Mondgeheul

Wenn du lange genug suchst, gibt es FÜR UND GEGEN jeden Scheißdreck auf dieser Welt eine wissenschaftliche Studie. Kaffee ist gesund, belegen die einen, Kaffee macht krank, belegen die anderen Wissenschaftler. Mir ist das schnurzegal, was die Wissenschaftler sagen. Die sollen sich da ruhig ihr Wissen in rauhen Mengen schaffen, doch mich beeinflußt das nicht. Ich weiß, was ich weiß.
Die Wissenschaft ist ein in sich schlüssiges System, doch daneben gibt es noch Millionen anderer Dinge. Eine Seifenblase unter unzähligen anderen, die durch den Himmel schweben, ist die Wissenschaft. Viel verdanken wir ihr, Gutes wie Böses, doch mein Lebensinhalt und Lebenshalt ist sie nicht. Denn in vielen Bereichen sind Wissenschafter wie Analphabeten, die ein Gedicht vor sich haben. Sie können zwar die Buchstaben zählen und sie abmessen, doch den eigentlich Inhalt des Gedichtes werden sie nie begreifen.

Der Einfluß des Mondes wird oft diskutiert. Es gibt Mondkalender, die dir sagen, wann du dir die Haare und dein Holz schneiden sollst, wie du dein Leben gestalten sollst. Oh ja, es gibt wissenschaftliche Studien, die das bestätigen, und – natürlich – gibt es welche, die das widerlegen. Mir sind Mondkalender schnurzegal, aber ich weiß, daß der Mond die Dinge beeinflußt.
Vor langen Jahren nämlich, als ich noch ein unternehmungslustiges Kerlchen war und unbedingt herausfinden mußte, wie die Welt funktionierte, begab es sich des öfteren, daß ich an kühlen Abenden zu Vollmond mit einem Schlafsack auf den nahen Berg wanderte, um dort die Nacht zu verbringen. Diese Nächte waren die aufschlußreichsten Nächte meines Lebens! Lag da unter einem einsamen Baume auf einer kleinen Anhöhe und versuchte zu schlafen. Es ging kaum. Der Mond sah mich an und ich sah den Mond an. Ich spürte seine Kraft, wie er mich in seinen Bann zog. Ich dachte an den Baum, unter dem ich saß und überlegte mir, wieviele solcher Nächte er wohl hier schon gestanden haben mag.

Versuche es selbst! Geh in die Nacht, ohne Handy, ohne mp3-Player, ohne Ablenkung und sei für eine Nacht ein Baum unterm Vollmond. Liefere dich dem Vollmond aus und sage mir dann, ob du nicht auch die Lust verspürtest, das bleiche Gesicht anzuheulen, dich auszuziehen und nackt um einen Baum zu tanzen.

Um das zu verkraften, aas ich:
1 Packung Rotwein
1 Käse
1 Kronprinz Rudolf Apfel
1 Brot