Russki way of Lindt

Ich bin am Überlegen, ob ich mir nicht wieder so eine… wie heißt das noch mal… so eine mehr oder weniger „fixe“ „Beschäftigung“ suchen soll. Arbeit. Nicht wahr?
Die Frage ist nur… soll es so etwas werden wie vor ein paar Jahren das Rattenloch… oder später die weiße Anstalt?  Oder so etwas wie im 20. Jahrhundert! Wo ich jahrelang in einem Kleingarten leben konnte…. mit der einzigen Bedingung, mich um den Garten und das Häuschen zu kümmern… das wäre reizvoll… ja, so wie damals… da kommen Erinnerungen hoch!
Irgendwie war in diesem Garten immer was zu trinken da, Zigaretten, Gras, ständig kamen Leute vorbei und blieben ein paar Tage. Gesoffen, gekifft, gevögelt… es war nie ganz klar… oder hatte es vergessen, wer gerade wessen Freund oder Freundin war… einer schleppte immer alte, fickrige Frauen an… der hatte irgend so ein spezielles Talent.
Der Besitzer des Gartens, ein alter Russe, ahnte aber, was da lief. Manchmal kam er spontan vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Er blieb dann aber immer demonstrativ und gut sichtbar vor dem Zaun stehen, drückte seine Fernbedienung für das automatische Gartentor und wartete solange, bis das Tor völlig geöffnet war. Erst dann ging er ein paar Schritte in den Garten, blieb wieder stehen und beobachtete seelenruhig wie das Gartentor sich von selbst schloss. Das dauerte immer einige Minuten… einige wertvolle Minuten, die mir die Gelegenheit gaben, noch zu retten, was zu retten war: den Leuten zischend zu befehlen, den Müll aus Garten und Haus aufzusammeln und dann damit flugs durch die Fenster ins Freie zu springen.
Manchmal bat mich der Russe um andere kleine Gefälligkeiten, die er dann immer mit Nahrungsmitteln bezahlte. Einmal waren das zum Beispiel fünfundzwanzig Kilo Lindt-Kugeln für den Transport eines kleines Pakets. Ich weiß noch, wie es dann tagelang Schokoladeorgien im Garten gab!
Tot oder nicht tot, umsonst gewartet oder nicht. Der Matla braucht eine Beschäftigung.

Ich aas:
1 Leberpastetenbrot mit englischem Senf

Last Minute Geschenksideen für Nada

Die Nachbarin ist einkaufen. Wahrscheinlich gibt sie sich wieder viel Mühe, um mir morgen eine Freude zu bereiten. Ich selbst stehe natürlich wie immer völlig ahnungslos da, habe keine Geschenke für niemanden, ohne die geringste Idee für die Nachbarin. Ich sitze nun schon seit dem frühen Morgen vor dem Fernseher und denke darüber nach… nächster Kanal… nächster Kanal. Mein erster Gedanke war ein Gutschein für den Sexshop, aber dann würde sie mir nur wieder vorwerfen, dass ich ihr nur Dinge schenke, die mir Freude bereiten sollen… nächster Kanal, nächster Kanal… da preisen sie gerade unzerstörbare Pfannen an. Man bekommt eine Pfanne zu 35 Euro, aber wenn man bis ans Ende wartet, bekommt man eigentlich 7 Pfannen mit 8 Deckeln, dazu noch Messerset bestehend aus 27 Teilen und einen Schleifstein…. nein! Keine Küchengeräte! Das wäre Selbstmord! Die Nachbarin würde mir die Messer der Reihe nach durch die Schädeldecke rammen und die Pfannen als Hammer dafür verwenden!… nächster Kanal…. nächster Kanal… T-Shirts! Personalisiert! Nein, alter Hut! Man kann es der Nachbarin ja nicht recht machen! Schenke ich ihr ein Häferl mit der Aufschrift: „Du hast den geilsten Arsch der Welt“, meckert sie: „Ich bin mehr als ein Arsch auf der Welt.“ Das war vor ein paar Jahren so. Dann hat sie mir – wahrscheinlich aus Rache – zum Geburtstag ein kackbraunes T-Shirt geschenkt mit der Aufschrift vorne „Ich habe das größte Gehirn der Welt“ und hinten steht dann „im Beidl und der ist sehr klein“. Ich ziehe es regelmäßig an, wenn ich zu wichtigen Geschäftsbesprechungen der Kugelschreiberbranche gehe, um meine Gesprächspartner einzuschüchtern – ihnen niemals den Rücken zuwendend!… nächster Kanal… nächster Kanal…  vielleicht etwas Nützliches? Hm… was braucht sie ständig? Zigaretten, Vaseline, Antibiotika, Tampons, Hautraspel, Enthaarungswachs, Cellulitis-Creme… was ist, wenn ich ihr aus diesen Sachen so eine Art Geschenkskorb bastel? Mit einer Flasche Weinbrand dazu? …. denk‘ denk‘ denk‘! …. nada…
Ach, scheiß‘ drauf. Ich schau weiter fern, hab‘ ja morgen Vormittag noch genug Zeit.

Ich aas:
1 Pfanne mit Sauerkraut, welches seit gestern am Herd stand

hm… vielleicht ein Kochbuch? Oder weiß der abgeneigte Leser etwas Besseres?

Matulawürsterl

zum Beginn dieser Geschichte

Aber vielleicht habe ich das mit den Drogen auch völlig falsch verstanden. Egal. Der hektische Typ zog ab und ich saß wieder allein mit dem Schnauzbart im Zimmer. Ich holte mir einen Tschick aus der Hose – nach weiß Gott wie vielen Stunden im Flugzeug war ich schon völlig auf Entzug.
„Hast du Feuer?“, fragte ich den Typen auf Spanisch… ich versuchte eine gute Mischung zwischen Mutter- und Mafiaspanisch zu finden… Muttern würde sagen: „Na, wo ist denn das Feuerchen? Ja, wo is‘ es denn?“ und der Pate: „Gib Feuer, sonst schneid‘ ich dir die Eier ab! Aber die schneid‘ ich dir sowieso ab und steck‘ sie deiner Schwester in den Arsch!“ Der Zollbeamte (oder was auch immer er war) zuckte so zusammen, dass seine fette Wampe wie ein Haufen Gelee zu wackeln begann.
„Du sprichst unsere Sprache?“, fragte er mit zusammengekniffenen Augen.
„Ja. Also hast du nun Feuer oder muss ich erst…“ – ich bemerkte, dass ich ins Mafiaspanisch abglitt. „Ach, gib mir doch ein feines Feuerchen, mein kleines Dickerchen.“
„Eigentlich darf man hier nicht rauchen.“, sagte er.
„Österreichische Zigaretten“ Ich bot ihm eine an. Er nahm sie, roch daran, zündete sie an, tiefer Lungenzug, dann gab er mir das Feuerzeug.
„Weißt du“, begann er, „Seit die Gringos hier alles aufkaufen, verlangt die Regierung, dass wir uns ihnen anpassen. Nicht mehr rauchen, mehr Bewegung, weniger Saufen und der ganze Scheiß.“
Ich reagierte darauf nicht, wollte nur möglichst schnell weg von hier. Der Schnauzbart sah mit gefurchter Stirn in meinen Pass und versuchte meinen Namen laut auszusprechen: „Augustin Matla“ – er versagte völlig. „A-ugu-s-tin Mat-ula“
„Korrekt. Das ist mein Name: Matula“ Das gefiel mir sehr. Matula, wie dieser halbstarke Pifke-Privatdetektiv.

Lesen Sie morgen, wie ich dem Schnauzbart den Garaus machte.

>> Teil IV

Ich aas:
1 Pfanne mit Würstchen – die Nachbarin schaut auf mich – während sie das kochte, massierte ich ihre Titten

 

La salsa esta preparada

Was für eine Scheiße! Da ist man mal etwas länger außer Landes und schon bricht das System zusammen?

Als ich gemerkt hatte, dass ich in Costa Rica wohl für längere Zeit gestrandet war, rief ich die Nachbarin an, sie zu bitten, sich um meine Wohnung zu kümmern. Und was hat sie getan? Sie hat einen alten, verkommenden Penner einquartiert, den ich jetzt nicht mehr vom Hals bekomme! Muss ihn wohl irgendwann im Müll entsorgen.

Außerdem ist es nicht so leicht an EU-Geld zu kommen… brauche Alkohol, Zigaretten, Rechnungen müssen bezahlt werden… der ganze Käse eben. Ist für mich als Umamatlarummaner nicht so einfach… apropos: was ist denn mit euren Politikern los? Haben die überhaupt selbst noch Eier? Oder lecken sie nur mehr neidvoll die Eier der Amerikaner? Was sind das denn für Wichser! Sind das eure Vertreter? Lächerlich! Ich sage nur: Kryptokratie… ist wohl eine kleine Revolution von unten nötig, was?

Für die Einreise nach Costa Rica habe ich eine falsche Identität als Österreicher angenommen. Das war ziemlich aufwendig, denn damals, zu Zeiten der Gründung von Umamatlarumma, verbrannte ich alle österreichischen Papiere… bis auf den Pass, und der war vor ein paar Monaten abgelaufen…

…da schleicht er schon wieder vorbei, dieser Penner… ja, steck dir dein „Servas“ in deinen vollgeschissenen Arsch!
Hhehe… hab‘ ihm eine leere Dose auf den Rücken geknallt… der hat es nicht mal bemerkt… sind bloß ein paar Läuse abgefallen.

Gut. Morgen dann, wenn der Penner wieder im Park schläft, ich den letzten Dreck aus Costa Rica aus meinem Magen geschissen habe (sieht momentan aus wie halbpürierte Bohnen-Salsa) und sich die Lage einigermaßen eingependelt hat, muss ich dir erzählen, was da los war.

Ich aas:
1 Brot
1 paar Oliven – schön wäre es, aber die sahen schon mehr nach Moos aus
1 paar Spritzer Tabasco aufs Brot stattdessen

Wie man den depperten Chef von Heimarbeit überzeugt

Nur mehr zwei Vormittage schleppe ich mich in die Anstalt, um Kugelschreiber zusammenzubauen. Lästig genug.
Gestern hockte ich wieder dort, als die Tür aufsprang und einer schrie:
„Matla! Der Chef will sie sprechen!“
„Wer ist das?“
„Na, der Herr Sauerkopf! Was für eine Frage!“
„Und wo ist der?“
„Im Zimmer gegenüber.“
Na gut. Ich ging in dieses Zimmer und hockte mich hin. Niemand grüßte.
„Darf man hier rauchen, Sauerkopf?“, fragte ich und holte die Zigaretten heraus.
„Natürlich nicht, Matla!“, schrie er empört auf.
Da er mich einige Sekunden nicht beachtete, stand ich wieder auf, um zu gehen.
„Moment, warten sie, Matla. Tschuldigung, bin gleich so weit.“
„Also?“
„Wollen Sie nicht mehr für uns arbeiten? Ich meine: mehr Stunden?“
„Nein.“
„Was ist das Hinderniss, Matla?“
„Ich komm‘ mir dämlich vor, wenn ich zwischen den Schwachköpfen da drüben hocke.“
Der Mann, der der Chef sein wollte, blicke mich amüsiert an.
„Außerdem“, fuhr ich fort, „Alles Zeitverschwendung. Und die Verbindung mit den Öffentlichen hier her ist auch für’n Arsch. Ich muss einmal umsteigen…“
„Verstehe, Matla. Hören sie. Wenn sie zu Hause arbeiten könnten, würden Sie dann einige Stunden mehr für uns machen?“
„Naja, weiß nicht. Hab‘ eigentlich keine Lust…“
„Matla, es wäre nicht schwer. Ich hätte hier ein paar Dokumente, die sie durchgehen müssten. Ich will ihre Meinung dazu hören.“
„Nein, echt, keine Lust.“
„Kommen Sie, Matla, es ist ja nicht kompliziert!“
„Naja, ich könnte die Dokumente mal mit nach Hause nehmen, mir unter den Kopfpolster legen und schauen, was passiert.“
„Na, sehen Sie, Matla? Geht ja.“
„Aber mehr kann ich nicht versprechen.“
„Matla, das ist ok.“
„Wie machen wir das mit den Stunden?“
„Aufschreiben und mir dann sagen.“

Heute Nacht hatte ich die Scheißzetteln bereits unter meinem Kopfpolster liegen.
Notiz: 5,25 h – Dokumentenanalyse (bisher ohne Ergebnisse)

Ich aas:
2 Brote mit Knoblauchsalami
1 Stück Käse

Vielleicht lege mich jetzt für ein Stündchen hin und analysiere weiter.

Verlagswahnsinn

Am Wochenende bin ich der Nachbarin wohl sehr auf ihren saftigen Arsch gegangen. Ich war nämlich sehr beschäftigt: mit Verlagsanschreibungen.
Jahre habe ich nun am Manuscript gearbeitet, über Monate hinweg am Exposé und nun ein Wochenende lang, um alles zusammen zusammeln und in Kuverts zu stecken.
Wie ein Huhn auf der Autobahn bin ich auf und ab gelaufen. Vom Drucker zu den Kuverts, dann wieder zurück, dann waren die Ausdrucke wieder durcheinander, dann war die Druckerpatrone leer, dann schnell eine kaufen, dann war das Papier alle, Papier kaufen, wie funktioniert der Patronenwechsel bei dem Scheißdrucker, die Zigaretten sind alle, warum zum Teufel sind die Ausdrucke schon wieder durcheinander, hatte ich mir nicht gerade einen Tschick angezündet, scheiße warum qualmt es unter diesem Papierhaufen, Matla, du Arschloch, du fackelst ja noch das ganze Haus ab, nicht den Rotwein drüberleerren, jetzt iss mal was, halt die Goschn, glaubst du, stören sie sich an Kaffeeflecken und Asche auf der Leseprobe…
Irgendwann war alles verpackt. Ich sagte zur Nachbarin, die schon ziemlich besoffen herumwackelte:
„Mach noch deinen Voodoo!“
Sie sprach ein paar Gebete und dann hab ich mich auch besoffen.

Fertig. Die Kuverts befüllt mit kurzem Brief, Exposé, Lebenslauf und Leseprobe. In ein, zwei Stunden wird alles bei der Post sein.

Mein ausdrücklicher Dank geht an den fliesenverlegenden Altrocker Kurbjuhn, dem keine meiner Fragen zu blöd war.

Bis jetzt erledigte Verlage:

  • Echomedia
  • Luftschacht
  • Czernin
  • Residenz
  • Ullstein
  • Rohwolt

Weitere werden folgen.

Ich aas:

1 Salamipizza

Der Tod und die Zwiebelsuppe

Um halb drei Uhr morgens wars, als es läutete und klopfte. Wankend stolperte ich zur Haustür. Es klang als wollte Kerberus persönlich meine Bude stürmen. Es war die Nachbarin, sie zitterte am ganzen Körper.
„Was ist los?“, fragte ich.
„B-b-b-b-itte Matla, ich hab es gesehen“, wimmerte sie.
Das Licht am Gang ging aus, es war dunkel.
„Komm rein.“ Ich lotste sie zu meinem Stuhl.
„Ich hab es gesehen!“
„Was hast du gesehen?“ Ich zündete zwei Zigaretten an, gab ihr eine davon.
„Das X auf der Strasse! Matla! Das X!“ Ihr Blick war irre.
„Weiß nicht, was du meinst.“
„Das X, das die Polizei auf die Strasse malt, wenn ich aus dem Fenster gesprungen bin! Wenn sie mich vom Gehsteig runtergekratzt haben!“
„Shit!“, antwortete ich und schenkte ihr einen Becher Rotwein ein. Sie trank ihn in einem Zug leer. Ich gönnte mir einen Schluck direkt aus dem Tetrapack, ging ins Schlafzimmer und holte die Kiste unterm Bett hervor. Dann kontrollierte ich eine Zeit lang mit dem Scharfschützengewehr die Strasse.
„Nichts zu sehen. Die Strasse ist clean… was man von dir nicht behaupten kann.“
„Aber das Schlimmste kommt noch, Matla. Dann habe ich noch etwas gesehen.“
„Und was?“ Ich nahm mir noch einen beherzten Schluck Rotwein.
„Ich habe meinen Namen auf dem Grabstein gesehen!“ Sie zitterte nun noch mehr, ich bekam Angst, sie würde sich in eine andere Dimension vibrieren. Ich musste sie beruhigen.
„Weißt du, ich hab auch was Komisches gesehen“, sagte ich, füllte ihr noch einen Becher Rotwein voll.
„Ich war heute mit den anderen Anstaltsinsassen essen. Mittwoch ist immer Schnitzeltag im Stüberl…“ Ich wartete kurz auf eine Reaktion, aber die Nachbarin hörte mir gar nicht zu. Ich fuhr fort:
„Ich habe beobachtet, dass es bei uns drei Arten von Schnitzelgesichtern gibt: die, die Kartoffelsalat dazu essen, die, die Pommes dazu essen und die, die Reis dazu essen. Zu welcher Art gehöre ich? Was glaubst du?“

Ich aas:
1 Zwiebelsuppe
1 Gordonblö mit Kartoffelsalat

Heimkehr aus Griechenland, Teil 7

Na gut. Erzähle ich halt doch noch weiter.

> hier gehts zu Teil 1 der Heimkehrerstory.

Die Nachbarin kehrten zurück zum Boot in der Marina. Eine letzte Nacht blieben wir noch an Bord und zumindest hatten wir nun nach einer kleinen Odysee durch den griechischen Eisenbahnbehördensumpf zwei Zugfahrkarten, die uns am nächsten Tag von Athen nach Thessaloniki bringen sollten.
An diesem Abend ließen die Crew und wir nichts aus. Alkohol in rauhen Mengen, Gegröle, Gekreische, Gerangel, die Nachbarin verrauchte ihre letzten drei Zigaretten. So verabschiedeten wir uns von der Protheas und wußten, daß uns zuhause der Herbst erwartete. Vor dem Schlafengehen verabschiedeten wir uns noch. Teile der Crew hatten unterschiedliche Flüge gebucht, mußten zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Bett.
Als ich am nächsten Morgen aus meiner Kajüte kroch, sah ich nur mehr zwei Leute davonrennen. Sie waren schon spät dran und wollten den Flug nicht verpassen. Ich weckte die Nachbarin. Als sie wach war und auch ein Letzter der Crew heranwankte, schlug ich den beiden vor, nach Athen zu fahren und dort das Frühstück einzunehmen. Von dort aus hatten die Nachbarin und ich nicht mehr weit zum Bahnhof und der Bus zum Flughafen fuhr dort für das Crewmitglied auch ab.
Nach einem griechischen Kaffee und etwas, das wie ein Croissant schmeckte, trennten die Nachbarin und ich uns von dem Seglerkollegen und fuhren zum Bahnhof. Alles war ruhig, wir hatten ja die Fahrkarten schon, es konnte nichts mehr passieren. Nur ab und zu jammerte die Nachbarin, weil sie gerne eine Zigarette rauchen wollte, aber sich ja vorgenommen hatte, nicht mehr rauchen.
Wir waren etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt am Bahnhof. In aller Gemütlichkeit spazierten wir durch die Halle. Mir fielen dabei ein paar gutbesuchte Schalter auf der anderen Seite auf, die mir bis jetzt entgangen waren. Über denen stand irgendwas geschrieben wie: „Tickets for departure at same day“ Zuerst dachte ich mir nichts dabei, aber dann tauchte  in mir doch die Frage auf, WARUM es diese Schalter überhaupt gab, wenn man doch 72 Stunden vor Abreise die Fahrkarten kaufen mußte. Mit aller Kraft vertrieb ich diese Gedanken aus meinem Kopf und fragte jemanden, ob der Zug auch pünktlich kam.
Und tatsächlich! Er kam pünktlich! Unser Zug! Er stand vor uns! Plötzlich stürmten alle auf einen Uniformierten zu, der aus dem mittleren der drei Wagons gehüpft war. Angst packte mich! Was war das jetzt wieder? Mußte man um einen Platz kämpfen, wenn man nicht reserviert hatte? Die Nachbarin sprang in das Menschenkneuel und stieß alle zur Seite. Sie zeigte dem Mann ihre Tickets. Der nickte nur und deutete auf den ersten Wagon. Okay, alles klar. Wir konnten einsteigen. Die Leute fragten den Typen nur, wo sie sitzen sollten. Auf jedem Ticket stand nämlich die Wagon- und die Sitzplatznummer. Wir stopften unser Gepäck irgendwohin und nahmen Platz. Wir waren im Zug. Nichts konnte uns jetzt noch in Athen halten. Der Zug fuhr ab.

Und wenn du glaubst, daß das alles war, dann täusch dich nicht. Die Geschichte geht jetzt erst richtig los.

Ich aas so wie gestern:
Lebkuchen, Lebkuchen, Lebkuchen, rot, blau, grün

Törnbericht Golf von Korinth 2009 – Teil III

>> hier gehts zum Anfang dieses Törnberichts: Törnbericht Golf von Korinth 2009 – Teil I

Am Mittwoch, dem 23. September 2009, gingen wir in aller Ruhe frühstücken. Der lustige Wirt verkaufte uns frischen Fisch. Somit stand das Tagesziel fest: eine Bucht zu suchen und am Lagerfeuer den leckren Fisch zu grillen hieß es.
Spät am Vormittag brachen wir auf und fuhren in die Nachbarbucht bei Antikyra. Eine kuschelige, schöne Bucht war schnell gefunden – lediglich ein paar seltsame blaue Metallkonstruktionen standen am Strand herum. Wir ankerten, fuhren mit dem Dinghi zum Strand und entfachten mit herumliegendem Holz ein kleines Feuer. Den Fisch nahmen wir aus, entschuppten ihn und marinierten ihn volltrunken.

Wichtig: Nicht zur Nachahmung empfohlen. Offenes Feuer ist strengstens verboten.

Nach einer kleinen Strandparty gingen wir schlafen. Wir hatten am nächsten Tag nämlich eine lange Strecke zu fahren und wollten zeitig los.

Donnerstag, 5 Uhr morgen, Dunkelheit. Der Anker wurde eingeholt und gleich gings los. Die Sonne wurde ungefähr um 7:30 Uhr mit „Waiting for the sun“ von den Doors begrüßt. Gegen 14:00 Uhr kamen wir beim Kanal von Korinth an. Wir tümpelten vor der Brücke, die die Zufahrt versperrte, etwas herum und meldeten uns dann über Funk auf Kanal 11. Kurze Zeit später versenkte sich die Brücke im Wasser und wir bekommen über Funk die Genehmigung für die Einfahrt in den Kanal von Korinth.

Der Kanal von Korinth ist eine Miniaturausgabe des Kanals von Panama. Länge 6,3 Kilometer und 25 Meter breit. Auf der Ostseite des Kanals mußten wir die Gebühr entrichten. 180,- Euro. Der Kanal von Korinth ist der teuerste Kanal der Welt, wenn man den Preis auf Meter umrechnet.

Danach hielten wir auf Salamis zu. Dort wollten wir unsere letzte Nacht auf See verbringen. Laut „Greek Water Pilot“ sollte dort im Westen in der Bucht bei Kanakia eine Ankerbucht sein. Da es kaum Wind gab, fuhren wir unter Motor an Öltankern und Raffinerien auf Salamis zu.
Und die Bucht, die wir dort fanden, übertraf alle unsere Erwartungen. Wir rechneten wegen der nahen Industrie mit schmutzigem Wasser und eine häßlichen Gegend, doch diese Bucht erwies sich als die schönste unseres ganzen Törns.  Fischer tuckerten herum, boten uns Fische an, das kleine Örtchen Kanakia erstrahlte golden in der untergehenden Sonne und das vorgelagerte Inselchen lud auf einen Ausflug mit dem Dinghi ein. Hier siehst du dieses Inselchen:

Ich machte mich mit der Nachbarin auf den Weg in den Ort. Wir hatten kaum Alkohol mehr und die Zigaretten waren fast alle. Das einzige Geschäft, das es im Ort gab, fanden wir geschlossen vor, doch auf dem Weg dorthin, hat uns jeder, den wir nach dem Weg gefragt haben, etwas geschenkt. So kehrten wir mit allem, was das Herz begehrte, aufs Boot zurück: zwei Plastikflaschen Wein und zwei halbe Packungen Zigaretten.

Der nächste Tag war wie immer der traurigste. Wir fuhren in den Zielhafen. Alimou-Marina, Kalamaki, Athen. Zwar konnten wir noch schön segeln, doch es kam keine rechte Freude dabei auf. Am Abend machten wir noch Bootsübernahme, schliefen noch am Schiff und am nächsten Tag am Morgen trat jeder für sich die Heimreise an.

Fazit: ein Törn im September hat schon etwas für sich. Das Wasser hat Badewannentemperatur und du bist allein. Häfen, Buchten, alles leer. Schade ist nur, daß man schon merkt, wie kurz die Tage sind.

UND DANN! Ja dann begann meine Heimreise mit der Eisenbahn. Und das ist eine Geschichte für sich! Die erzähle ich dir nächste Woche.

Schönes Wochenende

mytoern.net

Erotik im purple haze

Gestern. Die Nachbarin saß entspannt am Sofa. Sie hatte nur eine grünliche Unterhose und gelbgestreifte Socken an. Der Bademantel, den sie zuerst geschlossen getragen hatte, hing bereits mehr am Sofa als auf ihren Schultern. Sie drehte auf ihrem Bauch den dritten Joint, mußte zwischendurch immer wieder kleine Futzerl aus ihrem Nabel holen, grinste dabei. Ihre abstehenden Nippel sahen wie die Augen einer Schnecke aus, die ganz interessiert auf das Marihuana am Bauch gerichtet waren.
Ich hockte ihr gegenüber am Fauteuil und mußte zugeben, daß ich schon ziemlich bedient war. Ich sah eine abartig große Schnecke, die der Nachbarin vom Nabel weg über das Höschen nach unten kroch und dabei eine schleimigfeuchte Spur hinterließ. Obwohl ich nicht wollte, obwohl ich all meine Willenskraft zusammennahm, fixierten meine Augen diese Schleimspur, die den Slip noch durchsichtiger machte.
Mann! Wie lange braucht sie denn noch mit dem Ofen? Die baut ja schon eine Ewigkeit daran herum!
Um nicht ins Out zu kippen, kniff ich mich in die Hoden und griff nach der Schnecke. Ich fuchtelte eine Zeit lang erfolglos mit ausgestreckten Armen zwischen den Oberschenkeln der Nachbarin herum, um dieses Biest zu erwischen, als ich plötzlich spürte, wie sie – ohne sich von ihrer eigentlich Tätigkeit ablenken zu lassen – ihren linken Fuß auf meinen Schwanz drückte. Ich sah nach unten und stellte fest, daß ich bis auf meine Socken unbekleidet war. Ich lachte etwas irritiert, etwas dämlich, und griff nach der Flasche, den Zigaretten und dem Zippo, um mich den massierenden Fußbewegungen der Nachbarin unauffällig entziehen zu können. Ich lehnte mich dann weit zurück und positionierte alles auf meinem Bauch. Was für eine Aussicht, was für eine Skyline auf meiner Wampe! Ganz links die Flasche, noch immer von meiner Hand gehalten, dann das Zippo, danach im Hintergrund das schleimige Höschen der Nachbarin, darüber ein stark zerknitteter Joint, rechts davon meine Erektion (etwas schief), gefolgt von dem Tschickpackerl und meiner rechten Hand, die seltsamerweise in einem gelben Gummihandschuh steckte.
Oh Gott, was ist hier los?

Ich aas:
1 Brot
1 Topfen
1 Käse