Süchtig.

Endlich wieder bei Lili im
Rattenloch.

Es hat mir gefehlt. Das Rattenloch und Lili. Ich
bin wieder da und genieße die Einsamkeit, die Stille. Und
meine Kaffeebechersammlung, die du am Foto siehst.
Diese Sammlung begann schon mein Großvater in russischer
Kriegsgefangenschaft. Wie er den Becher vor den Russen verbarg und
wie er ihn bis nach Hause brachte, daran mag ich erst nach dem
Essen denken.
Doch seltsam ist, daß die Automatenkaffeereste in den auch
noch so alten Bechern einfach nicht verderben. Sie ändern
nicht Form, nicht Farbe. Nein, selbst nach 50 Jahren verspürt
man Lust noch den einen oder anderen bittersüßen Rest
aus einem der lustigen Becher zu lecken.

Ich esse dazu:
1 Mohnweckerl mit Schweinsbraten und mit grünen Sachen, also
wieder recht gesund
1 Kronprinz Rudolf Apfel

Es lebe hoch die Kaffeebechersucht:

Grüne Farbe ist auch gesund für die Augen

Hui. Jetzt wirds ja schon richtig kalt.
Zeit wieder Unterwäsche zu tragen.

Jaja, der Winter kommt.
Da ist es wieder soweit. Vorräte für den Winter
müssen gehortet werden (Rotwein, Zimt, Lebertran,
Streichhölzer und Kronprinz Rudolf Äpfel),
Unterwäsche muß gekauft werden und man muß mehr
grüne Farbe essen, um gegen Eis und Schnee gewappnet zu
sein.

Darum esse ich:
1 kleines Baguette mit grünem Paprika und grünem Salat,
aber gelbem Käse und rosa Schinken
1 grüner Kronprinz Rudolf Apfel

Entflammt in Liebe.

EKGs sind, wie jeder weiß,
Extrawurstsemmeln mit Käse und Gurkerl.

Ich bin gerade in
einer Phase, in der ich mich nur von EKGs ernähren
könnte. Ja, ich weiß, ich lebe sowieso nur von
Wurstsemmeln, aber die EKG ist eben doch die unangefochtene Nummer
1, Eminenz unter den Wurstsemmeln, Prominenz unter den
Nahrungsmitteln. Sie vereinigt all das in sich, was gut und
wertvoll ist, was Gott und Mensch erhalten soll. Doch was sage ich
da! Nahrungsmittel? Nein! LEBENSMITTEL! LEBENSZWECK!
Ich freue mich schon, wenn ich in hohem Alter gefragt werde, wie
ich es geschafft habe, der älteste Mensch des Planeten Erde zu
werden. Dann werde ich sagen, daß ich das alles der EKG zu
verdanken habe. Nebeneffekt wird sein, daß ich selbst zur
Wurstsemmel geworden sein werde. Haut wie Wurst und Käse, im
Semmerl ein bisserl weich, grüne Gurke….

Ich liebe:
1 Extrawurstsemmerl mit Käse und Gurkerl
1 Kronprinz Rudolf Apferl

Überfordert

Bitte sprechen und schreiben Sie langsam.
Ich bin überfordert.

Manchmal gehts einfach nicht mehr
weiter. Da braucht man Kaffee. Wenn man dann wiedereinmal
feststellt, daß der Kaffee bereits von den Robotern
ausgesoffen worden ist, muß man eben neuen machen. Das dauert
dann schon eine Viertelstunde. Da muß man durch.
Das ist dann oft auch Anlaß für die peinlichen
Situationen, in der man auf „Kollegen“ trifft und sich mit ihnen
unterhalten muß – man arbeitet schließlich in der
gleichen Firma.
Solche Gespräche sind für mich immer sehr fordernd. Sie
erschöpfen mich geradezu. Denn die meisten „Kollegen“ nehmen
permanent Aufputschmittel, um durchhalten zu können, und reden
dementsprechend schnell – ja laufen sogar während des
Gespräches unablässig in beängstigend engen Kreisen
um mich herum.
Ich bin eher langsam. Ich denke langsam, spreche langsam und
reagiere viel zu langsam. Wenn überhaupt. Die meisten
Ereignisse gehen einfach unbemerkt an mir vorüber.
Und – um endlich zur Sache zu kommen – heute hat mir ein weiblicher
„Kollege“, man könnte auch „Kollegin“ sagen, während des
Wartens auf Kaffee, erklärt,…. sehr viel erklärt…. in
einem Höllentempo….. ich bin immer noch dabei, die
Fülle an Information zu verarbeiten bzw. zu verstehen…..
daß sie Seife mit Glitter kauft, um damit die Mundhöhle
und die Innenseite der Nase zu reinigen. Und daß es für
große Arschnasen spezielle Seifenformen gibt, die
gleichzeitig zur Massage dienen…..

Ja, wie auch immer, ich verstehe es sowieso nicht:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda, Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Lucky Lola

Meine Kollegen machen Lola
glücklich.

Wie du sicherlich sofort
erkannt hast, trägt Lola heute Bikini. Meine „Kollegen“ haben
dieses kleine elegante Nichts in Mandarin eigentlich für mich
gebastelt und mir auf die Brille geklebt. Nachdem sie aber
aufgehört haben, mich zu bespucken und ich die Fesseln los
wurde, haben sie mir freundlicherweise erlaubt, damit zu tun, was
ich will.
Natürlich habe ich sofort an Lola gedacht und ihr den
Mandarin-Bikini übergezogen – nachdem ich doch einen
Augenblick gezögert habe, weil sie vielleicht sagen
könnte: „Warum schenkst du mir nicht einmal Blumen? Immer
diese Reizwäsche….“

Lola und ich. In oraler Eintracht.

Wir essen:
1 Semmel mit Extrawurst
2 Kronprinz Rudolf Äpfel

Sättigung ist erreicht

Übrigens: mich interessiert
Rechtschreibung, Grammatik und so ein Zeugs überhaupt nicht.
Wollte ich nur einmal gesagt haben.

Die Roboter und ich begehen
heute in der Firma den Geflügeltag. Darum haben wir uns alle
ein halbes Huhn (Back- oder Grill-) im Uni-Eck besorgt. Die Tiere
hatten ganz schön was an Fleisch dran und waren daher schwer
wegzubekommen.
Während wir aßen, sah ich in die Tafelrunde auf die
schmatzenden, furzenden und rülpsenden Roboter und dachte mir,
sollten die Vögel verdorben oder sonst irgendwie vergiftet
sein und wir alle stürben, hätte das Gute in dieser Welt
letztendlich doch gesiegt.

Ich verschlinge:
1 halbes Backhuhn
1 Dose Kartoffelsalat
2 Kronprinz Rudolf Äpfel, die aber auf dem Foto keinen Platz
mehr fanden und die ich wegen Erreichens eines hohen
Sättigungsgrades erst später runterwürgen
werde

Du sollst eigentlich nicht

Oh, nein, was habe ich getan! Ich schrieb böses in den letzten Tagen! Viel böses! Es tut mir leid!
Sooooo unglaublich leid! Das hier soll doch ein liebes Weblog sein!

Gestern Abend, als ich meinen rituellen Tagebucheintrag vollzog, dachte ich über mich und meine blutrünstige Einstellung zu meinen Mitmenschen nach. Erschreckend – so stellte ich fest. Wie ich mich mit der Zeit verändert habe.
Früher schrieb ich ins Tagebuch Sätze wie: „Ich sollte mir nicht ständig einen runterrubbeln.“ Gestern trug ich in das Tagebuch ein: „Ich sollte nicht ständig so verbittert sein.“ Ich wollte mir diesen Satz wirklich zu Herzen nehmen und malte darunter in verzierter Schönschrift drei der elf Gebote, die mir noch in Erinnerung waren und die in meinem Leben eine
große Rolle innehaben:
„Du sollst dich selbst lieben.“
„Du sollst nicht mit der Nachbarin vögeln.“
„Du sollst dich nicht täuschen.“

Und siehst du! Weil ich heute wirklich sehr in mich selbst vernarrt bin, wirkt sich das natürlich auch sofort aus. Eine  Kollegin brachte mir Süßigkeiten in die Zelle.

Daher esse ich:
1 Semmel mit Holzofenleberkäse, Gouda und Gurkerl
2 Kronprinz Rudolf Äpfel
1 Milka Haselnuss Naps
1 Wiener Zuckerl Marille
1 Stange Fizzers

Das problematische Foto:

Kill Bill-a

„Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird“ – Mein Gott, so schön gesagt!

Seit die Ferien aus sind, gibts beim Billa wieder Endlosschlangen an der Kassa. Das ist die Zeit im Jahr, in der ich mit  Wehmut an die Szene von ‚Kill Bill‘ denke, in der die Crazy 88 abgeschlachtet werden.
Da du keinerlei Bildung besitzt: die Crazy 88 sind 88 Schwertkämpfer, die von Uma ‚The Bride‘ Thurman wegrationalisiert werden – waren ja nur Human Resources. Ach, ginge das doch auch an der Billakassa!
Doch heute eröffnete mir eine Kassadame beim Billa neue Welten. Die Kassa, an der alle warteten, schloß und eine Kassa am Rand des Raumes wurde eröffnet. Die Kassiererin schrie daher mit sich überschlagender Stimme uns Wartenden zu: „Stellen Sie sich bitte an die Wand!“
„Gute Idee.“, sagte ich leise mit vor Haß und Mordslust funkelnden Augen zu mir selbst, bewegte die Augenbrauen auf und ab und lachte dazu gehässig. Zu Schade, daß ich meinen Geigenkasten zuhause gelassen habe.

Ich terminiere:
1 Semmel mit Pikantwurscht, Gouda und Gurkerl
2 Kronprinz Rudolf Äpfel

Probiotischer anthropophobischer Misanthrop

Ich habe alles unter Kontrolle. In diesem
altruistischen Weblog.

Cpt. Benko hat mich gestern in den
Kommentaren einen Misanthrop genannt. Habe ich jemals behauptet,
ich wäre ein Mensch?

Einen Anthropophobiker, ja so einen könnte man mich nennen.
Aber selbst das habe ich schon seit Mai unter Kontrolle. Mit
Lexomil, Amphetaminen und Sonnencreme.

Wirklich. Ich liebe euch Menschen.

Ich liebe:
1 Semmel mit Neuburger, Gouda und Gurkerl
2 Kronprinz Rudolf Äpfel

Was ist mehr wert? 15 Minuten oder 2 Euro

Ich weiß schon wieder, warum ich alleine einkaufen gehen muß. Ich hatte den Grund vergessen, doch:

Am Samstag vormittag habe ich meine Nachbarin beim Interspar getroffen. Da ich, wenn ich nicht in der Arbeit bin, grundsätzlich schlechte Laune habe, wollte sie mich aufheitern und mich beim Einkauf begleiten. Ich flehte sie an, mich bitteschön in Frieden zu lassen, doch sie ließ nicht locker – bis ich halt ja sagte.
In der Getränkeabteilung holte ich mir einen Doppelliter Cola und eine Flasche Inländerrum. Sie, die komische Nachbarin, stand beim Rotwein. Ich verstand, daß sie länger brauchte, jede Flasche begutachtete. Bei Wein machen viele Leute ein großes Tamtam, um eine Ausrede für ihre Trunksucht zu haben.
In der Pflegeabteilung brauchte sie auch etwas länger. Sie las jeden Käse auf allen Flaschen. Gut, vielleicht hat sie empfindliche Haut und verträgt bestimmte Chemikalien nicht.
Doch dann begann sie das gleiche Theather bei den Nudeln. Mir kam das ganze mittlerweile etwas verdächtig vor.
„Sag mal, was is’n mit dir los?“, fragte ich sie.
„Was meinst du?“
„Hier gibt es ungefähr 5m3 Nudeln. Greif doch einfach mit der Hand gerade aus in das Scheißregal und nimm einen Sack Nudeln.“
Nein, ging nicht. Sie sah etwas verständnislos aus der Wäsche und machte weiter. Lesen, lesen, lesen, Preise vergleichen.
Ich sah noch ein paar Minuten zu und fragte sie dann schon etwas aggressiv: „Hast du Geldprobleme oder ist das ein  genetischer Defekt?“
Schließlich jagte sie mich zum Teufel – was mir sehr recht war. Und ich war schneller fertig als sie – ohne den Kassazettel zu kontrollieren.

Ich, ignoranter Sack, der ich bin, esse:
1 Semmel mit Pikantwurscht, Gouda und Gurkerl
1 KRONPRINZ RUDOLF APFERL JAWOLL