Die japanische Kaffeezeremonie

Die einen glauben, sie hätten alles durchschaut, die ultimative Lebenseinstellung, die alles beinhaltet. Schmerz, Krankheit, Verlust, Tod, Armut. Die anderen denken gar nicht darüber nach und leiden still in sich hinein. Aber in Wirklichkeit versucht ein jeder, das beste aus der ausweglosen Situation zu machen. Wenn dir der Tod in den Arsch beißt, wenn du an dir schon den Hauch der Verwesung hochkriechen siehst, dann suchst du dir noch schnell was, damit dein jämmerliches Leben wenigstens in Würde ein Ende nimmt.
Ich für meinen Teil habe mich für den Weg des Kriegers entschieden. Bushid?. Ich bin Samurai. Ein Samurai, der noch schnell japanisch lernt, bevor er abkratzt. Und ich übe mich in der japanische Kaffeezeremonie.

Für die japanische Kaffeezeremonie brauchst du eine Kaffeekanne, mit der man griechischen Kaffee zubereiten kann und eine Packung türkischen Kaffees (z.B. Kurukahveci). Gib in die Kanne Wasser für eine Tasse Kaffee. Gib in die Kanne zwei Kaffeelöffel Tee – nein umgekehrt. Gib in die Kanne eine Brise Salz. Gib in die Kanne Zucker, nach Belieben. Gib die Kanne auf den Herd. Gib der Kanne Vollgas. Gib die Kanne von der Herdplatte, wenn der Kaffee hochkocht. Gib die Kanne auf den Herd. Gib die Kanne von der Herdplatte, wenn der Kaffee das zweite Mal hochkocht. Gib die Kanne eine Minute zur Seite. Gib dir dann den Kaffee in die Speiseröhre.
Wichtig: rühre den Kaffee nur um, wenn du ihn gerne mit etwas sandigem Material versehen trinken möchtest.

Ich zeichnete außerdem die nächtlichen Zustände im Rattenloch:
Horrorcomic

Ich aas und trank:

Naßzellenkaulquappen in der Waschmaschine

Herrschaftszeiten! Jetzt reißts ein! Hab mir gestern den letzten Rest Verstand aus dem Hirn gepunscht! Wo komme ich jetzt hin?

Herrschaftszeiten! Jetzt reißts ein. Hab ich doch am Wochenende auf der Vienna Boat Show in der Naßzelle der Sunbeam 39,2 eine Waschmaschine (eine Eudora) entdeckt. Wo kommen wir da bloß hin?

Herrschaftszeiten! Jetzt reißts ein! Nun frißt der Matla schon Kaulquappen zum Topfen! Wo kommen wir da bloß hin?

Herrschaftszeiten! Jetzt reißts ein! Türkischen Kaffee zum Marmorguglhupf! Wo gehe ich jetzt hin?

Kurukahveci von Matla Efendi

Zur Käsewurst esse ich Nüsse. Nüsse aus der Türkei. Die Nachbarin war gestern bei mir und hat mir eine Dose mit Nüssen aus der Türkei mitgebracht. Und Kaffee aus der Türkei.
Sie bringt mich mit solchen heilsarmeeartigen Aktionen immer ganz schön aus der Fassung. Warum tut sie das bloß? Ich wollte als Gegenleistung ganz charmant sein und habe versucht, witzig zu sein. Mit Sätzen wie: „Was willst du von mir? Willst du etwa zwei Wiener Nüsse sehen?“ oder „Willst du gar ein Kind von mir?“ Doch sie winkt dann immer ab und sagt bloß in ihrer freundlichen Art: „Ach, du garstger Matla du.“

Ich aas:
1 Dose türkische Nüsse
1 Packung türkischer Kaffee Kurukahveci von Mehmet Efendi (Kurukahveci spricht man aus: „Kuru Kaffeetschi“ – ich weiß aber nicht, was Kuru auf deutsch heißt)
1 Rest Käsewurst