Geppettos Zahnfleisch

Ich war heute wieder bei der Zahnärztin. Sie ist sehr nett und umgänglich, daher konnte ich mir mit ihr einen guten Preis ausmachen… sie ist auch sozial sehr engagiert.
Ich habe ihr gesagt, daß mir die Probleme mit den Zähnen auf die Nerven gehen – buchstäblich. Dann begann ich ihr von meiner Kindheit zu erzählen, auch vom Mohnzutz, und daß es damals einen gab, der „Alter Geppetto“ genannt wurde. Er hatte aus dem Krieg ein Holzbein und schlechte Zähne mitgebracht. Und Trunksucht. Dieser Geppetto hatte seine Zahnschmerzen auch sehr bald satt und ließ sich in vergleichsweise jungen Jahren einfach alle Zähne ziehen. Er hatte dann keine mehr. Keine Zähne, keine Probleme. Und weißt du was? Sein Zahnfleisch hat sich mit den Jahren so verhärtet, daß ihm die Zähne gar nicht mehr gefehlt haben. Ganz im Gegenteil. Wenn er betrunken war, mußte man höllisch aufpassen, von ihm nicht gebissen zu werden!
Bei uns Kindern war er damals immer sehr beliebt und wir verwendeten ihn, um die Erfahrung von Horror heraufzubeschwören. Wir liefen zu ihm, sagten irgendwas provozierendes und warteten, bis er uns mit fletschendem Zahnfleisch nachhumpelte. Wir stoben zeternd auseinander, um uns kurze Zeit später wieder anzuschleichen.
Die Zahnärztin war von dieser Geschichte ganz angetan. Nun, sie hat mir nicht alle Zähne gezogen, ich muß auch nicht alles bezahlen, aber sie wird mich erst wieder in zwanzig Jahren sehen. Wenn wir beide dann noch leben sollten.

Ich aas:
1 Teller mit weißem Käse
1 Kaffee
1 Apfelsüßzeug

Die Fotos werde ich nachliefern. Irgendetwas funktioniert nicht.

Sheesha, Schischa, Wasserpfeife, ich mag dich gerne rauchen!

Gestern traf ich einen Saufkumpan aus der Anstalt für krankhaften Zahnfleischfetischismus. Wir haben Gemeinsamkeiten, die uns die Freundschaft über die Jahre hinweg erhalten lassen: seine Seele ist schwarz wie meine Zähne und seine Gedanken schmutzig wie der Belag darauf. Das Band das uns verbindet, ist stark. Selten gibt es Streit und wenn, dann wirds gleich handgreiflich, dann raufen wir ums Essen. Aber wir halten trotzdem zusammen – wir kämpfen an einer Front gegen alle anderen. Gestern zum Beispiel hatte wir eine mehr als heftige Diskussion mit einem Lokalbesitzer. Es ging um die Wasserpfeife, die wir mitgenommen hatten. Er wollte einfach nicht einsehen, daß die Benutzung einer Wasserpfeife nicht unter das Rauchverbot fällt. Er blieb aber stur und dämlich, dieser Idiot, und wir hätten ihm fast einen Aschenbecher an seine Brille geworfen. Wir einigten uns schließich darauf, daß wir zwar am Nichtrauchertisch sitzen durften, die Wasserpfeife (Wassergefäß, Rauchsäule und Kopf) aber in den Raucherbereich stellen mußten – der Schlauch der Sheesha war lang genug.

Achja, ich esse:
1 Brot
2 Messer
1 Kinderapferl von BillaKidz