In Liegehaft

Wenn man krank ist, braucht man Dinge, an denen man sich orientieren kann. Ich nehme dazu DEINE Kommentare.
Und so rief ich heute meine Nachbarin an, damit sie mir aufwarten möge.

N: „Ja?“
M: „Ja, Matla hier. BITTE! Bring mir ein Bier herunter!“
N: „Na, hol es dir doch.“
M: „Ich bin aber liegehaftig!“
N: „Liegehaft? Haben sie dich wieder eingeliefert?“
M: „Nein, ich bin krank und liege im Bett, bettlägerisch, liegehaftig. Ich habe nichts zu essen und nichts zu trinken.“
N: „Ich bin auch krank.“
M: „Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“
N: „Oje. Na gut, ich komm runter.“

Ein paar Minuten später.

N: „Herr Gott nochmal! Trink doch langsam! Du erstickst ja noch an dem Bier!“
M: „Rüüüüüüülllppss!“
N: „Na, Mahlzeit. Was zeichnest du da?“
M: „Das ist ein Kinderbuch. Desertmum schreibt Kinderbücher und ich male die Bilder dazu.“
N: „Desertmum? Was ist das?“
M: „Nicht WAS, sondern WER. Das ist mein Darling, die auch gerne bloggen tut.“
N: „Darling? Schläfst du mit ihr?“
M: „Nicht direkt. Wir verkehren nur übers Internet.“
N: „Jesus! Weißt du, ich muß dir einmal etwas sagen. Du warst schon immer so ein liegelastiger Typ und du solltest…“
M: „Warte! Bevor du weitersprichst: darf ich am Daumen lutschen, während du mir sagst, was ich tun soll?“‚
N: „Okay….. Hearst! Nimm gefälligst deinen eigenen!“
M (mit vollem Mund): „Sorry, sprich weiter.“
N: „Du führst so ein liegelastiges Leben, voll Laster und Sünde. Gott sieht das alles und….qua qua qua“

Ich aas mit der Nachbarin:
1 Brot mit Käsewurst und Kren
1 Käse
1 Bier
1 Apfel

Außerdem habe ich das Bildchen für die ersten Kapitels des Kinderbuches von desertmum ENDLICH fertig:

Der österreichische Heimatdichter, der jetzt auch zeichnen tut

Ja und gestern habe ich doch das Kinderbuch begonnen. Wobei es eher nicht zu einem „Kinder“-Buch tendiert, würde ich mal sagen.

Wie kam es dazu? Nun, sieh dir das erste Bild an. Genauso bin ich gestern lange Zeit vor dem Spiegel gesessen – das mache ich öfters – immer dann, wenn ich mir nicht sicher bin, was ich bin, schaue ich mich selbst GENAU an, verhöhne mich, beschimpfe mich. Das ist gut. So lernt man sich kennen, bildet sich nicht ein, irgendwer oder irgendwas zu sein und kann sich selbst so zeichnen, wie man tatsächlich aussieht.

Und sehe ich nicht wie ein echter Kronprinz aus? Bin ich nicht hübsch? Ja gut, ich sage immer, ich wäre fett und häßlich… es kann schon sein, daß ich mich etwas idealisiert dargestellt habe, daß ich 100 Kilo wegradiert habe… aber mein Gott, darum gehts ja nicht.

Im Rattenloch hockend esse ich (Würstchen):
1 Pärchen Debreziner mit Senf und Semmerl
1 kleinen Braunen
1 Mininussschnecke

Senf ist Sauergemüse mit oben ohne

Okay. Die Sache mit dem Kinderbuch. Es ist nämlich so. Das ist nicht einfach. Ich habe mich bemüht, aber irgendwie habe ich mich dann dazu entschlossen, kein Kinderbuch zu machen. Ich werde zuerstmal einen Aktmalkurs besuchen. Außerdem habe ich am Wochenende auch schon mit der Tante aus der Obenohnebar gesprochen. Ich darf sie wirklich nackt malen – wenn ich die Scheine rüberschiebe. Kostet auch nicht viel. Zumindest nicht mehr als ein durchgezechtes Wochenende.

Ich esse – mit einem leicht zuckenden rechten Ohr:
1 Semmerl mit Kümmelbraten, Gouda und Senf – Senf ist, wie gesagt, die vorverdaute Form von Sauergemüse
1 Apferl irgendwas, nur kein Kronprinz
1 Flasche Rotwein des Winzers Istjawurscht