Tage danach

(Inhaltsverzeichnis)

Die Tage danach beschäftigten mich dunkle Gedanken, konnte sie einfach nicht aus meinem Schädel bekommen. Erinnerungen, die ich schon lange und tief in meinem Gehirn vergraben hatte. Und nach nicht allzu langer Zeit hatte ich es wieder. Dieses Gefühl der Leere. Es wurde immer stärker. Mir entzog sich der Sinn meines Daseins nun vollkommen. Meine Handlungen verloren Sinn, meine Nichthandlungen ebenso.
Ich kannte diese Launen schon. Damit habe ich bereits Einiges an Erfahrung. An solchen Tagen krame ich dann oft die Kiste, die unter meinem Bett verstaubt, hervor und spiele mit den alten Sachen. Da ziehe ich zum Beispiel den Sicherungsstift einer Granate raus, klemme mir das nun entsicherte Ding unter den Hals und gehe pinkeln. In solch riskanten Situationen merke ich dann am ehesten, wie sehr mir noch an diesem Leben liegt. Ich meine, es wäre so einfach! Ein Zucken mit dem Kopf, eine kleine, falsche Bewegung nur, bewusst unabsichtlich oder unbewusst absichtlich oder durch einen kleinen schmerzhaften Stich beim Pinkeln verursacht, und es gäbe in Wien einen skurrilen Todesfall mehr.
Ich spazierte auf den nahen Weinberg, um die Zeit rumzukriegen. Die untergehende Sonne durchfuhr mich mit ihren ätzenden Strahlen, der Wind zerwutzelte unerbitterlich meine Haare und zwang die Wiese langgezogene Wellen zu schlagen. Doch rasch, zu rasch, wandelte sich die Welt. Bot sich mir gerade eben noch ein halbwegs annehmbares Bild der Realität, änderte sich plötzlich alles zu einem grausigen Schauspiel des Untergangs. Nicht mehr Wind und Sonne waren die treibende Kraft in der Natur, sondern eine Druckwelle aus Flammen und Müll. Ausgehend von der im Südosten von Wien aufgerissenen zuckenden Vagina der Großmutter des Teufels ergossen sich Tod und Verderben über die Welt. Mir wurde schlecht. Ich ging nach Hause.

Brot und Verderb

Seit einigen Tagen habe ich es wieder. Dieses Gefühl der Leere. Es wird immer stärker. Mir entzieht sich der Sinn meines Daseins nun vollkommen. Meine Handlungen verlieren Sinn, meine Nichthandlungen ebenso.
An solchen Tagen krame ich oft die Kiste, die unter meinem Bett verstaubt, hervor und spiele mit den alten Sachen. Da ziehe ich zum Beispiel den Sicherungsstift der Granaten raus, klemme mir die Dinger unter den Hals und gehe pinkeln. In solch riskanten Situationen merke ich dann noch am ehesten, wie sehr mir noch an diesem Leben liegt. Ich meine, es wäre so einfach! Eine kleine Zuckung mit dem Kopf, eine kleine falsche Bewegung nur, bewußt unabsichtlich oder unbewußt absichtlich oder durch einen kleinen schmerzhaften Stich beim Pinkeln verursacht, und es gäbe in Wien einen skurillen Todesfall mehr.
Gestern spazierte ich auf den nahen Weinberg. Die untergehende Sonne durchfuhr mich mit ihren ätzenden Strahlen, der Wind zerwutzelte unerbitterlich meine Haare und zwang die Wiese langgezogene Wellen zu schlagen. Doch rasch, zu rasch, wandelte sich die Welt. Bot sich mir gerade eben noch ein halbwegs annehmbares Bild der Realität, änderte sich plötzlich alles zu einem grausigen Schauspiel des Untergangs. Nicht mehr Wind und Sonne waren die treibende Kraft in der Natur, sondern eine Druckwelle aus Flammen und Müll. Ausgehend von irgendeinem aufgestossenen Höllentor im Südosten von Wien strömte Tod und Verderben über die Welt. Mir wurde schlecht. Daher ging ich nach Hause.
Und wie du siehst, ist noch etwas Lebenswille in mir. Denn ich sitze hier und schreibe dir, daß der Sicherungsstift nach dem Pinkeln wieder seinen Weg zurück in die Granate fand.

Ich aas:
1 Brot
1 Rotwein, der nach vier Tagen schon etwas säuerlich schmeckt.