Tote Bräuche für die Bäuche

Mahlzeit an diesem wertlosen Fenstertag, lieber Fan.

Eine Zeit vieler heidnischer Feiertage, die von den Amerikanern und von der heiligen römisch-katholischen Kirche übernommen wurden. Man weiß nicht, ob man nun der Toten und Heiligen gedenken soll, oder ob man sich einen Kürbis aufsetzen und in der Innenstadt randalieren muß.

Ich jedoch bin gegen fremde Bräuche, weil sie mir Angst machen. Demonstrativ werde ich mir einen Totenkopf besorgen und ihn mit einer Grabeskerze beleuchtet ins Fenster stellen. Als Zeichen, daß ich Anhänger der bei uns gängigen Kirche bin und mit blöd grinsenden Kürbisköpfen nichts zu tun haben will! Halleluja!

Da ich immer mit der Masse mitschwimme, esse ich passend dazu:
1 Packung Brote mit totem Fleisch
1 halbverwester Apfel
1 heilige Stange duplo von Ferrero

Manner und Psychoterror

Bin im Rattenloch. Der versprochene Umzug in ein größeres Zimmer mit Fenster wurde noch nicht vollzogen. Ob sie wohl testen wollen, wie ich mit Psychoterror umgehe?Übrigens! Die Obdachlosen, die ich gestern erwähnte, waren keine Obdachlosen. Ich wurde darauf hingewiesen, daß es sich hiebei um Studenten handelte, die im Gras saßen und das schöne Herbstwetter genossen. Die Verwechslung tut mir aufrichtig leid.

Heute esse ich:
1 Packung Jausenbrot mit Speck
1 Sack Manner (Gott beschütze sie!) Linzer Keksi – Mürbkeks mit Ribiselkonfitüre

Obdachlosenbagel

Hm, lecker. Ich war an diesem herrlichen Tag in der Bagelstation. Ich bin zuvor durch den Park gelatscht und habe mir die goldenen Blätter auf den Bäumen angesehen und die Obdachlosen auf dem Boden, die schon etwas erfroren aussehen.
Wenn man kein Obdachloser ist, schmeckt es gleich noch besser.

Ich habe mir gekauft:
2 Parmabagel mit irgendeinem weißen Topfen, Schinken, Parmesan, Avocado, Käse, Tomate, Salatblattln, Senf, Mayonnaise, Ketchup
1 kleine Flasche Pago Irgendwas

Fettes Arschloch

Lieber Fan,

ich bin nicht fett, dafür aber ein Arsch. So ein richtiger
unsympathischer Ungustl. An der Billa-Kassa habe ich gerade eben
meine Ignor- und Arroganz wieder ausgelebt. Wenn ich merke,
daß die Leute besonders hektisch sind – so wie heute -, habe
ich zwei Angewohnheiten:
1. Variante: nach einer neuen Kassa schreien. Auch wenn hinter mir
niemand steht und vor mir nur zwei Leute. Es macht Spaß,
Billa-Angestellte zu quälen. Wie sie dann immer blöd
dreinschauen! HA!
2. Variante: zu sagen: ‚Ich habs genau.‘. Und dann beginne ich
extralange im Kleingeldteil der Geldbörse herumzurühren,
durchsuche alle Hosen- und Jackentaschen. Wenn ich das dreimal
gemacht habe und die Leute schon etwas angefressen aussehen, sage
ich: ‚Mit Bankomat.‘ Dann stecke ich die Karte zuerst zu schnell in
das blaue Kasterl (schon vor dem Pipston) und wenn mich die
Kassa-Dame aufgeklärt hat, stecke ich die Karte verkehrt
hinein. Das ist so richtig lustig. Da quäle ich nicht nur die
Kassa-Dame, sondern auch die Idioten hinter mir.

Ich esse:
2 ignorante Semmeln mit Schinken, Käse und vorverdauten
Essiggurkerl (sprich: Senf)
1 Snickers von Masterfoods (die mit Süßigkeiten unsere
Kinder unter ihre Kontrolle bringen wollen, um die Weltherrschaft
an sich zu reißen)
Wasser aus Lola unter den Engeln (endlich wieder)

Kapitalistisches Katerwochenende mit

Grüß Gott.
Den Multiple-Choice-Test vom Sonntag habe ich auch mitgemacht. Wie immer habe ich das Kreuzerl bei KPÖ gemacht. Ich nehme mir zwar vor jeder Wahl vor, derjenigen Partei mein Kreuzerl zu geben, von der ich die meisten Geschenke  bekomme, aber als echter Prolet wähle ich natürlich die KPÖ.

Um den pelzig-fusseligen Katergeschmack vom Wochenende aus meinem Mündchen zu vertreiben, esse ich:
1 Käseleberkäseleberkäsesemmel
1 kleine Dose Pringles original

Kartons ohne Zuckerersatz

Ich bin wieder im Räucherhaus. Ich esse, die anderen rauchen. Aber das macht nichts. Ich freue mich auf das Wochenende. Es wird grau und kalt und ich werde am Sofa sitzen, Fingernägel kauen und hoffen, daß die neue Wohnung nicht zusammenfällt.
Ich bin draufgekommen, daß, egal auf welche Wand (innen und außen) ich klopfe, sie hohl klingt. Der ganze Wohnblock scheint aus Kartons gebaut zu sein. Genau das richtige für einen Hohlkopf wie mich.1 Baguette gefüllt
1 Packung Allgäuland ‚unser Emmentaler‘ in Scheiben
1 Karton Pfanner-Saft Multivitamin 100% (ohne Zuckerersatz)

Netz nicht verfügbar

Lieber Fan!
Ich kann dir heute leider kein Bild meines Essens zeigen: ‚Netz nicht verfügbar‘.
Und gerade heute esse ich etwas völlig ungewohntes.
Da ich heute länger im Rattenloch (ich bin noch nicht umgesiedelt worden) bleibe, habe ich mir beim Billa 3 große Scheiben Brot gekauft (Meterbrot-Ströck). Nettogewicht 0,230 kg. Als Brotbelegschaft wählte ich eine 125g schwere Stange Rügenwalder Teewurst Fein. Mit jodiertem Nitritpökelsalz und folgenden Konservierungsstoffen: E 252, Rauch. Außerdem noch eine Packung Gouda (200g). Hergestellt wurde dieser Käse von der Firma ‚Vergeer Kaas‘ in Holland. Die Adresse lautet:
Vergeer Kaas, Postbus 2, 2819 AA Reeuwijk (Holländer stellen Käse scheinbar in Bussen her).
1 Packung Ja! natürlich Camembert (Weichkäse mit Edelschimmel aus Biomilch) konnte ich mir nicht verkneifen (150g). Als Beilage gibt es 3 Rispentomaten Klasse I aus Österreich (0,120 Kg).
Das bedeutet, daß ich mir jetzt 0,825 Gramm reinschiebe, von denen ich in einer halben Stunde sicher 90% wieder abgebe.
Mahlzeit. Man sieht, Essen ist ein sinnloses Unterfangen.

Unbefleckte Aussicht

Normalerweise gehe ich am Morgen, wenn
ich so wie heute auf dem Weg ins Rattenloch bin, auf der sonnigen
Seite der Straße und lasse die letzte Etappe mit der
Straßenbahn ausfallen. (‚On the sunny side of the street‘ –
da gab es doch mal einen Song in der Hitparade…. wenn ich mich
recht erinnere, war das 1920 oder 1921) Seit 3 Wochen geht das aber
nicht mehr. Die herbstliche Sonne steht hinter den Betonbunkern zu
tief, als daß sie den Gehsteig überhaupt erreichen
könnte.

Normalerweise gehe ich am Morgen, wenn ich so wie
heute auf dem Weg ins Rattenloch bin, auf der sonnigen Seite der
Straße und lasse die letzte Etappe mit der Straßenbahn
ausfallen. (‚On the sunny side of the street‘ – da gab es doch mal
einen Song in der Hitparade…. wenn ich mich recht erinnere, war
das 1920 oder 1921) Seit 3 Wochen geht das aber nicht mehr. Die
herbstliche Sonne steht hinter den Betonbunkern zu tief, als
daß sie den Gehsteig überhaupt erreichen
könnte.
Das fand ich sehr schade, denn ich nutzte diesen Spaziergang immer
als letzte Möglichkeit zum Tanken von Licht und Wärme vor
einem Tag in einem Loch.
DOCH! Das wird jetzt alles anders. Gerade kam ein Engel, ein
blonder, in mein Loch geschneit und verkündete mir die frohe
Botschaft. Nein, keine Angst, der Engel hat mich nicht
geschwängert mit dem Sohn des Herren. Ich werde verlegt – in
ein größeres Zimmer mit Ausblick auf einen kleinen
Lichthof. Hurra! Vielleicht kann ich dort sogar die Temperatur im
Raum regeln!

Heute esse ich:
1 Rest vom Frühstück (Kirschstreuselkuchen vom
Felber!)
1 Salzstangerl mit Salz
1 Dose Wiener Gabelbissen von Wojnar
2 Kronprinz Rudolf Aperl

Fliegendreck unterm Mond

Heute Nacht habe ich viele wertvolle Stunden auf meinem großen Fensterbrett (Balkon wäre übertrieben) verbracht. Ich habe den Vollmond beobachtet, wie er mich beobachtet. Manchmal zogen zerfledderte Wolkenfetzen am Monde vorbei – herrlich.
Ich liebe den Mond. Da kann ich so richtig nachdenken. Es kommen mir dann so Gedanken, wie: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Wenn ich gestorben bin, was dann? Werde ich wie Schneewittchen vom Tode auferstehen und von einem schwulen Prinz abgeschleppt?
Der Mond zeigt mir, wie unwichtig die Menschlein sind. Sie sind nur ein Fliegendreck im Lauf der Zeit.

Weils eh wurscht ist, esse ich daher:
2 Semmeln mit Leberkäse, Käse und Essiggurkerl
1 Mars
2 Kronprinz Rudols Äpfel habe ich schon zum Frühstück gegessen.

Schnitzel-Kryonik

Die neue Woche beginnt für mich im
Rattenloch. Keine Fenster – alles grau. Ich habe schon einmal den
Verdacht geäußert, daß es sich hierbei um ein
Experiment der Regierung handeln könnte. Die Beweise
verdichten sich. Ich bin mir nun absolut sicher, daß es sich
um ein kryonisches Experiment handelt. Man will mich einfrieren und
zwar ganz langsam. Ich sitze hier mit meiner Jacke. Daß ich
auch beobachtet werde, steht nun endgültig fest: wenn ich
fluche, höre ich beistimmendes Gemurmel von hinter den
Trennwänden und wenn ich laut furze, lachen sie.

Die neue
Woche beginnt für mich im Rattenloch. Keine Fenster – alles
grau. Ich habe schon einmal den Verdacht geäußert,
daß es sich hierbei um ein Experiment der Regierung handeln
könnte. Die Beweise verdichten sich. Ich bin mir nun absolut
sicher, daß es sich um ein kryonisches Experiment handelt.
Man will mich einfrieren und zwar ganz langsam. Ich sitze hier mit
meiner Jacke. Daß ich auch beobachtet werde, steht nun
endgültig fest: wenn ich fluche, höre ich beistimmendes
Gemurmel von hinter den Trennwänden und wenn ich laut furze,
lachen sie.

Um mich aufzuwärmen, war ich wieder bei dem naheliegenden
Schnitzelhaus-Kiosk:
1 in Ketchup eingeweichtes Putengordonbleu
1 Portion Pommes
2 Portionen Ketchup
1 Dose Gurkenrahmsalat
1 Plastikmesser (zum Schneiden)
1 Plastikgabel (zum Aufspießen und
In-den-Mund-führen)