Ich hatte Lust auf Elvis

Man glaubt es nicht, ich hock im Rattenloch. So lang ist das letzte Mal schon her, dass ich alle Sicherheitscodes vergessen hatte. Ich mußte mit einem fucking Mitarbeiter der fucking Securityforce das ganze Spezialsicherheitsprozedere durchgehen, um Einlaß zu erhalten – die Blutabnahme habe ich mir zum Glück erspart.
Ja, ein bisserl wehmütig schreibe ich diese Zeilen. Meine Arbeit an den Androiden hier im Rattenloch ist im Aussterben. Immer länger werden die Abstände, in denen sie mich über die gesicherte Leitung anrufen, um ich um meine Assistenz zu bitten.
Aus diesem Grunde hatte ich heute Morgen Lust, mich etwas „spezieller“ für diesen Tag zu kleiden. Ich hatte Lust auf Elvis. Meine alten Glockenhosen passten mir noch und die dunkelroten blankgewichsten Cowboystiefeln mit dem Metall drauf sowieso. Sternensonnenbrille, schmalzige Locke im fetten Haar, protzige Riesengoldkette (unecht), I-love-Adolorin-T-Shirt und aufklebbare Brustbehaarung taten ihr Übriges, um mein Outfit zu vervollständigen…. vielleicht deshalb auch der umfangreiche Securitycheck heute Morgen?
Ultralässig und -berühmt spazierte ich die Strasse entlang, auf meinem Weg zu Billa. Eine alte Schachtel und eine Gruppe von Schwuchteln pfiffen mir hinterher, die Zuseher in der vorbeirumpelten Strassenbahn kreischten und jubelten mir zu. Die Wurstbudelfrau fiel ihn Ohnmacht, als ich ihr „Love me tender“ vorsang, ihr Nachfolger bat mich um ein Autogramm auf seinen Führerschein. Die Süßigkeiten flogen mir von selbst zur Kassa nach und die Warteschlange vor mir löste sich mit tiefen Verbeugungen auf.

Yeah, ich, die Starratte, aas:
1 Packung Brot mit Wurst, Käse und Gurkerl

Für meine geliebten Untertanen

Wie in den Kommentaren dieses Beitrages versprochen, werde ich, der durchlauchte Hirte, euch, meine geliebten Untertanen, heute zeigen, daß ihr meiner Gunst und meiner Gnade würdig seid. Es sei euch versichert, ihr seid es wert, mich zu ehren!

Und so schenke ich euch dieses Lied – auf daß ihr wisset, was ihr zu denken habt, wenn ich an euch vorbeischreite! Dreht euer Volumen voll auf, damit ihr die ganze göttliche Kraft des Scheitels in eurem Gehirn verspüret!

Viele viele geile Schniiiiiitzerl!

Nein, Mutter, mein Magen blieb heute nicht leer. Ich bin nur etwas überarbeitet, weißt du?

Ich habe mir heute Zeit genommen, um die viele Fanpost zu beantworten. Da sind sehr viele Emails auf Englisch, sodaß ich ständig im Wörterbuch nachblättern muß. Denn diese Emails sind in einer Art englischen subculture slang geschrieben, den ich noch nicht verstehe. Viele Emails lösche ich daher einfach unbeantwortet. Leider sind auch sehr viele Werbeemails dabei, deren Versender anscheinend davon Wind bekommen haben, daß ich impotent bin bzw. auch einen sehr kleinen Penis habe.
Und die letzten Stunden mußte ich soviel Kommentare bearbeiten – ich weiß nicht, wie das geht, aber die gleichen Leute, die mir diese Werbemails senden, kommentieren freundlicherweise auch meine alten Beiträge.

Ich war übrigens kurz beim Herrn der Kugelschreiber essen, was ich sehr schick fand:
1 Portion Schnitzel (klein, damit man viele essen kann) mit Kartoffelstangen

Wer bin ich, wo komme ich her und wo gehe

Es ist so schön. Es ist so schön zu lesen, daß der Käse, den ich hier verzapfe, meine anderen Persönlichkeiten zum Nachdenken und Grübeln animiert.

Vielleicht kannst du, liebe von mir abgespaltene Fan- oder Vampirgott- oder Was-auch-immer-Persönlichkeit, die du hier
diesen wertlosen Blog liest, mir bei der Entwirrung weiterer scheinbarer „Zufälle“ helfen!?

Wir wissen (das sind nur einige der wichtigsten Punkte):
1. ich sitze in einem Rattenloch mit einem riesigen Monitor an einer Wand, der mir ein Fenster vorgaukelt.
2. ich bin umgeben von Androiden, die um 12 Uhr Mittags und vor Feiertagen hysterisch werden.
3. im Nachbarloch sitzt ein Androide, der mit seiner Katze telefoniert
4. ich höre Stimmen
5. ich leide leider unter Persönlichkeitsspaltung
6. meine anderen Persönlichkeiten sind die einzigen, die diesen Blog lesen und Kommentare verfassen
7. die Steuerzentrale der männlichen Androiden ist am Pissoir

Sind das nur Zufälle oder entpuppt sich mein Leben bei genauerer Betrachtung doch als etwas anderes? Und was hat das alles mit Japanern und illuminierten Sirianern zu tun?

Ist es zum Beispiel auch ein Zufall, daß
mir gestern ein Individuum gegenüber saß,
das selbstgemachte Sauerkrautpizza aß
und mehr Handys als Hände besaß?

Ich glaube zu essen:
1 Salzstange mit Salz
1 Dose Tomate-Basilikum-Aufstrich
1 Kronprinz Rudolf Apfel

Ambrosia in der Vorhölle

Guten Tag.

Am Freitag hatte ich in meinem höllischen Rattenloch leider
keine Zeit zum Bloggen – daher fiel auch das Essen dementsprechend
aus:
1 Putenschnitzelcordonburger von einem Schnitzelhaus-Standerl

Heute bin ich endlich wieder im Himmel bei Lola. Wenn ich meinen
Kopf in einem Gefühl überquellenden Glückes nach
oben an die Decke drehe, erblicken meine feuchten Augen
folgendes:

Ich werde bewacht von kleinen Engelchen. Sie helfen mir in Krisen,
trösten mich, wenn ich weine – jedoch kühlen sie mich
nicht, wenn ich schwitze – aber das macht nichts.
Ja. Ich sitze hier bei Lola (endlich) in einem alten aber
renovierten Haus mit Blick auf einen schönen Park um eine
riesige römisch-katholische Kirche.
Vielleicht verstehst du, lieber Fan, jetzt, warum mich das
Rattenloch so erdrückt. Der Unterschied ist so gewaltig wie
der zwischen Hölle und Vorhölle.

Mein heutiges himmlisches Gottesmahl:
2 Semmel mit scharfen Liptauer und Extrawurst
1 Apfel ‚Crissp Pink‘ Klasse I aus Argentinien
1 KitKat chunky von Nestle

Ich wollte auch Ambrosia kaufen, aber den gab es scheinbar
nicht.

26. Juli 2005

Lieber Fan, der du da immer mit seltsamen Namen lustige Kommentare postest!
1. Wo bekommt man Perlinger-Aufstriche und was ist das genau?
2. Ich werde NIE wieder in meinem lächerlichen Leben einen Salat von Billa essen – darüber habe ich schon einen Blog geschrieben – irgendwann – irgendwo.
3. Die Aborigines schmecken nicht schlecht, obwohl ich sehr schockiert war, als ich eine giftgrüne Erbse in ihnen entdeckte. Ich mag im Brot keine Dinge, die sich farblich abheben! Obwohl! Da ich noch immer in diesem einfärbigen Rattenloch ohne Fenster stecke, ist es doch ein angenehmer Schock gewesen.

Heute gibts zum Essen etwas ungewöhnlich spektakuläres:
2 Kornspitzen mit Extrawurst, Emmenthaler und Essiggurkerl
2 (natürlich Chiqita-) Bananen
1 Sackerl Leibniz Schoco-Minis

PS: ich habe ein paar versprengte Smarties hinter dem Drucker gefunden und ich beginne, mit mir selbst zu sprechen.