90 Jahre Schwedenbomben

Meine heißgeliebten Schwedenbomben gibt es nun schon seit 90 Jahren. Ja, wie die Zeit vergeht. Niemetz veranstaltet deshalb ein Gewinnspiel. Kreative Geburtstagswünsche können irgendwelchen Schrott gewinnen. Da mache ich natürlich sofort mit.
Das folgende Gedicht entstand im Schweiße meines Angesichts:

Schon vor 90 Jahren
ist Oma auf sie abgefahren.
Auch Mutter liebte sie so sehr,
damit ging auch ich in diese Lehr‘.
So trank ich schon als kleiner Knilch,
die Bomben mit der Muttermilch.

Später hieß es: „Iss nicht zu viel von den Süßen,
sonst musst du es eines Tages büßen.“
Ich hörte nicht und aß sie täglich.
Sie sind ja eh so gut verträglich.

Ich hab kein Diabetes,
und noch immer schmeckt es.
Die Zähne alle drin,
der Magen auch nicht hin,
nicht mal 80 Kilogramm,
fress ich sie noch immer z’samm.

Die braunen und die Kokosschweden
gibt’s zum Glück in allen Läden.
Seh ich sie, greif ich gleich zu,
Die Gier darauf gibt eh nie Ruh.

Egal was ist, sie werden mich begleiten.
Und das bleibt so für alle Zeiten!
Ach, ich lieb‘ die Packung mit 6 Stück.
Drum zum Geburtstag alles Glück!

Ich erwarte mir, dass ich dafür wenigstens ein Sixpack Schwedenbomben gewinne.

Heute aas ich:
1 Teller Tralala

90 Jahre Schwedenbomben

Last Minute Geschenksideen für Nada

Die Nachbarin ist einkaufen. Wahrscheinlich gibt sie sich wieder viel Mühe, um mir morgen eine Freude zu bereiten. Ich selbst stehe natürlich wie immer völlig ahnungslos da, habe keine Geschenke für niemanden, ohne die geringste Idee für die Nachbarin. Ich sitze nun schon seit dem frühen Morgen vor dem Fernseher und denke darüber nach… nächster Kanal… nächster Kanal. Mein erster Gedanke war ein Gutschein für den Sexshop, aber dann würde sie mir nur wieder vorwerfen, dass ich ihr nur Dinge schenke, die mir Freude bereiten sollen… nächster Kanal, nächster Kanal… da preisen sie gerade unzerstörbare Pfannen an. Man bekommt eine Pfanne zu 35 Euro, aber wenn man bis ans Ende wartet, bekommt man eigentlich 7 Pfannen mit 8 Deckeln, dazu noch Messerset bestehend aus 27 Teilen und einen Schleifstein…. nein! Keine Küchengeräte! Das wäre Selbstmord! Die Nachbarin würde mir die Messer der Reihe nach durch die Schädeldecke rammen und die Pfannen als Hammer dafür verwenden!… nächster Kanal…. nächster Kanal… T-Shirts! Personalisiert! Nein, alter Hut! Man kann es der Nachbarin ja nicht recht machen! Schenke ich ihr ein Häferl mit der Aufschrift: „Du hast den geilsten Arsch der Welt“, meckert sie: „Ich bin mehr als ein Arsch auf der Welt.“ Das war vor ein paar Jahren so. Dann hat sie mir – wahrscheinlich aus Rache – zum Geburtstag ein kackbraunes T-Shirt geschenkt mit der Aufschrift vorne „Ich habe das größte Gehirn der Welt“ und hinten steht dann „im Beidl und der ist sehr klein“. Ich ziehe es regelmäßig an, wenn ich zu wichtigen Geschäftsbesprechungen der Kugelschreiberbranche gehe, um meine Gesprächspartner einzuschüchtern – ihnen niemals den Rücken zuwendend!… nächster Kanal… nächster Kanal…  vielleicht etwas Nützliches? Hm… was braucht sie ständig? Zigaretten, Vaseline, Antibiotika, Tampons, Hautraspel, Enthaarungswachs, Cellulitis-Creme… was ist, wenn ich ihr aus diesen Sachen so eine Art Geschenkskorb bastel? Mit einer Flasche Weinbrand dazu? …. denk‘ denk‘ denk‘! …. nada…
Ach, scheiß‘ drauf. Ich schau weiter fern, hab‘ ja morgen Vormittag noch genug Zeit.

Ich aas:
1 Pfanne mit Sauerkraut, welches seit gestern am Herd stand

hm… vielleicht ein Kochbuch? Oder weiß der abgeneigte Leser etwas Besseres?

Wiener Geburtstag

Und am zehnten Tag erhob sich Matla, der Göttersohn, aus dem verderbten Sumpf der Liegehaftigkeit.
(Aus dem Buch der 13 Pusteln)

Bin angenehm verkatert. Gestern war nämlich der Geburtstag der Nachbarin und ich wollte sie überraschen. So wie sie mich immer überrascht, wenn sie als Geschenk verkleidet auf meinem Bett liegt.
Aber das ist gar nicht so einfach! Was schenkt man einer Frau, die ohnehin schon zu viel Klumpert in ihrer Wohnung herumstehen hat?
Blumen? Geht nicht. Ich hasse Blumen. Und ich kann doch nichts verschenken, was ich hasse oder? So nach dem Motto: „Hier hast du Blumen. Sie widern mich an, aber versuche du dich daran zu erfreuen. Auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann.“
Dann dachte ich an eine Flasche Lysoform. Das verwendet die Nachbarin immer in Massen, wenn sie meine Wohnung aufräumt. Hätte zumindest praktischen Wert.
Zuletzt löste sich das Geschenkeproblem von selbst. Während ich noch im Stiegenhaus herumstand und überlegte, was ich machen sollte, rannten ein paar Typen vorbei, die mich fragten, ob ich Lust hätte, mit ihnen ein Bier zu kippen.
„Si, claro! Gehen wir zur Nachbarin rauf.“ Wir holten ein paar Flaschen Bier und Wein, Tabak, Wuzelpapier und schon sangen wir der Nachbarin ein Geburtstagsständchen. Sie freute sich riesig! Einer hatte sogar einen beschissenen Blumenstrauß von der Hundewiese mitgebracht.
Später kamen noch mehr Leute vorbei. Was für ein Tumult. Ja, so ist das Wien. Wir hassen uns, aber wenn es was zu saufen gibt, sind wir die besten Freunde.

Ich aas:
1 Ankerstangerl