Die lange Nacht der Schmerzen

Heute war die lange Nacht der Schmerzen. Die Nachbarin ist spät zu mir runtergekommen, sie war ganz blaß.
„Wos is’n?“, fragte ich sie.
Sie hatte Schmerzen, starke, starke Unterleibsschmerzen.
„Kumm eina.“
Ich wußte, was zu tun war. Voltaren, Paracetamol und so Zeugs zusammen mit warmen Rossbacher würde sie heilen. Sie lag im Bett, zusammengekrümmt, schwitzte. Ich stand daneben und schaute ihr zu.
Nach Mitternacht bekam auch ich Schmerzen. Im Magen. Und im linken Knie. Voltaren, Paracetamol und so Zeugs mit warmen Rossbacher. Wirklich, das hilft.

Ich aas:
1 KRAPFEN! Ja! Es gibt sie wieder, beim Anker!

Scheinbar eine neue Sorte. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll.

Ach ja: Rossbacher

Exposésturm

Großes Herbstreinemachen war am Wochenende angesagt. Zwei Doppler Sturm und gemma! Oben rein und unten raus. Ohne viel Tamtam.
Die Nachbarin kam einmal kurz vorbei, trank ein paar Gläser mit mir. Sie wußte aber nicht viel mit mir anzufangen und verdrückte sich wieder.

Und diese Woche wird es endlich so weit sein: Manuscript (inkl. Leseprobe), Exposé und Lebenslauf sind fertig. Jetzt werde ich Verlage stalken… die letzte Hoffnung.

Siehe auch: Ausschnitt aus dem Exposé

Ich aas:
1 Fisch – wollte das Zeug wieder einmal versuchen… und das genügt mir für die nächsten zehn Jahre.

Keith Putz

Ich liebe Keith Richards. Nicht nur als Photomodell, sondern auch und vorallem als Musiker. Denn wir sind Seelenverwandte. Und als Seelenverwandte verstehen wir einander, wir verstehen unser Handeln und unser Denken. Wir kennen unsere Schwachstellen, unsere Stärken, wir wissen, warum wir nichts anbrennen lassen.
Was mir aber Angst macht ist, dass die neue Putzfrau im Haus auf mich steht. Und sie sieht wie Keith Richards aus! Das Blöde ist nur, wenn ich sie sehe, muss ich immer lachen, weil sie mich an Keith erinnert und sie glaubt deswegen wahrscheinlich, dass ich scharf auf sie bin. Aber das geht nicht! Nein! Wenn sie die Beine aufmacht, bin ich mir sicher, dass ihre haarige Muschi wie ein tollwütiger Rottweiler mit Schaum vor dem Mund hervorspringt und mir den Schwanz abbeißt!

Ich aas:
ach, ich vergaas.
Wer braucht schon was zu fressen, wenn er Keith Richards hat.

Cave canem, Amigos!

 

Dein solipsistischer Weltenbauer spricht.

Mein Herrschaftsanspruch über das Universum wird allgemein von meinem Leser akzeptiert – wie könnte es auch anders sein, denn auch er ist nur durch mich.
Doch wird das Fehlen an Perfektion in dieser deiner durch mich erschaffenen Welt bemängelt. Da heißt es in den Kommentaren: „Mach dein Universum zu einem schönen Ort!“ und „ja! es ist beschissen hier!„. Leute! Mein Universum, in dem ihr existieren dürft, ist perfekt! Ihr wollt es nur nicht erkennen!
Schau: dort wo Licht ist, kann Schatten sein. Aber wo kein Licht ist, ist auch kein Schatten. Und wo Schatten ist, muss auch Licht sein, obwohl Licht ohne Schatten durchaus sein kann. Denn wo kein Schatten ist, kann entweder nur Licht sein, oder es ist nichts.
Das bedeutet: Licht ist der Anfang, Schatten ist eine Folge. Aber nur eine mögliche. Und ich bin das Licht und du bist eigentlich ein Lichtstrahl meiner gebährenden Gedanken. Aber als du jung warst, wolltest du nicht bloß ein Strahl meiner göttlichen Herrlichkeit sein – und immer nur strahlen und strahlen. Du wolltest herausfinden, was es sonst noch gibt auf dieser Welt. Du wolltest dich selbst kennenlernen und erkennen. So bist du gegenständlich geworden und wirfst nun Schatten. Doch keine Angst! Mein Licht wird immer auf dich strahlen. Und du hast die Wahl. Wende dich mir, deinem Gott, ins Lichte zu oder versinke im Schatten. Verstehst du?
Schlussfolgerung also: wenn deine Welt schlecht ist, dann bist du selbst schuld. Und nicht ich.
Und jetzt bete mich wieder ohne zu denken an.

Ich aas:
1 Packung g’schmackigen Jausenkäse

Schwarze Brösel, die die U-Bahn auflösen

Ich bin so ein Idiot! Gestern in der U-Bahn kam in mir nämlich der Gedanke auf, ich sei nicht das Zentrum der Galaxie, sondern nur ein unwichtiger Nebendarsteller im Film eines anderen! Prompt wurde es mir dunkel vor den Augen, die Welt verschwand, alles löste sich in schwarzen Bröseln auf… und das ist der Beweis! Ohne mich existiert nichts! Denn ich bin der einzige Solipsist, der existiert!
Das möchte ich wiederholt festhalten.

Ich aas:
1 Bonbel-Stange – schmeckt wirklich nicht schlecht – aber nach einer Stange ist dir trotzdem schlecht

Videofrau

Die Nachbarin ist wie ein Videorekorder. Wenn sie tagsüber zwei Stunden lang etwas tut, erzählt sie mir am Abend zwei Stunden davon. Schurlt sie vier Stunden herum, dann redet sie mir später vier Stunden lang die Ohren damit voll. Ich habe mir angewöhnt, mir zuerst telefonisch und unauffällig eine Kurzfassung ihres Tagesablaufes geben zu lassen, bevor ich sie besuche. Du weißt ja, mein alter Handyakku hält nicht lange.

Ich aas:
1 Dose Hüttenkäse – ich hatte bereits vergessen, wie beschissen das Zeug schmeckt.

Maria Huana und der Finger im Arsch

„Was ist ihr Geheimnis, Herr Matla?“, fragte mich die Ärztin, gleich nachdem sie ihren Zeigefinger aus meinem Arsch gezogen hatte. Ich grinste mit einem etwas verzwickten Gesicht.
„Blutwerte mehr als gut, Harn in Ordnung. Also für ihr Alter sind sie tiptop beinander.“
Wieder kicherte ich in mich hinein. Wenn sie wüßte, dass ich eigentlich ein Alien bin.

Ja, tut mir leid, dass ich letzte Woche auf deinen Magennerven nicht Rockgitarre spielen konnte. Ich musste mir frei nehmen. Die Sonne! Die bunten Bäume! Die Marihuanaernte! Ich liebe den Herbst.

Ich aas letzte Woche vieles, doch fotografierte ich nur die Erscheinung der mexikanischen Heiligen Maria Huana.