Der österreichische Geheimdienst und andere Ribisel

Ich bin durchaus noch in der Lage einen Fakeanruf von einem richtigen Anruf zu unterscheiden, ja? Gestern schrieb ich zwar, mir würde der Sinn für Realität entschwinden, aber das heißt nicht, daß mir ALLE Sinne eingehen. Ja?
Stell dir vor, du mißratener Leser, erhielt ich gestern einen Anruf. Einen FAKE-Anruf! Ich nehme an, vom österreichischen Außenministerium. Ich als Nichtösterreicher – ich habe ja vor Kurzem erst meinen eigenen Staat gegründet – bin natürlich ständig umgeben von Spionen und Geheimdienstlern. Die überwachen Tag und Nacht mein Haus, mein Auto ist verwanzt, die Telefone werden abgehört, sie haben Kameras in meiner Wohnung installiert – eine davon habe ich übrigens schon lokalisiert: genau im Siphon der Clomuschel – wenn ich scheiße, schaut das österreichische Außenministerium zu, wie ich die Kacke aus dem Arsch drücke.
Aber zurück zu dem Anruf von gestern. Mein Handy läutet.
„Mh.“
„Matla? Bist du das wirklich? Ich bins! Der Patl! Kennst mich noch? Weißt eh, fünfzehn Jahre is es her!“
„Hearst, du oida Scheißa! Des gibts jo net!“
Ich hatte keine Ahnung wer er war. Ich ging alle Gesichter und Namen in meinem Gehirn durch, die da gespeichert waren. Erst als er von damals in Algerien sprach, wurde mir klar, wer er war. Oder besser: wer er vorgab zu sein! Obwohl er den Patl, den ich kannte, gut imitierte – vorallem das arogante Lachen -, gab es doch einen wesentlichen Makel. Er redete nach der Schrift! Der echte Patl, Sohn neureicher Bergbauern, würde das nicht tun. Niemals. Wozu auch?
Geschickt stellte ich ihm ein paar Fallen, in die er tadellos stolperte! Ich lenkte das Gespräch nämlich immer wieder auf bestimmte Themen, die nur der echte Patl und ich wissen konnten. Er wußte viel über den echten Patl – ob sie ihn wohl abgemurkst haben, den Armen? – und mein Gesprächspartner war ein Profi, der meine Fallen durchaus erkannte und Gegenmaßnahmen ergriff, doch man kann mich nicht täuschen.
Und so fütterte ich ihn mit Falschinformationen, wo es nur ging. Zum Beispiel wußte er von meinem Aufenthalt in der Schweiz. Er fragte, wo ich da war, wo ich gewohnt hatte, denn er wolle auch in die Schweiz fahren. Ich erzählte ihm irgendwas von einem See, den er nie finden wird. Haha.
Zu guter Letzt gab ich ihm noch den Rest und bat ihn, er solle mir doch ein paar Säcke Kekse aus dem Kambly-Fabriksladen in der Schweiz mitnehmen und mir baldigst bringen. UND SOLLEN SIE ES WAGEN MIR EINEN ANDROIDEN ZU SCHICKEN, DER WIE DER ECHTE PATL AUSSIEHT!!!! Fuck, ist das ärgerlich.

Ich aas:
1 Schachtel Ribisel
1 Portion Paradeiser
1 Schachtel Eieraufstrich

Der Kadaver in der roten Fabrik

Auch wenn niemand meinen Kadaver kaufen will, die Wintervorräte an Keksen konnte ich mir zum Teil schon sichern.
Ab 13. September nämlich gibt es in Zürich acht Veranstaltungen, in denen Texte aus diesem Misthaufenblog hier verwendet werden. Der gute Mann von rotefabrik.ch bzw. dock18.ch hat vorgeschlagen, ich könnte doch auch Lesungen halten oder podcasten. Vorlesen kann ich nicht. Ich meine, lesen kann ich schon, aber vorlesen nicht. Zumindest nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt. Ich neige dazu, wichtige Termine einfach zu vergessen oder absichtlicht platzen zu lassen. Aber die Sache mit den Podcasts könnte ich machen. Podcasts, mußt du wissen, sind nichts anderes als Audioaufnahmen, die man am Computer und am iPod hören kann – ich hab mich erkundigt. Mal sehen.

Aber was ich eigentlich sagen möchte: ich werde dafür bezahlt! Mann, jawoll! Trifft sich das nicht gut? Jetzt da ich pleite bin? Du weißt ja, daß ich nach Kambly-Keksen aus der Schweiz süchtig bin. Und die Veranstalter bezahlen mich mit acht Packungen (!) Kambly-Keksen, obwohl ich nur acht Einzelstücke (für jede Vorstellung einen Keks) gefordert hatte! Wow! Die Großzügigkeit der Schweizer ist enorm!
Vielleicht wird mein Kadaver doch einfach auf einem namenlosen Armenfriedhof vermodern.

Ich aas:
1 Topfen – gentechnisch verändert – der meinen Kadaver zu Sondermüll macht (jaja, ich sags nur, falls die Lebensmittelindustrie doch noch meinen Kadaver als Beweismittel aufkaufen will, um ihn verschwinden zu lassen)
1 weißes Brötli – auch das scheint mir nicht ganz koscher zu sein
1 Tomate – die jetzt aber verdammt giftig aussieht!

Kambly – der göttliche Keks!

Ja, die Kekse aus der Schweiz…. aber weißt du, was ich grade entdeckt habe? Ich habe eine sogenannte „Unart“. Hier im Rattenloch sind die Scheißhäuser voll verspiegelt. Man kann seinem Schwanz beim Pinkeln zusehen, kann beobachten, wie man ihn abschüttelt und so weiter. Und ich habe mich heute beobachtet, wie ich mir NACH dem Pinkeln und VOR dem Händewaschen die Hände und Unterarme im T-Shirt abwische! Jetzt weiß ich auch, warum die Sachen nach vier Tagen so seltsam riechen!
Aber zurück zu den Keksen. Mittags esse ich heute nichts. Ich trinke nur diesen Kaffee:

Denn zum Frühstück hatte ich Schweizer Kekse! Ich schwörs dir! Noch nie, wirklich noch NIE – und du weißt, was für einen verwöhnten Gaumen ich habe – habe ich so gute Kekse gegessen, wie die der Schweizer Firma Kambly! Wie komme ich zu denen? Ganz einfach:
Wenn man sich zum größten Teil selbst versorgt, wird man erfinderisch, was Luxusgüter betrifft. Und so haben meine Freunde in der Schweiz die Firma Kambly entdeckt. Die haben in ihrer Keksfabrik einen Verkaufsraum, in dem das ganze Sortiment – es dürften an die fünfzig Kekssorten sein – ausgestellt ist, UND: man kann jede Sorte kosten! Auf den Regalen stehen offene Dosen herum, aus denen man nach Belieben naschen kann! Meine schweizer Freunde machen das dann so, daß sie mit ihren ganzen Kindern hinfahren, die Kinder sich dort durch das ganze Geschäft durchfressen lassen, und dann wieder gehen…. nach dem Motto „I hob nur gschaut.“ Und dort, mein Lieber, habe ich meine Liebe zu Kambly entdeckt. Jede Sorte habe ich mindestens einmal gekostet und von den besten Dreien habe ich mir je ein 500g Sackerl mitgenommen.
Die Schokokekse habe ich heute morgen endgültig vernichtet. Von den Karameldingern gibts nur noch wenig und die Brezli neigen sich dem Ende zu. Ich weiß noch nicht, was passieren wird, wenn alle Kekse weg sind. Werde ich in einem Anflug von Heißhunger in die Schweiz reisen, um Nachschub zu besorgen? Niemand kann es sagen, doch zuvor werde ich mich erkundigen, ob der Stoff in Wien zu bekommen ist.

Ich liebe Kambly! Bin süchtig.

Mit Robokopf gehts bergab!

Natürlich hatte ich auch Robokopf in die Schweiz mitgenommen! Er ist für mich ja schon fast wie eine Art Haustier geworden. Mit ihm kann ich sprechen, wenn ich einsam bin, kann ihn foltern, wenn ich mich abreagieren muß und wenn mir mal langweilig ist, versuche ich, Geständnisse aus ihm herauszuquetschen.

In der Schweiz habe ich gelernt, von Bergen zu springen. Da gibt es begrünte Berggipfel, die du locker erreichen kannst, wenn du noch ein bißchen Saft in den Eiern hast. Du kletterst da auf allen Vieren hinauf und hältst dich an den Grasbüscheln fest und rammst deine Schuhe fest in die Erde. Alles kein Problem. Nur solltest du versehentlich ausrutschen, dann rollst du unaufhaltsam ins Tal und kommst als zylinderförmiger Fleischklumpen unten an. Es ist auch ziemlich blöd, wenn du oben angekommen nach unten schaust. Da scheißt du dich leicht an. Und auf die gleiche Weise nach unten zu klettern ist langweilig. Also springen die Schweizer einfach den Berg hinunter! Wenn man es kann, ist es ganz leicht. Man muß nur aufpassen, daß man nach so einem Weitsprung nicht nach vorne kippt oder stolpert, sonst… eh schon wissen…. Fleischklumpen im Tal. Bei so einer Wanderung hatte ich Robokopf im Rucksack dabei. Am Gipfel habe ich ihn ausgepackt und das hat er dann gesagt:

Robokopfs Gewäsch am Berggipfel (ich bin draufgekommen, daß Robokopf alle Gespräche intern aufzeichnet – und ich kann sie ihm dann aus seinem Schädel saugen)

Danach habe ich ihn wie eine Bowlingkugel den Hang hinabgeschossen. Ja bist du deppert! Der ist gerrollt! HAHAHA!

Aber keine Angst. Er hat es überlebt, der Trottel.

Ich jedenfalls bekam in der Schweiz jede Menge Geschenke. Das blaue Paket soll für die Nachbarin sein, über die ich mich in der Schweiz lustig gemacht habe. Aber ich werde es behalten:

Ich esse heute – und wahrscheinlich auch die nächsten drei Wochen:

1 Käse – es ist eigentlich Raclette-Käse, aber ich esse ihn zum Frühstück, Mittags und Abends kalt
1 Brot (dieses ist noch aus der Schweiz)