Die jodlerischen Riesenteddytarzans aus der Schweiz

Ich krieche am Zahnfleisch daher! Die letzten beiden Tage hatte ich Besuch aus der Schweiz. Musste mit einer Horde wilder Bergbewohner durch Wien ziehen: alles ansehen wollen. Und dreimal am Tag Schnitzel fressen!
Einer war dabei – das war vielleicht ein Lackel! Brummige Stimme, kugelrunder Bauch… also eigentlich mehr ein  Riesenteddybär! So freundlich… und er liebt alle Menschen. Die Menschen sind für ihn eine große Familie, in der die Liebe regiert. In der U-Bahn, wenn’s eng wurde, stand er zwischen den Wienern wie ein Berg und lächelte milde auf sie herab. Fand immer ein freundliches Wort, war behilflich… ich sagte zu ihm:
„Pass auf, Alter! Wenn die Wiener kneißen, dass du nicht gefährlich bist, sondern einfach nur ein netter Kerl, dann zerfleischen sie dich!“

In der Schatzkammer waren wir auch. Nicht schlecht, muss ich sagen. Die Postler früher hatten es schon besser. Goldene Ketten und Stäbe, eigene Wappenkleider mit Gold und Diamanten bestickt, dicke Strümpfe und bunte Häubchen… heutzutage erwartet man sich nur mehr so einen Zalando-Tarzan, der dich anjodelt, wenn er dir das Packerl gibt.

Ein Foto konnt‘ ich mir in der Schatzkammer nicht verkneifen:

Ein Eierbecher. Hübsch, nicht? Hier ist meiner:

 

Ich aas mit den Schweizern beim Figlmüller:
1 Riesenschnitzel (3mal täglich)

 

 

Geppettos Zahnfleisch

Ich war heute wieder bei der Zahnärztin. Sie ist sehr nett und umgänglich, daher konnte ich mir mit ihr einen guten Preis ausmachen… sie ist auch sozial sehr engagiert.
Ich habe ihr gesagt, daß mir die Probleme mit den Zähnen auf die Nerven gehen – buchstäblich. Dann begann ich ihr von meiner Kindheit zu erzählen, auch vom Mohnzutz, und daß es damals einen gab, der „Alter Geppetto“ genannt wurde. Er hatte aus dem Krieg ein Holzbein und schlechte Zähne mitgebracht. Und Trunksucht. Dieser Geppetto hatte seine Zahnschmerzen auch sehr bald satt und ließ sich in vergleichsweise jungen Jahren einfach alle Zähne ziehen. Er hatte dann keine mehr. Keine Zähne, keine Probleme. Und weißt du was? Sein Zahnfleisch hat sich mit den Jahren so verhärtet, daß ihm die Zähne gar nicht mehr gefehlt haben. Ganz im Gegenteil. Wenn er betrunken war, mußte man höllisch aufpassen, von ihm nicht gebissen zu werden!
Bei uns Kindern war er damals immer sehr beliebt und wir verwendeten ihn, um die Erfahrung von Horror heraufzubeschwören. Wir liefen zu ihm, sagten irgendwas provozierendes und warteten, bis er uns mit fletschendem Zahnfleisch nachhumpelte. Wir stoben zeternd auseinander, um uns kurze Zeit später wieder anzuschleichen.
Die Zahnärztin war von dieser Geschichte ganz angetan. Nun, sie hat mir nicht alle Zähne gezogen, ich muß auch nicht alles bezahlen, aber sie wird mich erst wieder in zwanzig Jahren sehen. Wenn wir beide dann noch leben sollten.

Ich aas:
1 Teller mit weißem Käse
1 Kaffee
1 Apfelsüßzeug

Die Fotos werde ich nachliefern. Irgendetwas funktioniert nicht.

Nada mas

Was ist denn los? Hm? Was soll das?

Die wahnsinnige Wurstbetreuerin beim Billa macht meine Semmel ohne Handschuhe, nachdem ich ihr die Zutaten zuplärren mußte. An der Kassa unterhalten sich die Kassier-Damen auf klingonisch, alle Kassen- und Geschäftsalarmglocken läuten gleichzeitig und niemand hat Wechselgeld. Im Park werde ich von einem Hund angebellt. Auf der Straße überfährt mich fast ein übereifriger Paketdienstler und ich muß einen enormen Umweg machen, weil alle Zebrastreifen und Gehsteige verparkt sind.
Und zu allem Überdruß habe ich auch noch das Büro mit der Tiefgarage verwechselt.
Was soll das?

Ich muß dringendst beten. Und zwar das spanische „Vater unser“:

?Nada unser,
der du bist im nada,
nada sei Dein Name,
Dein Reich nada,
Dein Wille nada,….“

Ich esse in religiöser Verzückung:
1 heilige Semmel mit Extra, Santa Gouda und Gurkerl
1 grünen Blendamed-Apfel, an dem mein Zahnfleisch so gut haftet