Rezept und Inzersdorfer Serviervorschlag für das „Matlasche Gute-Laune-Frühstücksbrot“

Das Leben ist wie eine Dose Inzersdorfer: wenn du dir nichts erwartest, kannst du nicht enttäuscht werden.

Heute möchte ich dir eines meiner Lieblingsrezepte verraten. Über Jahre hinweg habe ich in meinem Gourmettempel daran gearbeitet, daran gefeilt. An meinem Rezept für das „Matlasche Gute Laune Frühstücksbrot„! Hier sei es.

Rezept:
Man nehme eine Dose „Inzersdorfer Frühstücksfleisch“, erwarte sich nichts und öffne diese. Mit einem Messer hobele man nun kleine Scheibchen aus der Dose – ich weiß, ist nicht so einfach, aber nicht jeder ist als Inzersdorfer vom Himmel gefallen. Diese kleinen, süßen, saftigen, voll geilen Fleischscheibchen lege man nun langsam, mit konzentrierten Handbewegungen auf ein  zuvor bereitetes Stück Brot. Tipp: frisches Brot vom Bäcker nebenan schmeckt am besten (ist dies nicht möglich, aus finanziellen oder zeitlichen Gründen… altes letschertes Budget-Toastbrot tut’s auch). Nun nehme man eine Tube „Englischer Spezial Senf“ und kreise damit wie ein Adler seine Bahnen zieht über das gerade belegte Brot. Wichtig: Tube zuvor öffnen und nicht zu fest drücken… auch nicht zu leicht… es sei denn man ist stark. In diesem Falle sollte man so leicht wie möglich auf die Tube drücken. Am besten mit Daumen und Zeigefinger. Auf keinen Fall die Quetschfaust anwenden!

Empfohlene Beilagen:

  • Geheimratskäse
  • Kronprinz Rudolf Apfel

Serviervorschlag:
Das Matlasche Gute Laune Frühstücksbrot
(hier sieht der Englische Spezial Senf wie hingeschissen aus. Wie man das vermeiden kann? Siehe Adlermethode im Rezept)

Mahlzeit!

Ich aas:
1 Matlasches Gute Laune Frühstücksbrot
1 Kugel Geheimratskäse
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Zutaten für das Matlasche Gute Laune Frühstücksbrot

Beste Reste

Wer kennt das nicht? Du hast nichts zu essen, rauszugehen wäre zuviel verlangt und die Zustelldienste verweigern dir aus unerfindlichen Gründen ihre Dienste. Was bleibt dir da anderes übrig, als aus Resten das Beste zu machen.
Mal sehen, was haben wir denn noch daheim? Zkffft, Foto:

Kurz überlegen…. zu Billa wäre es ja nicht so weit…. ich müßte mich anziehen…. vielleicht doch den Pizzawichser anrufen….
Gut. Es ist eindeutig. Da gibts nichts mehr herumzuüberlegen, da wird nicht lange gefackelt. Schnell zubereitet ist sie, die gute Sauce. Kren, Apfelkren und grüner Tabasco. Hot hot hot! Rauf mit der Sauce auf das letscherte Toastbrot und stehenden Fußes runtergewürgt.

War gar nicht mal so schlimm. Die Bauchspeicheldrüse zwickt.

Ich aas:
1 Toastbrot
1 Kren
1 Apfelkren
1 Tabasco

Der Kern der Sache: Saccharin, Ascorbinsäure, Xanthan
Gütige Beigaben: Kren (63%), Jalapeño, Äpfel (Golden Delicious)

Ciao!

Fünfunddreißig Prozent Bildschirm

Ich weiß nicht, wie lange ich noch in der Lage sein werde, dir täglich eine Empfehlung für das Mittagessen zu liefern. Mein Computerbildschirm wird immer kleiner. Begonnen hat alles mit einem senkrechten gelblichen Strich, von ganz oben bis ganz unten, an der rechten Seiten, zwei Centimeter vom rechten Rand entfernt, vor drei Wochen. Letzte Woche kam ein zweiter Strich in einem Abstand von einem halben Centimeter vom ersten Strich dazu. Heute sind es schon drei Striche. Nach meinen mathematisch hochwertigen Schätzungen müßte in spätestens zwei Monaten der Bildschirm von Strichen vollständig bedeckt sein. Ich nehme an, daß ich auch noch mit einer Darstellung von fünfunddreißig Prozent auskommen müßte, um Sinnvolles am PC machen zu können.

Meine Aas-Empfehlung für heute:
2 lapprige Scheiben Toastbrot
1 Dose Bresso-Knoblauch (Achtung: schmeckt den meisten Menschen nicht!)
1 Packung Käse aus dem Drautal
1 Fläschchen Ottakringer

Törnbericht Kykladen 2009 – Teil IV

>> zum Anfang dieses Törnberichts

3. Tag Kythnos – Syros:
Früh des Morgens holten wir nach einer Runde Schwimmen den Anker ein und verließen die Bucht Stephanou auf Kythnos. So schnell wie möglich setzten wir die Segel – die Stärke des Windes lag noch immer bei 20 bis 25 Knoten. Mit Kurs Ost brausten wir Richtung Syros, Wind und Welle kamen von Backbord querab. Zuerst segelten wir nur mit Genua, doch ging der Wind auf 5 Beaufort zurück und so setzten wir auch wieder das Großsegel. Ich brauchte nicht lange Zeit, um in den Rhythmus der Wellen zu kommen. Anluven, abfallen, anluven, abfallen. Dieses Dahin auf den Wellen hatte regelrecht hypnotisierende Wirkung auf mich. Es war wie Meditation. Die Crew hing entspannt an Deck herum, schmierte sich mit Sonnenmilch ein und genoß die hängenmattenähnliche Schaukelei.
Doch jäh wurden wir aus unserer Eintracht gerissen. Ein Minikaventsmann überrollte unsere Artemis und mit einem Schlag waren wir alle von Kopf bis Fuß plitschnass! Wir schreckten auf, sahen uns etwas dämlich an und begannen ausgelassen zu lachen! Schön ist es am Meer!
Die nassen Sachen ließen uns jedoch im Wind schnell frieren und deshalb zogen wir einfach alles aus und schmissen es durch den Niedergang unter Deck. Ein paar Minuten fuhren wir einfach nackt weiter und ließen uns lufttrocknen, bis einer nach dem anderen sich frische Sachen aus seiner Kajüte holte und wieder Position an Deck bezog.
Für die Insel Syros hatten wir uns auf den Hafen Phoinikos geeinigt. Wir entschieden uns gegen Ermoupolis, der Hauptstadt von Syros, weil der dortige Hafen von Abwässern verschmutzt sein soll. In Phoinikos hatten wir Glück, wir ergatterten den letzten freien Platz. Die dortigen Segler berichteten uns, daß der Hafen schon seit Tagen, seit Zunahme des Windes, praktisch voll belegt sei. Sie wollten auf einen günstigeren Wind warten, um wieder loszufahren. Wir erkundigten uns nach den Kosten, doch stellten wir mit Erstaunen fest, daß in diesem Hafen Strom und Wasser für die Schiffe gratis war. Immer mehr wurde uns klar, daß Griechen nicht geldgierig waren. Oder schlechte Geschäftsleute.
Wir waren froh, an Land gehen zu können und machten einen kleinen Rundgang in dem kleinen Städtchen, checkten gleichzeitig Versorgungsmöglichkeiten für den nächsten Morgen.
Wir konnten nicht ahnen, daß bald, sehr bald, unser friedliches Dahinleben ein Ende haben sollte. Unser Schicksal würde ein hartes sein.

Blick auf den Hafen von Phoinikos (obere Bildmitte) – man sieht die Hafeneinfahrtsfeuer:

Diese seltsame Betonplattform versaut jedenfalls den ganzen Strand. Aber dafür stimmt endlich das Datum auf dem Foto.

>> weiter zu Teil V des Törnberichts

Heute aas ich:
1 Lappen Toastbrot
1 Apfel

mytoern.net

Seppuku wegen Pesto Negro

Wie man in den gestrigen Kommentaren gesehen hat, verstehen einhundert Prozent meiner beiden Leser die Kommandosprache der Budokünste und sprechen auch sonst fließend japanisch. Nur mit dem Begriff Harakiri bin ich nicht sehr zufrieden. Das, was du glaubst, daß Harakiri ist, heißt eigentlich Seppuku. Dazu kommen wir noch.

Heute beschäftige ich mich viel mehr mit dem Mittelalter. Denn die Nachbarin war bei mir und hat mir etwas zu essen gebracht. Unaufgefordert wie immer.
„Matla, ich bringe dir was leckeres zu essen. Warmes Toastbrot und Pesto.“
„Du schleppst mir die Pest ins Haus?“
„Pestooooo, P-e-s-t-o, ein italienisches Saucenzeugs.“
„Pesto negro. War das im Mittelalter nicht der italienische Name des schwarzen Todes?“
„Nein, das glaub ich nicht, Matla. So, hier. Das Pesto schmierst du dir aufs Brot. Sonst noch was auszusetzen?“
„Ist es sehr warm? Ich vertrage warmes Essen nicht so gut. Was ist das Braune dort? Ist das süß?“

Ich aas:
1 Lappen Toastbrot mit der schwarzen Pest
1 Kaffee mit braunen Süßziegeln

Trotzdem besser als in Algerien

Endlich daham. Raus aus dieser verdammten Hose! Die habe ich schon seit Sonntag an.

Ich habe eben erst mit einem alten Bekannten telefoniert. Der hat mir damals in Algerien den Umgang mit dem Samuraischwert gezeigt. Er ist ausgestiegen. Zuviel Blut, zuviel zurückgehaltene Tränen, wie eine Nutte verkauft werden, dreckige Jobs, halbe Kinder, die viel zu jung ins Gras beißen.
Ich hab ihm erzählt, wie es mir geht: ich beiße nicht ins Gras, ich rauche es, ich werde nicht wie eine Nutte behandelt, verstehe mich aber gut mit ihnen, eher zuwenig Blut im Gehirn, dafür ständig verschleimte Augen. Er hat verstanden und gelacht. Und kommt nach Wien.

Ich muß mich verstecken.

Im Kühlschrank wieder gähnende Leere und kein Geld, um sie zu beseitigen. Darum esse ich Aas:
1 Brot und Toastbrot
1 Ziegel Emmenthaler

Basisdemokratie in Deutschland und die Datenbank potenzieller Gewaltverbrecher

Gestern sprach der zugedröhnte Prophet von „Täterprofil deiner Kinder bereits im Kindergarten„… das gibts nicht! Gibts nicht!

Gibts nicht? Die Anfänge werden gerade in Frankreich versucht: „Dreizehnjährige in der Datenbank potenzieller Gewalttäter„….. oder „Datenbank für potenzielle Störer„…. hm….. es wird von potenziellen Störern gesprochen und dann liest man:

Daten von Gewerkschaftern erfasst
Die Maßnahme richtet sich vor allem gegen Jugendbanden. Doch können auch Daten von Personen gesammelt werden, die „ein politisches, gewerkschaftliches oder wirtschaftliches Mandat“ anstreben oder ausüben oder eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen, religiösen oder institutionellen Leben spielen. – Quelle: orf.at

Aha, Gewerkschafter sind potenzielle Störer.

Du glaubst, die Regierungen werden schon das richtige mit den Daten machen? Dann bist du am Holzweg, mein Freund! Die „Regierungen“ kümmern sich einen Scheißdreck um dich, nur die Belange der Konzerne für die sie im Hintergrund arbeiten sind für sie wichtig.

Aber hoppala! Was hört man da? „Datenschutz – EU und USA nähern sich an„…. äh… wie soll ich den folgenden Absatz verstehen:

Offene Fragen bleiben

Die „New York Times“ hatte am vergangenen Wochenende bereits über Fortschritte bei den Verhandlungen berichtet. Demnach sollen Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden beiderseits des Atlantiks beispielsweise Daten über Kreditkarten-Transaktionen, Reisen und Gewohnheiten bei der Internetnutzung austauschen können. – Quelle: orf.at

„Gewohnheiten bei der Internetnutzung“? Moment! Die haben diese Daten bereits? Wie geht das denn?

Übrigens: auf meinen gestrigen Beitrag habe ich einen tollen Hinweis bekommen. Bitte beachten: Verein Basisdemokratie

Apropos Frankreich: da muß ich gleich was französisches futtern!

Ich aas für die Freiheit der Kinder Frankreichs (leider um 25% reduziert):
1 Kiste französischer Weichkäse
1 Scheibe Toastbrot, das keinen Platz am Foto fand

Was mir beim Futtern durch den Schädel strömt

Mmmmpf… ich schieb mir grad nen Apfel rein…. gut… süß….. shit….. innen verfault……. weg damit! Peng in den Mistkübel! Oje, zu fest geworfen, ein paar Flecken mehr auf der Wand….. hm….. mein Arschloch juckt seit gestern… ziemlich weit innen…. ich komm nicht gscheit ran… Apokalypse… naja….. das Toastbrot… hm…. alt…. trocken….. fad…… vielleicht sollte ich mir mit dem restlichen Toastbrot das Arschloch kratzen…. oder mir die harte Haut von den Füßen hobeln….. oder ich schieß es diesem dummen Vogel dort am Fensterbrett auf die Birne…. na… ich ess es…..

Und schon ist die Mittagspause aus, während derer ich aas:
1 Toastbrot trocken
1 Apfel alt

Gürkchen Vanilla

Ich hasse Joghurt und es hasst mich. Bekomme immer Ausschlag auf Gesicht und Brustkorb – ist aber sowieso ein Dauerzustand.

Ich habe gestern in den Kommentaren als Jonny English sehr genau erkannt, daß ich Arschpapier mit Vanilledurft gekauft habe. Bravo.
Ich bin erst vor einigen Tagen auf den Geschmack von Vanille gekommen. Sowohl als Nahrung als auch als Duft. Köstlich. Das Arschpapier, das ich also gekauft habe, verwende ich nicht nur für guten Geruch am Arsch – nein – sondern auch für viele andere erhellende Dinge.
Zum Beispiel als Einlage: wie du weißt, verlasse ich das Haus nie ohne Mundschutz – nicht nur, um vor dem Todesvirus geschützt zu sein, sondern auch um Tiere und Pflanzen vor meinem üblen Mundgeruch zu bewahren. Dieses sehr flauschige und wohlriechende Arschpapier dient hier als Einlage. Ein Blatt in den Mundschutz gelegt, bevor ich ihn aufsetze und das Haus verlasse, sorgt mindestens 20 Minuten lang für parfürmierte Atemluft – das ist genug Zeit um z.B. bei Billa ein Semmerl zu kaufen.
Oder zum Beispiel als Nahrungszusatz: ich habe bereits ein Stück Toastbrot in Vanillearschpapier gewickelt und es in die Brotdose gelegt. Morgen habe ich dann zum Frühstück Toastbrot mit Vanillegeschmack! Ist das nicht toll?
Oder zum Beispiel als Hygienemittel: ich wickle Hodensack und Schwanz in Vanillearschpapier. Das sorgt erstens für wohlriechende Genitalien und zweitens erspare ich mir das umständliche Händewaschen vor dem Toilettengang.
Und den Tip von Jonny English werde ich natürlich auch probieren.

Ich esse:
1 Semmerl EKG
1 Dose Vanillejoghurt, das ich nur esse, um den erregenden Geschmack von Vanille in mir zu haben
1 Apferl