Der Gutmensch in Umamatlarumma

In Wien zu leben ist hart. Vor allem für Gutmenschen wie mich. Stets ein fröhlichgekräuseltes Lächeln auf den Lippen schreite ich einher, verneige mich höflichst und anerkennend vor der vorbeiwandelnden Frauenschaft, ja, ich bin das kleine Helferlein der öffentlichen Verkehrswege. Ich springe herbei, wenn sich jemand beim Einparken schwer tut, weise ihn ein, blockiere für greise Damen die Hauptdurchzugsstrassen Wiens, um ihnen ein ungefährdedes Passieren zu ermöglichen. Auf Kaugummis steige ich absichtlich, damit es keinem anderen passiert und Hundekot lade ich gekonnt auf meine Schuhspitze, um ihn humpelnd und artistisch in den nächsten Mistkübel zu hiefen. Ja, so bin ich.
Und was ist der Dank dafür? Vierzehnjährige, die mich in der Strassenbahn Idiot nennen, weil ich einen Scherz mit ihnen versuchte, alte Weiber, die mir mit Strache als Bürgermeister drohen, weil ich nicht ihren wirren Idealen entspreche… ach! Was solls! Ich habe Glück, dass ich kein Österreicher bin. Ich bin Umamatlarumma.

Ich aas:
1 Zipfer Märzen gross…. just für die Nerven
1 Stück Salami
1 Stück Käse
1 Apfel Kronprinz Rudolf
2 Scheiben altes Brot

Muttertag 09-III und die Plastikzahnratten

(Forsetzung von Muttertag09-I und Muttertag 09-II)

„Weg! Weg!“, schrie uns meine Mutter aus dem Fenster zu. Anscheinend war sie nackt, denn sie bedeckte sich mit einer Zeitung und hatte eine Badehaube auf.
„Hearst, wos is? Ich bins! Matla. Dein Sohn. Ich war auch schon vor zwei Jahren hier!“
„Ist recht, aber ihr könnt hier nicht parken! Da müssen dann ja die ganzen Kirchenleute vorbeigehen! Stell dich hinten hin!“, rief meine Mutter bestimmt und ihr Kopf verschwand wieder im Fenster.
„Gut. Alles wieder einsteigen. Wir fahren nach hinten.“, sagte ich seufzend zur Nachbarin und setzte mich in den Wagen.
„Matla. Ich will wieder nach Hause. Jetzt gleich.“, murrte die Nachbarin, als wir ums Haus fuhren, „Es ist Scheiße hier.“.
Da kamen mir wieder die vielen Gründe in den Sinn, warum ich allein lebte und warum ich in einer Stadt wohnte. Das Auto stellte ich ab, fischte unter dem Sitz die bereits leere Rotweinflasche hervor, versuchte, ob nicht doch noch ein paar Tropfen darin zu finden waren und zündete mir eine Zigarette an. Ich machte einen langen, tiefen Zug, hustete und sah zur Nachbarin auf die Beifahrerseite. Ich sah sie mir genau an. Auf ihrer Regenjacke sitzend (was Wasser abhält, hält auch Urin ab) kramte sie nervös in ihrer Handtasche herum. Zwei kleine Mücken schwirrten vor ihr herum. Ihr Höschen lag zerknittert, nass und nun auch völlig verdreckt wie eine kleine dicke Spiralnudel am Boden. Ich lachte.
„Nein. Ich kann jetzt nicht nochmal einen halben Tag im Auto sitzen. Wir bleiben jetzt hier. Wir gehen ins Haus, ruhen uns aus, trinken was. Das Gekläffe von der Alten werden wir schon aushalten. Du kannst dich saubermachen, die Pisse runterwaschen und so. Und später kann ich dir ja ein bißchen die Gegend zeigen. Was meinst du?“
„Also wie du über deine Mutter sprichst. Die ist doch eh so nett.“, sagte die Nachbarin kopfschüttelnd mit einem ziemlich enttäuschten Gesichtsausdruck.
„Und ich schwör dir. Ich werde dich vor den Ratten vom Kameradschaftsbund beschützen. Keine Sorge. Ich werde nicht zulassen, daß sie mit ihren Plastikzähnen an dir rumknabbern.“
Wir lachten, blödelten noch etwas im Wagen herum und gingen dann ins Haus.

Vielleicht erzähle ich morgen noch den Rest dieser langweiligen Geschichte, obwohl das jetzt schon wie ein Happy End klingt, was?

Ich aas:

Zweierlei ein Brief an die Dummheit

Als Wochenendbeilage zu diesem Misthaufenblog gibt es heute ein Rätsel. Das Rätsel heißt: „Wer findet die meisten Fehler (Denk-, Semantik-, Syntaxfehler)!“

Ich erhielt nämlich vom Stoßstangenfetischisten einen weiteren unter die Scheibenwischer gesteckten Liebesbrief (ja, er machte sich die Mühe, mein Auto zu suchen)!

Hier der Text:

Sg. Herr!

Einen Fehler machen und diesen zuzugeben sind zweierlei, sich durch Nichts tun zu entschuldigen ist was anderes.
Sich vorschriftswidrig derart aufzustellen indem man ein Fahrzeug beschädigt ist eine Frechheit (zeigt von Intelligenz, Kann man ja sehen)
Nachdem ich lange genug (08:00-14:00 Uhr, 6 Stunden) auf einen Anruf gewartet habe, erstatte ich morgen Anzeige wegen Fahrerflucht und Falschparkens gegen Sie

P.S: Gewisse Sachen lernt man in der Fahrschule (Unfallmeldung etc)

Tja. Ohne Worte.

Also wer die meisten Fehler findet, hat gewonnen!

Adios.

PS: Ich aas nichts. Ich trinke nur. Es ist ja Freitag.

Die Antizyklone in der Eingangshalle

Als ich heute in aller Früh ins Rattenloch fuhr, sah ich die Fabriken in der Ferne riesige Wolken aus ihren Schloten ausspucken. Fast waagrecht schleppten sie sich über die Stadt. Ich erkannte sofort: ausgeprägte Antizyklone.
Da fiel mir plötzlich der Portier ein und wie er mich letzte Woche ausgelacht hat. Ich mußte mich rächen. Ich griff zum Handy und rief ihn an. Ich fragte ihn, ob es heute bei dieser Kälte ausnahmsweise möglich sei, bei ihm in der Eingangshalle zu parken. Er verstand nicht.

Bei dieser Kälte gehe ich natürlich nicht raus, sondern genieße den ausgesprochenen Luxus eines Essautomaten!
Ich speise:
1 Spak Schinken & Käse Fresh Sandwich – Wiener Feinkost -> weitere interessante Infos auf www.spak.at
2 Kronprinz Rudolf Apferl von letzter Woche