Gebackene Krankheiten aus den Wollanden

Es gibt nichts langweiligeres als Christkindlmärkte. Ich war am Wochenende auf dreien. Nicht absichtlicht, aber man braucht um diese Jahreszeit in Wien nur konstant in eine Richtung latschen, um einen Christkindlmarkt aufgedrängt zu bekommen. Ich nutzte die Gelegenheit und kaufte mir ein paar billige Tees, schüttete jeweils die Hälfte auf den Erdboden und füllte die Häferl mit kostbarerer Flüssigkeit aus dem Flachmann wieder auf.
Auf Christkindlmärkten wird nur Schrott verkauft. Einziger Höhepunkt war das Standerl einer bildhübschen Südamerikanerin, die allerhand Klumpert aus den Anden verkaufte. Ich befragte sie über ein paar Amulette, ob sie nicht ein Stück hätte, das Menschen im Allgemeinen fernhielt. Nein, das nicht, sagte sie, aber sie hätte ein Paar warme Fäustlinge zum Runterklappen. Okay auch gut, antwortete ich, und kaufte solch ein Paar. Ich bat sie noch um einen Schutzzauber gegen Menschen und andere Krankheiten und verabschiedete mich freundlich.
Danach stellte ich mich mit einem neuen selbstgemischten Tee in meinen mit den neuen Fäustlingen gewärmten Händen in eine Ecke und versuchte, in der Nase zu bohren. Die Fäustlinge hatten am äußeren Ende einen kleinen gehekelten Wollfaden, den ich mit der Nase einatmen konnte, um auslaufenden Rotz aufzusaugen.

Im Rattenloch aas ich:
1 gebackener Käse mit Sauce Tartare
1 Pago