WM und Vatertag völlig beschützt

Herr, lass diesen Pokal an mir
vorübergehen! Möglichst schnell und spurlos. BITTE!

„Sie“ haben mir außerdem gesagt, daß ich die
nächsten Wochen im Rattenloch verbringen werde. Das freut
mich. Denn nur hier bin ich dem weltlichen Wahnsinn wirklich
entrückt. Und auch erlöst von ewiger Schimpferei und auf
nichts begründeter Überheblichkeit.
Nur hier beobachten „sie“ alle Vorgänge mit Videokameras, um
mich zu beschützen.
Nur hier spritzen „sie“ viertelstündig Desinfektionsmittel aus
der Decke, um mich zu beschützen.

Ich esse in beschützter Fötusstellung zwischen meiner
inzwischen gewaltigen Kaffeebechersammlung:
1 Semmel mit Neuburger, Gouda und Gurkerl
1 Apferl (noch immer kein Kronprinz Rudolf – wann kommt endlich der
Herbst?)

PS: Der Vatertag war für mich wie jedes Jahr ein großes
Ereignis!!! Ich – Vater und Sohn in einer Person, denn ich habe
mich selbst erschaffen – zelebriere ihn ausgiebigst!!!

Echte Freunde!

Dein wahrer Freund ist nicht, wer dir den Spiegel vorhält
der Schmeichelei, worin dein Bild dir selbst gefällt.
Dein wahrer Freund ist, wer dich sehen lässt deine Flecken
und sie dir tilgen hilft, eh‘ Feinde sie entdecken.
(Friedrich Rückert)

Gestern habe ich nach langer Zeit von einem Freund gehört. Wir haben uns schon seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen. Wir telefonieren nur ab und zu. Ungefähr einmal pro Jahr. Wenn er anruft, hebe ich nie ab und er spricht mir auf die Sprachbox. Das war dann unsere  Kommunikation für ein Jahr.
Aber er ist ein echter Freund. Ein Freund, der mir den Spiegel vorhält und mir zeigt, was ich nicht richtig mache.
Letztes Jahr hat er mir freundlicherweise durch die Sprachbox mitgeteilt, daß ich nicht so toll mit der neuen Brille aussehe. Ich habe sie umgetauscht.
Um seine subtile Ausdruckweise zu verdeutlichen, möchte ich hier seine Nachricht von gestern zitieren:
„Heast, Wappla, gschissana. Du bist jo echt fett gwordn.“
Das geht unter die Haut. Es berührt mich so sehr, daß ich eine Diät beginne. Für einen sanften Übergang von dekadenter Völlerei zu gesunder Ernährung habe ich mir heute ein kleines Happy meal von McDonalds gekauft:

1 Happy meal (mit Cheeseburger und Eistee)

Das Spielzeug ist recht praktisch. Man kann es sich auf den Gürtel schnallen und herumspringen. Das Gerät zeigt mir dann, wie oft ich  gesprungen bin.

Mostschädl

Manchmal sagt man auch ‚Mostplutza‘ (wobei ich nicht sicher bin, ob man ‚Plutza‘ auch wirklich so schreibt).

Ich bin stolz auf mich.
Ich bin stolz auf mich, weil ich endlich auf meiner Blockflöte eine tolle Version von ‚Chop Suey‘ von ‚System of a Down‘ zusammenbringe.

Besonders dramatisch interpretiere ich den letzten Teil:

Father into your hands, I
commend my spirit,
Father, into your hands,
Why have
you forsaken me,
In your eyes forsaken me,
In your
thoughts forsaken me,
In your heart forsaken, me oh!Trust in my self righteous suicide
I cry when
angels deserve to die
In my self righteous suicide
I
cry when angels deserve to die…

Trachtenterminator

Es hätte böse enden können, wenn in diesem Dorf auch damals schon die Maschinen regiert hätten.

Am Wochenende war ich in meiner alten Heimat. Außerhalb von Wien. Also dort, wo man seine Feinde und Jungfrauen zum Frühstück kocht.
Ich traf am Sonntag nach der heiligen Messe und nach der heiligen Beichte (dort regiert noch immer die heilige Inquisition) meinen alten Freund, den heiligen Dorfpolizisten. Er hat mir inzwischen  schon verziehen, was ich mir vor einigen Jahren zum  Faschingsdienstag geleistet hatte. Verkleidet als so eine Art  Trachten-Terminator mit Gummistiefel, Ledermantel, riesiger  Sonnenbrille, Lodenhut mit Gamsbart und realistisch wirkendem Plastiksturmgewehr habe ich im Vollrausch meine Schlüssel  verloren. Das habe ich aber erst auf dem Nachhauseweg gemerkt. Da  es sehr kalt war und ich sehr müde, bin ich – trotz  Trunkenheit – auf die glorreiche Idee gekommen, mich in das stets  geheizte Foyer der Bank zu legen.
Ich habe dabei nicht an meine Verkleidung gedacht und auch nicht  daran, daß das Foyer videoüberwacht war. Die genaue  chronologische Abfolge der darauf folgenden Ereignisse ist mir bis
heute ein Rätsel.

Auf die alten Zeiten esse ich heute:
1 Semmel mit Gartenpikaten, Gouda und Gurkerl

Jubiläumsbuffet. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen!

***JUBILÄUM ***
„Heute ist ein guter Tag, um diesen Blog zu beenden.“
Könnte ich sagen. Wenn ich wollte.
DENN:
Vor genau 1 Jahr, 1. Juni 2005, habe ich mit diesem beschissenen Weblog begonnen und zwar mit den idiotischen Worten: „Heute ist ein guter Tag, um mit diesem Blog zu beginnen.“1 Jahr Schwachsinn, Zeitverschwendung und unterschwellige Billa-Werbung.
Lustig begonnen, mittlerweile zu abgedroschen, um interessant zu sein.Dieser Weblog hat mich erkennen lassen, daß ich an gespaltener Persönlichkeit leide. Denn nur ich selbst habe die Nerven, diesen Blog zu lesen und alle Kommentare dazu zu verfassen.
Dafür danke ich mir!Dieser Weblog gibt mir auch schon 1 Jahr lang die Möglichkeit, meine Botschaft in der Welt zu verbreiten (auch, wenn nur ich selbst sie lese).
Die da wäre:

Aber nun zum wichtigen Teil dieses Blogs. Dem Essen.
„Zufällig“ durfte ich mich heute in den Überresten eines Buffets suhlen.
Hier das Foto:

Und hier ein Detailfoto: