Bitte, die sind alle so gemein zu mir!

Ich weine und weine. Die ganze Nacht und den ganzen Tag schon. Ich wollte mir gestern ja ein Handy holen. Ich war in zwei t-mobile-Shops und aus jedem bin ich schluchzend und ganz verzagt hinausgelaufen. Bitte, die waren so gemein zu mir! Ich wollte ja nur ein neues Handy und eine neue Sim-Karte! Aber…. ich weiß nicht…. die wollten es mir scheinbar nicht geben! Ich war doch so freundlich und verständnisvoll! Aber die? Was machen die? Die fragen mich Löcher in den Bauch, schnauzen mich an und haben mich auch noch ausgelacht!!

Mein einziger Trost ist, daß es nicht nur mir so geht. Ich war gerade bei Billa, um mir eine Trost-EKG zu holen. Da war an der Wursttheke so eine gemeine alte Fuchtel am bestellen! Die arme kleine Praktikantin hat beinahe schon geheult. Als dann schließlich ich drangekommen bin und die Praktikantin mich sah, wie ich mit herabhängenden Ohren dastand, ein Häufchen Elend, die Haare ganz naß vom Weinen, da begann auch sie zu weinen. Gemeinsam heulten wir uns durch meine Bestellung. Zuletzt boten wir uns noch gegenseitig das „Du“ an.

Schluchzend esse ich:
1 EKG
1 Apferl
1000 Tränen

…. und wieder….. kein….. Foto…..

Kleines Malheur bei Billa!

Wumm! Jetzt hätt ich mich fast angeschissen! Beim Billa! Na, ist das arg?

Ich steh da so ganz lässig bei der Wursttheke, denke zuerst an den Ratschlag von judith, etwas gesünderes zu essen, sehe dann plötzlich die Socken der Frau neben mir und mache mir Gedanken über die kalte Jahreszeit, weil man da selten Socken zu Gesicht bekommt, komme dabei etwas ins träumen und registriere nur im Hintergrund, was gerade passiert – da durchfährt mich ein Schmerz im Ohr wie ein Blitzschlag! Die Wurstthekendame schrie der Frau neben mir förmlich ins Gesicht: „DARF ES NOCH ETWAS SEIN? BITTE!!!!“, weil sie auch etwas geträumt hatte und nicht auf ihr erstes „Noch was?“ reagiert hat. Alle Leute an der Wurstbudel sind zusammengezuckt, alle haben gleich eine strammere Haltung eingenommen. Man sah richtig die Traumseifenblasen zerspringen! Und ich schwörs. Wenn ich nicht Besitzer eines so gesunden Magens wäre und meine Schließmuskulatur nicht so perfekt funktionieren würde, hätte ich mich von oben bis unten angeschissen – und ich bin mir nicht sicher, ob der Frau neben mir nicht doch etwas durchgerutscht ist.

Mit klopfendem Herzen esse ich:
1 EKG
1 paar ganz gesunde Zwetschken

Billa EKG vs. Interspar EKG

Ich muß DRINGENST meinen Lebensstil überdenken!

Den ganzen Vormittag habe ich überlegt. Die Wurstsemmel von gestern ging mir nicht aus dem Kopf. So etwas feines! So etwas liebliches! Zuerst dachte ich mir, daß es vielleicht nur am Reiz des Neuen liegt. Schließlich war die gestrige EKG von Interspar und nicht von Billa! Aber nein! Jetzt, wo ich gerade wieder eine EGK von Billa gegessen habe, bin ich mir sicher: Die Interspar-EKG ist besser als die Billa-EKG.

Doch mein Schicksal ist mit Billa verbunden.

Ich esse:
1 EKG
1 Apfel
2 Nüsse

PS: gestern nämlich erhielt ich vom Herren über alle Kugelschreiber 1 Sack Äpfel und 1 Sack Nüsse aus seinem Garten. Normalerweise würde ich NIEMALS Nüsse von einem Mann annehmen! Aber gut – eine Ausnahme darf sein. Die Äpfel jedenfalls schmecken hervorragend – Bioäpfel, ungespritzt hat er gesagt (also scheinbar Originalfarbe drauf), von seinem eigenen Baum! Wow! Leider mußte ich – wie du am Bild siehst – sehr viel wegschneiden, weil es verfault war…..

Auf der Flucht

Hier stehe ich nun vor dem Computer. Überlebender eines Einkaufs, knapp einem Nervenzusammenbruch entkommen.

Ich ging falsch vorbereitet zu Billa. Das war ein Fehler.
Normalerweise latsche ich einfach den Berg runter in die Billafiliale, ohne Sackerl, kaufe ein, ohne Wagerl, und quäl mich wieder den Berg rauf, ohne Gackerl. Heute jedoch habe ich mir überlegt, ich könnte mein Leben ändern und mit einem Sackerl von daham einkaufen gehen. Ich tat das. Im Überschwang der Gefühle – Gefühle eines neues Lebens – schnappte ich mir auch gleich ein Einkaufswagerl, nachdem ich herausgefunden hatte, wie man dem Einkaufswagenstoß eines entreißt. Zuerst mit roher Gewalt versucht und gescheitert erklärte mir dann eine stark erregte alte Schachtel, daß man nur mit  Münzen ein Wägelchen bekommt. Gut.
Ich erledigte meinen Einkauf und ging zur Kassa und jetzt begann das Chaos. Normalerweise werfe ich einfach das gelbe Mhhhhm-Billasackerl auf das Förderband und zahle dann. Aber heute war mir die Reihenfolge nicht ganz klar. Im Wagerl lag das Sackerl und die Ware. Ich entschied mich, das Sackerl im Wagerl zu lassen und die Ware aufs Förderband zu legen. Ich mußte dazu aber über mein Einkaufswagerl klettern, weil ich hinter dem Wagerl stand und das Förderband zu weit weg war. Ich wäre mit Wagen fast gekentert. So. Jetzt war die Ware am Förderband. Doch was nun? Während ich überlegte, sagte mir die Kassadame schon den Preis. Ich nahm das Sackerl aus dem Wagerl und begann die Ware ins Sackerl zu  räumen. Doch nein! Ich mußte ja zahlen. Ich ließ wieder alles fallen und begann den Zahlungsvorgang zu initiieren. Währenddessen stupste die alte Dame mit ihrem Wagen von hinten ständig meinen Einkaufswagen, weil er noch immer in Höhe des Förderbandes stand und sie ihre Ware nicht auflegen konnte. Ich legte also mein Geld in den Wagen und holte ihn nach vor, um der netten alten Schachtel Platz zu machen. Nervöser Blick auf die Uhr. Die mir selbst gegebene  Mittagspausenzeit schon fast vorbei und noch immer an der Kassa. Schon leicht panisch begann ich das Geldbörsel zu  suchen. Zuerst unter den Waren, unter dem Sackerl, das inzwischen auf den Boden geflattert war. Schließlich fand ich es im Wagen. Ich zahlte. Die Kassadame entschuldigte sich bereits bei den wartenden Kunden für die ungute Verzögerung.  Steckte Retourgeld ein. So begann ich nun endlich meine Waren von der Kassa in das Sackerl zu räumen. Doch es wurde bald ziemlich hektisch. Die Waren der alten Dame landeten bereits zwischen meinen Einkäufen. Die alte Dame – oder alte Schachtel – je nachdem – warf das Handtuch, als auch schon die Waren des nächsten Kunden dazukamen. Sie erinnerte sich scheinbar nicht mehr, was sie gekauft hatte. Mir war schon sehr heiß, als ich versehentlich das Wurstsackerl des dritten Kunden einpacken wollte, und er mich anfuhr: „Sog amoi, wos stöstn du di so deppat au? Nu nie einkaufn gwesen, du  Oarsch?“
Jetzt reagierte ich blitzschnell. Ich schnappte so schnell es ging meine Sachen, wuchtete sie in mein Sackerl und suchte mein
Einkaufswagerl, das schon von wütenden Passanten in einen Berg von Schachteln geschoben worden ist. Nahm es, gab es zurück und lief nach Hause. Im Laufschritt hechtete ich nach Hause.

Und das sind meine Einkäufe:
1 EKG
1 Schachtel Ribisel – ich werde solange Ribisel essen, bis sie mir aus den Poren kommen
1 Packung ja! natürlich! Bio-Glockner! Angeblich ohne Geschmacksverstärker! Ich muß das kosten!

Nervenfrage im Doppelliter

Die heutige Wurstsemmel ist bildhübsch. Doch mußte ich viel dafür erleiden.

Normalerweise werde ich bei Billa an der Wursttheke stets hervorragend bewirtet. Die Damen, die aus dem Land stammen, aus dem alle Billawurstthekendamen kommen, machen das perfekt. Heute jedoch wurde ich von einem Mann abgefertigt, der scheinbar in Deutschland
geboren worden ist.
D:“Was darfs denn sein?“
M:“Ja, bitte ein Semmerl mit Extra, Gouda und Gurkerl.“
D:“Semmel mit Extrawurst?“
M:“Ja, bitte. Und mit Gouda und Gurkerl.“
D:“Und mit Gouda?“
M:“Ja, bitte und mit Gurkerl.“
D:“Und Gurkerl. Sonst noch was dazu?“
M:“Nein, danke. Nur das Semmerl mit den eben besprochenen Inhalten.“
D baut das Semmerl.
D:“Welcher Käse darfs denn sein bitte?“
M:“Bitte Gouda.“
D:“Wieviele Scheiben Gouda wünschen Sie denn?“
M:“Drei bitte. Ungefähr. Muß nicht abgezählt sein.“
D:“Eins, zwei, drei. Darfs sonst noch was sein?“
M:“Ja, bitte. Gurkerl dazu.“
D:“Aber bitte gerne. Gurkerl.“
Ich war mit den Nerven am Ende. Wollte er die Dicke meiner Nervenstränge prüfen? Oder mich verarschen? Oder hat ihn mir meine Mutter auf den Hals gehetzt?

Ich weiß es nicht, aber ich esse:
1 EKG
1 Doppler Spitzenqualitätsrotwein
1 Flasche Coca Cola zum Abmischen
1 Banane, die mir die Nachbarin gestern in die Hände drückte. Ein Hinweis?

Runterzuzeln

Das wars. Billa ade.

Die Billawurstbudldame, die mich heute bediente, gehörte für mich immer zum Billa-Dreamteam. DOCH DAS IST VORBEI!
Ich wollte ihr sogar schon fast vor einem Jahr einen Heiratsantrag machen, weil sie die Essiggurkerl immer zwischen  Extrawurst und Gouda packt. „Damit das Semmerl schön trocken bleibt.“, hat sie immer lieblich mit leuchtenden Augen,  die freundlich zwischen ihren geschwollenen Lidern hervorlugten, geflüstert. Ein herzerweichendes Lachen mit Lippen, die wie zwei eingerollte Käsewursträder aussehen.
Doch das ist vorbei! Sie hat heute einen Fehler gemacht, der unverzeihbar ist. Das Ergebnis trage ich auf meinem rosa  T-Shirt. Ein riesiger stinkender Estragonsenffleck! Und das ist ihre Schuld, denn sie hat den Senf – wie sonst auch die  Gurkerl – zwischen Wurst und Käse gepfrzt. Das darf man nicht tun. Nie und nimmer! Senf gehört zwischen Wurst und  Semmel, weil der Senf dort mehr Haftung hat. Zwischen zwei glatte Oberflächen gepfrzt fährt er beim kleinsten Druck von oben und unten aus der Semmel. Das ist ein Fehler, Fehler, Fehler, der einer Billaangestellten nicht passieren dürfte. Billa  kann froh sein, wenn ich auch nur noch einmal bei ihnen die Wurstsemmel kaufe. Frechheit.

Ich esse:
1 Semmel mit Kärntner Bauernschinken, Emmenthaler und Senf, den ich mir aber gleichzeitig vom T-Shirt runterzuzeln  kann
1 Apfel Kronprinz Rudolf aus dem Apfel Kronprinz Rudolf Six Pack

Notstand.

Mir ist von den Feiertagen schon richtig schwindelig. Wann hört das endlich auf?

Nicht nur die Halloween-Feiertage machen mich ganz nervös, nein, sondern auch die Tatsache, daß es hier beim Billa keine Kronprinz Rudolf Apferl gibt. Gott sei Dank habe ich mir den letzten von daheim mitgenommen.
Ich habe deswegen ziemlich lange mit dem Billa-Filialleiter diskutiert. Ich habe ihm gesagt, daß, falls morgen high noon
mir keine Rudolf Kronprinz Äpfel zur Verfügung stehen, ich ausrasten werde. Er war scheinbar von meiner Drohung  ziemlich angetan, denn er hat sich meinen Namen notiert.
Morgen werde ich den Filialleiter außerdem zu seiner neuen Kassadame beglückwünschen. Sie braucht bei Barzahlung
länger als bei Zahlung über Bankomat – und das soll was heißen. Die Bankomatkasterln beim Billa sind die lahmsten, die ich kenne.

Ich esse:
1 Semmel mit Leberkäse, Gouda und Gurkerl, die grün und somit gesund sind
1 grüner Rudolf Kronprinz Apfel

Kill Bill-a

„Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird“ – Mein Gott, so schön gesagt!

Seit die Ferien aus sind, gibts beim Billa wieder Endlosschlangen an der Kassa. Das ist die Zeit im Jahr, in der ich mit  Wehmut an die Szene von ‚Kill Bill‘ denke, in der die Crazy 88 abgeschlachtet werden.
Da du keinerlei Bildung besitzt: die Crazy 88 sind 88 Schwertkämpfer, die von Uma ‚The Bride‘ Thurman wegrationalisiert werden – waren ja nur Human Resources. Ach, ginge das doch auch an der Billakassa!
Doch heute eröffnete mir eine Kassadame beim Billa neue Welten. Die Kassa, an der alle warteten, schloß und eine Kassa am Rand des Raumes wurde eröffnet. Die Kassiererin schrie daher mit sich überschlagender Stimme uns Wartenden zu: „Stellen Sie sich bitte an die Wand!“
„Gute Idee.“, sagte ich leise mit vor Haß und Mordslust funkelnden Augen zu mir selbst, bewegte die Augenbrauen auf und ab und lachte dazu gehässig. Zu Schade, daß ich meinen Geigenkasten zuhause gelassen habe.

Ich terminiere:
1 Semmel mit Pikantwurscht, Gouda und Gurkerl
2 Kronprinz Rudolf Äpfel

Urlaub im Park

Als ich heute vor dem Billa stand und an den herannahenden Urlaub dachte, wünschte ich mir, ich könnte jetzt schon mit Dosen warmen Bieres im Park herumlungern und mich mit den arbeitslosen Alkoholikern unterhalten. Geduld, Geduld.

Der neue Billa-Wurstthekenmann, wahrscheinlich ein Ferialpraktikant, spricht undeutlich. Vielleicht auch einfach falsch, denn er nennt alle Frauen „Dame“. „Sie wünschen, Dame.“, „Paßts, Dame?“ Heute hat eine Frau an der Theke etwas vergessen und er schrie ihr nach: „DAME! DAAAAMEEEE!“.

Wie jeden Tag gibt es auch heute keine einzige Pointe.
Schade.

Ich esse:
1 Stange Gebäck mit Holzofenleberkäse, Bergbaron und
Gurkerl
1 roter Paprika

Die Installation, heute ein kleines Stilleben:

Kunststoffessssen

Erfahren Sie hier, wie mich eine wüste Mutter zwingt, Plastik zu essen.

Liebe und wüste Mutter!

Ich habe deinen Vorschlag beherzigt.
Nachdem ich einen Billaangestellten gefragt habe, welches Produkt zur Zeit der Wagentaste 17 zugeordnet ist, und es sich dann herausgestellt hat, daß er gar kein Billaangstellter ist, habe ich die Suche, die unnatürlich lange gedauert hat, begonnen. Von links nach rechts. Zwischendurch habe ich immer wieder vergessen, was ich eigentlich suche, und mußte meine abenteuerliche Reise von vorne starten. Zu sehr lenkten mich kuriose Obst- und Gemüsesorten ab, die wie Meereslebewesen aussahen.
Aber letztendlich war ich doch erfolgreich. Ich habe die Nummer 17 gefunden: ein Granny Smith Apfel. Er sieht irgendwie zu sehr nach Plastik aus, um ihn zu essen. Ich glaube, daß ich meine Kaffeebechersammlung damit verzieren werde – so eine Art Stilleben könnte es werden.

Ich esse:
1 Semmel mit Gartenpikante, Käse und Gurkerl
1 Granny Smith aus Plastik
1 Apfel aus Neuseeland, den ich unterwegs einem Schulkind gestohlen habe

Das photographische Kunstwerk:

PS: welche Nummer soll ich morgen essen?