Friss was du bist – Die Bewältigung

In der Kugelschreiberbranche geht man nicht gerne auf Urlaub. Man bereut es zutiefst. Nicht vorher, oder kaum, aber bestimmt danach. Ich muß die Arbeit der letzten beiden Wochen in den nächsten vier Wochen nachholen und muß noch vorarbeiten für Juli. Das bedeutet kaum Schlaf, kaum Nahrung – den Alkohol laß ich mir nicht nehmen. Und genau darum schreib ich erst jetzt.

Wir wollten ja noch über das Matlatheaterstück „Friss was du bist“ quatschen. Was ich davon halte und so weiter. Nun, das Theaterstück (du kannst es übrigens noch immer am Computer ansehen, wenn du diesen Link klickst: „Friss was du bist“-Stream) ist nicht das, was sich in meinem Leben abspielt. Okay, es sind viele Texte und auch Handlung von diesem Misthaufenblog hier übernommen worden – das schon – aber die Figuren sind im Theaterstück ganz anders, als sie in Wirklichkeit sind…. bloß die äußerliche Ähnlichkeit des Herren der Kugelschreiber hat mich überrascht.
In „Friss was du bist“ wird Matla als geradezu communitygeiler Blogger dargestellt, der, um seine innere Leere zu kompensieren, in der selbstgeschaffenen Traumwelt/Blogosphäre ständig online sein möchte, um sich selbst als besseren Menschen darzustellen, um bewundert zu werden, um ein Stück lebendiger zu sein…. so jedenfalls nimmt mein seltsames Gehirn das wahr.
So bin ich aber nicht. Ich scheiße auf die Community und ob du den Käse hier liest oder nicht, ist mir ehrlich gesagt furzegal. Ja, ich bin innerlich tot, auch schon teilweise außen… das schon.
Und meine Nachbarin, die Nutte, wird im Theaterstück von einer im Vergleich hübschen Blondine gespielt – das ist aber meine Nachbarin nicht – sie ist häßlich… ja, die Figur ist in Ordnung, aber sonst nichts. Ob sie innen tot ist, weiß ich nicht – wahrscheinlich schon -, aber außen ist sie es sicher. Alles hängt runter, eingerunzelt und so sanft wie Bimsstein, mit dem man sich die harte Haut von den Sohlen hobelt. Im Stück spricht sie fast schüchtern und sie wird liebenswert und unschuldig dargestellt, aber hey! Sie ist eine Hure!!! Was nicht bedeutet, daß sie schlechter wäre als ich, nein nein. Sie hat sicher ihre gute Seiten. Wenn man sie findet. Hehe, nein, sie ist eh nett…. fuck.

Aber genug des Gefasels. Kurz: „Friss was du bist“ ist super, aber ist nicht das, was sich hier abspielt. Christian Winkler, der Autor des Stückes, hat ein schönes eigenständiges Stück geschrieben. Baba und fall nicht.

Ich war beim Herren der Kugelschreiber und aas:
1 Dinkelspitz
1 Olivenaufstrich
1 Käse St. Severin
1 Apferl, das sehr gut war, denn es erinnerte mich an KRONPRINZ RUDOLF!!!

Wer spielt den Matla?

Ich bin von den Socken! Möglicherweise wird diese Matla-im-Theater-Geschichte doch noch was! Denn ich habe heute Nacht (die beste Zeit, um durchs Internet zu kraulen) folgenden Blogbeitrag erhascht: Christian Winkler textet Matlas Schnitzerlgeschichte
Ob beide Dinge aber tatsächlich zusammenhängen, kann ich nicht sagen. Doch es zeigt nur eines ganz deutlich: matla muß unbedingt ans Theater!

Da drängt sich natürlich die Frage auf, welcher Schauspieler mich in seiner ganzen Wucht darstellen könnte. Wer sieht aus wie Matla, wer riecht wie er, wer denkt wie er, usw….?

Also mir persönlich fallen da folgende zwei Leute ein:

Leider sehen die beiden jetzt nicht mehr so aus, weil der eine schon einen Schlaganfall hinter sich hat und nun zu dünn geworden ist und der andere seit einigen Jahren tot ist (wobei er dann vielleicht schon aussieht wie mein Matla Skellington von gestern, hmmm….).
Beim zweiten Bild finde ich die zufällige Ähnlichkeit der Frau mit meiner Nachbarin recht interessant.

Ganz aufgeregt esse ich:
1 Semmel mit Schinken, Käse und Gurkerl
2 theatralische Mandarinen
1 SixPack Stiegl für die Premiere

PS: Falls du, Posaune, die beiden Herrschaften auf den Fotos nicht kennen solltest – was ich sehr bedenklich fände (v.l.n.r):
Hermes Phettberg, Charles Bukowski