Dr. Jaaaaa?

Tüüüt tüüüt tüüüt.
Mit tiefer Stimme beginnend lang in höhere Tonlagen gezogen:
„Jaaaaaa?“
„Ja, ich bin’s. Matla.“
„Jaaaaaa?“
„Ja, ich wollte gestern wieder jemandem meinen Schwanz zeigen.“
„Jaaaaaa?“
„Ja. Sind Sie sicher, dass Sie wissen, wer ich bin?“
„Matla. Es gibt so etwas wie eine Rufnummernanzeige. Daher weiß ich immer schon vor dem Abheben, wer dran ist.“
„Okaaaaay?“
„Jaaaaaa? Haben Sie mir etwas zu sagen? Vielleicht eine Entschuldigung.“
„Es tut mir leid. Entschuldigung. Es geht um meinen Schwanz…“
„Matla. Es geht immer um ihren Schwanz. Und ich wette, Sie wissen überhaupt nicht mehr, wofür Sie sich gerade entschuldigt haben oder?“
„Nicht wirklich. Aber dennoch tut es mir…“
„Sie haben mich und meine Praxis zuletzt zum Teufel gewünscht. Sie haben mich einen Psychopathen geschimpft, der sich als Psychiater verkleidet…“
„Ahhhh jaaaa“, lachte ich, „Jetzt weiß ich wieder. Das haben Sie doch wohl nicht ernst genommen oder? Sie nehmen alles viel zu ernst!“
Kurze Pause. Rascheln, Husten, Seufzen.
„Gut, Matla. Also. Was ist passiert?“

Und das erzähle ich wie immer morgen.

Ich aas:
1 Croissant mit Schinken, Käse, Salat, Eier
2,5 Packungen Mannerschnitten

Dr. Jaaaaaa?

Hurdlewux

„Matla, ich muss Ihnen die Leviten lesen“, begann der Anstaltschef. Ich drehte meinen Kopf zum Fenster und tat recht überrascht, um seine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes zu lenken. Umsonst. Der Chef ließ sich nicht beirren.
„Die Frau Hurdlewux…“
„Die was?“, unterbrach ich.
„Die Hotline.“
„Ah, verstehe.“
„Die Hotline hat mir gesagt, dass wir über Ihre unentschuldigten Fehlzeiten sprechen…“
„Über die was?“, unterbrach ich.
„Die Tage, an denen Sie vortäuschten, krank zu sein und in Wirklichkeit…“
„In was?“
„Was?“ Der Anstaltschef riss entsetzt die Augen auf und schüttelte den Kopf, so als wollte er alle Unklarheit aus seinem Gehirn bekommen.
„Bitte!“, rief ich und sprang von meinem Stuhl auf. „Geben Sie mir schnell eine Tablette gegen Wahnvorstellungen! Das Wochenende kommt schon in riieeeseeeen Schritten und Furzer und Bob und Brunnhilde und Sonja wollen…“

Oh und plötzlich war es vorbei und ich aas:
1 Schachtel mit dem beschissensten Essen, das ich seit Monaten zu mir nahm!

Hurdlewux

Kontinuierlich ähnlich

Ja, da hat er recht, der Johannes… der einzige Leser, der wirklich mitdenkt.

Und wenn ich diese in des Täufers Kommentar erwähnten „ähnlichen Geschichten“ lese, dann wird mir eines klar: ich lebe in einem… äh… nennen wir es einfach „Kontinuum“. Siehe, schon damals hab‘ ich der Nachbarin unentwegt gesagt, sie soll nichts für mich kochen!
Das Traurige dabei ist eben genau das! Dass sich nichts verändert hat… und dass sich auch nichts verändern wird und kann. Nie! Niemals! Es ist ein gott- und sinnbefreites Kontinuum!
Doch halt! Ist das wirklich traurig? Kann ich das wirklich traurig nennen? Bin ich nicht selbst der, der Veränderung scheut? Bin ich nicht selbst der, der nach Beständigkeit und gleichbleibender Substanz strebt? Bin nicht ich selbst der, der schon seit Anbeginn dieses Misthaufenblogs stets den selben Scheiß predigt? Euer Ehren, ich plädiere auf „nicht schuldig“! „Nicht schuldig“ für den Kläger! Der Geklagte, der Schuldige, wo ist der? Der ist nicht da. Aha.

Ich aas:
1 Marmelade-Grossau