Sinnlostag

Keine Nachricht aus der Anstalt. War daher spazieren. Im Wald. Bin einmal da, dann wieder dort herumgestanden und hab auf Bäume gestarrt. Eichhörnchen gesichtet. Ob du wohl auch so wie Katzen riechst? Komm her, kleiner Freund! Komm schon, ich tu dir nichts. Sah mich etwas verwirrt an und huschte auf einen Baum. Unglaublich. Dann kam ein Radfahrer. Ich nahm einen dicken Ast, der mir als Streitaxt diente, und stellte mich wie ein Kriegerdenkmal an den Wegesrand. Der Radler schielte mich beim Vorbeifahren zögernd aus den Augenwinkeln an. Was für einen großen Bogen er wohl fliegen würde, wenn ich ihm den Ast ins Vorderrad steckte? Hm, zu spät. Vielleicht beim nächsten Mal. Etwas später zwei Typen mit zwei riesigen Hunden. Ich spielte mit meinem Ast herum, um einen guten Halt zu finden, um den Ast gut ausbalanciert schwingen und den Hunden bei Bedarf den Schädel einschlagen zu können. Kommt ruhig näher, ihr Hündchen. Onkel Matla wird euch schon zeigen wie das läuft. Wieder nichts. Brave Hunde, hübsch, stolz, gut erzogen. Wie ich mich wohl fühlen würde, wenn ich ein Hund wäre? Ich stellte mich neben einen kleinen Baum und pinkelte dessen Stamm und die unteren Blätter voll. Ein Windstoß. Die Schule vollgebrunzt. Packte umständlich meinen Schwanz ein und sah auf die Uhr. Oh, Mittagszeit! Der Freitag ist um, die Woche ist um, das wohlverdiente Wochenende beginnt. Auf nach Hause.

Ich aas (nachdem ich mit dem Essen etwas herumgespielt hatte):
1 dünne Stange Wurst
1 Eckerl Sirius
1 scharfen Senf

Feuerwehreinsatz!

(Die Geschichte fängt hier an: „Satyr sei Papa„)

„Feuerwehreinsatz!?“, fragte ich erstaunt. Ich lag gerade unter einer von Katzen vollgebrunzten Tuje. Die Aussicht auf einen saftigen Mord hatte sich leider vor ein paar Minuten in Luft aufgelöst, denn es hatte sich herausgestellt, dass Herrmann und sein Nachbar jedes Jahr das gleiche Theater veranstalteten: sie beschossen sich gegenseitig mit Feuerwerk und hatten einen Heidenspass dabei. Als die Feuerwehrsirene losheulte, war mir das noch nicht so richtig bewusst gewesen, denn ich sprang wie ein Irrer hinter diese stinkende Tuje, um vor einem etwaigen Luftangriff Peppis sicher zu sein. Herrmann schrie zu seinem Nachbarn rüber: „Peppi! Feuerwehreinsatz!“
Da lag ich also nun unter dieser verschissenen Tuje und mir wurde diese unendliche Langeweile bewusst. Kein Mord, keine explodierenden Leichen, kein Spaß… hatte gute Lust, die beiden Eierköpfe Herrmann und Peppi zusammen mit meiner Granate ins Jenseits zu befördern.

Und morgen schreibe ich, wie es zu diesem Feuerwehreinsatz gekommen ist.

Ich aas:
1 Weckerl mit Speck
1 Geheimratskäse

Feuerwehreinsatz!