Montagmorgenerleuchtung

Um darauf zurückzukommen, was Dr. Sowieso nach dem Scheißmontagdialog gesagt hat:
„Und genau deshalb habe ich Sie mitgenommen, Matla. Weil Ihnen die Menschen egal sind… bzw. weil Sie sie hassen. Sehen Sie, ich muss in den nächsten Tagen einige unangenehme Gespräche führen und Ihre Aufgabe dabei ist, neben  mir zu stehen.“
„Na gut.“
„Ja. Sie sind so ein Mensch, von dem man glaubt, wenn man ihn nicht näher kennt, dass er eine Autorität ist… ein… ein unerschütterlicher Character, mit dem man sich lieber nicht anlegt. Verstehen Sie? Weil alles, was Menschen tun oder sagen, an Ihnen einfach spurlos vorübergeht. Ich meine, wir, die wir Sie kennen, wissen, dass Sie eine Null sind… ein Verlierer… dass Sie keine Aufgabe, die Sie bekommen, in einem angemessenen Zeitrahmen erledigen können… und schon gar nicht vollständig… Sie sind der Alptraum eines jeden Arbeitgebers… aber die nächsten Tage werden Sie das machen, was Sie am besten können: herumstehen und nichts tun. Können Sie damit leben? Ist das OK für Sie?“
„Absolut! Fangen wir gleich damit an!“
Dann kuschelte ich mich an diesem grauenhaften Montag, der so mies begonnen hatte, in den Beifahrersitz und machte ein Schläfchen. Tief und friedlich. Endlich einer, der mich verstand.

Ich aas:
1 Croissant mit Schinken und Käse

Montagmorgenerleuchtung

Soziale Budgethilfe

Der einzige soziale Kontakt, den ich regelmäßig UND freiwillig pflege, ist mein Sozialhelfer. Er war heute wieder hier. Doch kommt er nicht zu mir, weil ich allzu bedürftig bin, nein, er hilft mir, meine verkümmerten Fähigkeiten im sozialen Umgang nicht vollständig verschwinden zu lassen. Bei jedem unserer Treffen sind wir gespannt, ob ich wenigstens noch zu minimaler Kommunikation fähig bin, ob ich es noch schaffe, wenigstens EINEN Menschen, einen bekannten, in meiner Nähe zu ertragen.
Mein Sozialhelfer macht seinen Job gut. Er klopft leise an die Tür, um mich nicht zu verschrecken. Wartet wortlos mit gesenktem Blick, bis ich in hereinbitte. Läßt die Leibesvisite kommentarlos über sich ergehen und stellt seine Schuhe vor die Tür. Er sagt auch nichts, wenn ich ihm die Augen verbinde und ihn zum Küchentisch führe. Mein Sozialhelfer weiß, daß er erst, langsam und leise, zu reden beginnen darf, wenn die Augenbinde ab ist und er seine Gummihandschuhe an hat. Zuerst sprechen wir einen Dialog, der genau nach Plan verläuft – es ist eine Art Drehbuch, das ich ihm per Post zugeschickt habe. Erst wenn das alles vorbei ist, beginnen wir mit freier Konversation, nur die Themen, die ich auf einem Zettel gut lesbar auf dem Tisch deponiert habe, sind vorgegeben. Meistens reden wir übers Wetter und andere belanglose Dinge, wie z.B. Politik. Wir haben uns ausgemacht, daß ich nicht zuhören muß und auch gar nichts dazusagen brauche. Meist bereite ich während seiner Monologe das Essen.

Heute wartete ich ihm folgendes auf:
1 Packung Tuc
1 Flasche Budget-Essig
1 Budget-Apfel

Das Foto kommt nicht – irgendwie funktioniert mein Budgethandy nicht richtig.

Aktualisierung: Nach knapp 20 langen Stunden des Versuchens endlich Erfolg. Hier das Foto:

Kottans Rätsel gegen Einsamkeit

Jaja, diese Jugend von heute. Kein Funken von Kultur. Zumindest Koala, sicherlich ein ebenso alter wie bemerkenswerter Sack, konnte das gestrige Rätsel erfolgreich lösen. Richtig, der Dialog entstammt der einzigen vernünftigen ORF-Produktion aller Zeiten: „Kottan ermittelt“.

Hier siehst du diesen Dialog:

Somit ist Koala mein Freund.

Ich aas:
1 Flasche Samos gegen Einsamkeit
1 Brot mit Käse gegen Hunger