheinlich wirke ich jetzt beim Essen etwas gehetzt.

Für heute habe ich mir vorgenommen, möglichst kerniges zu essen. Die Kornstangerl von gestern waren ja nicht sooo schlecht.

Ich esse gerade:
2 Kürbiskernlaberl aus Österreich
2 aromatische Bio-Tomaten aus Österreich
1 Dose Bio.k. Grünkern(!)aufstrich aus Österreich
1 Portion Sirius Camembert aus Österreich

Bio.k. Grünkernaufstrich. Ein schöner Name. Auf der Packung steht: auf Soja-Basis, rein pflanzlich – cholesterinfrei! Frei von Zusatzstoffen! Diese Angaben bedeuten für mich normalerweise: künstlicher Geschmack, trocken – schmeckt grauslich! Schmeckt fad!
In diesem Fall jedoch ist es ganz gut gelungen. Die bräunliche Paste (obwohl Grünkernaufstrich) hat etwas von einer abgestandenen Spaghetti-Sauce. Ich möchte wissen, was für eine Teufelei da im Spiel ist, mit der man so etwas ohne… (AH! Diese verdammte Fliege! Sie ist gerade im Sturzflug auf den Rest des Camemberts geflogen. Wie ich das hasse!) … meinen
Lieblingszutaten E205 und E651 zustandebringt.

Mit dem Essen bin ich nun auch fertig. Ein kleiner Rest dieses braunen Grünkernaufstriches ist noch übrig. Ich werde damit eine Falle für die Fliege bauen. Ich stelle die Dose in den Abfalleimer und spanne den Plastikdeckel so zurück, daß er bei einer kleinen Berührung zuschnappt. Ich habe mir übrigens keine Süßigkeiten gekauft, damit ich endlich den Apfel verdrücken kann, den ich nun schon 3 Tage hier herumliegen habe.

PS: ich mußte heute mein Taschenmesser strapazieren, denn es gibt hier in der Küche nicht einmal ein Messer.