Verlagswahnsinn

Am Wochenende bin ich der Nachbarin wohl sehr auf ihren saftigen Arsch gegangen. Ich war nämlich sehr beschäftigt: mit Verlagsanschreibungen.
Jahre habe ich nun am Manuscript gearbeitet, über Monate hinweg am Exposé und nun ein Wochenende lang, um alles zusammen zusammeln und in Kuverts zu stecken.
Wie ein Huhn auf der Autobahn bin ich auf und ab gelaufen. Vom Drucker zu den Kuverts, dann wieder zurück, dann waren die Ausdrucke wieder durcheinander, dann war die Druckerpatrone leer, dann schnell eine kaufen, dann war das Papier alle, Papier kaufen, wie funktioniert der Patronenwechsel bei dem Scheißdrucker, die Zigaretten sind alle, warum zum Teufel sind die Ausdrucke schon wieder durcheinander, hatte ich mir nicht gerade einen Tschick angezündet, scheiße warum qualmt es unter diesem Papierhaufen, Matla, du Arschloch, du fackelst ja noch das ganze Haus ab, nicht den Rotwein drüberleerren, jetzt iss mal was, halt die Goschn, glaubst du, stören sie sich an Kaffeeflecken und Asche auf der Leseprobe…
Irgendwann war alles verpackt. Ich sagte zur Nachbarin, die schon ziemlich besoffen herumwackelte:
„Mach noch deinen Voodoo!“
Sie sprach ein paar Gebete und dann hab ich mich auch besoffen.

Fertig. Die Kuverts befüllt mit kurzem Brief, Exposé, Lebenslauf und Leseprobe. In ein, zwei Stunden wird alles bei der Post sein.

Mein ausdrücklicher Dank geht an den fliesenverlegenden Altrocker Kurbjuhn, dem keine meiner Fragen zu blöd war.

Bis jetzt erledigte Verlage:

  • Echomedia
  • Luftschacht
  • Czernin
  • Residenz
  • Ullstein
  • Rohwolt

Weitere werden folgen.

Ich aas:

1 Salamipizza

Herbstragout

Gestern kam die Nachbarin und sagte: „Komm, ich lad dich zum Essen ein.“ Ich nörgelte etwas herum, aber schließlich hatte sie mich doch überredet. Widerwillig latschte ich hinter der Nachbarin her, während sie in der goldenen Herbstsonne herumtänzelte. Als sie unterwegs jemanden traf und ein kurzes Gespräch anzettelte, stellte ich mich zu einem Baum und pinkelte.

Ich aas dann Hirschragout im Interspar-Restaurant. Es war gut. Auch der Nachbarin mundete es, doch sie begann bald lustlos im Saft herumzustochern. Ich nahm ihr den Teller weg und verschlang den verbliebenen Matsch.
Wir saßen am Fenster, die Herbstsonne blendete mich. Ich setzt mir die Sonnenbrille auf und sie, die Nachbarin, zündete sich eine Zigarette an. Entspannt blies sie mir nach einem tiefen Lungenzug den Rauch entgegen. Ich beobachtete die Wirkung des Qualmes auf die dahinterliegende Sonne und schnorrte sie um einen Tschick an.
Nach einem stummen Kaffee begleitete ich die Nachbarin beim Einkauf. Während sie knausrig die Preise verglich, staunte ich über die Vielfalt der angebotenen Produkte. Ich nahm die Sachen in die Hand, drehte sie hinundher und stellte mir Situationen vor, in denen ich diese Dinge gebrauchen könnte. Achselspray, Bratpfannen, Damenunterwäsche in Übergröße, gelbe Haushaltshandschuhe, rote Bohnen, gelbe Bohnen, Hasenfutter.

So schlug ich gestern die Zeit tot und heute aas ich:
1 Packung Gänseleberpastete, die mir gestern die Nachbarin kaufte

PS: Gänseleberpastete sieht wie Scheiße aus.

Magic Waschraum mit Ladinomusik

Mein Hirn ist klein, mein Herz ist rein, ich will immer high sein. Jesus, war das ein Wochenende.
Magic Mushroom, Ladinomusik, Absinth. Ich bin in meiner Bude herumgewandelt, wie Jack, das Räucherstäbchen. Der Qualm kam mir aus allen Körperöffnungen, später auch andere Sachen. Ich fühlte mich sehr klein und wollte unter meinem Sessel durchgehen. Unten durch! Bin aber oben drübergefallen. Dabei habe ich mir ein paar böse Schrammen geholt, weil ich vergessen habe, mich mit den Händen instinktiv abzustützen. Im Waschraum habe ich mir das Blut aus dem Gesicht gewaschen und am Spiegel interessante rote Barbapapas gemalt.
Habe später den Fernseher aufgedreht und ganz fasziniert einen Zeichentrickfilm betrachtet. Wahnsinn! Ich bin so aus dem Häuschen geraten, daß ich fast die Feuerwehr gerufen hätte. Ich habe mir doch tatsächlich eingebildet, der Film spielt sich in meiner Bude ab!

Heute gehts mir gut – den Vormittag habe ich verpennt und den Nachmittag eigentlich auch. Daher drehe ich jetzt noch ein paar Kugelschreiber zusammen, damit ich heute wenigstens ETWAS Kohle mache. Vielleicht drehe ich mir nachher noch was anderes.

Ich bin wieder gesund im Kopf – die Festplatte ist frisch formatiert. Mahlzeit.

Äh. Essen nix.

Imperative Kreativkacke

Aus den Kanalgittern steigt unheilvoller Rauch, der Hundekot in den Parks qualmt ehrfurchtgebietend. Kurz: die Kacke ist am dampfen! Da muß man handeln!
Deshalb mache ich den heutigen Tag – ganz im Sinne des kreativen Imperativs – zum „Chef Menü Tag“!!!

Ich esse:
1 Bami Goreng – Asiatisches Nudelgericht mit Hühnerfiletstreifen von Chef Menü
1 Salatschüssel mit Mail von Chef Menü
1 Dose Kräuter Dressing von Chef Menü
1 Packung Kronprinz Rudolf Äpfel von Gott