Scheißhaus

Ich verbringe die meiste Zeit nur noch am Scheißhaus. Es stinkt zwar und die Clodeckel haben Flecken und der Boden ist voll mit Urintropfen, die Spülung tropft mehr als dass sie fließt und die Closchüsseln sind überzogen mit braunen Bremsspuren. Dennoch. Es ist hier immer noch der angenehmere Ort.
Ich habe herausgefunden, dass, wenn ich mir eine volle Arschpapierrolle zwischen Lendenwirbeln und Wassertank zwicke, ich lange Zeit sehr bequem sitzen kann. Die Behälter für das Arschpapier sind außerdem so angebracht, dass man sie gut als Schlafstütze verwenden kann, wenn man den rechten Arm als Polster nimmt. Wenn ich wirklich etwas Schlaf brauche, starre ich so lange den Clobesen an, bis mein Geist in eine bessere Welt gleitet. Da die Lüftung ohnehin nie funktioniert hat, ist auch das Rauchen nach dem Aufwachen kein Problem. Niemand erkennt den Unterschied.
Allein… das Essen am Scheißhaus bringe ich noch nicht übers Herz. Ich denke aber, dass ich in ein paar Wochen so weit sein werde. Dann sind meine fünf Sinne dermaßen abgestumpft, betäubt, gelyncht, dass auch kulinarische Vergnügen kein Problem mehr sein können.
Ich werde mich bemühen, einen Laptop zu bekommen. Damit wird das Schreiben am Clo nicht mehr so anstrengend sein… ja, ich bin gut darin, Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Auch hier in diesem Scheißhaus-Bunker ist es möglich, Scheiße zu produzieren. Auch schriftlich.

Ich aas:

1 Semmerl mit Extra, Gouda und Ei

Putzland XIIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Mit seinen Gummistiefeln watete der kleine Gimp im Schwanz- und Fotzenland durch gewaltige Pfützen aus Urin und zähem Ejakulat, bannte sich seinen Weg durch Berge von Smegma und anderen Ablagerungen. Zum Glück hatte er schweres Atemschutzgerät mitgebracht. Der kleine Gimp wollte zu Rex Phallus und Regina Vagina, um mit ihnen über ihr desolates Reich zu sprechen.
Unterwegs traf der kleine Gimp natürlich auf sehr viele Beidln und Fudna. Er war erstaunt über ihre hektische Umtriebigkeit und stoppte den nächsten Beidl, der ihn fast umgerannt hätte:
„Was tust du gerade?“
„Was meinst du?“, fragte der Beidl ganz außer Atem.
„Naja, was du eben gerade tust? Wohin läufst du? Woher kommst du? Was hast du vor? Warum die Eile?“, wollte der kleine Gimp wissen.
Der Beidl antwortete mit gerunzelter Vorhaut:
„Na, ich laufe durchs Land und pisse in der Gegend herum! Was soll ich denn schon Großartiges tun?“ Und weg war der Beidl! Wie von einer Nadel gestochen, schoss er davon. Der kleine Gimp stellte die selbe Frage noch vielen anderen Beidln und Fudna. Jedesmal die gleiche Antwort.
Nach einer Stunde mühevollster Fortbewegung erreichter der kleine Gimp endlich die kleine Erhebung, auf der Rex Phallus und Regina Vagina thronten. Das erlauchte Herrscherpaar erhob sich, während der kleine Gimp eine tiefe Verbeugung vollbrachte.
„Sei gegrüßt, oh Reisender! Seit jeher ist es Sitte in unserem Lande, die Gastfreundschaft als höchstes Gut zu pflegen. Komm! Setz dich an unsere Seite und erzähle uns Neuigkeiten aus der We….mmmpffff“ Rex Phallus konnte seine Begrüßung nicht mehr beenden. Eine vorbeilaufende Fud hatte ihm ziemlich respektlos eine eher übelriechende Substanz ins Gesicht gespuckt.
„Danke, für eure Einladung, ihr glorreichen Führer des Schwanz- und Fotzenlandes!“, sagte der kleine Gimp und setzte sich in genügend Entfernung nieder. Er wollte auf keinen Fall etwas von den tieffliegenden Ausflüssen und Ergüssen der Beidln und Fudna abbekommen.
„Sagt mir, Rex Phallus, ich stellte eine eifrige Betriebsamkeit unter euren Untertanen fest. Was mag wohl die Ursache dafür sein?“ Der kleine Gimp duckte sich. Etwas Smegma kam von schräg vorne auf das Königspaar zugeflogen.

Ich aas, während ich mich auf das kosmische Kreuz am 24. Juni 2010 vorbereite:
2 Brote mit Käsewurst und Käse
1 eiförmigen Paradeiser

Putzland XIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Je näher das Schwanz- und Fotzenland kam, umso unwirtlicher wurde die Landschaft. Der Boden sumpfig, die Luft stickig, Fauna und Flora schienen mit dem Leben abgeschlossen zu haben. Schon von Weitem erkannte der kleine Gimp am Horizont eine braungelbe Dunstglocke über dem Schwanz- und Fotzenland hängen. Ein gar grausiger Brodem aus dampfendem Urin und allerhand anderen Ausscheidungen!
Gar nicht viel später erreichte schließlich unsere lustige Reisegruppe, bestehend aus zehn Beidln, dem Putzteufel und dem kleinen Gimp, auf einem Hügel die Grenzen zum Schwanz- und Fotzenland. Die Hurenböcke, auf denen unsere kleine Gesellschaft hierher geritten war, wurden angehalten und man drückte sich erleichtert durch die engen Arschlöcher ins Freie.
„Ja, Meister Gimp. Das ist nun das Schwanz- und Fotzenland. Heimat der stolzen Beidln und Fudna.“, sprach der Putzteufel mit herumrudernden Armbewegungen.
„Sehr schön.“, sagte der kleine Gimp lächelnd und war sehr damit beschäftigt, seinen Schrecken für sich zu behalten und nicht dem Drang nachzugeben, schreiend das Weite zu suchen. Denn was der kleine Gimp da vor sich sah, überstieg all seine Vorstellungskraft. Auf das Schlimmste hatte er sich eingestellt, doch solch beschissene Zustände hatte er sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorzustellen gewagt!

zu Teil 15

Ich aas voll Grausen:
2 Brote mit Eiaufstrich und Käsewurst

Muttertag 09-III und die Plastikzahnratten

(Forsetzung von Muttertag09-I und Muttertag 09-II)

„Weg! Weg!“, schrie uns meine Mutter aus dem Fenster zu. Anscheinend war sie nackt, denn sie bedeckte sich mit einer Zeitung und hatte eine Badehaube auf.
„Hearst, wos is? Ich bins! Matla. Dein Sohn. Ich war auch schon vor zwei Jahren hier!“
„Ist recht, aber ihr könnt hier nicht parken! Da müssen dann ja die ganzen Kirchenleute vorbeigehen! Stell dich hinten hin!“, rief meine Mutter bestimmt und ihr Kopf verschwand wieder im Fenster.
„Gut. Alles wieder einsteigen. Wir fahren nach hinten.“, sagte ich seufzend zur Nachbarin und setzte mich in den Wagen.
„Matla. Ich will wieder nach Hause. Jetzt gleich.“, murrte die Nachbarin, als wir ums Haus fuhren, „Es ist Scheiße hier.“.
Da kamen mir wieder die vielen Gründe in den Sinn, warum ich allein lebte und warum ich in einer Stadt wohnte. Das Auto stellte ich ab, fischte unter dem Sitz die bereits leere Rotweinflasche hervor, versuchte, ob nicht doch noch ein paar Tropfen darin zu finden waren und zündete mir eine Zigarette an. Ich machte einen langen, tiefen Zug, hustete und sah zur Nachbarin auf die Beifahrerseite. Ich sah sie mir genau an. Auf ihrer Regenjacke sitzend (was Wasser abhält, hält auch Urin ab) kramte sie nervös in ihrer Handtasche herum. Zwei kleine Mücken schwirrten vor ihr herum. Ihr Höschen lag zerknittert, nass und nun auch völlig verdreckt wie eine kleine dicke Spiralnudel am Boden. Ich lachte.
„Nein. Ich kann jetzt nicht nochmal einen halben Tag im Auto sitzen. Wir bleiben jetzt hier. Wir gehen ins Haus, ruhen uns aus, trinken was. Das Gekläffe von der Alten werden wir schon aushalten. Du kannst dich saubermachen, die Pisse runterwaschen und so. Und später kann ich dir ja ein bißchen die Gegend zeigen. Was meinst du?“
„Also wie du über deine Mutter sprichst. Die ist doch eh so nett.“, sagte die Nachbarin kopfschüttelnd mit einem ziemlich enttäuschten Gesichtsausdruck.
„Und ich schwör dir. Ich werde dich vor den Ratten vom Kameradschaftsbund beschützen. Keine Sorge. Ich werde nicht zulassen, daß sie mit ihren Plastikzähnen an dir rumknabbern.“
Wir lachten, blödelten noch etwas im Wagen herum und gingen dann ins Haus.

Vielleicht erzähle ich morgen noch den Rest dieser langweiligen Geschichte, obwohl das jetzt schon wie ein Happy End klingt, was?

Ich aas:

Muttertag 09-II (Arschparade)

(Forsetzung von Muttertag 09-I)

„Nau super.“, sagte ich, während wir mit unserem Arschparadewagen den Kameradschaftsbund abfuhren, und griff nach der Flasche Rotwein. Die Nachbarin war inzwischen mit dem Pinkeln fertig, der Beifahrerbereich völlig versaut.
Die Nachbarin: „Halt mal.“ Sie reichte mir den Becher, der bis zum Überschwappen mit Pisse voll war.
„Ich hab jetzt keine Hand frei.“, wehrte ich ab. Mit der linken Hand hielt ich mich verkrampft am Lenkrad fest, mit der rechten umklammerte ich die Rotweinflasche und zog mit den Zähnen den Korken raus.
Ich weiß nicht, wie lange der Polizist brauchte, um die Lage zu überblicken. Bellende Hunde, die um einen Becher herumschnüffelten, der aus einem Fahrzeug geflogen war, ein paar halbtote Würdenträger aus beiden Weltkriegen, in die gerade ordentlich Leben gekommen war, eine Horde von gackernden Frauen, die mit den Händen herumfuchtelten, weil ihnen die Arschparade nicht gefallen hatte, Jugendliche, die gröhlend neben einem Auto mit Wiener Kennzeichen herliefen, einem Auto, in dem der Fahrer gerade einen beherzten Schluck aus der Weinflasche nahm, mit einer Beifahrerin, die ihr Höschen aus dem Fenster hielt und mit aller Kraft versuchte, Urin rauszudrücken.
Zum Glück fand sich gerade jetzt ein Ausweg aus dieser mißlichen Lage. Ich verriss den Wagen und raste mit durchgetretenem Gaspedal in eine kleine Seitengasse davon. Weg von den Menschen, weg von dem Polizisten, weg von der Prozession.
Nach einer ziemlich heftigen und handgreiflichen Diskussion zwischen der Nachbarin und mir, schafften wir es schließlich doch zum Haus meiner Mutter. Die Menschenmenge hatte sich in der Kirche verkrochen, der Weg war frei. Ich stellte erschöpft den Motor ab, streckte meinen armen Rücken und seufzte erleichtert. Die Nachbarin riß die Tür auf, rammte sie in die Hausmauer, fluchte und stieg aus. Wir beide stiegen aus.
Plötzlich sprang ober uns mit einem Quietschen, das durch Mark und Bein fuhr, ein Fenster auf.
„Fahrt weg! Fahrt weg!“, schrie eine hektische Stimme aus dem Fenster.
„Hallo Mutter.“, sagte ich.
„Weg! Weg!“, plärrte sie uns mit eindeutig ausladenden Handbewegungen an.

Da gibts ja mehr zu erzählen, als ich befürchtet hatte. Morgen gehts weiter. Keine Zeit mehr.
Ich aas:
1 Apfel
1 Banane alt
1 Torte von Muttern

Muttertag 09-I

Das Wochenende war ein Fiasko. Die Nachbarin und ich machten uns, wie abgemacht, am Samstag zeitig in der Früh auf den Weg in die Berge, um meine Mutter zu besuchen. Mit meiner verkackten Closchüssel fuhren wir zunächst zur nächsten Tankstelle, wo ich mit ein paar gezielten Fußtritten pflichtbewußt den Reifendruck kontrollierte und uns für die lange Fahrt mit Treibstoff, Rotwein und Tschick versorgte.
Die Fahrt an sich war ereignislos. Wir brausten mit der Höchstleistung des alten Wagens waghalsig über die stumpfsinnigen österreichischen Autobahnen, umringt von Lärmschutzwänden, ohne viel Gespräch – ist bei dem Lärmpegel, den die alte Kiste erzeugt, sowieso sinnlos.
Irgendwie kam keine rechtge Stimmung auf. Zum Ende der Fahrt hin war sie sogar schon etwas gereizt und die Nachbarin und ich rutschten nervös auf unseren Sitzen hin und her. Unsere Rücken schmerzten, wir hatten Hunger, der Wein war schon fast alle und der kleine Aschenbecher voll.
„Ich halts nicht mehr aus, Matla.“
„Wir sind gleich da.“
„Ich hab Hunger.“
„Ich auch.“
„Ich muß pinkeln, Matla.“
„Ich nicht.“
„Kannst du nicht irgendwo stehenbleiben, Matla?“
„Das bringt nichts. Schau! Da vorne ist schon die Ortseinfahrt.“
So knapp vor dem Ziel wollte ich nicht mehr Halt machen. Ich wollte endlich raus aus dieser Falle!
Wir passierten die Ortseinfahrt, das Haus von Muttern war schon zum Greifen nahe! Nur noch ein paar Minuten!
Doch da stand plötzlich dieser jämmerliche Dorfpolizist wie Jesus am Kreuze mitten auf der Straße und sperrte den Verkehr ab.
„Shit, will der überfahren werden?“
„Scheiße, weiß nicht.“
Schneller als ich reagieren konnte, bäumte sich die Nachbarin am Beifahrersitz auf und stemmte sich mit ihrem vollen Körpergewicht auf die Hupe. Dabei stieß sie mich derart zur Seite, daß ich mit dem Schädel gegen das Fenster geknallt wäre, wenn es nicht offen gewesen wäre.
„Haumsda ins Hirn gschissn?“, schrie ich und merkte leider zu spät, daß ich diese Frage zwar an die Nachbarin stellte, mein Kopf aber aus dem Seitenfenster ragte und auf den Polizisten sah.
Ich will jetzt gar nicht ins Detail gehen. Mit ein paar Erklärungen und Besänftigungen konnten wir den Polizisten wieder beruhigen und zum Glück war er sowieso zu beschäftig. Er sperrte die Straße nämlich ab, weil ein ewiglanger Prozessionszug aus dem Haus der freiwilligen Feuerwehr, das sich gleich am Ortsbeginn befand, kam und Richtung Kirche dahinpilgerte. Der Polizist stand jetzt wieder ganz wichtig in der Mitte der Straße und ließ uns nicht aus den Augen.
„Ich muß pinkeln, Maaatlaaaa.“, zischte die Nachbarin mit zusammengepreßten Lippen und sah mit funkelnden Augen auf den Polizisten.
„Ich kann jetzt nichts machen.“
„Ich sags dir, ich halt das nicht mehr lange aus!“
„Ich kann jetzt nichts machen, verdammt!“
Endlich hörte die Fleischmasse auf, sich aus dem Feuerwehrhaus zu erbrechen. Der Polizist verließ seinen Posten und marschierte hinter der Prozession her. Und wir mußte hinter dem Polizisten herfahren – schon als Kind haßte ich diese Prozessionen.
Wir fuhren also in einem Tempo, das langsamer als Schritttempo ist, der Straße zur Hölle entlang.
„Matla, Matla, Matla. Pinkeln, pinkeln, pinkeln.“, sagte die Nachbarin und verfluchte die Prozession vor uns. Sie schwitzte schon etwas, hopste am Sitz herum und drückte die Beine zusammen.
„Jaja.“
„Bleib jetzt sofort stehen, ich pinkel neben das Auto, Matla.“
„Bist du verrückt? Vor uns geht der Kiwara!“
„Gut, es muß jetzt sein. Ich pinkel in den Kaffeebecher. Mir ist das jetzt wurscht! Ich halts nicht mehr aus. Die schauen eh alle nach vorne.“, sagte sie keuchend.
„Na von mir aus. Aber schau, daß du nichts vollpißt!“
Die Nachbarin schob ihren Rock hoch, zog sich blitzartig das Höschen aus und rutschte nach vor, um in den Becher zu pinkeln. Irgendwas störte die Nachbarin jedoch an dieser Stellung.
„Matla, es ist mir wurscht.“ – sie war völlig am Ende.
Und jetzt beging sie einen großen Fehler. Aus einem mir nicht ganz nachvollziehbaren Grunde wollte sie im Stehen pinkeln. Sie stand auf und drehte sich gebückt zu mir, der rechte Fuß am Boden, der linke am Beifahrersitz. Der Arsch der Nachbarin sah dabei wie ein staunendes Gesicht ohne Augen aus dem rechten Seitenfenster.
„Bist du sicher?“, fragte ich sie und war bereits mit der Situation überfordert. Der Verkehr, der Polizist, die nahende Menschenmenge am Straßenrand.
„Mir wurscht.“
„Ich meine ja nur. Da vorne stehen Leute.“, sagte ich etwas unsicher.
„Ohhhhh, ist das schööööön.“
So stand sie also im Auto, hielt den Arsch zum Fenster und pinkelte mit genussvoller Befriedigung in den Kaffeebecher, währende ich weiterhin mit zusammengekniffenen Augen der Prozession hinterherfuhr. Die Nachbarin sah zwischen ihren Beinen durch, konnte so den Urinstrahl genau in den Becher steuern, sie sah, wie die Pisse über ihre Finger rann, weil das Fassungsvermögen des Bechers zu bald erschöpft war, sie sah im Hintergrund, wie wir an ein paar alten strammstehenden Männern vorbeifuhren, die mit Orden bestückt vor dem Kriegerdenkmal salutierten.

Morgen geht die Geschichte weiter.

Ich aas:
1 Brot
1 Paprika
1 Aufstrich

Das Symbolfoto

Heute gibts wieder nur ein Symbolfoto, denn ich habe mein Handy vergessen.

Ich. Habe. Mein. Handy. Vergessen. Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen!
Andere Leute würden sich deswegen vor das nächste Auto werfen und ich steck das so locker weg.
Naja. Ganz so locker auch wieder nicht. Ich fühle mich irgendwie so, als hätte ich versehentlich Penis auf der Toilette liegengelassen.
Aber gut. Ich bin sowieso etwas auf Penis sauer. Penis hat mir doch heute morgen tatsächlich nach dem ersten Uringang beim Abschütteln auf die Brille und die Stiefel gespritzt. Ich habe ihn dann als „Blöder Knieficker“ beschimpft.
(Ja. Ich trage im Bett Stiefel.)

Ich esse:
1 Semmel mit Extrawurst, Käse und Gurkerl
1 Apfel

Da werd‘ ich ja richtig nervös!

Eine meiner abgespalteten Persönlichkeiten will mir – wie in den Kommentaren von gestern ersichtlich – weis(?s?/ß?)machen, daß letzte Woche
über mein beschissenes Weblog bei ‚Willkommen Österreich‘ gesprochen wurde! Huch! Da muß ich mir jetzt ja richtig Mühe geben!

Das Foto, ein echter Augenöffner, habe ich auf der Toilette im Rattenloch geschossen. Es zeigt sehr deutlich, wie sehr ich dort als eines von vielen Versuchskaninchen unter Druck stehe! Sogar auf den Pissschüsseln werden wir dazu angehalten, uns schnell zu bewegen. (Falls man den grauen Schriftzug nicht lesen kann – es heißt: „Laufen“). Mein Vorgänger war scheinbar etwas übereifrig und ist beim Laufen am Stand zu sehr herumgehopst.

Mahlzeit.

Nichtsdestowenigerzumtrotz esse ich:
1 Semmel mit Kärntner Bauernschinken, Kas und Gurken
1 Apfel

Panflöte im Rattenloch

Lesen Sie, warum Zamfir im Rattenloch uriniert.

Den Großteil meiner Arbeitszeit verbringe ich schlafenderweise auf der Toilette. Seit jeher höre ich im Halbschlaf, daß jemand ins Clo kommt, pinkelt und danach ein fröhliches Liedchen pfeift. Und das in einer so gekonnten Art, daß man meinen könnte, es spiele Zamfir persönlich auf seiner Panflöte. Ich stellte mir vor, wie er nach dem Pinkeln – erfreut, daß es wieder gut geklappt hat – zu seiner kleinen Taschenpanflöte greift und ein Lied aus den Anden bläst, weil er dort im letzten Urlaub besonders reibungslos urinieren konnte.
Heute wollte ich mich überzeugen, ob diese Flötengeräusche wirklich aus einer Panflöte stammen. Als ich ihn also wieder loslegen hörte, habe ich den Augenblick abgewartet, in dem er zur Tür hinausspazieren wird, habe vorsichtig die Toilettentür geöffnet und in der Hockestellung hinausgelugt. Leider habe ich mich verschätzt. Er hat gegesehen, wie ich den Kopf aus der Kabine halte und naja: er pfeift die Lieder ohne Flöte.

Ich esse:
1 Kornspitz mit Neuburger, Berbaron und Gurkerl
1 Schachtel Ogrosl

Die Trauben mutieren langsam zu Rousinen.

Beschnittenes Gurkerl

Ich erzähle, wieso Haareschneiden für mich nicht so entspannend ist.

Es war in den späten 70ern. Ich lebte in einem kleinen Dorf, war im besten Kindergartenalter und trug Glockenhosen und langes Haar. Der kleine Matla spielte regelmäßig mit Nachbars Töchtern – ungefähr im selben Alter.
Eines Tages in einem heißen Sommer entdeckten wir Spielgefährten einen Unterschied. Ich hatte etwas, was sie, die Mädels, nicht hatten und es sah eigentlich ziemlich wertlos aus.
Mutter kam gerade in den Garten, als sie erkannte, was wir vorhatten. Die Mädchen wollten mir mit einer rostigen Baumschere das Spatzerl abschneiden. Noch nie hatte ich Mutter so panisch und hysterisch erlebt wie damals und auch danach nie wieder – außer als ich mit 26 meine erste Freundin nach Hause brachte.
Für mich geschah alles wie in Zeitlupe. Meine Mutter durchzuckte es. Sie ließ alles fallen, was sie in der Hand hatte und lief mit einem gekreischten NEIN auf uns zu. Während ich vor Schreck zu pinkeln begann, sprangen die Mädchen weinend davon. Die Baumschere fiel vor mir auf den Boden und blieb in der weichen Gartenerde stecken. Meine Mutter nahm die Schere, hielt sie in die Höhe und lief laut schluchzend ein paar mal um mich herum. Als sie in die Knie ging, erklärte sie mir lang und breit mit einer Mischung aus Weinen und Schreien scheinbar wichtige Dinge, von denen ich überhaupt nichts verstand.
Damals prägte sich jedoch dieses Bild in mir ein: Menschen mit Schere, vor allem Mädchen, sind sehr gefährlich. Sie würden etwas tun, was du dein Leben lang bereuen könntest.

Das ist also die Geschichte. Eine Friseurin bereitet mir deshalb Schweißausbrüche. Meine äußeren Geschlechtsorgane – das wird dich, lieber Fan, wahrscheinlich nicht mehr interessieren – ziehen sich im Angesicht einer Schere in der Hand einer Frau soweit zurück, daß nur noch die Vorhaut lose herabbaumelt.

Viele Jahre später habe ich eines der Mädchen wieder getroffen. Ich habe sie gefragt, ob sie das, was sie wegschneiden
wollte, sehen will. Sie hat mir einen Fausthieb in die Magengegend verpaßt, den ich nicht vergessen werde.

Ich esse:
2 Kornspitzen mit Leberkäse, Käse und Gurkerl
1 Dose fru fru – gerührte Sauermilch mit Heidelbeeren