Röchel Röchel Ritze!

Ja, bist du deppert! Beim Billa… die Wurstbudelfrau… sie hatte mit ihren hundert Kilo eine Hüfthose an! Vorne hing eine Schürze aus Speck über ihre Hose und hinten sah man eine eingeklemmte Arschspalte!
Ich stand dort mit einem anderen Typen… ganz irritiert – nein, eher hilflos – blickten wir uns an… mir wurde etwas übel… während die Wurstbudelfrau meine EKG zubereitete, zwangen sich mir Gedanken im Gehirn auf, die ich eigentlich vermeiden wollte… zum Beispiel wie sie jedes einzelne Extrawurstblatt wie eine Kreditkarte durch ihre Arschspalte zog… Gott… oder wie sie die Semmeln unter ihrer Schürze aus Speck… nein, aufhören! Wenn ich nur daran denke, beginnt sich mein Puls zu verdreifachen!
Interessant war auch dann diese Nahe-dem-Kollaps-Erfahrung: in dem Bereich, wo sie die warmen Sachen liegen haben, Leberkäse usw., da begann sich der Untergrund rhythmisch zu verbiegen… so als würde die Theke wie ich nach Luft ringen!
Der Typ neben mir hatte aber eine gute Entspannungstechnik. Er verlagerte ziemlich schnell und intensiv sein Körpergewicht von einem Bein aufs andere und wieder zurück. Sofort begann ich, es ihm nachzumachen. Alles war besser als die röchelnde Theke und die verschwitzte Arschritze zu sehen. Ich intensivierte die Bewegungen sogar, indem ich noch lockere Hüpfbewegungen einbaute…
Als die Wurstbudelfrau mir die Semmel reichte, riss ich sie ihr aus der Hand und ergriff stehenden Fußes die Flucht!

Ich aas:
1 Würg EKG
1 Apfel

Schnee II

>> Schnee Teil I

Vater hatte seinen Revolver und seine Messer immer bei sich oder zumindest in Griffweite. Die große Schrotflinte hing über unserer Eingangstür. Damit konnte man mit einem einzigen Schuss einen ganzen Bären in Stücke fetzen.
Unser Haus war nicht groß, doch hatte es alles, was benötigt wurde, um im Schnee zu überleben. Unten war die Küche mit dem Esszimmer. Ich erinnere mich, dass es dort im Winter immer dunkel war. Die Fenster waren zugeschneit, nur ein kleines Lämpchen, das über dem Esstisch hing, brachte etwas Licht. Nicht mehr als eine Kerze. Das knisternde Feuer des Herdes wärmte uns.
Großmutter saß Tag und Nacht in ihrem Schaukelstuhl in der finstren Ecke. Bewegte sich nicht, sprach nichts. Ihre stumme Gestalt konnte man nur erahnen. Kam man näher, begannen ihre regungslosen Augen rot zu leuchten – das Feuer spiegelte sich matt in ihnen – und man hörte ihren röchelnden, rasselnden Atem. Ich traute mich nur in Großmutters Nähe, wenn Vater in der Küche war. Mir schien, als wäre sie schon vor Jahren gestorben und unser Haus ihr Grab.

>> Schnee III

Ich aas:
1 EKG
1 Apferl

Man nennt sie Röchel

Wenn es dunkel ist und das Telefon läutet, bin ich immer besonders freundlich… es könnte ja der Tod sein.
Klingelingeling.
„Einen schönen guten Abend. Sie sprechen mit Augustin Matla. Wie kann ich Ihnen behilflich sein, bitteschön?“
„Röchel….“
„Wer spricht, bitteschön?“
„Röchel…“
„Rachel? Bist du das, Rachel?“
„Röchel…. hust…. komm rauf….“
Das war die Stimme der Nachbarin. Sie klang als wäre sie bereits tot und ihr vermaledeiter Geist würde mich aus der Unterwelt über eine halbtote Leitung anrufen.
Ich schleppte mich hoch und betrat ihre Wohnung – den Schlüssel habe ich mir heimlich machen lassen, um ungestört in ihrer Unterwäsche stöbern zu können.
Es roch wie auf einer Müllhalde. Ich stand eine Zeit lang in der Gegend herum, bis ich die Nachbarin schließlich in ihrem Schlafzimmer entdeckte.
„Mein Gott, du siehst wie Scheiße aus!“, schoss es aus mir heraus.
„Ich bin krank… hab Fieber…. röchel…. meine Lunge…“, antwortete sie. Von nun an würde ich sie wohl Röchel nennen.
„Gut, alles klar. Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um dich, Röchel.“
Sofort machte ich mich an die Arbeit, mit Fieber und so Zeug habe ich ja genug Erfahrung. Zuerst stellte ich etwas Rotwein auf den Herd, tat Zucker und Zimt dazu, dann sprang ich die Stiegen zu mir runter und holte all die feinen Utensilien für einen kräftigen, wohltuenden Joint. Es gibt keine bessere Arznei gegen Husten.

Ich aas gestern:
1 Mohnweckerl + Krapfen + Kindermilchschnitte (geschenkt!)

Ich aas heute:
1 äh + 1 Krapfen