Du bist so ein gottverdammter Narr!

Was habe ich dir gesagt? Vor ein paar Tagen erst? Worauf läuft alles hinaus? Genau: auf totale Kontrolle der Menschlein. Phantasiert habe ich damals von einem Chipimplantant, weil die Chipkarten gestohlen und verloren werden können (siehe es dir nochmal genau an: der VeriChip – es ist keine Fiktion, es ist Realität). Und siehe da! Was höret man? Der nächste Schritt ist getan: Fingerabdrücke und Foto auf der Chipkarte. Geil!
Aber lächerlich sinnlos. Kann genauso gefälscht und mißbraucht werden. Wann kommt endlich der absolut mißbrauchssichere gottverdammte Implantierchip?

Und weißt du, was am Ende aus unserer EU werden soll? Eine Kryptokratie! Irgendein Präsident (EIN EU-Präsident, ein einziger), der nur scheinbar das absolute Sagen hat, wird als Marionette einer undefinierbaren europäischen Schattenregierung diktatorisches Theater machen. Was die einzelnen Mitgliederstaaten wollen oder nicht, geschweige denn der einzelne Bürger, wird niemanden mehr interessieren. Geld- und Machtgeilheit werden regieren und sie tun es jetzt schon. Schau genau! Laß dich nicht ablenken vom österreichischen Politkasperltheather! Schau, was hinter deinem Rücken passiert – auf höherer Ebene!
Oder wie wäre es mit einer Theokratie? Ist der Vatikan nicht der sicherste und stabilste Staat?

Wenn dir deine Individualität, deine Freiheit und deine Anonymität wichtiger sind, als irgendeine Scheißpension (die du vielleicht nie erleben oder erhalten wirst), als Geld und Besitz, dann hör um Gottes Willen bitte auf in Farben zu denken! Rot, schwarz, blau, grün, orange! Völlig sinnlos! Klar sollst du wählen gehen, aber bitte wähle doch nicht Geld und Furcht, sondern Vernunft und Freiheit!

Du bist so ein gottverdammter Narr! Und ich der Größte! Denn sich im Internet gegen diese Dinge zu stellen, ist soviel wert wie ein Furz im Wald. Interessiert niemanden und ändert nichts. Alle Projekte, Blogs, Foren, die sich mit diesen Themen beschäftigen sind nutzlos, ändern nichts. Vielleicht erreichst du damit ein paar Menschen, aber in Wirklichket mußt du auf die Straße gehen. Wann warst du das letztemal auf einer Demonstration, fauler Arsch?

Das Ende ist nah und ich esse daher nur mehr das Minimum, um mich schon jetzt auf die Apokalypse vorzubereiten. Warum, jammere ich dir morgen vor.

Ich esse:
Brot
Topfen

Und dabei denke ich über MK-Ultra nach.

Sandler

Was ich gestern geschrieben habe, ist natürlich alles gelogen – wie könnte es anders sein? Kein einziges Wort in diesem Blog entspricht der Wahrheit. Wie oft ich das wohl noch sagen muß?

Dennoch würde ich gerne wissen, ob es „Marias Bar“ noch gibt. Das Lokal hieß nicht wirklich so – die wahren Namen will ich hier nicht nennen.

Während jener Zeit, in der ich Kellner und dann Taxifahrer war, lernte ich einige Insassen des Männerwohnheims kennen. Und auch andere „Sandler“.
Im Grunde ist der typische Sandler ein guter Mensch. Problematischer sind die etwas jüngeren. Die sind teilweise schwer zu handhaben, denn sie geben noch der ganzen Welt die Schuld an ihrem Zustand und das macht sie manchmal ziemlich aggressiv.
Von den alten Sandlern hat man nichts zu befürchten. Das sind die, die mit dem erwähnten krummen Rücken herumwandeln, Vollbart, kleine Schritte, leerer Blick, an Körperpflege oder Wäsche kein Interesse, namenlos. Die machen sich nichts mehr vor, die wissen, daß alles irgendwann zu Ende geht.
Aber nicht alle sind so. Im Männerwohnheim gab es auch Bewohner, die einfach das Beste aus ihrer Situation machten. Der Ferdl zum Beispiel, in Wien 20 durchaus bekannt, schwerer Alkoholiker, der stand jeden Morgen um Punkt fünf Uhr auf, ging duschen, zog sich saubere Kleidung an (meistens alte Sakkos aus den Siebzigern, Glockenhosen, riesige Kragen), setzte sich seine mit Hansaplast zusammengeklebte Brille auf die Nase und marschierte los. Zuerst besorgte er sich eine Zeitung, setzte sich dann ins Cafe, um diese zu studieren und um sein erstes Achterl zu trinken. Ihn konnte man auch als Taxifahrer getrost mitnehmen, denn er ließ sich nur eines rufen, wenn er auch genug Geld hatte.
Manchmal kamen Sandler in Marias Bar, die einfach nur auf der Durchreise zu sein schienen. Die tauchten wie aus dem Nichts aus, blieben ein paar Nächte und verschwanden dann wieder spurlos. Allerlei Typen lernte man da kennen. Zum Beispiel welche, die ihre Methode durchs Leben zu kommen, richtig in den Himmel priesen. Sie zeigten ihr Geld, das sie sich am Tage erbettelt hatten, luden andere ein, gaben übermäßig viel Trinkgeld und waren überhaupt sehr großzügig.
Es gab darunter natürlich auch Frauen. Eine kam eines Tages zu mir ins Lokal und wollte ein Bier, nennen wir sie Eva. Ich gab Eva ohne zu zögern ein Krügerl, denn ich freute mich immer über neue Gesichter. Leider hatte sie dann kein Geld, um das Bier zu bezahlen. Ich wurde etwas sauer, weil ich selbst nicht viel Geld hatte und ja alles genau abrechnen mußte – Ware, die nicht bezahlt wurde, mußte ich auf meine Kappe nehmen. Eva lief aber nicht weg oder ging einfach kommentarlos davon, sondern schnappte sich alle Aschenbecher aus dem Lokal und ging sie ins Scheißhaus waschen. Die Aschenbecher waren aus Ton und stanken danach wie die Hölle, aber gut. Sie sagte mir, sie würde gerne arbeiten und Geld verdienen (wie ich ja selbst eben gesehen habe), aber sie bekommt keinen Job!
Als Taxifahrer hat man es mit den Sandlern auch nicht leicht. Die meisten Taxler bleiben gar nicht mehr stehen, wenn ein Sandler winkt, oder jagen sie weg, wenn sie zum Standplatz kommen. Manche machen es auch so, daß der Sandler zuerst das Geld herzeigen muß, bevor er einsteigen darf. Da hat man allerdings immer das Risiko, daß sie ins Auto pissen oder daß die Rückbank dann längere Zeit stinkt. Und wenn sie einschlafen hast du überhaupt Pech gehabt. Denn die kriegst du nicht mehr so schnell aus dem Auto und dann pinkeln sie mit Sicherheit den Sitz voll.

Kurz: der Sandler ist ein Mensch, bei dem manche Dinge schief gelaufen sind, aber dennoch ist ihm mit Respekt zu begegnen (sollte man eigentlich gar nicht sagen müssen). Und was man so hört, mögen die Wiener ihre Sandler. Und ich auch.

Ich aas:
nichts, aber trank dafür umso mehr – der alten Zeiten wegen und weil Freitag is. Und es wird heute noch viel mehr werden. Alkohol schärft den Verstand und die Sinne.