Personalisierter Feuerteufel in der Zuckersbrunst

Dieser Streß. Ist nicht zum Aushalten. Früher hätte mich das ja ziemlich fertig gemacht. Früher hätte ich deswegen eine Kirche abgefackelt. Habe ich schon erwähnt, daß ich früher Kirchen abgefackelt habe? Nein?
Weißt du, als ich ein Kind war, hat meine Mutter immer wenn sie verärgert oder frustriert war, die Leute von der Kirchensteuer angerufen, um sich abzureagieren. Sie konnte dabei sehr laut werden, aber nachher gings ihr eindeutig und nachhaltig besser. Ich habs ihr dann später sozusagen nachgemacht, bin aber einen Schritt weitergegangen. Ich hab gleich Kirchen abgefackelt, wenn mir was nicht paßte, wenn mich der Dorfgendarme schief angesehen hat oder Vollmond war.
Voll Wut bin ich in die heiligen Hallen gestürmt, in der einen Hand eine Fackel, in der anderen eine Mistgabel – diese beiden Dinge sollten quasi den Volkszorn symbolisieren. Ich rannte also zum Altar, verpaßte den herumstehenden Dinge hier und da einige Fußtritte und schrie irgendwas herum wie: „Du hast hier nichts verloren, du Gott! Scher dich heim in dein Himmelreich!“
Du mußt wissen, daß ich damals nach dem Krieg – als die Gummiringerl noch aus Holz waren – wie die meisten Menschen nicht genug Verstand besaß, um diese kindliche Form der personalisierten Gottesgestalt abzulegen. Ein Gott, der von einem Menschen erzürnt werden kann, ist ja eine ziemliche lächerliche Gestalt. Deppert, was?
Und dann, ja, und dann habe ich eben alles in Brand gesteckt, eine höllische Feuersbrunst entfacht.

So war das damals und ich aas im Rattenloch ganz gestreßt:
1 Käseteller
1 Gebäck
1 Kaffee
1 Donut