Die Modegetränke dieses Sommers

Und am Sonntag ging die Tortur noch
weiter.

Aber ich will mich jetzt nicht wieder in Details
verlieren. Deshalb nur kurz: die Nachbarin und ich waren am Sonntag
dann auf der alten Donau Tretbootfahren. Sie hat dort einen
Bekannten, der irgendwo im letzten Eck ein paar vergammelte Boote
hat, die sonst keiner will.
Na jedenfalls hat die Nachbarin mit ihren dämlichen
Stöckelschuhen, die sie NIEMALS auszieht, das alte Tretboot
fast versenkt, weil sie die Spinnen zertreten wollte. Das kommende
Wochenende muß ich rechtzeitig Wien verlassen, um ihr zu
entkommen.

Ich esse Klassisches und trinke meine Lieblingsgetränke, wenn
es heiß ist:
1 EKG
1 Apferl
1 Flasche Corona mit Limette
1 Flasche Kourtaki
1 Flasche Sambuca

Jumping Jack Flash

Kennst du das Schafbergbad in Wien? Am Samstag war ich mit der Nachbarin dort.

Die Nachbarin, die keine Ruhe gibt, hat mich am Wochenende zu einem Badetag überredet. Da ich sowieso schon mehrere Wochen kein fließendes Wasser mehr in der Wohnung habe – weiß der Teufel warum -, packte ich Kernseife und Handtuch und schon fuhren wir mit meiner alten Mistkarre hinauf ins Bad.
Die Nachbarin, die ja bei jeder Gelegenheit ihre verschrumpelten Hängetitten entblößen muß, legte sich nur mit einem viel zu kleinen Tigertanga bekleidet in die Sonne. Ich dagegen schmierte mir eine dicke weiße Schicht Sonnenmilch auf meine Körperoberfläche, ließ aber mein Hawaiihemd an. Und natürlich auch die Hose.
Am späten Nachmittag hörte ich plötzlich Klatschen und Gejohle vom großen Becken. Da mir die Nachbarin mit ihrem Gerede sowieso schon auf die Nerven ging, schlich ich mich heimlich zu dem Menschenauflauf. Etwas überrascht erkannte ich, daß die Leute jubelten, weil ein paar fette Jungs vom 3-Meterbrett sprangen und besonders viel Wasser bei ihrem Aufprall verdrängten! Da ich mich auch noch immer zu den Jugendlichen zähle, machte ich mit. Ich quälte meinen 150-Kilokörper den Sprungturm hinauf und wollte es ihnen allen zeigen. Ich wollte am Brett solange springen, bis ich wie ein dickes Vögelchen hoch in die Lüfte flog, um dann wie ein gewaltiger Felssturz ins Wasser zu donnern. Leider war das
Sprungbrett nicht so stabil wie ich dachte und es bog sich bei meinem dritten Aufsprung so nach unten, daß ich ausrutschte,
seltsam auf dem Brett aufschlug und dann wie ein toter Kartoffelsack ins Wasser rutschte. Alle lachten. Ich mußte natürlich auch lachen, obwohl ich mir fast die Eier zerquetscht hätte.
Nur die Nachbarin stand mit einer Zigarette neben dem Becken, klapperte mit ihren Stöckelschuhen hin und her und sah mich böse an. Sie wird immer aggressiv, wenn ich mir weh tue.

Ich hocke im Rattenloch und esse:
1 Hühnernudelsuppe oder so ähnlich
1 Pizza, auf die ich ein großes A mit Ketchup geschrieben habe. „A“ steht für „A“ wie „B“eschissen.
1 Schachtel Molke – ich will abnehmen und trinke jetzt statt Wasser fettarme Molke

Kugelschreibertrip

HUI! Mann! Bin ich drauf! Bin jetzt erst nach Hause gekommen! Wow!

Ich war heute wieder zu Gast beim Herrn der Kugelschreiber. In seinem kleinen Schloß. Und ich muß sagen, daß die Kugelschreiberbranche schon ihre Vorteile hat!
Es ist heute nämlich etwas heiß und wir sind den ganzen Tag am Pool gesessen und haben irgendwelche Cocktails gesoffen.
Weiß nicht, was der Typ da gemixt hat, aber ich habe bunte Farben gesehen. Das Wasser war gelb und der Himmel rosa. Hihi. Nach dem dritten Cocktail wollte ich seinen Hund vögeln, aber er hatte leider keinen.
Wir haben über die Zukunft der Kugelschreiber gesprochen und jetzt habe ich einen leichten Sonnenbrand hinten an den Wadeln.
Frag mich aber bitte nicht, wie das geht.

Ich aß:
1 EKG
1 Apferl
1 Probepackung getrocknetes Pfefferfleisch – mir liegt das jetzt noch im Magen – es sieht aus wie getrocknete Feigen und schmeckt wie Frolic

Mahlzeit.

Matla pees

Am Mittwoch war ich zum erstenmal nach 20  Jahren wieder des Abends aus. Ja, du hörst richtig. Ich habe  das Haus, um zu trinken, verlassen.

Dabei mußte ich ganz schön umdenken. Ich wäre fast in Unterhose und  Badeschlafpn auf die Straße  gelatscht. Und weil ich halbwegs  normal aussehen wollte, habe ich versucht, mich zu rasieren. Ich  gab es aber bald auf. Die Klinge war stumpf und stark angerostet  und mein Bart unüberwindbar.
Während sich die Bim elendslangsam die Strasse entlang  quälte, fiel mir wieder ein, warum ich Strassenbahnfahrten  vermeide. Es ist dieser überaus aufdringlich menschliche  Gestank.
Aber ich kam letztendlich doch an. In einer irischen Bruchbude  namens „Charlie pees“. Wir saßen im Keller. War recht  angenehm. Kaum Sauerstoff und die Musik zu laut für  Smalltalk.
Eine Frage stellte ich mir aber den ganzen Abend. Schmeckt  tatsächlich jedes Bier aus Gläsern derart  abgefuckt? Wie  nasse Socken über Schweißfüßen mit Nagelpilz?  Ich trinke seit Jahren Bier nur aus Dosen und Flaschen. Und egal  welche Sorte ich trinke, das Bier schmeckt ausreichend gut.
Zufälligerweise war am Mittwoch auch gerade Rockkaraoke. Ich  war von den Typen ziemlich begeistert, die keinen graden Ton aus  ihrem Maul bekamen und trotzdem vor Publikum sangen!
Früh genug verließ ich den Keller, um daham noch ein  Fläschchen Rotwein zu trinken. Inspiriert durch den
Karaokeabend sang ich später am Balkon gemeinsam mit einer  Katze aus der Nachbarschaft lauthals „O sole mio“.

Ich esse, während ich mir die Drohbriefe durchlese:
1 EKG
1 Apferl, ach nein: 2 Nektarinen

Sizilianische Kugelschreiber

Ein Leben in Sizilien wäre ideal
für mich. Die Leute dort sind vom gleichen Schlag.

Die
Sizilianer scheren sich nichts um Duschen, Klo und Arschpapier. Die
Duschen und Klos sind entweder gar nicht vorhanden oder nur
symbolisch angedeutet. Ist auch unwichtig.
Gibts kein Klopapier, hängt man einfach den Arsch in das
nächste Waschbecken und reinigt sich unter fließendem
Wasser mit dem linken oder rechten Daumen.
Und egal wie neu und gutausgestattet ein Klo auch ist, du kannst
dir sicher sein, daß es keinen Schlüssel oder
ähnliches zum Abschließen gibt. Nein, ein rostiger
Metallriegel wird halbherzig auf die Klotür genagelt und der
dazupassenden Schlitz mit Stemmeisen und roher Gewalt in den neuen
Türrahmen gehauen.

Ich habe mir heute schon längere Zeit den Kopf darüber
zerbrochen, wie ich meine Kugelschreiber auf sizilianischere Art
zusammenbauen könnte. Das Problem dabei ist der
Sicherheitsaspekt. Es passiert immer wieder, daß jemand das
Pech hat, einen Kugelschreiber zu bekommen, der schleißig
zusammengebaut worden ist. Kann nämlich böse enden, wenn
die Miene angetrieben durch die Feder im Auge des Betrachters
steckt. Diese Methode wird übrigens sehr oft von der Mafia
angewendet, um jemanden zu bestrafen.

Dazu esse ich:
1 EKG
1 Apferl

Jubiläum

Du lieber Himmel! Ich habe ein wichtiges Datum vergessen! Wie oberflächlich von mir!

Am 1. Juni war ja Jahrestag! Zwei ganze Jahre gibt es schon dieses Misthaufenweblog! Ist das zu fassen? Und was in dieser Zeit alles passiert ist!!! Ich hatte zwei Flaschen. Lola und Lilli! Beide nun verloren wie Tränen im Regen. Weg sind sie! Das Auf und Ab meiner Persönlichkeitsspaltung! Die Psychotherapie! Das Rattenloch!
Das Rattenloch war ja zu Beginn ein Abstellraum ohne Fenster, in dem ich praktisch all meine Tage fristete! Der Wechsel der Anstalt! Der Umzug in eine neue Wohnung! Meine ertragreiche Marihuana-Ernte im letzten Jahr!

Mannomann! Was für ein Durcheinander! Aber es gibt auch konstante Faktoren in meinem Leben: Das Gurkerl und das  Semmerl! Die Wurstsemmerldiät. Wer hätte das gedacht?

Zur Feier des Tages esse ich in der heiligen Kantine des Rattenloches:
1 feierliche Sternchensuppe
1 frohlockenden Kümmelbraten mit lustigen Gummiknödel
1 Flasche Hip Hip Kiwano!
1 Schüssel mit welken Blättern – wahrscheinlich Zierpflanzen

Isole Eolie

Das einzige, was heute mein Interesse
wecken könnte, wäre, wenn mir jemand den Sessel unterm
Arsch wegziehen wollte.

Meine Lieben!

Was war das doch für ein unvergesslicher Segeltörn! Der
beste meines Lebens! Ich bin auf fünf Meter hohen Wellen mit
der Yacht gesurft, verbrachte eine Nacht auf hoher See mit
Delphinen, die ganz verspielt vor dem Bug herumsprangen, über
mir ein Himmel voll von Sternen, zu denen ich eines Tages
zurückkehren werde, ankerte in einer einsamen Bucht unter
einem orangen Vollmond, sah Vulkane explodieren, badete in Schwefel
und… ja und liebte eine Frau, eine Göttin!
Mehr vermag ich jetzt nicht zu erzählen. Zu sehr schmerzt noch
der Abschied, zu sehr wandeln all meine Gedanken noch auf Sizilien.
In ihrem weißen Haus auf den Felsen in der Bucht bei
Taormina.

Und jetzt war ich bei Billa und mußte mich wieder mit
Meinesgleichen, den Scheissproleten, herumärgern.
Daher esse ich:
1 EKG
1 Apferl