Wenn die Werkbank mit dem Hut

Ich hatte die letzten Tage massive Probleme mit meiner Werkbank. Heute war der Techniker da. Ein wirklich grundsolider Kerl, sah aus wie der junge Clint Eastwood mit gelben Zähnen. Der Techniker zerlegte meine Werkbank, um das Problem zu finden – sie hatte am Wochenende Feuer gefangen. Er hatte alles voll im Griff, war mit ganzer Konzentration dabei. Bis die Nachbarin aufkreuzte. Sie stellte sich neben ihn und löcherte ihn mit Fragen. Der Techniker war das scheinbar gewohnt, denn er beantwortete jede noch so blöde Frage klar und kompetent. Erst als er auf den Hut der Nachbarin aufmerksam wurde, verlor er den Überblick. Dieser Hut! Auch mich irritierte der Hut ungemein. Er sah aus, wie ein Blumengesteck, war schmal und hoch und schien am Kopf festgeklebt zu sein. Zwischen Blüten und Blättern glaubte man, ein kleines Vogerl mit einer kecken Schwanzfeder zu erkennen, das einem fröhlich und frech entgegensah. Der Techniker und ich konnten unsere Augen nicht mehr von dem Hut lassen. Als der Techniker plötzlich einen Blick aufsetzte wie Clint Eastwood, wenn er sagt: „Geh ein paar Schritte zurück.“, um seinen Gegner im Duell besser abknallen zu können, griff ich ein. Ich komplimentierte die Nachbarin höflich, aber konsequent, bei der Tür hinaus. Danach ging dem Techniker wieder alles leichter von der Hand. Er mußte zwar einige Teile noch einmal zerlegen, weil er ein paar Schrauben übersehen hatte, aber das war nicht so schlimm.
Der Techniker ist gegangen, ich hab meine Werkbank wieder, und die Nachbarin hat ihren Hut hoffentlich zurück in die Gärtnerei gebracht.

Ich aas:
1 Paradeiser
1 Olive
1 Brot mit Topfen (der Untergang ist nah!)

Kebap Cowboy

An einem Freitag ist das schöne, daß alles gute Laune haben. Denn das, was man am meisten haßt, hört auf und das Wochenende vor dem Fernseher kann endlich los gehen.

Zu dritt wanderten wir vom Taiwanhaus los, auf der Suche nach einem Billa. Wir wurden fündig, doch kauften wir nur Bananen.
Der Freitag, das schöne Wetter und die unendliche Weite der Straße verführten uns! Wir stellten uns in der Mitte der Fußgängerzone in Dreiecksformation und duellierten uns mit den Bananen. Weil niemand starb, ging das ganze nahtlos in einen blutigen Häuserkampf über. Bis wir den Kebapstand überfielen.

Zurück in der Taiwanküche, erklärte man mir den Sinn der Bodenlöcher. Es sind nämlich nicht bloß „Löcher“, sondern es sind Warmhalteplatten! Wer hätte das gedacht?

Der Wasserkocher, der an diese Wärmhalteplatte zeitweilig angeschlossen ist, ist die Energiequelle! Ja! Das funktioniert sogar mit Dampfantrieb!

Somit haben wir nun Premiere: ich esse Kebap. Das erste Kebap seit Jahren! Hosanna!