Weihnachten im Saft

Es ist für die Nachbarin und mich Tradition, dass wir am 8. Dezember auf der Mariahilferstraße unser Unwesen treiben. Ist immer ein garantierter Mordsspaß… obwohl die neue Fußgängerzone dort schon dem Ganzen etwas die Freude nimmt. Hmmm… warum weiß ich noch nicht so genau, denn die Mariahilferstraße war an den großen Einkaufstagen ohnehin immer für Autos gesperrt.
Egal, wir haben uns den Tag nicht vermiesen lassen. Haben uns ein paar Orangenpunscherln reingezogen und haben dann allerhand Schabernack getrieben. Sind bei den Rolltreppenzugängen gestanden, um zu tratschen, beim Verlassen der Rolltreppen… ja, das ist jedes Jahr das Highlight… bis zum letzten Drücker draufgeblieben, sodass sich die Leute hinter uns gegenseitig niedergetreten und -gerempelt haben. Ach, da muss ich sogar jetzt noch lachen! An Engstellen mit gefüllten Taschen besonders lange und platzverschwenderisch stehengeblieben, um die Auslagen zu bestaunen. In Menschenmengen eine Zigarre geraucht. Wo Menschen aasen, auf den Boden gerotzt. Bauernschnäutzer.
Der Sinn des Ganzen? Ich möchte beschimpft und gehasst werden. Jeder soll mich für einen Arsch halten, für einen Trottel, einen Asozialen. In je größeren Wogen mir der Hass entgegen schwappt, umso wohler fühle ich mich.
Darum auch dieser Misthaufenblog. Entfolgt mich, liked mich am Arsch, deabonniert alles, was ich tue.
Und hasst mich!

Ich aas:
1 Würschtln im Saft

Weihnachten im Saft

General Malakoff II und das Krampfaderngeschwader

Ich habe nun mit meinem Misthaufenblog alles errreicht, was man als Blogger erreichen kann. Ich habe drei Leser und mindestens einen Kommentar. Täglich. Jetzt wirds ungemütlich. Ich fühle mich verfolgt, habe Angst, auf offener Straße erkannt zu werden, von Groupies vergewaltigt, von verärgerten Erziehungsberechtigten verprügelt oder einfach nur wegen Meinungsverschiedenheiten überfahren zu werden. Wobei es hie und da geschieht, daß man in vollkommener Agonie die Straße entlangläuft, um Brötchen zu holen…. äh… shit….. die Straße entlangwackelt, um ein Semmerl zu besorgen….. und dabei allerhand erlebt. So auch heute.

Ich schleppte also meine fleischliche Hülle mit bereits vergangenem Ablaufdatum Richtung Billa, als ich vor einer Ecke Stimmen hörte. Ich wollte sichergehen und schlich langsam zur Ecke, um einen Blick um diese zu riskieren. Und um nicht allzuviel Angriffsfläche zu bieten, drehte ich meinen Kopf so, daß ich beide Augen gleichzeitig über die Hauskante schieben konnte.
Was ich sah, ließ mich zusammenzucken. Zwei alte Weiber standen da. Ihre Stöcke und Ledertaschen hoben sie ganz langsam wie Schwert und Schild hoch, um in Angriffsformation zu gehen. Ich sah in ihre Augen, um sexuelle Begehrlichkeiten zu entdecken – negativ – gottlob keine Groupies! Vielleicht einfach ein Überfall? Nein, sie waren fett genug – es fehlte ihnen an nichts.
Ich faßte Mut und drückte mich ganz eng um die Ecke, um möglichst viel Abstand zum Krampfaderngeschwader zu behalten. Sie starrten mich an!
„Was is?“, fragte ich etwas halblaut.
„Nix is! Wir fragen uns nur, warum der Minister uns sowenig Pension gibt.“
„Aha. Ich habe eure Pension nicht, aber SEHT! Dort liegt eine Malakofftorte!!!!“ Ich deutete heftig auf die Wiese hinter ihnen, nutzte die Gunst des Augenblicks und haute ab!

Das war knapp und so esse ich:
1 Semmel mit Kärntner Bauernschinken und Bergbaron – wie du siehst habe ich heute selbst gekocht und die Semmel mit Kren bestrichen

PS: Warum Malakofftorte? General Malakoff I

22. Juli 2005

Guten Tag!

Ob meiner Zerstreutheit habe ich heute Geldbörse und Ladekabel für das Handy (das die Fotos macht) vergessen. Daher gibt es für mich weder Mittagessen noch Foto. Das ist natürlich nicht so gut, denn ohne Essen wird dieser Weblog noch  wertloser.
Ist mir jedoch völlig egal.
Ich werde nun versuchen, zu analysieren, wie es zu diesem Vergessen kam:
In meiner Hose (ich habe nur eine) gibt es vier Taschen. Jede Tasche hat eine eigene Funktion.
Links hinten: Geldbörse
Rechts hinten: Taschentücher, Kondome, Kugelschreiber, Kalender und andere nützliche Dinge
Links vorne: der Schlüsselbund
Rechts vorne: das Handy
Wenn ich außer Haus gehe, klopfe ich alle Taschen ab. Wenn ich dabei etwas mehr zwischen Hand und Haut spüre als die Hose selbst, weiß ich, daß ich alles lebensnotwendige bei mir habe.
Aber mein Gehirn weiß auch, daß es Ausnahmen gibt. An besonderen Tagen oder in bestimmten Situationen kann die eine oder andere Füllung entfallen. Ich erinnere mich, daß ich heute morgen, als ich in alter Manier meine Taschen abklopfte, zwar registrierte, daß eine Tasche leer ist, mein Gehirn jedoch redete mir ein, daß heute ein besondere Tag ist. Ohne den
Gedanken weiter zurückzuverfolgen, stimmte ich dem Gehirn zu, gab mich damit zufrieden und verließ mein Zwei-Quadratmeter-Kabinett. Ein verhängnisvoller Fehler.

Aber ich nutze meine Lage und zeige euch nochmals das schöne Foto von Lola, die ich sehr vermisse. Ich hoffe, daß es ihr
gut ergeht.