Sozialer Aufstiegskakaok von Eibn

Mein sozialer Aufstieg ist enorm. Erinnerst du dich an meine geile Kaffeebechersammlung damals im Rattenloch?  Meine Güte, wenn ich daran zurückdenke! Jeden Tag zwei Plastikbecher dieses Plastikkaffees aus dem Plastikautomaten! Hm, lecker. Teuer, aber trotzdem wertlos und trotzdem unausweichlich. So als wollten diese Ärsche dir das Leben nicht nur mit einer Scheißarbeit ruinieren, sondern auch noch mit Scheißplastikkaffee!
Doch das alles ist jetzt anders… oder doch nicht ganz… die Scheißarbeit und die Ärsche sind immer noch da… auch in der Anstalt, in der ich mich gerade aufhalte – aber der Kaffee ist besser! Viel besser! Und gratis! Siehe!

Das ist eine Kaffeemaschine! Und der Kaffee, der aus diesem Ding kommt… das ist Kaffee!

Ich war ja zunächst skeptisch und bin ein paar Tage heimlich um dieses Gerät herumgestreunt, um zu sehen, wie es funktioniert, wie die Lemminge damit umgehen, was für Gesichter sie machen, wenn sie den ersten Schluck nehmen.
Jetzt ergibt alles einen Sinn! Man nimmt dieses Ding… was weiß ich, wie das heißt… diese Halterung herunter, hält sie unter die Kaffeemühle (rechts im Bild) und lässt sich nach Belieben frischen Kaffee reinbröseln. Danach zurück auf die Kaffeemaschine… äh geschnallt und den äh… Krafthebel daneben nach unten. Wenn genug Kaffee im Häferl, Hebel zurück und die Sache ist erledigt. Der Kaffee schmeckt genauso wie die Maschine aussieht: nach Metall und Dampf… nach Steampunk. Geil.

Einziger Nachteil: nach dem sechsten Kaffee beginnt’s im Magen zu zwicken. Wurscht!

Ich aas:
1 Packung Kakaok von Eibn (Qualität seit 189)

Tot in der U-Bahn

Also ich hatte ein witziges Erlebnis. Ich dachte, mein Körper wäre schon irgendwo verstorben und ich würde als ruheloser Geist durch die Wiener Strassenbahnen wandeln! Ja!
Das war am Freitag. Ich schleppte mich nach der Arbeit in der Anstalt zur Station, sprang in die nächste Bim und stellte mich an die Wand… ich stelle mich in öffentlichen Verkehrsmitteln immer an die Wand. Und: ich setze mich niemals hin. Niemals! Ich möchte nur mit Menschen zusammensitzen, die ich mag… ich hasse die Menschen… aber darum geht’s hier nicht.
Ich stehe also an der Wand – es war nicht viel los – auf einmal steigt eine alte Frau ein. Die muss so alt gewesen sein, dass sie den Urknall miterlebt hat. Obwohl ich mit iStöpseln in den Ohren und mit einem Buch aus echtem Papier den Blick gesenkt hatte, spürte ich sofort, dass sie auf mich zukommen würde. Und tatsächlich. Sie stellte sich mit ihrem Gehstock und ihrem Plastiksackerl neben mich und begann, Dinge zu fragen… sie war ziemlich verwirrt. Sie wollte bis zu der Strassenbahnstation fahren, bei der eine andere Strassenbahn rechtwinkelig bis zum Sanatorium fährt. Ich versuchte herauszufinden, welche Strassenbahn sie meinte, welche Station, welches Sanatorium. Sie hatte keine Ahnung. Während ich überlegte, begann sie die umstehenden Leute das Gleiche zu fragen. Und da fiel es mir auf! Die reagierten gar nicht richtig! Die standen nur da! Ein paar verzogen das Gesicht, als ob ihnen ein zwickender Furz im Arsch stecken würde, andere machten nur ein Grunzgeräusch und drehten sich weg! Ich begann noch mal mit der Alten zu reden, dann fragte ich die Umstehenden… keine Reaktionen! Ich blickte der Alten ganz tief in die Augen und sagte etwas beunruhigt:
„Sind wir Geister, Tantchen?“
Da lachte sie.
Bei der nächsten Station stieg ich mit ihr aus. Wir trafen auf einen anderen Geist, der wusste, wohin sie wollte.
Den Rest des Weges schwebte ich zu Fuß. Die Lebenden können mich mal.

Ich aas:
1 Kornspitz – naja… hatte zu wenig Bargeld dabei

Rückfall beim Brandinesa

Wenn du glaubst, ich wäre rückfällig geworden, dann hast du völlig recht. Ich kanns einfach nicht lassen. Doch zu meiner Verteidigung muß ich sagen, daß es eher ein Rückfall aus Zufall ist. Denn ich war gerade auf dem Weg zum Billa, als ich so ein seltsames Zwicken im Magen spürte. Und was hilft am besten gegen Zwicken an den unmöglichsten Stellen? Genau! Ein kleiner Segen aus Alpenkräutern: Gurktaler Alpenkräuter! Also habe ich gleich die Kurzve gekratzt und bin zum Brandinesa. War sowieso schon länger nicht mehr dort und so gab es ein freudiges Wiedersehen mit dem Wirten, der dort scheinbar schon seit Jahren sein einziger Gast ist. „Einmal Gurktaler!“, schrie ich kampfeslustig in meiner Wiedersehenseuphorie.
Ein paar Stamperl später war ich wieder auf dem Weg zum Billa. Und wie es der Zufall will, kam ich an der Bäckerei vorbei! Schwups! Da waren auch schon sechs Krapfen gekauft.

Also ich kann nichts dafür. Um nicht am krapfentrockenen Mund zu krepieren, habe ich mir bei Billa einen Sixpack Erfrischungsgetränke gekauft:

Ich habe gehört, daß Alkohol die stark anregende Wirkung von Red Bull neutralisiert. Das werde ich versuchen – vielleicht paßt Lacrima Cristi ganz gut dazu.

PS: Zur Erklärung für den ungebildeten Piefke: Brandinesa bedeutet soviel wie Branntweiner oder Likörstube.