Fleischschmalzhoroskop

Um unseren dieswöchigen Geschlechtszyklus abzuschließen, werden wir heute über die Zukunftsaussichten des Genitalbereichs nachdenken.
Sich aus der Hand lesen zu lassen, ist ein alter Hut. Moderne, aufgeschlossene Menschen suchen nach neuen Möglichkeiten.
Und das ist mein heißer Tip für trendy people: Astrogenital
Während mir das Handlesen immer schon eine viel zu wässrige Angelegenheit war, kommt für mich von nun an das Genitalhoroskop als einzig legitime und auch völlig nachvollziehbare Methode für den täglichen Blick in die Zukunft in Frage. Denn was sagt mehr über einen Menschen aus? Seine lieblos behandelten, abgenutzten Handflächen oder seine vielgehüteten primären Geschlechtsmerkmale?
Die Professionistin auf Nullpenis und die Bratlfettnfut.

Dementsprechend aas ich:
1 Dose Fleischschmalz
1 Banananananane

In den Fängen der Pelztiermafia

Die Welt ist ungerecht. Zu tiefst ungerecht. Da ich ja nun meine Seele an die Großmutter des Teufels verkauft habe, muss ich tun, was die Sau verlangt. Am Samstag zum Beispiel: mit ihr einkaufen gehen.
Du weißt, grundsätzlich bin ich gegen das Einkaufen. Vor allem gegen das komplexe Einkaufen von Kleidung. Mir entzieht sich der Sinn von schöner Kleidung vollkommen. Ich verstehe nicht, wozu ich mich schön und aufwendig kleiden soll. Ein Stück Stoff, das die Genitalien in der Öffentlichkeit bedeckt, reicht normalerweise aus (Grüße an Thoreau). Ich weiß, mit dieser Ansicht stehe ich allein, mit beiden Beinen.
Und so bin ich dann eben mit der Nachbarin zur Mariahilferstrasse – sie kauft am liebsten dort ein – und rannte den halben Tag lang wie ein Idiot ihrem Rockzipfel hinterher. Keine Angst, ich lass sie das schon spüren… nicht offen, aber subtil. Mit Sudern, mit Dummstellen, mit Überhören, mit Keineahnungvonnichts. Ich glaub, ich hab auch mal was über die Millionen von armen Schafen gesagt, denen die Baumwolle vom Fell geschoren wird.
Im letzten Shop, in dem wir besonders lange verharrten, weil die teuflische Nachbarin auch mir etwas kaufen wollte, wurde ich beinahe handgreiflich, als sie mir irgendeinen Fetzen an den Bauch hielt und an mir herumzupfte.
„Finger weg, Großmutter!“, schoss es aus mir fassungslos hervor.
„Warum nennst du mich in letzter Zeit ständig ‚Großmutter‘?“
„Ich hau ab!“
Fluchtartig rannte ich zur Eingangstür, des Teufels Großmutter hinterher. Ich sah zwar die Menschenansammlung vor der Geschäftstür, aber das war mir egal. Die Nachbarin wollte mich zurückhalten, ich verstand nicht warum, zusammen stolperten wir vor das Geschäft. Ich zuckte zusammen. Ein Wahnsinniger stand da vor mir, mit einem Megaphon in der Hand und sang mir den alten Danzer-Song „Hupf in Gatsch und schlog a Wölln“ direkt ins Gesicht! Er war gerade bei dem Teil „…wö aner allan konn doch net so deppert sein…“ Jemand spuckte mir ins Gesicht.
Ja, so war das. Die Nachbarin zog mich nach hinten davon, während mir schnell erkaltender Speichel übers Gesicht rann. Die Nachbarin trocknete mir mit einem mehrfach durchgewaschenen Papiertaschentuch das Auge und die Nase. Ich selbst stand mit offenem Mund da und betrachtete ungläubig, wie die Tierpelzdemonstranten zum nächsten Geschäft weiterzog. „Tiere haben Rechte und Recht geht vor!“, schrien sie im Chor.

Ich aas:
1 Packung Lebkuchen, ich habs mir verdient.

Puddingcreme

Ich bin heute der Androidenfrau tunlichst aus dem Weg gegangen, um nicht wieder mit ihr auf einen Kaffee gehen zu müssen. Und dabei hat sie mich einmal ganz schön erschreckt!

Und zwar stand ich gerade in der Küche unserer Sektion und wusch mir Füße und Genitalien im Spülbecken, als ich mich plötzlich extrem beobachtet fühle. Mehr als normal. So richtig! Verstehst du? So als würde mir gerade jemand mit einer Stricknadel von hinten ins Gehirn fahren. Ich habe mich dabei so erschreckt, daß ich fast umgefallen wäre – naja, ist ja nicht so ohne, wenn man den rechten Fuß gerade in der Spüle hat und der Boden auch schon naß ist. Ich trocknete mich blitzschnell ab und kroch unauffällig unter den Küchentisch, um mich zu schützen und um besser die Lage checken zu können. Ich blickte mich um, erkannte zuerst nichts, aber als ich aus dem Fenster sah, bemerkte ich plötzlich auf der anderen Seite des kleinen Lichthofes die Androidenfrau, die mich sehr grimmig ansah und dabei ihre Hände und Unterarme intensivst eincremte. Und zwar mit so einer Wut, daß ich um mein jungfräuliches Popscherl zu bangen begann.

Heute drehe ich niemandem mehr den Rücken zu und aß in der Cantina:
1 Paar Frankfurter Würsterl mit Senf und Senf und Semmerl und Serviette
1 Flasche Eistee
1 Pudding-Schokolade-Irgendwas
1 Tasse Kaffee