Rezept des Tages: Netkeks im bluesigen Herbstkretin

Bis heute konnte meine dunkle Seele vom Wochenende zehren. Einem Wochenende von Aussichtslosigkeit geschwängert, geboren aus der Verzweiflung, am Leben erhalten durch Agonie. Ich bin im Bett gelegen und hab mich durchgehend mit Netflix-Serien zugedröhnt. Mit grausamen Serien, in denen es den Menschen schlecht geht, in die Enge getrieben, ohne Ausweg, gefoltert, ermordet, dahinsiechend, unterdrückt, geschunden und vergewaltigt. Nach einigen Stunden des Schauens haben mich diese Eindrücke… in eine gewisse Zufriedenheit fallen lassen… diese Serien waren wie eine Bestätigung. Ja, die Welt ist grausam, ja, das Leben hart, ja, jeder Schritt nach vorn ist mit unendlicher Mühsal und Kummer verbunden!
Meistens enden diese Serien ja nie bzw. wenn, dann nur so wie es im richtigen Leben passiert. Man glaubt, alle Probleme seien nun gelöst, aber dennoch gibt es irgendwo noch diesen einen Cliffhanger, der dich mit dem Schwanz in der Hand stehen lässt und dir bestenfalls sagt, dass du das Schlimmste erst noch vor dir hast.

Während ich mich im Bett in meiner Herbstdepression suhlte, versuchte sich die Nachbarin im Weihnachtskeksebacken. Vier Sorten buk sie:

  • Vanilleengerlinge
  • Zimtfladen
  • Lebkuchenkretins
  • Gebrochene Herzen

Deine Aufgabe für heute: kannst du diese zuordnen?

Kleine Zusatzinformation am Rande: warum „Gebrochene Herzen“? Ein Biss in den Keks lässt diesen in tausend Stücke zerfallen.

Ich aas:
1 Kekschaos

 

Artus Schlammloch

Am dritten Tag mit meinen neuen Sportschuhen dachte ich mir, dass nun die Zeit gekommen war, um meine sportlichen Aktivitäten etwas auszuweiten, um zu sehen, ob die Schuhe physisch mit mir mithalten konnten, das Material zu prüfen, zu erkennen, ob der Preis gerechtfertigt war. Also stieg ich in die nächste Bim und… fuhr in den Wald. Damit die Einsamkeit und die Langweile mich nicht übermannen konnten, hatte ich den Flachmann und einen Joint dabei. Auch Taschentücher, denn meine neuen Sportschuhe wollte ich jederzeit und bei Bedarf einer gründlichen Reinigung unterziehen können.
Ja, und da stand ich nun im Wald. Rund um mir die kaputten Bäume, alle ohne Blätter… wie nach einem verheerendem Säureregen oder Ungezieferbefall, über mir… nichts und unter mir Gatsch ohne Ende. Nun, nichts überstürzen, sagte ich mir und nahm einen beherzten Schluck aus dem Flachmann. Da hörte ich auch schon das erste grantige: „Aus dem Weg!“ Ein Jogger, der mich fast umgerannt hätte, wenn ich nicht zur Seite gestiegen wäre.
„Nua kan Streß!“, rief ich der armen Sau nach. Ist es das, was Sport aus uns machte? Gestresste arme Säue?
Joint in den Mund, angezunden und reingezogen den heilenden, kräftigen Kräuterdunst. Die Welt, die sich zu drehen begann, verbesserte etwas meine Laune. Ich begann herum zu latschen und schrie jedem Läufer ein freundliches „Nua kan Streß!“ entgegen. Eine Zeit lang stellte ich mir vor, dass ich in eine Treibjagd geraten war und die Läufer von Rekruten des österreichischen Bundesheeres zu Tode gehetzt wurden. Da waren dermaßen viele Läufer… vielleicht waren sie alle in diesem Sperrgebiet eingepfercht und suchten Ausgänge, Schlupflöcher, rannten um ihr armseliges Leben. Bald würden die ersten Querschläger aus den StG 77 kommen und das Gehudel noch verstärken. Haha!
Als der Joint schon fast dahin war, fühlte ich mich ziemlich abgehoben. Mit hängenden Schultern stolperte ich durch Gestrüpp und Geäst… das Gesicht, die Hände zerkratzt, den Wald, den wünschte ich zum Teufel… das Gras wirkte dieses Mal nicht so wie ich es mir erwünscht hätte, aber kein Wunder… in diesem Chaos, in diesem Dreck hier… Und… und plötzlich erstarrte ich! Das war wie ein Schlag ins Gesicht! Da standen zwei bunte Schuhe vor mir! In einem riesigen Schlammloch! Ich… war völlig überfordert! Kein Mensch weit und breit, keine Läufer, keine mordlustigen Rekruten, nichts! Mit weit aufgerissenen Augen blickte ich auf meine neuen Sportschuhe hinab, dann wieder auf die anderen Schuhe… so bunt… ich wusste nicht, was ich machen sollte. War das ein Hinweis? Sollte ich in diese Schuhe… äh… „einsteigen“? Oder war es eine Falle? Eine Halluzination? Zitternd fischte ich mein Handy hervor. Wenn ich diese plötzlich aufgetauchten Schuhe fotografieren konnte, war das alles mit ziemlicher Sicherheit keine Halluzination! Zack, Foto. Gut, das war geklärt. Sollte ich es wagen, wie König Artus sein Schwert Excalibur aus dem Stein, die Schuhe aus dem Schlamm zu ziehen? Aber da kam sie… ganz leise schlich sie sich an… von hinten… die Panik. Die Panik, oh heimtückische, sie erfasste mich! Ich entschied mich für die Flucht. Hals über Kopf, über die Schuhe drüber, ohne zurück zu blicken, ohne zu denken, einfach weg!
Leider war dann ziemlich Sendeschluss für mich. Programmende. Finsternis. Als ich irgendwann daheim zu Sinnen kam, war ich einerseits zwar sehr erleichtert, andererseits aber leider, leider auch ohne meine neuen Sportschuhe. Sie waren spurlos verschwunden. Ich nehme an, irgendwo versunken im Schlamm. Archäologen in tausenden von Jahren werden sich freuen.

Ich aas – ein letztes Mal sportlich:
1 Ritter Sport Voll-Koffer
1 Mohnflesserl mit Extra, Käse und Eier

Schweinsäugige Sternpigmentierte

Die heiligen drei Könige waren da. Ich bestehe ja darauf, dass sie jedes Jahr bei mir aufkreuzen. Denn nichts ist herzerwärmender als liedersingende Kinder. Darum bin ich auch sehr spendabel. Habe ihnen heuer zum Beispiel alle Süßigkeiten, die von Halloween übrig geblieben waren, gegeben… aber erst nach meinem Lachkrampf… ja… die Nachbarin fand das sehr peinlich, aber ich konnte mich nicht halten.
In freudiger Erwartung öffnete ich den Sternsingern die Türe – ich hatte mich auch ordentlich gekleidet und sogar Socken an. Das Erste, was ich sah, waren zwei kleine, dicke Mädchen, die wie Aufziehmäuse um die Begleitperson wuselten und dabei etwas völlig Unverständliches sangen. Die mit goldenen Kronen am Kopf befestigten Kapuzen waren ihnen schlicht und einfach viel zu klein. Ihre Gesichter waren derart zusammengequetscht, dass sie eher wie schweinsäugige Fische aussahen als wie stolze Königinnen!
Der dürre Bursche, der den Vollständighautpigmentierten mimte, indem er sich unter die Augen jeweils zwei fingerbreit Tarnfarbe geschmiert hatte, hing dagegen in kompletter Agonie an seinem Sternenstab, so als würde er in sich zusammenfallen, wenn er ihn nur los ließe, und sprach den Liedtext mit seiner tiefen, pubertären Stimme, während er krampfhaft versuchte, die Augen offen zu halten – immer ein, zwei Wörter hinter dem Gesang der Mädchen.
Die grinsende Begleitperson zuckte ob dieser Peinlichkeit nur entschuldigend mit den Schultern, musste aber auch bald den beiden Mädchen nachsetzen, die bereits vor dem Ende des Liedes zur nächsten Tür liefen.
Der Dürre blieb noch wankend vor der Nachbarin und mir stehen und hielt uns müde eine Sparbüchse entgegen. Die Nachbarin steckte einen Geldschein rein und ich bot ihm mein Sackerl mit den Halloweensüßigkeiten an. Er brauchte ungewöhnlich lange… wohl um zu entscheiden, ob es die Mühe wert war, seine Stellung für die Süßigkeiten zu verändern. Mir schossen ja schon seit Sekunden Tränen aus den Augen, weil ich soviel lachen musste, und jetzt war ich gespannt, ob der Dürre zusammenbrechen würde, wenn er sein Gewicht verlagerte. Doch er schaffte es… und schlapfte schlaftrunken von hinnen.

Und ich aas:
1 Büchse Sushi

Dirty new year

Bürotypen II

„Kollegin, vor der alle Angst haben“ – das ist auch so ein Bürotyp. Das sind Frauen, die dich ständig anschreien, aus welchen Gründen auch immer.
Da gibt’s zwei Untergruppen davon. „Der scharfe Zahn, vor dem alle Angst haben“ – trägt enge Hosen und hohe Stiefel, knackiger Arsch, muskulös. Von ihr niedergemacht zu werden läßt du dir gefallen, weil du dich in deine Rolle als kleines Söhnchen zurückversetzt fühlst. Wenn man diese Kollegin von Weitem kommen hört, dreht man lieber um und wählt den anderen, längeren Weg, nur um nicht in Versuchung zu kommen, ihr auf die Titten oder den Arsch zu gaffen – es könnte bei der nächsten Sitzung den Tod deiner Selbstsicherheit und deines Stolzes bedeuten.
„Die fette Sau, vor der alle Angst haben“ – schreit dich auch ununterbrochen an. Bei der läßt du dir das aber gefallen, weil du wirklich panische Angst um dein Leben hast. Wenn die dir am Gang wie eine überhitzte Dampflock entgegenpfaucht, springst du in die nächste Nische, um nicht zerquetscht zu werden. Pech, wenn dort grade der scharfe Zahn steht, vor dem alle Angst haben. Dann gute Nacht.

Ich aas:
1 Käsekornspitz mit Tomaten vom Anker

Blogmobbing und der Puppentod

Was wäre ich ohne meine getreuen Leser? Ganz einfach: wesentlich glücklicher, psychisch stabiler. Schon seit Tagen beschimpft ihr, ihr lästigen Leseratten und Kommentierschweine ihr, mich, empfiehlt mir den Tod, verachtet meine Mittagskunst. Ja, euer Blogmobbing führt mich unaufhaltsam in eine tiefe Krise!
Diese drohende Krise manifestierte sich bereits heute Nacht in einem Traum: ich lief um mein Leben! Zuerst in eine Richtung, doch da wartete die Nachbarin, ein blutsaugender Vampir, sie wollte mich dem qualvollen Tod am guteingebutterten Pfahl anheimfallen lassen, ich floh in wirrer Raserei in die andere Richtung… doch da wartetest du! Mit Trichter und gelber, roter,blauer Kunststoffflüssigkeit standest du da und wolltest mich einer Martinigans gleich stopfen, meine Körperflüssigkeiten durch farbiges Plastik ersetzen. Beide Fronten, ihr, die Scheißleser, und sie, die Scheißnachbarin, rückten unaufhörlich voran, bis ich zuletzt aufgab und fortan als Plastikpuppe mit Pfahl in den Gedärmen ein schmerzhaftes Dasein im Niemandsland führte.

Superman, hilf mir in dieser schweren Stunde! Und ich aas:
1 Liptauergemisch
1 Sirius
1 Paradeiser
1 Kronprinz Rudolf

Putzland IIIIIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Der kleine Gimp, der nun in seiner Nase endlich das gefunden hatte, was er seit einigen Minuten verzweifelt gesucht hatte, stieg nun in die immer lebhaftere Diskussion ein.
„Aber ihr könnt unser sauberes Putzland nicht haben. Ihr seid ja ein Haufen stinkender Beidln! Ihr würdet  alles verdrecken!“, sagte er mit einer Bestimmtheit, die die elf Beidln aus dem Schwanz- und Fotzenland zurückweichen ließ.
„Es steht fest! Das Putzland gehört uns!“, schrie der Putzteufel und machte dabei ein ziemlich teuflisches Gesicht.
Das paßte dem kleinen Gimp ganz und gar nicht. Der kleine Gimp hatte nämlich vor, sein weiteres Leben so fortzusetzen, wie es begonnen hatte. Ohne Mühsal und mit viel Schlaf. Das würde er sich nie und nimmer gefallen lassen! Er griff in seine Tasche und holte den kleinen Bimsstein hervor, den immer benutzte, um sich die harte Haut von den Füßen zu rubbeln. Damit sprang er ohne Vorwarnung auf den Putzteufel und begann auf seinem Kopf herumzuschleifen. Wie da der Putzteufel jammerte! Auweh! Auweh! Aufeinmal sah der Putzteufel gar nicht mehr so mächtig aus. Er schlappte schon sehr zusammen und zog sich in seiner eigenen Strumpfmaske aus Haut zurück. Die anderen zehn Beidln aus dem Schwanz- und Fotzenland schienen nun auch kleiner zu werden. Ja, es hatte sogar den Anschein, als würden sie zu einem Häufchen aus Haut zusammenschrumpeln! Der kleine Gimp, der rubbelte und rubbelte, und der Putzteufel, der jammerte und jammerte! Da begann der Putzteufel irgendwas zu rufen, doch niemand verstand ihn hinter seiner Strumpfmaske aus Haut.
Ein kleiner Junge sprang vor: „Kleiner Gimp! So hör doch auf! Das teuflische Putzzumpferl will uns was sagen!“
Mmmpf, mmmpf, mpfmpf, mmmmmmmmmpf!
„Du mußt schon deinen Kopf aus der Strumpfmaske aus Haut stecken, sonst verstehen wir dich doch nicht.“, sprach der Junge mit beruhigender Stimme zum Putzteufel.
Der kleine Gimp, der sich nun doch des Putzteufels erbarmte, half ihm den Kopf aus der Strumpfmaske aus Haut zu bekommen. Er drehte alles wie bei einem Rollkragenpulli ordentlich zurecht und tätschelte dem armen Putzteufel den Kopf. Patsch patsch.
Da sahen nun alle Putzfrauen und Putzmänner, dass der Putzteufel weinte.

Weiter zu Teil 10

Oooooooch, was hat er denn der Arme? Lesen Sie morgen, wie dieses äußerst subtile Märchen weitergeht.

Ich aas:
2 Brote mit Knoblauchstreichwurst und Tabasco

Gedankenkäse

Ja, vor diesem wunderbar monströsen Stück Emmenthaler bin ich nun einige Zeit gesessen. Wie’s dazu kam?
Am Vormittag latschte ich zur Bäckerei – bevor die Sonne noch meine Strasse erreicht haben würde. Spazierte ins Geschäft und da stach mir sofort dieses Stück Käse ins Auge.
Ich sagte: „Eine Dose Bier und den Käse da, bitte.“
„Das ganze Stück?“
„Ja.“
Die Chefin wog den Käse, tippte auf ihrer alten Kassa alles ein und nannte mir den Preis. Soviel hatte ich nicht mit.
„Macht nichts, Herr Matla. Bringen Sie mir den Rest einfach nächstes Mal mit.“
So verzog ich mich wieder nach Hause. Ausgebrannt und doch reich.
Daheim packte ich das gewaltige Stück Emmenthaler aus und setzte mich mit ihm gemeinsam ans Fenster. Ich drehte den Käse in alle Richtungen, beobachtete dabei die Veränderung des glänzenden Lichts. Dann fühlte ich die Temperatur des Klumpens mit meiner rechten Wange und schließlich setzte ich mich eine Zeit lang darauf, um zu sehen, wie hart oder weich Käse wirklich war.
Nachdem die materielle, die feststoffliche Seite des Käses ausgiebigst untersucht war,  machte ich mich an die metaphysischen Problemstellungen. Wie war mein Verhältnis zu dem Käse, was war seine Daseinsberechtigung, was war der Sinn dahinter?
Zuletzt ließ ich den Emmenthalerziegel auf den Boden fallen. Mehrere Male. Der Käse verursachte deutlich sichtbare Abdrücke am Boden.
„Siehst du, Matla?“, dachte ich mir, „Der Käse hinterläßt Spuren. Tust du das auch?“
„Nur wenn du aus dem fünften Stock springst.“, sagte der Andere.

Ich aas:
1 Stück Käse

Die fünf Tode des Brunnens

Vor einigen Wochen berichtigte ich ja vom Abriss der alten Fabrik, die ich durch das Scheißhausfenster sehen kann. Nun, sie ist jetzt dem Erdboden ebenbürtig. Manchmal steige ich noch immer auf den Clodeckel, um den Arbeitern zuzusehen und siehe da! Seit gestern ereignen sich merkwürdige Dinge:
Anscheinend sind sie gerade dabei, das ganze Grundstück auszubaggern, um einen Keller bauen zu können. Gestern beobachtete ich, wie der Bagger kurz innehielt und die zwei Arbeiter, die sonst nur dem Bagger zuschauen, herbeigelaufen kamen, um sich über etwas zu wundern, das der Bagger gefunden hatte. Zuerst konnte ich nichts erkennen, aber dann schaufelte der Bagger eine größere Fläche um den Fund frei. Die Entdeckung sah aus, wie ein großer, gemauerter Brunnen. Den Durchmesser würde ich mal auf vier bis fünf Meter schätzen. Das Mauerwerk zeigt sich teils mit gepreßten Ziegelsteinen, doch teilweise auch mit wilden Felsbrocken. Dieser „Brunnen“, wenn es ein solcher überhaupt ist, hat jedoch keine Öffnung. Auf ihm drauf liegt ein gewaltiger flacher Granitblock, der scheinbar nur mit einfachem Werkzeug gerundet und geflacht worden ist!
Bis heute haben sie den Felsdeckel und den „Brunnen“ in Ruhe gelassen. Es waren bloß einige Leute hier und haben ihren Senf abgegeben. Jetzt gerade stehen auch ein paar Typen am „Brunnen“, die Arbeiter machen dem Bagger gerade einen riesigen Luftdruckhammer dran.
Jetzt wird’s spannend. Es gibt folgende Möglichkeiten:

  1. Es wurde das seit Jahrhunderten verschlossene Tor zur Hölle gefunden. Sobald der Granitblock bricht, strömt der Brodem des Teufels auf die Welt. Wien wird zur Außenstelle der Hölle.
  2. Die Arbeiter entdecken ein extraterrestrisches Artefakt, das von einem alten, aber sehr weisen Volk eingemauert wurde, um die Erde vor Schaden zu bewahren. Das Artefakt schaltet sich bei Kontakt mit Sonnenlicht ein und beginnt zu leben. Wien wird dem Erdboden gleichgemacht (warum auch immer).
  3. Hitler war tatsächlich im Besitz der Atombombe, konnte sie aber nicht mehr einsetzen! Der „Brunnen“ ist ein Raketensilo für diese Atombomben aus dem zweiten Weltkrieg. Felsenteile fallen auf den vermodernden Zündmechanismus und Wien explodiert.
  4. Wir haben das Böse aus den vergangenen Zeitaltern geweckt. Zu tief und zu gierig haben die Menschen gegraben. Ein Balrog, der angeblich von einem antiken Zauberer getötet worden war, lag die Jahrtausende bloß im Koma, erwacht jetzt auf Grund der tollen Wiener Luft und nimmt Rache an Mittelerde. Wien verbrennt.
  5. Der „Brunnen“ ist eine Art Tempel der Druiden, die damals in der Gegend um Wien wohnten. Dieser Tempel war das Zentrum eines alten Friedhofs. Wir, die dämlichen Wiener, entweihten ihn einst, weil wir eine Fabrik darauf gebaut haben, und entfachten so einen bösen Fluch. Die Massenselbstmorde, die unangenehmen Blähungen und die Geistererscheinungen in  meinem Wohnblock haben nun endlich eine Erklärung gefunden. Durch die Zerstörung des Tempels wird dem „Brunnen“ ein übelriechender, teuflischer, feuchter Materialfurz entfahren – der Fluch ist gebrochen. Die Vögel fallen vom Himmel, die Wiener ersticken, ich kann in Ruhe schlafen. (Und ich habe einen Ort gefunden, an dem ich die verschissene Katze der Nachbarin verscharren kann)

Ich aas:
3 Paradeiser
1 Kren
1 Sandwichgurken
1 Eckerlkäse
1 Kräuterkäse

Der österreichische Geheimdienst und andere Ribisel

Ich bin durchaus noch in der Lage einen Fakeanruf von einem richtigen Anruf zu unterscheiden, ja? Gestern schrieb ich zwar, mir würde der Sinn für Realität entschwinden, aber das heißt nicht, daß mir ALLE Sinne eingehen. Ja?
Stell dir vor, du mißratener Leser, erhielt ich gestern einen Anruf. Einen FAKE-Anruf! Ich nehme an, vom österreichischen Außenministerium. Ich als Nichtösterreicher – ich habe ja vor Kurzem erst meinen eigenen Staat gegründet – bin natürlich ständig umgeben von Spionen und Geheimdienstlern. Die überwachen Tag und Nacht mein Haus, mein Auto ist verwanzt, die Telefone werden abgehört, sie haben Kameras in meiner Wohnung installiert – eine davon habe ich übrigens schon lokalisiert: genau im Siphon der Clomuschel – wenn ich scheiße, schaut das österreichische Außenministerium zu, wie ich die Kacke aus dem Arsch drücke.
Aber zurück zu dem Anruf von gestern. Mein Handy läutet.
„Mh.“
„Matla? Bist du das wirklich? Ich bins! Der Patl! Kennst mich noch? Weißt eh, fünfzehn Jahre is es her!“
„Hearst, du oida Scheißa! Des gibts jo net!“
Ich hatte keine Ahnung wer er war. Ich ging alle Gesichter und Namen in meinem Gehirn durch, die da gespeichert waren. Erst als er von damals in Algerien sprach, wurde mir klar, wer er war. Oder besser: wer er vorgab zu sein! Obwohl er den Patl, den ich kannte, gut imitierte – vorallem das arogante Lachen -, gab es doch einen wesentlichen Makel. Er redete nach der Schrift! Der echte Patl, Sohn neureicher Bergbauern, würde das nicht tun. Niemals. Wozu auch?
Geschickt stellte ich ihm ein paar Fallen, in die er tadellos stolperte! Ich lenkte das Gespräch nämlich immer wieder auf bestimmte Themen, die nur der echte Patl und ich wissen konnten. Er wußte viel über den echten Patl – ob sie ihn wohl abgemurkst haben, den Armen? – und mein Gesprächspartner war ein Profi, der meine Fallen durchaus erkannte und Gegenmaßnahmen ergriff, doch man kann mich nicht täuschen.
Und so fütterte ich ihn mit Falschinformationen, wo es nur ging. Zum Beispiel wußte er von meinem Aufenthalt in der Schweiz. Er fragte, wo ich da war, wo ich gewohnt hatte, denn er wolle auch in die Schweiz fahren. Ich erzählte ihm irgendwas von einem See, den er nie finden wird. Haha.
Zu guter Letzt gab ich ihm noch den Rest und bat ihn, er solle mir doch ein paar Säcke Kekse aus dem Kambly-Fabriksladen in der Schweiz mitnehmen und mir baldigst bringen. UND SOLLEN SIE ES WAGEN MIR EINEN ANDROIDEN ZU SCHICKEN, DER WIE DER ECHTE PATL AUSSIEHT!!!! Fuck, ist das ärgerlich.

Ich aas:
1 Schachtel Ribisel
1 Portion Paradeiser
1 Schachtel Eieraufstrich

Die Ratte, deine Zukunft

Als Blogger ist man der ständigen Verachtung durch seine Leser ausgesetzt. Das ist normal. Auch an harscher Kritik mangelt es nicht und als Autor wird mit dir nicht grad zimperlich umgegangen.
Aber das geht mir alles am Arsch vorbei. Ich ziehe mein Training für die Apokalypse durch.
Und das bedeutet:

  1. Gewöhnung des Stoffwechsels an monotone Nahrung => EKG
  2. Abtötung der Lust nach Völlerei => Topfen
  3. letztendlich völliger Verzicht auf feste Nahrung => Alkohol, insbesondere Bier als Brotersatz

Und? Fallen dir da jetzt nicht die Schuppen aus den Augen, du Reptil mit Kopfhautproblemen? Ja! Richtig! Das ist mein Plan!
Wenn Europa demnächst in Trümmern liegt, werde ich von Brauerei zu Brauerei wandern und so überleben. Während du Ratten fangen und sie als Leberwurst, Grillspieß und Blunzen verschlingen wirst und dich dann jeden Tag aufs Neue ärgerst, weil dir die Rippenknochen im Hals stecken bleiben, werde ich einfach Bier trinken, Selbstgedrehte rauchen und dich milde belächeln.

Ein Telefonanruf hat mich am späten Vormittag geweckt und mich ins Rattenloch gejagt:
1 Kaffee
1 Kaffee

Im Hintergrund dieses künstlerisch hochwertigen Fotos siehst du den Flaschenöffner, den ich immer mit mir herumtrage, denn es kann jeden Moment soweit sein.
Und wenn du schlau bist, solltest du dir schon jetzt Mäusefallen kaufen und dir überlegen, wie du sie immer bei dir behalten kannst.