Große Freiheit Nr. 7

Ich muß auf mein Gewicht aufpassen? Mann, so einen Stuss habe ich schon lange nicht mehr geschrieben!
Drum heut‘ was gscheits:

Komm doch, liebe Kleine, sei die Meine, sag nicht nein!
Du sollst bis morgen früh um neune meine kleine Liebste sein.
Is‘ es dir recht, na dann bleib ich dir treu sogar bis um zehn.
Hak‘ mich unter, wir wollen zusammen mal bummeln geh’n.

Im Park spielt gerade eine Band im Freien. ‚KPunkt‘ nennen sie sich. Der Schlagzeuger sitzt am Dach eines Autos. Ein paar Kids hatten sich schon versammelt, als ich zum Billa gehumpelt bin.
Das erinnert mich ja so an meine Jugend, als ich auch noch musikbegeistert war. Ich habe nach dem Krieg kein einziges Konzert von Marlene Dietrich und Hans Albers ausgelassen. Damals war das halt noch anständige Musik.
Marlene wollte ständig abartigen Sex mit Hans und mir, aber ich wollte das natürlich nicht – ich mochte sie nur dabei fotografieren.
Außerdem wünschte ich mir, Marlenes Autogramm auf meinen Kutschenführerschein zu bekommen. Sie hat dann tatsächlich meinen Führerschein autogrammiert. Doch ich, ich armer Torwart, habe ihn dann Jahre später in einer Hafenbar beim Pokern verspielt.

Ich esse nostalgisch:
1 Semmel mit Kürbiskernschinken und Gouda
2 Kronprinz Rudolf Äpfel – einer davon hat den Gummipenisring
‚für Wolfgang Schüssel‘ am Kopf

Essengehen macht fett

Ich sage jetzt etwas, das ich noch nie an
dieser Stelle gesagt habe: Ich muß auf mein Gewicht
aufpassen.

Pfau! Ich hab gefressen. Mir rinnt der Speichel mit
halbverdautem Essen unentwegt aus den Mundwinkeln. Völlig
aufgebläht hänge ich hier im Sessel.
Denn ich war schon wieder im „Einstein“ essen:

1 Schnitzel mit gemischten Salat und Petersilkartoffeln

Essengehen macht fett. Man bestellt sich ja meistens Dinge, die
einem schmecken und/oder die man schon lange nicht mehr hatte und
stopft sie völlig stupide in sich rein.

Ich jedenfalls nehme mir vor, bei meiner Wurstsemmerldiät zu
bleiben!!! Ich muß durchhalten!!! Es ist hart, aber ich MUSS
durchhalten!!!

Geworden bin sein werde

Öffentliche Verkehrsmittel sind lebensfeindlich.

Ja. Ich bin im Rattenloch bei Lili. Nach Wochen der unfreiwilligen Abstinenz bin ich wieder hier. Ich, Lili
und das künstliche Klima – leider nur heute.
Das beste daran ist, daß ich endlich wieder mit dem Auto in die Arbeit fahren konnte. Denn hier gibt es genug Parkplätze.

Ich habe heute auch die Widmung in dem Buch, das ich zur Zeit mit mir herumschleppe, mitphotographiert. Es ist die Unterschrift von Philippe Djian. Das Buch heißt „Die Frühreifen„.
Ich möchte diese Widmung nämlich auch noch morgen sehen können – zumindest auf diesem Foto -, nachdem ich in einem öffentlichen Verkehrsmittel niedergestochen und ausgeraubt sein werde oder nachdem ich auch einfach nur im Gestank und Dreck erstickt geworden bin sein werde.

Ich esse mit Eleganz:
1 Kürbiskernlaberl
1 Dose Grünkernaufstrich
1 roten Paprika

Virtuale Kifferschüssel

Unsere allerliebste Julia Selma, die völlig zugekifft bei Traktorenrennen mitfährt, nimmt die Virtualität nur mehr verzerrt wahr. Julia Selmas Virtualitätsverlust

Liebe Julia Selma, Darling Schätzchen!

Bitte vergiß nicht, genau zwischen Virtualität und Traum zu unterscheiden. Wenn du auf deinen Racing Traktor steigst und Rennen fährst, dann ist das virtual. Wenn du dir dabei einen Joint nach dem anderen reinziehst, dann ist das virtual. Wenn du jedoch von blau-orangen Schüsseln redest, dann ist das ein Traum. Eine Warze am Arsch – virtual. Ein Déjà vu – virtual.
Geld – ein Traum. Politik – ein Traum.

Apropos Politik:
vor einige Tagen haben mir ein paar rote Halluzinationen die beiden Dinge, die du am Foto unten siehst, in die Hand materialisiert:
1 rotes Kondom (Nominale Breite: 52mm)
1 Gummi-Penisring namens Wolfgang Schüssel

Was ich mit dem Kondom anfange, weiß ich noch nicht. Den Penisring werde ich jedoch dem Nächsten der dauergeilen Manager, der zu uns in die Kompostierabteilung kommt, auf seine Dauererektion schnalzen.

Ich esse völlig virtual:
1 Apfel – und verdammt: es ist kein! Kronprinz Rudolf
1 Semmerl mit Kürbiskernschinken, Bergbaron und Gurkerl

Rudolf Kronprinz

Wiki spricht:
„Kronprinz Rudolf (österr. ‚Kronprinzer‘) ist eine kleine bis
mittelgroße Apfelsorte mit abgeflachter und
gleichmäßig runder Form und kurzem festem Stiel. Die
Grundfarbe der Schale ist grünlich bis
grünlich-weiß gefärbt und die Deckfarbe ist ein
sonnenseitiger intensiver Rotton. Das weißlich bis cremig
gefärbte, mittelfeste und sehr saftige Fruchtfleisch weist
einen fein gewürzten, erfrischend säuerlichen Geschmack
auf.“

Endlich. Mehr als ein halbes Jahr mußte ich warten,
um endlich wieder Kronprinz Rudolf Äpfel zu bekommen. Die
Apfelsorte, die am besten schmeckt und die einzige Apfelsorte, von
der ich keinen Ausschlag in den Speckfalten unter dem Kinn
bekomme.

Dafür danke ich dir. Danke, daß du mir gerade heute, an
diesem verschissenen Montag, dieses Geschenk machst. Mein
kümmerliches Leben hat wieder Sinn.
Mein Kopf liegt schräg, meine Hände gefaltet und mit
feuchten Augen sehe ich gen Himmel, um deine Gnade zu empfangen, oh
Superman.

Aber warum werden Kronprinz Rudolfe nicht in Südamerika
hergestellt? Warum nur in Österreich? Muß das sein,
daß die kleinen Dinger nur an 3 Monaten pro Jahr zur
Verfügung stehen? Hm?

Ich verzehre unter dankbarsten und dicksten Tränen:
2 voll supere Kronprinz Rudolf Äpfel
1 Semmel mit irgendwas und irgendwie oder so

Clint Fastfood

Wer kennt es nicht? Das legendäre Zitat?

„Hey Blonder! Weißt du, was du bist? Der Sohn einer gottverdammten Hure!!!!“

Ging es die letzten Tage um Fastfood, so geht es heute um Eastwood. Denn seit frühester Kindheit sind Italo-Western-Helden meine Vorbilder. Sie reden nicht, lachen nicht, waschen sich nicht und föhnen und bürsten sich bestimmt nicht ihre Schambehaarung so wie es heutzutage gang und gäbe ist.

Doch nicht so sehr Clint Eastwood als Joe war mein Vorbild, sondern viel mehr der legendäre Lee van Cleef, der mit seiner Rolle als ‚Der Böse‘ in ‚3 glorreiche Halunken‘ unsterblich wurde, obwohl er am Ende doch gestorben ist.

Das ist er:

Ich kann mir nicht helfen, aber wenn ich ihn länger ansehe,  habe ich das Gefühl, meine Nase wäre mit großen verhärteten Rawuzern furchtbar verstopft und ich müsse mich schneuzen.

Trotzdem esse ich – heute endlich kein Fast Food mehr:
1 Kornspitz mit Holzofenleberkäse, Käse, Paprika und Salat (da ist die unglaublich wichtige Folsäure drin, die
dafür sorgt, daß die Vorhaut nicht so viele Falten wirft)
2 Äpfel (rot/grün)

Elite Fastfood

Habe ich heute Einstein gefressen?

Ich als Tester der elitären Wiener Küche war heute im
„Einstein“ essen.
Ich aß:

Sieht ja sehr appetitlich aus:
1 Schüssel Wurstfleckerl
1 Glas naturtrüber Apfelsaft

Gestern Fastfood, heute Fastfood – das mag dir seltsam vorkommen.
Und ja. Es ist seltsam. Auch für mich. Ich verspreche dir
jedoch, morgen wieder der gewohnten Wurstsemmel zu frönen.
Schließlich muß ich ja dem Untertitel dieses Weblogs
gerecht werden.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Das Beste zum Mitnehmen

Mit Kochlöffel und Bogen gegen den
Koch!

Normalerweise bin ich gegen Fastfood. Aber heute. Gerade
heute – da mir in der Früh fast ein Baum auf die Birne
geknallt wäre – habe ich, aufmerksames Kerlchen, das ich bin,
bemerkt, daß ich lange Sätze schreiben kann UND
daß der Billa auch Fastfood anbietet.
Heute gibts nämlich Schnitzerln mit Pertersilkartofferln beim
Billa. Das habe ich mir glatt genommen. Und weils so praktisch ist,
bekommt das Plastikkisterl noch ein Papiersackerl rundherum.
Ich hab‘ es gar fotografiert, wie du siehst. Am Foto unten.
Die Aufschrift am Sackerl lautet: „Das Beste zum Mitnehmen“. Und
darunter erblickt man – lustig is‘ – das Haupte eines Koches,
durchbohrt von einem Kochlöffel.

Ich esse:
1 Schnitzerl mit Petersilkartofferln
2 Apferln, eines rot und eines grün so fein

Nada mas

Was ist denn los? Hm? Was soll das?

Die wahnsinnige Wurstbetreuerin beim Billa macht meine Semmel ohne Handschuhe, nachdem ich ihr die Zutaten zuplärren mußte. An der Kassa unterhalten sich die Kassier-Damen auf klingonisch, alle Kassen- und Geschäftsalarmglocken läuten gleichzeitig und niemand hat Wechselgeld. Im Park werde ich von einem Hund angebellt. Auf der Straße überfährt mich fast ein übereifriger Paketdienstler und ich muß einen enormen Umweg machen, weil alle Zebrastreifen und Gehsteige verparkt sind.
Und zu allem Überdruß habe ich auch noch das Büro mit der Tiefgarage verwechselt.
Was soll das?

Ich muß dringendst beten. Und zwar das spanische „Vater unser“:

?Nada unser,
der du bist im nada,
nada sei Dein Name,
Dein Reich nada,
Dein Wille nada,….“

Ich esse in religiöser Verzückung:
1 heilige Semmel mit Extra, Santa Gouda und Gurkerl
1 grünen Blendamed-Apfel, an dem mein Zahnfleisch so gut haftet

Am Dampfer

Die nächste Versuchsreihe wird bald
beginnen.

Mein wissenschaftlicher Versuch von letzter Woche
endete in einem Fiasko. Ich wurde tatsächlich krank – eine Art
Nervenfieber, so sprach der Arzt. Herr Doktor konnte sich nur so
den nicht aufhören wollenden Speichelfluß, die heftig
zuckende linke Schulter und den Ausfall meiner Schamhaare
erklären. Aber keine Sorge. Nach diesem einfach
totlangweiligen, völlig ereignislosen Wochenende bin ich
wieder so ziemlich am Dampfer.

Ich esse:
1 Semmel mit Extra, Käse und Gurkerl
1 steife Banane