Parasitäre Gehirnboykotte

Der Gedanke mit dem Gehirnparasiten hat mich die ganze Nacht in wirren Albträumen beschäftigt! Gleich am Morgen habe ich die Nachbarin wach geschüttelt und gefragt, ob sie meinen Kopf nach Einbruchsspuren absuchen könnte. Im Halbschlaf und mit verklebten Augen hat sie mich nur angefahren: „Warum? Hat dir wer ins Hirn gschissen?“ Bei der folgenden Diskussion kam aber nicht mehr heraus. Schädel unauffällig.
Schnell Frühstück holen und die Bäckerin befragen! Angezogen. Regen, Cowboyhut aufgesetzt und zur Bäckerei gehetzt.
Ich stürmte den Laden mit den Worten: „Hearst!“
„Wos is?“, fragte die Bäckerin – wie immer in vollkommener Ruhe und Ausgeglichenheit in sich ruhend – ohne ihre Arbeit zu unterbrechen.
„Habe ich in der letzten Zeit… wie soll ich sagen… auffälliges Verhalten an den Tag gelegt? Zum Beispiel sehr viel von Boykott geredet?“
Jetzt erst drehte sie sich um zu mir – und da! Sie blickte mir nicht in die Augen, sondern auf etwas auf meinem Kopf! Himmel! „Was was was?“, schrie ich hysterisch und stellte mir schon vor, wie der Gehirnparasit hämisch grinsend auf dem schütteren Haupthaar hockte.
„Du hast den Cowboyhut verdreht auf… so wie Napoleon.“
Meine Güte, ich korrigierte diese Lappalie, atmete tief durch und fragte erneut – mich mit Zähneknirschen zu einer entspannten Formulierung zwingend: „Also was ist mit Boykotten?“
„Nix. Maximal Biskuit und Biskotten.“
Gut, dann war das geklärt.

Ich aas ein Kunstwerk!
1 EKG (Extra Käse Gurkerl)

EKG Kunstwerk


X-Boykott

Liebe Christina, lieber Johannes!
Als Zweites schlage ich vor, wir boykottieren Weihnachten. Ergibt das Sinn für euch?
Mir als Atheist bedeuten christliche Traditionen ja nichts. Nun, wir wissen schon, dass Weihnachten, Ostern usw. aus heidnischen Bräuchen entstanden sind; und da – Achtung Verschwörung – die Kirche diese Bräuche durch erfundene eigene verdrängen wollte, hat sie hier bei der Terminwahl ganz gezielt gearbeitet (Wintersonnenwende etc)… weil leiwaunde Heidenfestln wird man nicht anders als durch List und Tücke los! Prost!
Ich verstehe es ja: die großen Kinderaugen, das heimelige Glitzern und Leuchten, der leck’re Punsch am Christkindlmarkt, heiße Maroni, der Weihnachtsbaum, der schööööne Weihnachtsbaum, die Glöckchen, der Schnee, die Kekse, … mir wird gleich schlecht! Aber was solls! Zu Weihnachten ist es uns egal. Da darf man! Umwelt kaputt, Krieg, Krisen überall, und wir sind ja so umweltbewusst und tun alles, damit die Welt für unsere Kinder lebenswert bleibt, mein Gott, was tun wir nicht alles! Aber zu Weihnachten, da werden wir zu kleinen Wichteldeppen! Ist ja egal, dass ein paar Kilometer weiter die Leute keinen Strom haben und frieren, wir wollen unseren Christkindlmarkt und der muss leuchten verdammt! Und im Garten auch und vor der Tür… ja, nur kleine Lichterl, wenige, weil übertreiben wollen wir nicht, was sagen sonst die Nachbarn! Die könnten ja sonst glauben, die Umwelt und die Energiekrise wär‘ uns wurscht!
Na, und das Spielzeug, den ganzen schönen Kunststoff, und die Elektronik für Mami und Papi… das alles lassen wir uns zweimal um den Planeten fliegen, damit es rechtzeitig eintrudelt – und billig und bequem ist es noch dazu!
Ach, wie schön die Weihnachtszeit doch ist! Auf zum Christkindlmarkt, Kinder! Na klar, mit dem Auto!

Gut. Nach diesem Blödsinn, den ich da verzapft habe, werde ich morgen wieder nur einen einzigen Leser haben (wenn überhaupt). Und das ist gut so.

Ich aas:
2 Semmelstücke



Boykott, Johannes!

Hallo Johannes, wollen wir nicht gemeinsam „Dinge“ boykottieren?
Als Erstes würde ich gern die WM boykottieren. Weißt du, was ich meine? WM ist die Abkürzung für Weltmeisterschaft und die wird gerade aufgeführt. Mit Fußbällen.
Ich tu mir grad so leicht mit Boykottieren – schließlich habe ich diesen Misthaufenblog hier nun auch schon jahrelang boykottiert – und gerade beim Fußball! Generell interessiert mich Sport, den mir fremde Menschen treiben, nicht. Nämlich überhaupt nicht. Wie käme ich auch dazu? Ich meine, es ist schön, wenn Menschen Sport machen. Das hält sie fit und gesund und jung und das entlastet das Gesundheitssystem. Es ist klug und sinnvoll. Früher war ich da etwas steif und habe Fußball „Deppensport“ genannt. „Deppert einem Ball nachlaufen“. Aber das war nur früher so. Bald danach war es mir einfach nur wurscht. So richtig wurscht. Wenn meine Umgebung von Fußball gesprochen hat, habe ich einfach an lustige Dinge gedacht. Zum Beispiel wie einer mit aller Wucht auf einen Fußball tritt, aber nicht weiß, dass er aus Kuhscheiße gemacht ist und damit das halbe Stadion düngt.
Jetzt ist es mir aber nicht mehr wurscht. Die WM in Katar ist mir nicht wurscht! Nein, ich finde sie widerwärtig, abstoßend, hirnrissig. Schon klar, es sind nicht alle für alles schuld und man muss unterscheiden. Aber mir genügt’s. Ich hör‘ nicht hin, seh‘ nicht hin und so wird’s mir wieder wurscht.

Ich aas etwas zu Mittag, aber ich sag nicht waas:
(das ist ein Archivbild)

PS: ich hoffe, es stört nicht, Johannes, wenn ich dich direkt adressiere. Schließlich bist du mein einziger Leser.